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Therapie bei Prostatkrebs

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  • Therapie bei Prostatkrebs

    Sehr geehrter Herr Professor Dr. Wust,

    vor 3 Wochen wurde mir (57 Jahre) von der urologischen Klinik Planegg mitgeteilt, daß ich Prostata-Krebs habe und die operative Entfernung der Prostata die sinnvollste Therapie sei. (PSA 6,5 und Gleason-score 4+3=7). Auf der Suche nach anderen Möglichkeiten wurde mir von der Privatklinik Marinus am Stein in Brannenburg eine Hormonbehandlung in Verbindung mit lokaler Überwärmung empfohlen. Nachdem ich Ihre Internetseite der IAH gelesen habe, bin ich eher skeptisch über diese Vorgehensweise.

    Können Sie mir eine Therapie empfehlen?

    Vielen Dank im voraus


  • Re: Therapie bei Prostatkrebs


    Sie haben ein Prostatakarzinom mit intermediärem Risiko. Da stehen sich die Operation und die perkutane Bestrahlung als gleichberechtigte Verfahren gegenüber. Natürlich sollten die Verfahren mit bestmöglicher Qualität eingesetzt werden. So wie Op nicht gleich Op ist, gibt es auch große Unterschiede in der Qualität einer Bestrahlung. Wir empfehlen die bildgesteuerte intensitätsmodulierte Bestrahlung mit Dosiseskalation (86 Gy im Maximum).
    Als dritte Möglichkeit käme eine Seedsimplantation in Betracht, die jedoch aufgrund des hohen Gleason-Wertes 7 i.S. einer Kombi-Therapie verstärkt werden muss. Hier gibt es tatsächlich die Kombination mit einer Hyperthermie (Nanotherapie), die in einer Studie in Berlin geprüft wird. Wenn Sie daran Interesse haben, sollten Sie sich an die Kollegen Dr. Kahmann/Henkel in diesem Forum wenden.
    Die von Ihnen zitierte Therapiemöglichkeit kann ich nicht empfehlen. Wärme allein ist nicht ausreichend (auch nicht in Kombination mit antihormoneller Behandlung). Das ist aus schulmedizinischer Sicht kein etabliertes Verfahren und allenfalls als experimentelle Therapie unter Studienbedingungen vertretbar.

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    • Re: Therapie bei Prostatkrebs


      Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wust, in welcher Klinik kann man die von Ihnen empfohlene Bestrahlung vor-
      nehmen lassen und welche Nebenwirkungen sind möglich?
      Vielen Dank

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      • Re: Therapie bei Prostatkrebs


        Die bildgesteuerte IMRT wird an einigen Uni-Kliniken (Heidelberg, TU-München, Erlangen u.a.) und natürlich auch an der Charité Berlin durchgeführt (am Novalis-System). Die Nebenwirkungen beziehen sich auf den Enddarm und die Harnröhre. Durch Schleimhautreizung kann es zu Drang, häufiges und/oder nächtliches Wasserlassen und selten leichten Beschwerden kommen, die sich nach der Therapie zurückbilden. Spätfolgen (z.B. chronische Entzündung) sind selten und (wenn sie überhaupt auftreten) moderat und sollen gerade durch den enormen Aufwand vermieden werden, da die Umgebung der Prostata besser geschont wird.

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        • Re: Therapie bei Prostatkrebs


          Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wust, bei einem Beratungsgespräch im Klinkum Rechts der Isar (TU München) wurde mir erklärt, dass die IMRT dort generell nicht angewandt wird, da sie angeblich keine Vorteile gegenüber der perkutanen Bestrahlung hat. Sie würde überwiegend in Amerika eingesetzt, weil dort nach der Anzahl der bestrahlten Felder abgerechnet wird. Mir wurde von jeglicher Bestrahlung abgeraten und stattdessen die OP empfohlen. Hat die IMRT wirklich keine Vorteile gegenüber den bisherigen Methoden?
          Mit freundlichen Grüssen

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