Phimose

[viela]

Mein Sohn, 9 Jahre, hat eine ziemlich stark ausgeprägte Phimose. Meine Kinderärztin riet jahrelang zum Abwarten, sah ich auch ein, da mein älterer Sohn auch eine hatte, die sich aber
von allein bereits im Vorschulalter gegeben hatte.
Nun bemerke ich aber bei meinem neunjährigen Sohn, dass er bei Wasserlassen Probleme hat, d.h. es kommt oftmals nicht alles heraus, und wenn, dann nur mit enormer Anstrengung und Dauer. Ich möchte das jetzt also in Angriff nehmen und frage mich, welcher Arzt dafür in Frage käme. Problem ist, dass wir seit längerem bereits keinen direkten Kinderarzt mehr haben, ebenso auch keinen Hausarzt im eigentlichen Sinn. Im Falle diverser Krankheitsbilder gehen wir eigentlich immer direkt zum Spezialisten, sprich: Haben wir Ohren-Hals-sonstwie Bewschwerden, dann gehen wir direkt und ohne Umweg zum HNO Arzt. Oder zum Orthopäden, oder zum Hautarzt. Wir Erwachsenen, genauso wie meine Kinder.
Daher nochmal meine Frage: Welcher Arzt ist hier der Ansprchpartner? Meine Freundin sagte mir eben, der Hautarzt?Ich dachte eigentlich eher ein Urologe.... Ich würde mich auch sehr über Erfahrungsberichte freuen, also, wie die OP abläuft, wie lange Schmerzen zu erwarten sind und wie stark diese dann sein könnten.
Vielen Dank,

Viela

[Lisa Simpson]

RE: Phimose


Hallo Viela!

Auch wenn Du schon länger keinen Kinderarzt mehr aufgesucht hast, finde ich, daß DER genau der richtige Ansprechpartner für Dich ist. Kinderärzte wissen genau, an welchen Chirurg oder Krankenhaus Du Dich wenden sollst, können Tipps geben und haben mit diesen Problemen tagtäglich zu tun. (Du wirst dann eine Überweisung zu einem Operateur erhalten, entweder ambulant oder stationär) (Mein Sohn ist 7 Jahre alt und hat ebenfalls eine (leichte) Vorhautverengung. Unsere Kinderärztin hat uns aber empfohlen, zu warten. Wir haben eine Salbe verschrieben bekommen (vor einem Jahr) und üben nun immer in der Badewanne das "Vorhautzurückziehen". (mit wachsendem Erfolg)

Wie auch immer: mir erscheint ein Kinderarzt/ärztin am kompetentesten. Ich hoffe, Dir hilft das ein bißchen weiter.

Alles Gute

Lisa

[viela]

RE: Phimose


Nein, das möchte ich eben nicht, denn was würde das bringen? Ich beziehe einen Arzt mit hinein, der mich letzendendes eh weiterverweist. Deshalb habe ich ja irgendwann damit aufgehört, erst zum Kinderarzt oder Hausarzt zu gehen. Dafür sind meienr Meinung nach die Fachärzte ja da. EIn Kinderarzt weiß für meine Begriffe von allem ein bisschen, der Spezialist eben alles auf seinem Gebiet.

[Pfleger Denis]

Antwort


Hallo viela,

gehen Sie mir Ihrem Sohn zum Urologen. Denn da gehört er hin. In meiner Tätigkeit im urologischen Bereich wurden dort regelmäßig Jungen in seinem Alter operiert.

Zum Thema Erfahrungsberichte:

Sicher ist dieser Eingriff für Ihren Sohn im wahrsten Sinne des Wortes ein "einschneidenes" Erlebnis. Jedoch gibt es bei einer ausgeprägten Phimose keine andere Therapie als die CIRCUMCISION, wie sie im Fachbereich heißt. Über den genaueren Ablauf haben Sie sich sicher schon informiert. Hier nochmal ein Link:
http://www.m-ww.de/krankheiten/urolo....html#therapie

Die Schmerzen danach sind besonders für die Eltern manchmal schwer zu ertragen, müssen sie doch hilflos zusehen, wie ihr Kind daran leidet.
Aber es ist, wie gesagt, die einzig wirkungsvolle Therapie!

ALLES GUTE UND VIEL ERFOLG für den Wurm wünscht Denis!!!

