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ED nach Morbus Hodgkin

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  • ED nach Morbus Hodgkin

    Ich bin ziemlich verzweifelt. Mein Mann hatte in 2003 MH. Behandelt mit 4x BEACOPP plus Bestrahlung. Ihm wurde ein Tennisballgrosses Lymphom an der linken Leiste entfernt. ZN Chemo war gut. Nicht rezidiv. Seit 2007 nun erektile Dysfunktion...und zwar verschlechtert sich das immer mehr. Er schiebt alles auf MH und Bestrahlung auf linke Leiste. Meine frage gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen MH und einer nachfolgenden erektilen Dysfunktion. Er ist zeugungsunfähig. Zeugungsfähigkeit war nach 3 Jahren auch nicht wieder hergestellt. Bitte brauche dringend Rat, denn er will nicht zum Arzt und unsere Beziehung leidet sehr darunter...

    Lgr
    DH


  • Re: ED nach Morbus Hodgkin


    Grundsätzlich könnte es nach einer Bestrahlung im Becken nach Jahren zu Erektilitätsstörungen kommen, wenn z.B. als Folge chronischer Veränderungen (Fibrosierung) Durchblutungseinschränkungen und nervale Störungen auftreten.
    Das hängt von der Ausdehnung des Zielvolumens und von der Dosis ab. Falls wirklich nur die linke Leiste mit 30 Gy (oder 40 Gy) bestrahlt wurde, sollte der Einfluss der Bestrahlung gering sein (und man müsste nach weiteren Ursachen suchen). Der Einfluss könnte steigen, wenn auch die pelvinen Lymphabflusswege links (oder beidseits?) mit einbezogen wurden, wie es bei einer Involved-Field (IF) Bestrahlung mitunter der Fall ist. Trotzdem ist bei Bestrahlungsdosen von 30 Gy (und auch bei 40 Gy) der Einfluss auf die Erektilität eher gering (und mit durchblutungsfördernden Mitteln wie Viagra o.ä. behandelbar).
    Die Störungen nach Prostatabestrahlung treten bei Dosen von über 70-80 Gy auf.
    Die Zeugungsfähigkeit ist wesentlich leichter gestört, schon wegen der Chemotherapie. Hier können wenige Gy am Hoden ausreichen, wie sie auch bei einer Leistenbestrahlung als Streustrahlung möglich sind (wurde damals eine Hodenkapsel eingesetzt?).
    Die Erektilitätsstörung ist sicher eine Behandlung zugänglich (beim Urologen), allerdings werden ev. nicht alle Kosten von der Kasse übernommen (insb. Medikamente).

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    • Re: ED nach Morbus Hodgkin


      Vielen Dank für Ihre Antwort. Er ist insgesamt 4x bestrahlt worden. nur linksseitig im Leistenbereich, woi auch das Lymphom entnommen wurde. Insgesamt 4x. Ich weiss das er eine schwere Bleischürze zum abdecken des Genitalbereiches bekommen hat und das weder Hoden, Penis noch die andere Seite bestrahlt wurden. Die BEstrahlung war in 2002 und die ED ist in 2007 zum erstenmal aufgetreten. Kann es wirklich solange dauern bis eine BEstrahlung diese Auswirkungen hat, oder deutet diese lange Zeit dazwischen nicht eher auf eine andere organische oder auch seelische (habe gelesen das sogar Männer mit einer Vasektomie ED bekommen können) Erkrankung hin?

      Vielen Dank für ihre Kompetente Hilfe. Ich weiss, dass mein Mann einen Urologen aufsuchen sollte, aber er schämt sich, traut sich nicht. Ich kann nicht hingehen, denn wie soll ich symptome schildern die ich nicht habe....((

      Ich hoffe er sucht sich professionelle Hilfe, aber ich kann ihn nicht hinzwingen.

      Vielen Dank nochmal

      DH

      Kommentar


      • Re: ED nach Morbus Hodgkin


        Ihre Beschreibungen (nur 4x bestrahlt im Leistenbereich) sind etwas ungewöhnlich für die Behandlung des M. Hodgkin. Welche Dosis wurde verabreicht und welche Strahlung eingesetzt (Elektronen)? Bei Elektronen wäre der Einsatz einer Röntgenschürze sinnvoll. Legen wir Ihre Angaben zugrunde, ist es wenig wahrscheinlich, dass die Bestrahlung einen wesentlichen Einfluss auf die ED hat, obwohl späte Folgen einer Bestrahlung auch nach 5 Jahren oder später auftreten können.
        Wahrscheinlicher ist doch hier eine multifaktorielle Ursache, wobei ich einen kleinen Einfluss der Bestrahlung (neurogen, vasogen?) nicht gaz ausschließen will. Aber wir haben hier auch noch die Folgen einer Operation und einer aggressiven Chemotherapie zu berücksichtigen, neben der sicherlich bestehenden psychischen Traumatisierung (möglicherweise auch zeitlich verzögert), die eine solche Erkrankung mit sich bringt.
        Was die Vorstellung bei einem Urologen/Andrologen anbelangt, sollten Sie Ihren Mann ermuntern. Es ist doch eine schwerwiegende Krankheit zumindest mitursächlich, die behandelt werden kann (muss). Das sollte man klären. Andererseits gebe ich zu bedenken, dass hier vielleicht kein Behandlungswunsch besteht. Das müssten Sie dann ev. auch akzeptieren.

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