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Welches Fieberthermometer?

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  • Welches Fieberthermometer?

    Hallo liebe Eltern und Forumsbenutzer,
    unser Sohn (4 Jahre ) hat Fieber, was relativ selten ist. Wir waren beim Arzt und er will es noch weiter beobachten. D. h. 3-4mal tgl. Fieber im Popo messen, Wadenwickel und ab 39.5 Grad ein Zäpfchen geben. Das Fieberzäpfchen läßt er so über sich ergehen, dass Fiebermessen nicht mehr. Nur noch mit weinen und wehren. Wir sind eigentlich generell für die Po-Messung sowie der Arzt auch. Haben bei Fieber immer im After gemessen, außerdem haben wir noch das Ohrthermometer. Damit sind wir überhaupt nicht zufrieden, weil es nur Falschergebnisse usw. liefert. Wie, wo, und mit welchen Thermometer kontrolliert ihr die Temperatur?
    Um Tipps und Ratschläge wären wir sehr dankbar.

    Steffen und Familie


  • RE: Welches Fieberthermometer?


    Hallo Steffen,

    nach meiner Erfahrung ist es wichtig, im Fall einer Erkrankung des Kindes nicht nur an den Graden am Fieberthermometer zu "kleben", sondern das Kind zu beobachten: Ist das Allgemeinbefinden durch das Fieber/die Erkrankung beeinträchtigt? Wirkt das Kind krank und abgeschlagen oder ist es munter wie immer und will spielen? "Glüht" das Kind (Hand auf die Stirn), oder ist es nur warm? Mit ein bißchen Übung kann man die Temperatur gut schätzen.

    Fieber ist keine Erkrankung, sondern nur ein Symptom, und wenn der Arzt keinen Hinweis auf einen akut behandlungsbedürftigen Infektionsherd feststellt kann er abwarten. Oft ist es eine harmlose virale Infektion, die der Körper selbst gut abwehren kann. "Verfällt" das Kind zu Hause jedoch zusehens und/oder bekommt es Beschwerden, die es davor noch nicht hatte (Schmerzen, Durchfall, Hauterscheinungen,...) oder trinkt es nicht mehr ausreichend (bei Fieber sehr wichtig!), ist ein erneuter Arztbesuch angesagt.

    Wenn das Kind nicht stark beeinträchtigt wirkt reicht es m.E., die Temperatur zur Abwechslung unter der Achsel zu messen, solange man sich vergewissert, dass das Thermometer dort richtig liegt, nicht verrutscht ist und das Kind es gut mit dem Arm einklemmt. Unter der Achsel ist es etwa 0,5 Grad "kühler" als im Mastdarm, daher würde ich das Fieber ab ca. 38,5-39,0 Grad senken. Bei einem 4jährigen würde ich es statt mit Zäpfchen mit fiebersenkendem Saft probieren, damit er nicht das Gefühl bekommt, pausenlos etwas in den Po geschoben zu bekommen. "Nureflex" (Wirkstoff Ibuprofen) zB schmeckt den Kindern meistens gut. Vorsicht mit Paracetamol-hältigen Mitteln (zB Ben-u-ron). Dosis nicht überschreiten und Abstände (ca. 6 Stunden) einhalten!

    Wadenwickel lauwarm, nicht zu kalt, denn dann ziehen sich die kleinen Blutgefäße zusammen und die Wärme wird schlechter statt vermehrt abgegeben.

    Gute Besserung!

    Alina



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    • RE: Welches Fieberthermometer?


      Auch hierzu möchte ich gerne meinen " Senf " dazugeben. Ansonsten Sind Alina-Maries Beiträge supergut, nahezu perfekt.
      Heute aber möchte ich zu zwei Dingen zumindest meine Meinung äußern.
      1. Es reicht nicht, die Hand auf die Stirn zu legen, um zu fühlen...... denn Kinder haben bei hohem Fieber oft die Neigung, zu " zentralisieren ", das bedeutet, dass sich die äußeren Blutgefäße verengen und dadurch die Durchblutung der Beine, Füße, Arme, Hände und auch Stirn vermindert sein kann und z. B. die Stirn sich deshalb durchaus kalt anfühlen kann, obwohl die Temperatur dtl. über 40 Grad liegt.
      2. Unter der Achsel fieber messen, besonders bei kleinen kindern, ist absolut ungeeignet, denn diese Werte sind dermaßen ungenau, dass man daraus allerhöchstens falsche Konsequenzen erwachsen lässt.

