MRSA ?

[Bwoi]

Moin,
habe gerade diesen Artikel gelesen:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...351293,00.html

Jetzt bin ich aber etwas geschockt!

Meine Mutter liegt auf einer gefäßchirurgischen Station und ist mit MRSA nach einer Baypass und Zehoperation in dem Dr. Herbert-Nieper Krankenhaus Goslar infiziert worden.

Dies steht fest weil sie direkt von dort nach der Entlassung in Saarbrücken beim Hausarzt aufgrund einer sehr schlechten Wundansicht sofort untersucht wurde und sich dann der Verdacht auf MRSA bestätigte.
Sie wurde in Goslar auf eigenen Wunsch entlassen weil man nach der Zehamputation nun den Unterschenkel auch amputieren wollte. Sie wurde etwa 2 Monate in der Familie betreut.
Sie ist jetzt in einem Krankenhaus in Völklingen und dort wurde das Bein noch einmal mit Erfolg operiert, ohne das der Unterschenkel amputiert werden mußte.
Jetzt liegt sie erneut dort und man hat ihr im anderen Bein einen weiteren Baypass gelegt.

Leider wurde in der Völklinger Klinik dieser Keim festgestellt und man darf sie nur mit Schutzkleidung besuchen.

Was aber ist wenn ich auch infiziert worden bin? Ich bin Diabetiker Typ 1.
Wie soll ich mich verhalten?
Wenn das so eine gefährliche Krankheit ist, warum hat man uns als Familienangehörige nicht im Krankenhaus Goslar darauf aufmerksam gemacht?
Dort lag sie immer mit anderen Patienten in einem Zimmer. In der Völklinger Klinik, ist sie allein im Raum.
Ich bin entsetzt über diese Sorglosigkeit der verantwortlichen Ärzte im Dr. Herbert-Nieper Krankenhaus Goslar!
MfG
Bwoi

[Bwoi]

RE: MRSA ?


Geänderte Zeichen und nun müßte es gehen:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...351293.00.html

[Beate Ullmann]

RE: MRSA ?


Lieber Bwoi!
MRSA ist eine schlimme Sache, aber auch keine Tragödie. Ich bin Krankenschwester in einer Fachabteilung für Menschen im Wachkoma und Beatmungspatienten und MRSA ist für mich leider tägliches Brot. Ich bin Hygienefachkraft und spezialisiert auf die Behandlung von MRSA und anderen methicillinresistenten Keimen.

Sie sollten den MRSA nicht überbewerten. Im Normalfall dürfte Ihnen nichts passiert sein. Um sicher zu gehen, sollten Sie zu Ihrer eigenen Beruhigung zu Ihrem Hausarzt gehen, der soll einen Abstrich im Rachen, in der Leiste und im Analbereich machen. Dann können sie ganz sicher sein, dass Ihnen nichts passiert ist. Wenn Sie möchten, mailen Sie mich privat an, ich sende Ihnen dann Informationsmaterial über MRSA und seine Behandlung zu.

Leider ist MRSA eine immerwiederkehrende nosokomiale Erkrankung. ABER sie ist kein Todesurteil sondern mit ein wenig Aufwand gut behandelbar.

Liebe Grüße

Beate Ullmann

Krankenschwester und Hygienefachkraft

[flar21]

RE: MRSA ?


Der Spiegel Artikel ist reisserisch.
das problem hingegen ein besorgniserregendes.
bei mrsa muss man fallunterscheidungen machen.
es gibt welche, die gegen ein paar antibiotiak resistent sind und welche, die nahezu oder auch schon komplett gegen alle antibiotika resistent sind. der letzte fall ist sehr schlimm und keinesfalls zu verharmlosen. neu ist, dass in den letzten jahren faelle einer sogenannten community acq. mrsa infektion haeufiger werden. d.h. diese multiresistenten keime spielen nicht nur in der klinik eine rolle, wenn die patienten eh geschwaecht sind und dann diese keime die oberhand gewinnen, sondern haben eine aggressivitaet entwickelt, die sie auch fuer otto normalverbraucher gefaehrlich werden laesst. dies ist zum beispiel auch der fall im zitierten artikel, bei dem es um nekrotisierende faszitis geht und die keime machen dies mit nur 2 genen mehr - den sogenannten pvl toxinen. zu deiner sorge:
man kann sorglosigkeit nie ausschliessen, aber ich wuerde dem personal der klinik nicht per se einen vorwurf machen. solch einen keim kann man sich auch an anderer stelle holen bzw. man kann auch als gesunder mensch traeger sein, ohne es zu wissen. um genau zu wissen, was fuer eine art dies ist, muesste man den stamm genetisch und mikrobiologisch genau charakterisieren. nur dann kann man sagen,
a) wie gefaehrlich er ist
b) ob er ein hospitalkeim ist oder nicht
c) ob er auch fuer gesunde gefaehrlich ist.

