Keuchhusten?

[Kai Uwe Schwengber]

Sehr geehrte Damen & Herren,

meine zwei Kinder (9 und 1 Jahr) haben seit mehreren Wochen einen Husten, dessen Symptome auf Keuchhusten schließen lassen. Beide Kinder sind gegen Keuchhusten geimpft!
Unser 9-jähriger Sohn hat seit 6-7 Wochen einen starken Reizhusten mit Schleimauswurf und zeitweisem Erbrechen. Mittlerweile ist Besserung eingetreten, der Hustenreiz aber immer noch vorhanden. Er klingt sehr gequält und dauert etwa eine Minute. Der Arzt diagnostizierte Bronchitits und verordnete Antibiotika. Eine Blutuntersuchung erbrachte erhöhte Werte für Keuchhusten.
Unsere 1-jährige Tochter steckte sich etwa 1-2 Wochen später mit diesem Husten an. Auch bei ihr war zeitweise schleimiges Erbrechen zu verzeichnen. Mittlerweile ist der Schleim zurückgegangen und sie erbricht beim Hustenreiz "nur noch" ihr Essen. Vor allem nachts tritt der Hustenreiz auf. Auch sie bekam Antibiotika verordnet.
Kann es sich bei den Erkrankungen trotz Impfung um Keuchhusten handeln? Falls nicht, um was dann und wie ist weiter vorzugehen?

Mit der Bitte um eine Antwort,
Kai-Uwe Schwengber

[Dr. Liebke]

RE: Keuchhusten?


Guten Tag Herr Schwengber,
vielen Dank für Ihre Anfrage, Ihre eMail ist gleich 9 (!) mal bei uns eingetroffen.
Beweisend, ob die Kinder einen ausreichenden Impfschutz haben oder nun tatsächlich Keuchhusten ist nur die Serologie. Über die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung kann Ihnen Ihr Kinderarzt Auskunft geben.
Hin und wieder gibt es sog. Impfversager; dass dies aber gleich bei beiden Kindern der Fall sein sollte, erscheint unwahrscheinlich. Möglicherweise haben Ihre Kinder eine Infektion mit einem anderer Krankheitserreger, wie z.B. Parapertussis, der sehr ähnliche Beschwerden wie ein Keuchhusten machen und ebenfalls eine langdauernde Symptomatik verursachen kann.
Zur möglichen Behandlung kann ich -ohne Ihre Kinder zu untersuchen- keine Stellung beziehen.
MfG Dr. Liebke

[simon]

RE: Keuchhusten?


Hallo Herr Schwengber,
leider kann ich Ihnen keine Diagnose stellen. Aber ich kann ihnen von einer Erfahrung berichten: Vor einiger Zeit war ich Privatpilot und wurde von Eltern mit einer zweijährigen Tochter gebeten, einen Keuchhustenflug durchzuführen. Bei so einem Flug begibt man sich in Höhen über 3000 m NN, durch den geringeren Luftdruck in dieser Höhe erweitern sich die Bronchial- und Lungengefäße und führen zu einem leichteren Abhusten des Schleimes. Das kleine Mädchen wurde mit Medikamenten erfolglos behandelt, der Keuchhustenflug war die letzte Hoffnung. Ca. zweieinhalb Stunden waren wir in der erforderlichen Höhe, das Mädchen hatte keine Angst und ist schließlich eingeschlafen. Mehrere Tage danach wollte ich wissen, ob der Flug geholfen hat. Der Vater berichtete, daß das Kind nach diesem Flug erstmals seit langer Zeit wieder die Nächte durchschlafen konnte und eine merkliche Besserung eingetreten ist.
Sollte also ganz klar sein, daß Ihre Kinder Keuchhusten haben, dann sollten Sie sich mit einem Mediziner über diese Möglichkeit unterhalten, möglichst mit einem Mediziner, der nicht nur an die Möglichkeiten des Rezeptblocks glaubt. Damit wären wir bei den Kosten. Die sind nicht zu verachten und dürften je nach Region und nach Art des Flugzeugbetreibers (privat, Verein, kommerziell) bei ca. 500,00 bis 800.00 DM für zwei Flugstunden liegen. Auf jeden Fall muß der Flug in einem Flugzeug erfolgen, das KEINE Druckkabine hat, da in dieser - auch in größeren Höhen - ein Luftdruck von einer Höhe von ca. 1.500 m über NN gehalten wird.
Ihren Kindern wünsche ich gute Besserung!

[heidi]

An Simon


Lieber Simon,

kann man von Dir ein paar Adressen der Flugzeugbetreiber erfahren, die so etwas machen?

Heidi

[simon]

RE: An Simon


Hi Heidi,
kann Dir gerne behilflich sein, müßte jedoch wissen, in welcher Region Du wohnst. Gib mir bitte Bescheid.
Eine Anfrage beim nächsten Aeroclub oder der nächsten Flugschule kann Dir auch schon weiterhelfen.
Ciao
Simon

[jelmar]

RE: An Simon


An Heidi!
Schon etwas gehört von der Therapie in der "Klimakammer"? Kommt dem gleich, was Simon meint. In Österreich bezahlt das die Krankenkasse.
Bitte nachfragen.
Liebe Grüße
jelmar