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Warum bin ich so?

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  • Warum bin ich so?

    Liebes Forum!

    Bin jetzt 30 Jahre alt und einfach nur unzufrieden mit meinem Leben! Ich halte das bald nicht mehr aus!
    In meiner Jugendzeit habe ich mich ordentlich ausgetobt, jedes Wochenende Halligalli und auch Sex ist mir absolut kein Fremdwort.
    Irgendwann wurde ich ruhiger, lernte meinen Partner kennen und habe ihn mit 23 Jahren geheiratet. Kinder haben wir bis heute keine, weil ich noch nie in meinem Leben Kinder haben wollte. Mein Mann wußte vor der Heirat davon.
    Irgendwie weiß ich überhaupt nicht, was ich will oder nicht will!?
    Es ist alles wie immer! Jeden Tag zur Arbeit, nach Hause kommen, Hausarbeit, fernsehen, schlafengehen usw. usw.
    Ich habe keine Freunde, weil ich keine haben will; ich gehe nicht aus, weil ich nicht ausgehen will; ich habe kaum noch Sex, weil ich keinen Sex haben will.
    Klar kommt es da zu Spannungen mit meinem Mann, denn vieles wird ihm durch meinen Pessimismus und meine Unlust erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht. Die ersten 3 Jahre unserer Ehe waren echt hammermäßig gut, aber nun?
    Es betrifft vorwiegend all diese Dinge, welche ich in meiner Jugendzeit unendlich ausgeschöpft und auch genossen habe ( Freunde, ausgehen, Spaß haben, Sex...)
    Warum bin ich so geworden? Warum ödet mich das alles seit Jahren plötzlich so an?
    Ich habe einfach absolut keine Lebensfreude mehr und durch den immer stärker werdenden Druck seitens meines Mannes, wünsche ich mir manchmal, einfach auf der Stelle tot umzufallen. Dann hätte ich endlich meine Ruhe!
    Frauen in meiner Umgebung (Nachbarinnen, Kolleginnen...) scheinen doch auch zu wissen, was sie wollen und vor allem wirken sie glücklich auf mich.
    Warum bin ich so? Warum vermeide ich Menschenmassen? Warum bin ich gerne allein? Warum hasse ich das Leben? Wer hatte auch schon eine solche Krise und kann mir Tips geben, da so schnell wie möglich wieder rauszukommen?

    Monia30


  • RE: Warum bin ich so?


    Hallo Monia,

    das klingt sehr nach einer depressiven Störung.

    Wie eigentlich bei allen Krankheiten gibt's auch bei der Depression ein Auf und Ab, mal geht's einem besser, mal schlechter...

    Ich meine, Du solltest Dich baldmöglichst an einen Arzt oder Psychotherapeuten wenden, oder an eine Beratungsstelle (Eheberatung oder ähnliches), die können Dir sicher auch gute Adressen nennen.

    Natürlich gibt es zu Depressionen auch massenweise Selbsthilfebücher und Internetseiten. Aber vielleicht ist ein erfahrener Berater/Therapeut doch die bessere Lösung.

    Am Rande: das Fernsehen kann man auch ganz gut bleiben lassen. Ich habe seit vielen Jahren keinen Fernseher mehr. Alle mich interessierenden Informationen (und auch diverse Unterhaltung) bekomme ich aus dem Radio, dem Internet und Printmedien...

    So viel in Kürze
    Pl.

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    • RE: Warum bin ich so?


      hallo Monia,
      kommt schon mal vor. Die Langeweile des Alltäglichen, immer derselbe Rhythmus. WEnn man so "abstürzt", dass einem letztendlich alles egal wird, soll man dazu stehen und sich professionelle Hilfe antun. Die Psyche ist ein unbekanntes "Wesen". Gespräche bei sog. Verhaltenstherapeuten können helfen. Alles läßt sich erarbeiten, auch die Lust am Leben.
      Vieles kann ich nicht ändern, z.B. Tagesabläufe, die von anderen gestaltet werden -Beruf-Kinder-Kochen-etc. Aber es gibt Möglichkeiten, seine Einstellung zu ändern durch "Erarbeiten". Letztendlich kann auch eine Spychosomatische Klinik helfen, wenn mit der Unlust die Unlust am Leben körperliche Ausfälle wie z.B.Sex, Schmerzen, depressive Verstimmungen
      kommen.
      Keine Angst. Es gibt bei den Verhaltenstherapeuten Vorstellungsgespräche. Wenn die "Sovtware" nicht stimmt, kannst Du ohne Konsequenzen durch die Krankenkasse einen anderen Th. aufsuchen, bis der / die Richtige gefunden ist.
      Viel Erfolg

