Burnout - wie helfe ich meiner Partnerin

[osterhase]

Hallo Ihr, da ich im Moment nicht so recht weis wie ich mich in meiner Beziehung weiter verhalten soll hoffe ich mal, dass ihr mir vielleicht neue Denkweisen vermitteln könnt. Vor ca. einem Jahr trat meine Freundin (38/geschieden/2 Kinder-eines bei ihr lebend mit 12 Jahren), nachdem sie jahrelang also Plegekraft gearbeitet hatte, eine Stellung in der Geschäftsführung an - nachdem sie über Jahre sich weiter gebildet hatte. Seit diesem Zeitpunkt zieht sich sie vermehrt zurück. Eigentlich sprach zuerst alles eher für ein Beenden der Beziehung von ihrer Seite aus - aber inzwischen bin ich nicht mehr sicher ob sich hier nicht einfach ein massiver Burnout anbahnt - und sie diese Beziehung gar nicht beenden will. Seit einem Jahr haben wir folgende Situation. Jeden Tag arbeit sie von ca. 8 bis 18 Uhr. Vorher und nachher Haushalt und Kind. Wenn Ihre Tochter im Bett ist dann noch entweder Arbeit, die nach Hause gebracht wurde, oder Haushalt. Freitag - Samstag - Sonntag meist über das ganze Wochenende Schulungen oder Messen - so dass selbst Überstunden, die anfallen, dann daheim mit Firmenarbeit voll gepackt werden. Und jedes zweite Wochenende dann noch ihr Sohn, dem sie auch noch einen gute Mutter sein will und nur noch für ihn dann da sein kann. Ihr Job macht ihr Spass und sie ist angeblich glücklich darin. Dazwischen dann gehetztes Treffen als Paar zwischen allen Terminen. Anderseits, private Interessen gibt es nicht mehr, ständige Gereiztheit ist die Tagesordnung, am Abend ist ab 21:00 der Tag zu Ende und sie geht ins Bett, Beziehung findet nicht mehr statt, Erotik eh nicht mehr und selbst für Unternehmungen wie Kino oder ähnliches fehlt die Zeit (org. Kommentar: Du kennst meinen Zeitplan - wann soll ich denn das noch machen). Ständig ist sie auf der Flucht - und nur wurde die einzige Möglichkeit, die es gibt, um noch Zeit zu gewinnen, genutzt, und die Beziehung auf ein minimum Reduziert. Wie gesagt, ich befürchte echt, auch aus den einschlägigen Puplikationen, dass hier der Burnout schon fortgeschritten ist, und die Symthome in den Schriften - tja, die haben sicherlich meine Freundin begutachtet, so trifft das zu. Auch ihre Freundin hat diese Veränderung erkannt, allerdings weis ich nicht wie ich dieses Thema anschneiden soll um bei meiner Freundin ein Bewusstsein zu wecken. Bisher schlug alles in die Richtung fehl. Dann folgen Argumente wie: Du weist wie das ist, man muss Leistung bringen, und er Job is schnell weg .. und man sehe das übertrieben das macht ihr ja Spass ... und klar hat sie seit nem Jahr keine Zeit mehr für irgendwas aber anderseits, wird scho irgendwann besser werden ... und überhaupt hätte man keine Ahnung und man möchte das ihr nur madig reden. Also - vielleicht habt ihr ja Ideen, jemanden, der in seinem Leben bisher immer 150 % gegeben hat zu überzeugen ...das 100 % auch genügen (|8))

[Bamb1]

Re: Burnout - wie helfe ich meiner Partnerin


Hi
Das wird nicht einfach sein . Deine Freundin versucht sich in einem harten Geschäft zu etablieren . Da werden entweder Ellenbogen oder 150 % Einsatz benötigt . Für mich ist das kein Burnout . Einfach Überlastung . Vielleicht kannst du ihr privat etwas abnehmen , damit sie dann etwas mehr Zeit für dich hat .

Lb Gruss

[Beate Ullmann]

Re: Burnout - wie helfe ich meiner Partnerin


Also ehrlich, wenn ich das so lese, klingt das für mich, als wollte sie sich langsam aus der Beziehung zurück ziehen. Es ist die Frage, ob sie nach einer Trennung auch noch so viel mit nach Hause bringen würde.

Liebe Grüße
Beate

[flying_pedro]

Re: Burnout - wie helfe ich meiner Partnerin


($)) war auch mein erster Gedanke, das mit dem Ausklingen lassen einer Beziehung. Allerdings denke ich erlebt sie wirklich ein ständige "auf 5 Hochzeiten tanzen" und ein reines Leben nach dem Terminkalender. Inzwischen habe ich mich natürlich auch schlau gemacht, und viele die Richtung Burnout gehen reagieren 1:1, wie wenn sie die Beziehung aufgeben wollen. Die Symthome sind ähnlich, und man sollte, auch wenn das Beenden einer Beziehung als erstes offensichtlich ins Auge sticht, einen massiven Burnout hier nicht wirklich ausschliesen. man muss einfach die massive Belastung sehen, die sich hier ergibt (einfach auch ohne wirklichen timeout) - und den willen alles einfach mehr als Perfekt zu lösen, ohne sich auch Fehler eingestehen zu können. Desintresse an gemeinsamen Unternehmungen, Rückzug aus alten Gewohnheiten, Einigeln, Gereiztheit, nur noch für Arbeit und Plichten leben, vermeintlich keine Zeit mehr haben für sich und seine Bedürfnisse, generelles Beziehungsdesinteresse trotz andere Behauptungen, ständiges auf Höchstleistung ausgerichtetes Privatleben und Berufsleben - vieles wird in einschlägigen Publikationen auch als Burnout Symthome geschildert. Vor allem - ich lebe mit meiner Freundin nicht zusammen, sie müsse nicht jedes Wochenende auf Messen und Fortbildungen und Seminaren fetzen, um vor mir Ruhe zu haben . Im Endeffekt steht sie ständig unter Strom, und findet den Zustand total normal und nicht abstellbar - das 24 Stunden - 7 Tage die Woche .... Grüsse (|8))