[Etwas]

@Viela


Hallo,

Den Ausführungen vom "Pfleger Denis" kann ich mich nicht so ganz anschließen:
>>Aber es ist, wie gesagt, die einzig wirkungsvolle Therapie!<< Dies stimmt so nachweislich nicht. Zwar hat er Recht damit, dass bei Phimose erfahrungsgemäß die Jungen vielfach operiert werden - das heißt aber noch lange nicht, dass es keine anderen Möglichkeiten gäbe.

Hast du deinen Sohn mal gefragt, ob ihm beim pieseln irgendwas weh tut? Bläht sich die Vorhaut beim pieseln stark auf? Hat bzw. hatte er öfters Entzündungen an der Vorhaut?

Wenn du das alles mit Nein beantworten kannst, dann gibt es keinen wirklichen Grund, sofort das Messer zu wetzen und die Vorhaut zu entfernen, auch nicht bei einem "schon" 9-Jährigen.
In diesem Alter ist das Bewusstsein für das beste Stück schon recht ausgeprägt, so dass du es deinem Sohn überlassen solltest, auf dich zuzukommen, wenn ihn an diesem Umstand irgend etwas stört. Solange es ihm keine Probleme bereitet, würde ich nichts unternehmen.

Alternativ bietet sich, wie von Lisa Simpson schon erwähnt, eine Hormon- oder Kortisonsalbe an, die 2x täglich auf die Vorhautspitze aufgetragen und 5 Min. einwirken gelassen wird.
Dann wird die Vorhaut bewegt, soweit wie es - und das ist wichtig - ohne Gewaltanwendung und ohne Schmerzen möglich ist, auch wenn dies nur wenige Millimeter sind.

Leider wird diese sehr wirkungsvolle Methode bei vielen Ärzten immer noch als eine Art "Gesundbeterei" belächelt. Viele Ärzte kennen nichts außer der Beschneidung und halten dies für das einzig wahre. Es ist es aber nicht.

Falls du noch weitere Informationen haben möchtest, stehe ich auch gern per E-Mail zur Verfügung. Meine Adresse ist > [email protected] <
Würde mich freuen.

Alles Gute für euch

[Pfleger Denis]

RE: @Viela & Etwas


- Viela schrieb, das ihr Sohn bereits über Probleme beim Wasserlassen klagt!
- Die Operation ist meiner Meinung nach die beste Möglichkeit, eine Phimose in den Griff zu bekommen.
Denn bei der von Ihnen beschriebenen Therapie kommt es erfahrungsgemäß immer wieder zu Phimosen.
- Fragen Sie einen 9- jährigen Jungen bitte mal, ob er gern an seinem kleinen Freund operiert werden möchte oder ob er lieber eine Salbe drauf schmiert! Was wird er wohl antworten???
Soviel zum Thema "so dass du es deinem Sohn überlassen solltest, auf dich zuzukommen..."

Ein weiterer Punkt ist die Hygiene. Soll Sie erst warten, bis es zu einer Balanoposthitis kommt? Ich denke, damit wird sie dem Jungen nichts gutes tun.

BALANOPOSTHITIS:
http://www.netdoktor.de/sex_partners.../balanitis.htm




Etwas schrieb:
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Hallo,

Den Ausführungen vom "Pfleger Denis" kann ich mich nicht so ganz anschließen:
>>Aber es ist, wie gesagt, die einzig wirkungsvolle Therapie!<< Dies stimmt so nachweislich nicht. Zwar hat er Recht damit, dass bei Phimose erfahrungsgemäß die Jungen vielfach operiert werden - das heißt aber noch lange nicht, dass es keine anderen Möglichkeiten gäbe.

Hast du deinen Sohn mal gefragt, ob ihm beim pieseln irgendwas weh tut? Bläht sich die Vorhaut beim pieseln stark auf? Hat bzw. hatte er öfters Entzündungen an der Vorhaut?

Wenn du das alles mit Nein beantworten kannst, dann gibt es keinen wirklichen Grund, sofort das Messer zu wetzen und die Vorhaut zu entfernen, auch nicht bei einem "schon" 9-Jährigen.
In diesem Alter ist das Bewusstsein für das beste Stück schon recht ausgeprägt, so dass du es deinem Sohn überlassen solltest, auf dich zuzukommen, wenn ihn an diesem Umstand irgend etwas stört. Solange es ihm keine Probleme bereitet, würde ich nichts unternehmen.

