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5 Monate Horror-Erfahrung nach Longo und Milligan Morgan OP

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  • 5 Monate Horror-Erfahrung nach Longo und Milligan Morgan OP

    Hier möchte ich von meiner Erfahrung mit den genannten OP-Verfahren berichten. Ich habe viele Jahre auch in diesem Forum über die Thematik gelesen, aber habe immer gedacht, "ach, das sind sicher bestimmte negative Einzelfälle." - bis es mir letztlich selber furchtbar ging, nach der OP. Seit vielen, vielen Jahren habe ich an zweit- und drittgradigen Hämorrhoidalpolstern gelitten, mit sich entwickelnden Perianalthrombosen, die regelmäßig alle 3 bis 4 Monate inzidiert wurden. Im Oktober 2014 waren die Schmerzen einer Analthrombose jedoch so stark, dass ich in die Notaufnahme im KH musste. Dort würde ich erstmal auf Dipidolor gesetzt (zum Glück, das half nämlich gut) und es wurde mir vom Chef-Arzt die besagte OP vorgeschlagen. Diese fand 3 Tage nach Aufnahme statt. Sie verlief zunächst gut, augenscheinlich zumindest. Ich wachte allerdings mit stärksten(!) Schmerzen auf, kaum auszuhalten. Dies änderte sich auch eine Woche lang kaum, sodass ich die Folgetagw auch weiterhin alle 4 Stunden Dipidolor infundiert bekam. Mit sehr starken Schmerzen und Oxyxodon wurde ich letztendlich entlassen. 2 Tage nach der Entlassung fing es an heftigst zu bluten. Dies ließ ich überprüfen, man nahm mich wieder "zur Beobachtung" ins Krankenhaus auf. Allerdings wurde die Blutung nicht sehr ernstgenommen, sodass ich am Abend mit 2 Litern Blutverlust notfallmäßig zwei Bluttransfusionen bekam. Ein unvergessliches Erlebnis, ich fühlte mich dermaßen schlecht, vor der Transfusion, dass ich dachte, ich überlebe die Nacht nicht... Jedenfalls, Ende vom Lied: eine Stapler-Klammer hatte sich gelöst, sodass ich stark (in den Darm) eingeblutet habe. Das würde dann kurz darauf wieder i.O. Gebracht. Seitdem keine Probleme mehr mit Blut - aber 5 Monate STÄRSTE schmerzen, die nur mit Oxycodon zu bändigen waren (potenter als Morphium). Arbeiten war für 5 Monate unmöglich, die Schmerzen waren wirklich höllisch, vor allem nach dem Stuhlgang, da habe ich regelmäßig in ein Kissen gebrüllt. Trotz Schmerzmitteln. Jetzt, nach 5 Monaten, sind die Schmerzen spontan innerhalb von 3 Tagen komplett weggegangen. Zwischenkontrollen haben ergeben, dass die Wunden nur sehr langsam verheilt sind... Würde ich die OPs wieder machen? Ja, weil jetzt, nachdem die Schmerzen weg sind, habe ich ein großes Plus an Lebensqualität wieder erlangt (ich bin knapp unter 30). Es ist einfach toll, keine Angst mehr vor Thrombosen haben zu müssen. Würde ich die OP aufgrund meiner Erfahrung weiterempfehlen? Nun, wenn man sich mehrere Monate Arbeitsunfähigkeit leisten kann - und der Leidensdruck aufgrund der Hämorrhoiden sehr groß ist - vielleicht. Wenn man gut an Stärke Schmerzmittel kommt - vielleicht. Wenn man monatelange Schmerzen irgendwie wegstecken kann - vielleicht. Bedingungslos? Auf keinen Fall. Dafür ist die OP zu risikoreich und evtl. Schmerzvoll. Liebe Grüße


  • Re: 5 Monate Horror-Erfahrung nach Longo und Milligan Morgan OP

    Danke für Ihren differenzierten und detaillierten Erfahrungsbericht.
    Trotzdem, in diesem Forum hat man leider eine Negativauslese, zu der Sie natürlich auch gehören, die komplikationslosen, leichten Operationsverläufe tauchen hier nicht auf.
    Alles Gute !
    Dr. E. S.

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