er hört es "falsch"

[Claudia123]

Hallo liebes Ärzteteam. Mein Sohn ist 6 Jahre, normal entwickelt, normale Sprache und besucht nun die erste Klasse.
Da er sich beim Lesen und auch beim Schreiben schwer tut (läßt beim Schreiben Buchstaben weg) und mein Mann seit Geburt an einem Hörfehler leidet (evtl. Vererbung), bin ich zum HNO.
Der Hörtest war ok. Das Sprachaudigramm jedoch zeigte Lücken auf. Vor allem im Zahlenbereich versteht er nicht die gesagten Zahlen.

Meine Fragen:
Was soll ich nun tun? Wer kann mir nun weiterhelfen? Gibt es Übungen hierfür?
Oder Therapeuten?

Und wenn ja, wie stehen die Chancen, dass dies besser wird?

Muß ich etwas beachten? (Schule, Alltag usw)

Wäre Ihnen für Ihren Rat sehr dankbar.

Liebe Grüße

Claudia

[Dr. Overmann]

Re: er hört es "falsch"


Im Kindesalter sind eine Reihe von sogenannten Teilleistungsstörungen bekannt. Dabei handelt es sich um umschriebene Schwächen einzelner meist kognitiver Fähigkeiten bei sonst vollkommen normal entwickelten Kindern und normalem Intelligenzniveau. Die wohl bekannteste Teilleistungsstörung ist die Legasthenie (Lese-/Rechtschreibstörung).
Besteht bei einem Kind der Verdacht auf eine Teilleistungsstörung kann diese mit Hilfe von speziell hierfür konzipierten Entwicklungstests nachgewiesen und benannt werden. Parallel hierzu ist aber immer der Ausschluss einer organischen Ursache (z.B. vermindertes Hör- oder Sehvermögen etc.) notwendig.
Sie sollten das weitere Vorgehen mit Ihrem betreuendem Kinderarzt abstimmen. Ggf. führt er selbst die o.g. Tests in seiner Praxis durch, ansonsten kennt er sicherlich diesbezüglich erfahrene Kollegen in Ihrer Nähe.
Sollte eine Teilleistungsstörung nachgewiesen werden, kann mit Hilfe gezielter Therapien Ihrem Kind geholfen werden. Die entsprechenden Therapeuten werden Ihnen dann auch Hilfestellungen für den Alltag mit auf den Weg geben.

Dr. S. Overmann