[Etwas]

Re: @Denis


>>Fragen Sie einen 9- jährigen Jungen bitte mal, ob er gern an seinem kleinen Freund operiert werden möchte oder ob er lieber eine Salbe drauf schmiert! Was wird er wohl antworten??? <<

Achso, dann ist es natürlich besser, sich lieber gleich über den Willen des Jungen hinweg zu setzen, und ihn mit seinen 9 Jahren, wo er durchaus versteht worum es geht, gleich unter's Messer zu legen, egal was er davon hält. Wunderbar - so geht's natürlich auch!

Fakt ist, und das kann ich sowohl aus meiner direkten (weil eigenen) als auch anhand meines Cousin's, der ebenfalls dieses Problem hat, bestätigen, dass eine Balantis überhaupt nicht auftreten muss.
Bei mir selbst wurde die Phimose (die ebenfalls sehr extrem war mit aufblähen) erst mit 7 Jahren behandelt, mein Cousin ist 11 und hat Phimose und bis jetzt noch keine einzige Entzündung oder ähnliches gehabt!

Wegen also einer "Vielleicht/Eventuell"-Balantis gleich zu beschneiden ist doch völliger Humbug. Man kann es doch erstmal mit sachteren Methoden versuchen. Schließlich stehen diese ja zur Verfügung. Was spricht denn dagegen, erst einmal einen solchen Versuch zu unternehmen und sofern dieser erfolglos ist, dann nochmal über eine OP nachzudenken? Gibt's was zu verrennen?
Ich verstehe diese Hektik beim besten Willen nicht.

Würde mich mit dir gern mal per Mail weiter dazu austauschen, da sonst dieser Thread hier Ausmaße annehmen würde, und das dient wohl kaum der Information.

Meine Mailadresse ist ja hinterlegt.

MFG

[viela]

Re: @Denis


Also: Obwohl die Phimose bei meinem Sohn doch sehr ausgeprägt ist, der Penis bläst sich beim Wasserlassen wie beschrieben ballonartig auf, ist es in all den Jahren NOCH NIE zu einer Entzündung gekommen. TOITOITOI.
Ich habe mich entschlossen, trotz der mir doch einleuchtenden Argumente von Denis ersteinmal zu einem Hautarzt zu gehen, vielleicht kann man ja doch noch sanftere Methoden anwenden. Falls das nicht funktioniert, ist denke ich immer noch Zeit, den radikaleren Weg zu beschreiten. Vielen Dank einstweilen!

[Etwas]

Re @Viela


Hallo,

Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Wie gesagt, mein Cousin lebt seit 11 Jahren damit (und wird es wohl auch noch weiterhin, da er selbst auf eigenen Wunsch hin auf keinen Fall beschnitten werden möchte, und ich mich nicht einfach über seinen Willen hinwegsetzen werde).
Und auch bei ihm bläht sich die Vorhaut beim pieseln auf und auch bei ihm ist noch nie eine Entzündung aufgetreten.

Jeder Arzt hat gesagt "muss beschnitten werden und zwar natürlich nur radikal, denn das ist die einzige "Heilung" für das Problem".
Alle Ärzte - bis auf einen: Unser Kinderarzt. Dieser hat schon bei mir damals dafür plädiert, eben NICHT zu operieren - mit Recht.

Wie gesagt, ich stehe gerne per Mail für weiteren Austausch zur Verfügung. Meine Mailadresse ist hier hinterlegt (einfach auf meinen Benutzernamen über diesem Beitrag klicken).

Mfg

[Pfleger Denis]

@ all


Sicher könnte man sich hier lange darüber austauschen, welche Sicht der Dinge wohl die bessere ist.
Die eigentlich Frage war ja, welcher Arzt der Ansprechpartner ist. Hab ich beantwortet. Auch verstand ich den Thread so, als das sich Viela bereits für eine operative Therapie entschieden hat.. Daher meine Ausführungen. Da ich selbst nie eine Phimose hatte, kann ich auch nicht sagen, wie es sich danach "anfühlt" und ob man sich als Mann in seiner Männlichkeit wirklich "beschnitten" fühlt.

Ich will mich ja gar nicht darüber streiten, was hier besser wäre. Die Indikation einer Circumcision stellt der behandelnde Arzt anhand der Ausprägung. Im Forum lässt sich dies natürlich nicht klären.
Einen Erfahrungsbericht kann ich also nicht liefern. Nur die Dinge aus pflegerischer Sicht schildern. Mehr wollte ich nicht.

Alles Gute für den Kleinen!

[Etwas]

Wie ist es denn nun weitergegangen??


Würde mich doch mal interessieren.

LG