Herr Prof. Dr. Wust: Malignes Melanom

[grace84]

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wust,
ich schreibe da ich mir einfach noch mehr Meinungen anhören möchte.

Bei meinem Freund 27 Jahre wurden diese Diagnosen festgestellt:
1. Metastase eines malignen Melanom in der Lunge bei unklarem Primarius
2. Massive Zunahme der Tumormasse im rechten Thorax sowie Größenprogredienz der intrapulmonalen Rundherde links.
3. Größenprogrediente intraabdominelle Raumforderung, wie oben beschrieben, diese wächst verdrängend ohne Anzeichen einer Infiltration.
4. steigende Leukozytose 22,07/nl und erhöhtes CRP 278,5 mg/l

Nun soll er in einer Studie aufgenommen werden, wo er entweder alle 3 Wochen eine Chemo bekommt oder mit dem Medikament Dacarbarin behandelt wird...

Kennen Sie sich mit sowas aus? Gibt es noch andere Behandlungen? Wäre die Studie sinnvoll? Wie sind bei dieser Diagnose die Heilungschancen?

Ich würde mich sehr über eine Antwort von Ihnen freuen.

MfG

[Prof. Wust]

Re: Herr Prof. Dr. Wust: Malignes Melanom


Vermutlich meinen Sie Dacarbacin. Das ist ein Zytostatikum, welches beim metastasierenden MM als Monosubstanz gegeben wird. Das ist eine Standardsubstanz. Natürlich ist es wichtig zu prüfen, welche Kombination von Substanzen beim MM am effektivsten ist. Insofern ist es sinnvoll, an dieser Studie teilzunehmen. Bei Teilnahme an einer Studie kann man sicher sein, dass man eine Therapie erhält, die mindestens dem Stand des medizinischen Fortschritts entspricht. Außerdem wird man intensiver betreut. Ich würde teilnehmen.
Es gibt bei dieser Ausbreitung nur eine systemische Therapie als Option. Eine Heilungschance gibt es nicht. Es geht darum einen möglichst langen Zeitraum zu gewinnen. Dieser Zeitraum kann unter günstigen Umständen erheblich sein.