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Masernimpfung sinnvoll?

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  • Masernimpfung sinnvoll?

    Guten Tag!
    Ich habe gehört, dass die Masernimpfung nur 5-20 Jahre hält (ich glaube Frau Brehmer sagt dies in ihrem Buch "Aus der Praxis einer Kinderärztin") und dann evtl. nicht mehr wirksam sein kann. Wenn das so ist, muss meine Tochter (jetzt fast zwei) ja eigentlich alle 5 Jahre ihren Maserntiter bestimmen lassen und sich evtl. neu imfen lassen, wenn sie erwachsen ist. Da Masern in der Kindheit leichter verlaufen als als Erwachsener, frage ich mich, ob es dann nicht sinnvoller ist, sie nicht zu impfen!
    Ist dies eine Fehlinformation, oder gibt es jetzt bessere Impfstoffe?
    Vielen Dank im voraus
    Doris


  • RE: Masernimpfung sinnvoll?


    Nach einer Masernimpfung (die erste wird mit 15 Monaten in Kombination mit Mumps und Rötelnimpfstoff empfohlen) weisen 95% der Geimpften Antikörper gegen das Masernvirus auf, diese bleiben (und schützen) in der Regel lebenslang. Die 2. Masernimpfung (bei Kindern im 6. Lebensjahr) dient dazu, sogenannte Impflücken zu schliessen und Kinder, bei denen die 1. Impfung nicht wirkungsvoll war, erneut zu immunisieren.
    Der Hauptgrund, warum die Masernimpfung empfohlen wird, sind schwerwiegende Komplikationen der Erkrankung, insbesondere die Enzephalitis (Gehirnentzündung), welche bei 1 von 1000-2000 Masernerkrankten auftreten kann. Diese Gehirnentzündung verläuft bei 15% der Betroffenen tödlich, bei 25% der Überlebenden bleiben dauerhafte Schäden zurück.

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    • RE: Masernimpfung sinnvoll?


      Sehr geehrte Anfragerin,


      da der Impfschutz der Masernimpfung (gilt auch für Röteln) wohl in Einzelfällen nicht lebenslang hält, wird die Impfung jetzt 2x im 2. Lebensjahr und dann im Vorschulalter und gegen Röteln dann auch noch einmal bei Mädchen mit 12 Jahren durchgeführt. Dadurch sollte die Immunantwort besser sein als bisher.


      MfG


      PD Dr. S. Lau/Prof. DR. U. Wahn

      Kommentar


      • RE: Masernimpfung sinnvoll?


        Nach einer Masernimpfung (die erste wird im Alter von 11-14 Monaten in Kombination mit Mumps und Rötelnimpfstoff empfohlen) weisen über 90% der Geimpften Antikörper gegen das Masernvirus auf, diese schützen nach bisherigen Erfahrungen ca. 10-15 Jahre. Die 2. Masernimpfung, die seit 2001 bereits im 2. Lebensjahr empfohlen wird (15-23) Monate dient dazu, sogenannte Impflücken zu schliessen und Kinder, bei denen die 1. Impfung nicht wirkungsvoll war, erneut zu immunisieren. Nach der Zweitimpfung liegt die Serokonversion bei fast 100%. Nach der zweiten Impfung ist nach den bisherigen Erfahrungen von einem langandauernden Schutz von wenigstens 30 Jahren auch ohne natürliche Boosterdosen mit Wildvirus auszugehen. So hatte es auf einer südpazifischen Insel über 30 Jahre keine Masern gegeben bis ein Tourist sie dort einschleppte. Alle Ungeimpften erkrankten, ein kleiner Teil der einmal Geimpften und keiner der 2mal Geimpften. Eine zweimalige MMR-Impfung genügt, eine gesonderte monovalente Rötelnimpfung bei Mädchen wird von der Ständigen Impfkommission nicht empfohlen, wenn bereits zwei Impfungen mit MMR-Impfstoff dokumentiert sind. Der Masernausbruch in Italien in diesem Jahr mit über 18.000 Erkrankungen, 3 Todesfällen und mindestens 13 Masernenzephalitiden hat wieder einmal gezeigt, dass die Masern keine harmlose Kinderkrankheit sind. In Süditalien waren ebenso wie in Coburg (fast 1200 Fälle) in diesem Jahr die Impfraten sehr niedrig. In Coburg waren 94% der an Masern Erkrankten nicht geimpft.

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