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Weiß nicht weiter ...

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  • Weiß nicht weiter ...

    Hallo zusammen!

    Dieses Wochenende, war wieder so eines, wie ich sie gar nicht mag. Seit Monaten ist endlich mal wieder Ruhe in unsere Familie eingekehrt, und nun erfahre ich eine Sache, die mich total alle macht.

    Jahre lang war bei uns zu hause die Hölle los, da mein Vater ein ziemlicher Tyrann war. Meine Mutter hat sich aus diesem Grund oft in ihre eigene Welt geflüchtet und hat getrunken. Jahrelang. Irgendwann ist aber mein Vater endlich ausgezogen. Es wurde etwas ruhiger in unserer Familie. Wir erholten uns alle ganz gut von der Zeit und auch meine Mutter lies die Zeit des Alkoholkonsums hinter sich. Seit Jahren ist sie jetzt trockene Alkohilikerin, was mich stolz auf sie macht. Trotz des vielen Ärgers mit der eigenen Familie hat sie sich bis heute wacker geschlagen.

    Nun lernte sie vor einigen jahren einen Mann in einer Therapiesitzung kennen. Auch er ist seit jahren trockener Alkohiliker gewesen. Sie scheint ihn sehr zu lieben. Ich war eigentlich froh darüber, daß sie jemanden gefunden hat, der sie versteht, der mit meinen geschwistern gut klarkommt und an ihrer Seite steht.

    Nun erfahre ich dieses Wochenende, daß mein Steifvater seit einiger Zeit wieder trinkt.

    Angst, Wut, Hass und völlige Ohnmacht sind nun gleichzeitig in mir. Ich selber weiß meine Gefühle nicht mehr zu ordnen. Muß ständig an die Vergangenheit denken, muß ständig wieder an meiner Mutti denken, muß ständig daran denken, daß er sie wieder in den Sumpf ziehen könnte. Mein Bruder verhält sich, seit dem er es weiß sehr eigenartig und ist sehr unausgeglichen. Meine Mutter geht selber wieder zum neurologen, um wenigstens bei irgendjemandem sich anvertrauen zu können.

    Ich möchte ihr helfen, kanns aber nicht. Sie will es nicht. Ich kann nicht mehr wie früher in ihrer oder in der Nähe meiner Geschwister sein und Obacht geben. Ich wohne zu weit weg.

    Ich habe solche Angst, daß sie auch wieder anfängt mit trinken, nur weil er sein Leben nicht auf die Reihe bekommt. ER läßt ihr keine Chance zu sich zu kommen, über sich selbst Gedanken zu machen oder ihren Weg zu gehen. Er ist immer wieder MIttelpunkt. Er schmarotzt bei ihr ZU Hasue, zahlt keine Miete, zahlt kein Wasser oder Strom. Er reagiert in letzter Zeit oft mit Gemeinheiten zu meinen Geschwistern und belagert meine mutti immer und immer wieder mit seinen Problemen.
    So hats damals auch mit meinem richtigen Vater angefangen.

    Aber sie will sich nicht trennen, sie liebt ihn (? - ist wohl mehr die Angst vorm Alleinsein) und will ihm helfen.

    Ich weiß nicht nicht mehr weiter und kanns einfach nicht verarbeiten. Könnte stundenlang nur heulen. Ich will doch nur, daß sie glücklich ist und auch mal ihr Leben leben kann. Ich hab sie doch lieb! Ist sie unglücklich, bin ich es auch....


  • RE: Weiß nicht weiter ...


    Hallo Chito,

    dein brief stimmt mich sehr traurig.
    Kennst du keinen psychologischen Berater oder Psychologen, mit dem du das Ganze mal besprechen könntest?
    Vielleicht kann er dir die Lage deiner mutter (warum sie sich so verhält) erklären.

    Wenn du deine Mutter verstehst, kannst du ihr vielleicht eher helfen. Es wird nicht einfach sein, aber ich kenne dich schon als starke Frau, die weiß, was sie will.

