Koerpertemperatur

[FischerJ]

Meine Freundin hat ziemlich oft Schwierigkeiten mit Ihrer Koerpertemperatur. Damit meine ich nicht, dass sie Fieber oder Unterkuehlung hat, sondern dass sie friert oder schwitzt.

Kennt jemand irgendeine Ursache, welche diese Sympthome erzeugt - mal abgesehen von der rein psychologischen Seite?

Detailierte Beschreibung:
Sympthomatik:
Sie klagt hauefig darueber, dass die Umgebungstemperatur sehr unangenehm ist, waehrend niemand sonst darunter leidet. Zumeist ist es ihr zu kalt. Dies ist nicht auf die reine Selbstwahrnehmung beschraenkt, sondern sie entwickelt auch physische Reaktionen. Zum Beispiel fiel ihre starke Gaensehaut bei einem Besuch in Los Angeles waehrend einer Hitzewelle auf. Der Rest der Reisegruppe liet unter dem Schweiss umsobald der Klimaanlagenbereich verlassen wurde, sie entwickelte Gaensehaut. Bei unserem letzten Sommerurlaub in Spanien hat sie immer wieder, trotz meines Protestes, die Klimaanlage im Auto abgeschaltet. Oft findet man sie in ihrer WInterjacke an der hochgefahrenen Heitzung.

Seltener kommt es auch vor, dass es ihr in Kaelte zu warm ist. Sie hat mich mehrfach verblueft, als sie darauf bestand im englischen Winter bei nur wenigen Plusgraden ohne Jacke spazieren zu gehen.

Zum Hintergrund:
Sie ist 21 Jahre alt, gebuertige Englaenderin, verbrachte aber etwa vier Jahre in ihrer Kleinkindzeit in Dubei (Vereinigte Arabische Emirate). Schon damals soll sie haeufig die Klimaanlage abgeschlatet haben - das Erscheinungsbild ist nicht neu.
In ihrer Familie gibt es mehrere Faelle von Mulitpler Sklerose. Sowohl ihr Vater (secondary progressive) als auch ihre Tante (vaeterlicherseits) sind betroffen.
Sie selbst sieht die Angelegenheit nicht als krankhaft, hat aber Leidensdruck - insbesondere wenn sie es im Sommer als sozial schwierig empfindet, in der WInterjacke herum zu laufen.

Fuer Ratschlaege oder Empfehlungen waere ich aeusserst dankbar. Auch Fragen sind gern gesehen.

Danke,
Jan F.

[Freddy]

RE: Koerpertemperatur


Hallo, leider habe ich Deinen Beitrag erst vor wenigen Tagen gefunden, möchte Dir aber trotzdem antworten.
Seit einem Kreislaufkollaps 1978 habe ich ähnliche Probleme wie Deine Freundin, aber zum Glück - soweit ich das erkennen kann - nicht so ausgeprägt. Bei mir ist es oft so, daß ich mich nachts nur mit einem Laken zudecke und auch damit klarkomme; und wenn ich morgens mit allem fertig bin, sitze ich mit Pullover und Strickjacke in meinem Zimmer.
(Manchmal ist mir dann immer noch kalt).
Früher hatte ich wochenlange Phasen sehr starker Hitze- oder Kälteempfindung. Heute hängen diese Empfindungen sehr stark von der Tageszeit ab (s. o.)
Dazu muß ich noch sagen, daß ich von Geburt an querschnittsgelähmt und deswegen im Pflegeheim untergebracht bin.
In diesem Heim gibt es einen speziellen Entspannungsraum, den ich seit längerer Zeit häufig in Anspruch nehme.
In den ersten Monaten sprach ich nur psychisch gesehen gut darauf an (ich kann sehr schlecht "abschalten"). Die Oberschwester, die mich regelmäßig in diesen Raum begleitet, schwitzt darin in aller Regel; ich dagegen hatte bis vor kurzem das gegenteilige Problem, und zwar auch an heißen Tagen.
Inzwischen weiß ich, woran es lag: Durch das Frieren wurde eine bevorstehende Krankheit angekündigt (Ich war lange Zeit hindurch sehr häufig krank).
Nun noch eine Frage an Dich: Hat Deine Freundin eine Krankheit oder Behinderung, die ihre Mißempfindungen erklären könnte?

Freddy