Nerven

[Free]

Guten Tag

Vor 2 Jahren hatte ich einen Autounfall mit der Folge Schleudertrauma. Allerdings hoffte ich das ich mit meinen 21 Jahren schnell wieder Beschwerdenfrei leben kann.
Ich treibe sehr viel Sport, wenn möglich so viel ich kann. Ich achte darauf das ich meinen Körper nicht überanstrenge, mich richtig Ernähre.
Doch seit einiger Zeit verspühre ich ein "knacksen" in meiner HWS. Auch hatte ich auf meiner HWS einen Höcker der Schmerzt. Es ist mir klar das ich desswegen zum Arzt muss, ihr mir duch ein Mail nicht helfen könnt.
Doch vielleicht könnt ihr mir folgendes beantworten. Kann es sein das meine Nerven gestaut sind? Das irgendetwas mit meinen ZNS nicht mehr stimmt? Ich bin normalerweise eine gut belastende und geduldige junge Frau, doch in letzter Zeit habe ich für nichts und niemand einen Nerv. Belastet mich irgendetwas kann ich es schlecht verarbeiten, bin müde und abgeschlagen.
Ich bin ein sehr fröhlicher Mensch, doch auch ich habe meine Grenzen.

Könnt ihr mir sagen ob die mit meinen Schmerzen zusammenhängt, obwohl ich mich daran gewöhnt habe, diese Schmerzen mich nicht mehr gross belasten?

Vielen Dank
Free

[Gast]

RE: Nerven


Free schrieb:
-------------------------------
Doch vielleicht könnt ihr mir folgendes beantworten. Kann es sein das meine Nerven gestaut sind?
Das irgendetwas mit meinen ZNS nicht mehr stimmt?
--------------------------------
Nein, einen "Nervenstau" gibt es nicht.

Aber ein Schleudertrauma kann langfristige Auswirkungen haben, die sich auch auf die Psyche niederschlagen.

Ich würde Dir eigentlich am liebsten Osteopathie empfehlen. Informationen gibt es unter

http://www.osteopathie.de/

Das ist meiner Erfahrung nach die beste Behandlungsmethode für solche Spätfolgen von Schleudertraumata.

Da es in Deutschland abre noch nicht anerkannt ist (in den meisten europäischen Staaten ist es, in USA kannst Du einen Doktor der Osteopathie machen...), wird das oft von gesetzlichen Kassen nicht gezahlt. Die Therapeuten, die im VOD sind, haben aber alle eine 5-jährige Ausbildung und Diplom gemacht, das ist also keine Scharlatanerei.

Informiere Dich am besten direkt beim VOD oder einem Osteopathen in Deiner Nähe. Ich halte einen Zusammenhang mit dem Schleudertrauma für wahrscheinlich.

Existieren denn Röntgenbilder Deiner HWS?

Thomas

[Free]

RE: Nerven


Hallo Thomas

Vielen Dank für deinen Tipp!
Ich werde mich informieren ob auch in der Schweiz Osteopathie angeboten wird.

Ja es existieret ein Röntgenbild meiner HWS, auf diesem ist nichts zu erkennen.

Ich habe vor zweit Tagen mit einer Behandlung bei einem Chiropraktiker angefangen, er sagte meine Rückenmuskulatur arbeite nur noch ca. 70% es sei alles steinhart.

Was hälst du von Chiropraktikern? Ist dies eine gute Methode meine Muskulatur zu lockern?

Deinen Tipp werde ich mir zu Herzen nehmen und mich informieren.

Vielen Dank für deine Hilfe
Isabelle

[Gast]

RE: Nerven


Ich halte nicht sehr viel von Chiropraktik, wobei es da sehr viele unterschiedliche Ansätze (und Umsetzungen!) gibt.
Chiropraktiker "lösen" Blockaden an Gelenken, vor allem dem Kreuzbein und der Wirbelsäulte, allerdings tun sie das mit Gewalt. Das gibt dann das berühmte "Knacken". Das tut zwar meist dann erstmal gut, macht aber den Gelenken nicht allzuviel Spaß, so daß sie (wenn die Muskulatur immer noch verspannt ist) schnell mal wieder zurückspringen.

Wie gesagt, es kommt immer auf den konkreten Fall an und auf den jeweiligen Chiropraktiker, aber falls es bei Dir auch schön knackt, dann würde ich das nicht zu oft machen.

Chiropraktik hat auch noch andere Risiken, z.B. an der Halswirbelsäule kann es Probleme mit Gefäßen geben.

Thomas

[Free]

RE: Nerven


Hallo Thomas!

Jetzt bin ich beunruhigt.
Ich bin nun 2 mal in der Woche zum Chiropraktor gegangen, bei mir knackts gewaltig. Es schmerzt auch oft nach der Behandlung ein bis zwei Tage.

Ich dachte nun hätte ich wieder ein Lichtblick, meinst du wirklich das nütze nichts. Wie ist den das genau mit den Gefässen.

Bin einwenig verunsichert wegen des Chiropraktor.

Liebs Grüsse
Isabelle

[Gast]

RE: Nerven


Der Punkt ist: Es knackt, und der Patient meint, jetzt hat sich was gelöst. Das kann schon sein, aber es ziemlich leicht, ein Gelenk knacken zu lassen, ohne daß sich dabei substantiell was ändert. Fühlst Du Dich denn besser? Hast Du weniger Verspannungen, weniger Schmerzen? Was sagt der Chiropraktiker denn zur Diagnose, was sagt er zu seiner Therapie, erklärt er, was er da macht?

Es ist so, daß das Gehirn von insgesamt 4 Arterien versorgt wird. Zwei davon verlaufen praktisch in den Wirbelkörpern der Halswirbelsäule. Wenn diese jetzt gegeneinander verdreht oder veschoben werden, können diese Arterien gedehnt werden. Es ist einfach beschrieben worden, daß es nach chiropraktischen Eingriffen zu Dissektionen, also Einrissen der Arterieninnenwände (sozusagen die "Tapete" der Arterien) gekommen ist, wodurch es zu einer Minderversorgung des Gehirns kommen kann. Ich kenne leider keine konkreten Zahlen, ich würde deshalb auch Chiropraktik nicht prinzipiell ablehnen - jede (wirklich jede!) Behandlung hat Risiken, die man abwägen muß mit den Vorteilen. Im Beipackzettel stehen ja auch viele Nebenwirkungen, die extrem selten vorkommen, aber sie müssen eben erwähnt sein.

Entscheidend sollte für Dich sein, ob Du durch die Behandlung eine Besserung erfährst oder nicht. Und ob Du Vertrauen zu dem Chiropraktiker hast, ob er Dir erklärt was er tut, und Deine Sorgen und Ängste ernst nimmt. Wenn beides zutrifft, würde ich die Behandlung weitermachen. Wenn nicht, würde ich es mir zumindest überlegen und mich nach Alternativen umschauen.

Thomas