    Ich wünsche dir viel Glück bei diesem Vorhaben und drücke dir ganz fest die Daumen.

    Liebe Grüße
    Consalus

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    • RE: Weiß nicht weiter ...


      Hallo Consalus!

      Danke für die lieben Worte.
      Nein, leider kenne ich keinen. Damals als ich wirklich mal einen dringend gebarucht hatte, war ich beim Arzt und habe gefragt. Die Ärztin hatte mir keine Überweisung geggeben, in ihren Augen habe ich nur an einem Erschöpfungssyndrom gelitten. Ich kam mir sehr verarscht vor, und habe seit dem immer versucht meine Probleme selbst zu lösen.

      Aber reden hilft ja auch schon manchmal.

      Nochmal Danke.

      Kommentar


      • RE: Weiß nicht weiter ...


        Hallo liebe Chito,
        ich weiss genau was du durch machst, sehr genau und es verdammt hart das so zum einen erlebt haben zu müssen, zum anderen wieder erleben zu müssen.
        Ich kann nur von meiner Erfahrung sprechen, weil ich nicht die Persönlichkeiten direkt kenne die dahinter stehen, und auch dich nicht kenne.
        Ich kann nur sagen, als das bei uns wieder los ging, bin ich fast in Verzweiflung gestürzt. Ich habe mich dann schweren Herzens dazu entschlossen, mich aus dieser Familie auszu klinken. Zum einen, weil sie sich absout nicht helfen lassen wollen, ok, sie sind erwachsen. Zum Anderen weil es garnichts bringt sich da auch noch mit rein ziehen zu lassen.
        Ich habe es geschafft, den Kontakt abzubrechen, restlos. Dafür brauchst du aber anderen Halt, gute Fruende, vielleicht deine Geschwister, aber Vorsicht! Die ziehen ggf. auch wider runter. Erst mit dem Abstand den ich gewinnen konnte, konnte ich für mich Klarheit in diese Situation bringen und mein Leben ordnen. Eine Therapie kann auch ganz hilfreich sein.
        Du must verstehen, deine Mutter kennt nur das Problemdasein, das ist etwas worauf sie sich einstellen kann, leben kann, weil sie es immer so getan hat.
        Ich denke auch deine Mutter sollte mal eine Therapie machen.
        Meine Mutter ist ebenfalls vom Regen in die Traufe getapst, aber sie will es partou nicht anders. Ich lasse sie jetzt ihr leben leben. Es ist hart, aber versuche auch ein bisschen an dich zu denken.

        Wünsche dir von Herzen alles Gute.

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        • RE: Weiß nicht weiter ...


          Danke Andrea.... )

          Das sind liebe aber auch traurige Worte.
          Man merkt immer , das man nicht alleine dasteht, und das tut gut.

          Das meine mutter nur das Problemdasein kennt, wird mir jetzt, wo du es sagst so richtig bewußt, denn in der Tat ist es so. Sie kümmert sich nie um sich, sie sucht sich Arbeiten auf ehrenamtlicher Basis, wo sie
          zum einem Blinden hilft und sie will demnächst noch in einem Altenheim arbeiten. Immer Menschen mit Problemen.

          Immer wieder predige ich ihr, doch mal an sich zu denken. Aber irgendwie bekommt sie es nicht auf die Reihe.

          Ich selber hatte vor 7 jahren für mich den Schritt gewählt, auszuziehen und das so weit weg wie möglich. Ich wohne jetzt 500 km entfernt und erfahre demzufolge immer alles erst als Letzt und habe kaum noch eine hance ins Geschehen einzugreifen. So konnte ich auch endlich meinen Weg gehen. Ich liebe meine Mutter und meine Geschwister sehr. Es würde mir und ihnen das Herz brechen, wenn ich mich endgültig verabschieden würde. ich selber kann daher nicht diesen Schritt gehen. Habe aber schon einen sehr großen für mich getan, indem ich ausgezogen bin und mein Leben lebe...

          Nur das haut einen wieder um etliche Schritte zurück....

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