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      • RE: Warum bin ich so?


        Vielen Dank für eure Anregungen.
        Allerdings würde mich dann noch interessieren, wie ich an psychotherapeutische Hilfe kommen kann?
        Muß ich erst zum Hausarzt? Brauche ich eine Überweisung oder kann ich direkt zu einem Therapeuten gehen?
        Zahlt in meinem Fall die Krankenkasse (gesetzlich) oder muß ich für die Kosten selbst aufkommen?
        Mein Problem dauert nun schon seit Jahren an und ich weiß, daß ich allmählich wirklich etwas ändern muß.
        Allerdings bevorzuge ich eine ambulante Therapie! Für Antworten auf meine vielen Fragen wäre ich euch sehr dankbar!

        Monia30

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        • RE: Warum bin ich so?


          Hallo Monia,

          wenn bei Dir ein psychisches Problem mit Krankheitswert diagnostiziert wird, muß die Krankenkasse (so weit ich weiß) die Kosten der Behandlung tragen. Dafür ist sie ja da... Wegen der Vorgehensweise rufe doch einfach mal bei der Kasse an. Depressionen etc. sind ja nichts seltenes (und auch nichts, wofür man sich irgendwie schämen müßte).

          Eine wirksame (unterstützende) Therapie ist übrigens Sport, vor allem Ausdauersportarten (Laufen, Wandern, Radfahren, Schwimmen). Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Seele und Körper stehen in enger Beziehung/Wechselwirkung zueinander.

          Eine stationäre Therapie ist bei Dir vermutlich nicht notwendig.

          Nach Deinem Schreibstil zu urteilen, bist Du ziemlich intelligent. Das ist sicher kein Nachteil bei der Lösung von Problemen.
          "Aude sapere" - Wage es, nachzudenken!

          Gute Besserung
          P.

          Kommentar


          • Noch ein guter Link



            www.kompetenznetz-depression.de

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            • RE: Noch ein guter Link


              Zum Therapeuten gelangt man mit einer Überweisung durch den Hausarzt. Bei derartigen Erschöpfungs- oder traumatischen (Todesfälle u.s.w.) sind Verhaltenstherapeuten angesagt. -d
              Dieser kann aufgesucht weren, um die "Software" abzuchecken. Sollte das Verhältnis auf beiden Seiten zeigen, dass ein Vertrauen nicht aufgebaut werden kann, kannst Du mit einer weiteren Überweisung durch den Hausarzt einen anderen Therapeuten suchen.
              Eine psychsomatische Klinik kommt nur in Betracht, wenn die Unlust einhergeht mit Erkrankungen des Körpers, die durch die Psyche verstärkt werden. Das können alle Schmerzarten aber auch Unlust auf Lust sein. Diese Kliniken werden i.d.R. von den Psychotherapeuten parallel empfohlen, je nach Krankheitsbild.
              Verhaltenstherapie ist das Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten durch einen Profi, wo Du als Patient kein Ausweg mehr erkennst. Durch ehrliches Miteinander werden Lösungen erarbeitet, die durch den Patienten angenommen und ausprobiert werden, bis es klappt und es einem besser geht.
              Dauert Jahre, bis man sich umgestellt hat. Hilft aber auf Dauer. Und Du hast ja noch mindesten 60 Jahre vor Dir.
              Viel Erfolg.
              Es geht alles mit allen also auch gesetzlichen Krankenkassen. Ehrlichkeit ist das Wichtigste, sonst ist alles für die Katz.

              tschüss

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