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Herzinfarkt und künstl. Koma

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  • Herzinfarkt und künstl. Koma

    Hallo....
    meine Mutter hatte 2003 ihren ersten Herzinfarkt. Diagnose: Koronare Herzerkrankung.
    Sie bekam einen Stent und erholte sich wieder. Regelmässig ging sie zum Hausarzt zum Checken des EKG etc..
    Folgende Medikamente hat sie eingenommen:

    1.) metodura Z 100mg
    2.) HerzASS 100
    3.) Ramipril HEXAL comp


    Nach ihrem letzten Arztbesuch am 21 Juli, meinte sie, dass der Arzt gesagt hat EKG sei super in Ordnung, alles wunderbar verheilt, nach zwei Jahren könne nun nichts mehr passieren. Unglücklicherweise lagen die Arzttermine dieses Mal 6 Wochen auseinander, üblich waren 4 Wochen. Am 8 September hätte sie den nächsten Termin gehabt.

    Am Sonntag den 28 August klagte sie über diverse Beschwerden und meinte noch, dass
    sich die Gallensteine bemerkbar machen würden. Ob sie sich auf die Aussage des Arztes verlassen hatte und die Beschwerden nicht richtig ernst nahm, weiss niemand mehr.

    Am Montag und Dienstag darauf dann war sie "guter Dinge". Plötzlich in der Nacht von Dientag auf Mittwoch klagte sie über Brennen in der Brust, ein Arm war taub und Schmerzen im Unterkiefer. Notarzt wurde gerufen. Es kam jedoch erst mal der Rettungswagen ( ca. 1/2 Std. später), von einem Notarzt wisse man nichts. Der musste dann noch mal extra angerufen werden, während zu Hause dann ein EKG gemacht wurde und die ersten Massnahmen halt. Es verging eine weitere 1/2 Std..

    Gegen 3:00 Uhr morgens erreichte sie dann die Klinik, wo sie "operiert" wurde. Was man gemacht hat, weiss ich nicht genau. Es war die Rede davon, dass man eine Arterie überhaupt nicht mehr frei bekommt und sich auch diverse "Plaques" gebildet hätten.

    Nach der ersten OP war der Blutdruck stabil, sank jedoch im Laufe des nächsten Vormittags rapide ab, worauf man sie dann in ein "künstliches Koma" setzte. Dies überlebte sie dann noch einen Tag und verstarb Freitag morgen.

    Zu erwähnen ist noch, dass sie Gallensteine hatte, eine genetische Fettstoffwechselstörung und eine verkleinerte Niere (Schrumpfniere?). Sie sagte dem Arzt, dass sie die Cholesterinsenker nicht verträgt, worauf dieser meinte, sie bräuchte die dann nicht zu nehmen, wenn sie nicht wollte. Meiner Meinung nach hat dies zu dem Infarkt geführt. Kann man einfach sagen:"Sie brauchen die nicht nehmen?". Und hätte man nicht die "Fettstoffwechselstörung" bzw. die Quelle dieser behandeln müssen?


    Mein Beitrag beinhaltet kein Zweifel an ärtzlichen Entscheidungen o.a.. Ich möchte nur für mich wissen, da der Gram darüber unbeschreiblich ist, ob in den o.g. 6 Wochen derartige Schäden---und trotz der Medikamente---entstehen können, dass man gar nichts mehr machen kann ausser ins Koma setzen und abwarten?
    Es ist unerträglich, bitte um eine ehrliche Antwort.

    Ich habe übrigens folgenden Beitrag gefunden, was den Gram natürlich noch steigert.
    http://f25.parsimony.net/forum63351/messages/35916.htm

    Gruss
    Susanne


  • RE: Herzinfarkt und künstl. Koma


    Hallo Hallo Susanne!

    <Ich möchte nur für mich wissen, da der Gram darüber unbeschreiblich ist, ob in den o.g. 6 Wochen derartige Schäden---und trotz der Medikamente---entstehen können, dass man gar nichts mehr machen kann ausser ins Koma setzen und abwarten? >

    Wie es aussieht, hatte deine Mutter einen massiven Herzinfarkt und es wurde alles versucht, sie durch Wiedereröffnung des dabei verschlossenen Herzkranzgefäßes zu retten. Die häufigste Ursache des Herzinfarktes ist die koronare Herzkrankheit (KHK), bei der die Koronargefäße, also die Blutgefäße, die den Herzmuskel selbst mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, durch die sog. Arteriosklerose geschädigt sind. Dabei bilden sich Ablagerungen, sog. Plaques, in den Herzkranzgefäßen. Bei einer Plaqueruptur - also wenn ein solcher Plaque "einreißt", lagern sich Blutplättchen über der Wunde ab. Das ist der natürliche Mechanismus des Wundverschlusses, aber in diesem Fall führt das zum teilweisen oder völligen Verschluss des Blutgefäßes. Je nachdem, welches Herzkrankgefäß betroffen ist bekommt ein mehr oder weniger großer Anteil des Herzmuskels keinen Sauerstoff mehr und stirbt ab (= Infarkt), wenn es nicht gelingt, das Gefäß rechtzeitig wieder zu eröffnen.

    Ein überstandener Infarkt bedeutet nicht, dass jetzt "nichts mehr passieren" kann, denn die Gefäße sind ja vorgeschädigt und eine Plaqueruptur kann jederzeit wieder passieren. Mit den Medikamenten, die man nach einem Infarkt verordnet, kann man nur das Risiko senken, dass es wieder passiert - man kann es aber nicht zu 100% verhindern. Die Schädigung entsteht also nicht in 6 Wochen, sondern es kam nur zur "Eskalation".

    Strophantin (hat keine klinische Bedeutung) ist ein sog. Herzglykosid. Diese Medikamentengruppe ist nur bei ganz bestimmten Krankheitbildern (chron. Herzinsuffizienz, Arrthythmien) einsetzbar und ist natürlich kein Wundermittel zur Verhinderung eines Infarktes.

    Liebe Susanne, ich wünsche dir ganz viel Kraft.

    Alina


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