      Was ich aber zumindest dtl. bejahe ist, zu schauen, wie es dem Kind mit dem Fieber geht, denn Fieber selbst ist ja durchaus keine eigene Krankheit und nicht nur ein Symptom, sondern ein Weg des Körpers, selbst mit Infektionen fertig zu werden.
      Wenn es dem Kind gut damit geht, es ausreichend trinkt und nicht an Fieberkrämpfen oder Epilepsie leidet, kann man das Kind auch mal fiebern lassen........

      Lieber gruß
      Tine

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      • RE: Welches Fieberthermometer?




        Tine44 :
        -------------------------------
        2. Unter der Achsel Fieber messen, besonders bei kleinen kindern, ist absolut ungeeignet, denn diese Werte sind dermaßen ungenau, dass man daraus allerhöchstens falsche Konsequenzen erwachsen lässt.


        Hallo,
        ... jetzt kommt mein "Senf" auch noch dazu ;-)... nicht aus medizinischer Sicht, davon versteh ich nichts, aber aus meiner Erfahrung heraus.

        Also ich hab, sobald meine Kinder aus dem Babyalter draußen waren, ausschließlich unter der Achsel Fieber gemessen, und zwar 10 Minuten lang mit einem normalen Quecksilberthermometer. (Heute gibt's vielleicht schon schnellere Methoden.) Und ich bin immer gut damit gefahren und hab meiner Ansicht nach richtige und brauchbare Werte erhalten.
        Dazu hab ich das Kind immer auf meinen Schoß genommen und seinen Arm, unter dem gemessen wurde, leicht zum Körper gehalten, damit nix verrutschen kann. So hat das immer problemlos funktioniert und die Kinder haben sichtlich auch die paar Streicheleinheiten genossen, die so nebenbei abgefallen sind... :-)

        Sie haben übrigens auch nie Fieberzäpfchen bekommen, sondern immer nur - wenn überhaupt nötig - einen Saft. Und alle drei sind auch auf diese Art groß geworden - sehr groß... ;-))

        Liebe Grüße
        Ingrid


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        • RE: Welches Fieberthermometer?


          Hallo Ingrid,

          so macht denn jeder seine eigenen Erfahrungen. Meine ( jahrzehntelange ) Berufserfahrung hat mir gezeigt, dass diese Messmethode ungeeignet ist. Dass Sie eine Methode gefunden haben, diese Messmethode durch die spezielle Haltetechnik sicherer zu machen, ist natürlich sehr zu begrüßen. Und die zusätzlichen Kuschel-und Streicheleinheiten sind total prima. Aber leider kriegen das die wenigsten Eltern so hin wie Sie.
          Und somit muss ich abraten , diese Methode als sicher zu nennen......

          Lieber Gruß Tine

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          • RE: Welches Fieberthermometer?


            Manche Vorgänge können ein Balanceakt sein zwischen "Sicherheit" und einem Grundsatz, der mir sehr wichtig ist (und auf den ich schon früher eingegangen bin): Einem Kind zu zeigen, dass seine Gefühl ernst genommen und respektiert werden, egal wie alt es ist, und dazu gehört vor allem auch das Respektieren seiner Intimsphäre. Den Rat, den man noch mancherorts lesen kann, nämlich ein sich heftig wehrendes Kind "übers Knie zu legen", seinen Oberkörper festzuhalten, seine Beinchen zwischen den Oberschenkeln eines Erwachsenen einzuklemmen und dann das Thermometer oder Zäpfchen in seinen Po zu schieben erinnert mich sehr an Vergewaltigung. Ein Kind schreit nicht, weil es gerade "trotzig" ist oder weil es die ständige "Messerei" langweilt, sondern wohl eher, weil es Eingriffe noch als wesentlich intensiver und invasiver empfindet als Erwachsene. Die Schleimhaut im Analbereich ist sehr empfindlich und was von einem Erwachsenen als "Klacks" beurteilt wird, kann für ein Kind ein äußerst unangenehmes Körpergefühl sein und das Tolerieren kann ihm viel Überwindung abverlangen, vor allem wenn die Eltern noch keine Erfahrung mit Zäpfchen und Thermometer haben.