wenn du das also wirklich wissen willst, kannst du darum bitten, dass der s aureus z.b. in der fuehrenden gruppe der universitaetsklinik dresden um prof jacobs daraufhin untersucht wird (es gibt auch noch andere stellen).

alles gute!

[mimo2301]

RE: MRSA ?


Hallo

Ich hoffe das dieser Artikel noch gelesen wird.
MRSA ist schlimm, mann braucht ihn nicht überzubewerten.
Ich habe dadurch mein linkes Bein bis zum Oberschenckel verloren ,nur weil die Medizinischen Standart`s von Ärzten und Schwestern nicht beachtet worden sind.
Wer MSRA hat muß im Einzelzimmer liegen oder mit Nicht Operativen Pat. ( die keine Wunden haben.)
Denn wer offene Wunden hat kann sich anstecken......
Also immer schön aufpassen....


Gruß
Mimo2301

Beate Ullmann :
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Lieber Bwoi!
MRSA ist eine schlimme Sache, aber auch keine Tragödie. Ich bin Krankenschwester in einer Fachabteilung für Menschen im Wachkoma und Beatmungspatienten und MRSA ist für mich leider tägliches Brot. Ich bin Hygienefachkraft und spezialisiert auf die Behandlung von MRSA und anderen methicillinresistenten Keimen.

Sie sollten den MRSA nicht überbewerten. Im Normalfall dürfte Ihnen nichts passiert sein. Um sicher zu gehen, sollten Sie zu Ihrer eigenen Beruhigung zu Ihrem Hausarzt gehen, der soll einen Abstrich im Rachen, in der Leiste und im Analbereich machen. Dann können sie ganz sicher sein, dass Ihnen nichts passiert ist. Wenn Sie möchten, mailen Sie mich privat an, ich sende Ihnen dann Informationsmaterial über MRSA und seine Behandlung zu.

Leider ist MRSA eine immerwiederkehrende nosokomiale Erkrankung. ABER sie ist kein Todesurteil sondern mit ein wenig Aufwand gut behandelbar.

Liebe Grüße

Beate Ullmann

Krankenschwester und Hygienefachkraft

[sunny 321]

Re: MRSA ?


Hallo Bwoi
Auch bei meiner Mutter hat es sich ähnlich wie bei Ihnen abgespielt.Sie erhielt die Nachricht,dass sie MRSA hat,und das,nachdem ich am Tag zuvor mit meiner Enkelin von 5 Monaten bei ihr war,und nachdem meine Mutter auch noch mit ins Cafe ging,also genügend Patienten infiziert haben könnte,denn dass sie eine eventuell ansteckende Krankheit hat,wurde uns am Abend erst mitgeteilt.Und auch der Satz,Sie hätte überhaupt den ganzen Tag im Zimmer bleiben müssen,hat mich sehr schockiert.Denn das hat mir gezeigt,dass doch die Vermutung schon da war.Aber weder meine Mutter noch ich wurden darauf hingewiesen,dass wir uns eventuell schützen müssten.Und auch die behandelnde Ärztin hätte sie am nächsten Tag noch hinaus gelassen,nur die Schwester wusste anscheinend darüber Bescheid.Ich finde,dass dieses Verhalten nicht nur rücksichtslos, sondern sträflicher Leichtsinn von diesem Krankenhaus ist.Sie liegt in Neunkirchen und ich hätte sie am liebsten gleich in eine andere Klinik gebracht.Wenn denn dies so einfach ginge.
Liebe Grüsse