            Deshalb würde ich mir sehr überlegen, ob ich sehr "pflichtbewußten" oder verunsicherten Eltern leichtfertig zu einer mehrmals täglichen rektalen Messung "nach Plan" und zusätzlicher Gabe von Zäpfchen statt Saft rate, besonders wenn der Wert dieser Maßnahme fraglich ist bzw wenn es Alternativen gibt. Manchmal wiegt der daraus resultierende psychische Stress für das Kind viel schwerer als der Benefit durch die Messungen. Wenn mein Kind am ganzen Körper glüht und völlig abgeschlagen wirkt, steht es außer Zweifel, dass eine Fiebersenkung bzw ein Arztbesuch angebracht ist, wenn es zwar etwas warm aber körperlich fit und guter Dinge ist, ist eine Fiebersenkung überflüssig. In beiden Fällen brauche ich keine Messung, weil die therapeutische Konsequenz ohnehin klar ist. Für Zweifelsfälle (zB warm, aber abgeschlagen) bietet sich zB auch die Messung im Mund mit einem geeigneten Thermometer an. Es kann auch gut sein, dass sich das Kind zu einer Messung überwinden kann, wenn sie nicht oft am Tag nötig ist und Medikamente als angenehm schmeckender Saft statt rektal verabreicht werden.

            Anders sieht es bei Babys oder Kindern mit Neigung zu Fieberkrämpfen aus.

            Alina

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            • RE: Welches Fieberthermometer?


              fieber ist sicher ein streitpunkt thema.

              die rektale methode ist nach wie vor die beste und aussagekraeftigste. aber keine untersuchung sollte fuer den patienten schlimmer sein, als die krankheit selbst.

              es gibt m.m.n. kein zuverlaessiges ohrthermometer.

              saft oder zaepfchen richtet sich nach art der erkrankung und wie es der kleine patient mag.

              um die achselhoehlentemp. richtig einzuschaetzen, sollte man zwei bis 3 doppelbestimmungen (rektal und achselhoehle) machen, um die geschaetzten 0.5 individuell genauer machen zu koennen.

              dass ein kind gross geworden ist und man schon immer eine bestimmte methode verwendet hat, beschreibt nur, dass es individuell ok war, sie zu verwenden. das kann man nicht verallgemeinern, da die anderen meist nichts oder weniger erzaehlen.

              alles gute!

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              • RE: Welches Fieberthermometer?


                Hallo ,

                es war nicht meine Absicht, das Thema Fieber und die Messung der Körpertemperatur hier zur Grundsatzdiskussion werden zu lassen. Für mich war es nur wichtig, dass Eltern bewusst ist, dass diese Messmethode nicht verlässlich ist und somit auch Gefahren birgt, was die aus der gemessenen Temperatur gezogen Rückschlüsse bzw. Behandlungen angeht.

                Auch ich bin in jedem Fall dagegen, dem Kind zu schaden, indem man es nahezu " vergewaltigt ".
                Meine berufliche und meine persönliche Erfahrungen ( zwei Kinder 23 und 16 ) sagen mir aber, dass auch rektale Messungen völlig stessfrei und nicht traumatisch verlaufen können.
                Oft liegt das Problem nämlich schon an der inneren Einstellung und den Ängsten und Vorbehalten der Eltern selbt, manchmal wohl auch unbewusst. Und diese übertragen sich auch dann schon auch auf kleine Kinder.
                Ich persönlich versuche, den Eltern zu vermitteln, dass es u.U. notwendige Dinge gibt, die gemacht werden müssen, um dem Kind helfen zu können und sie müssen diese Dinge auch aus Ihrer Überzeugung durchführen . Und dabei geht es nicht nur um Fiebermessen. Ein gutes Beispiel sind auch Medikamentengaben.

                Und ..... erwähnenswert finde ich, dass meine Kinder bei Fieber, inzwischen natürlich selbst, noch immer rektal messen. Es ist für sie selbstverständlich.(´Selbst für den 16-jährigen Sohn ! ).

                Liebe Grüße an alle

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