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Zahlen die Kassen keine Infusionen mehr?

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  • Zahlen die Kassen keine Infusionen mehr?

    Der HNO Arzt weißt ich heute morgen zur stationärne Infusionsbehandlung ins Krankenhaus ein (tiefe Frequenzen -30dB, Gleichgewichtsstörungen)- und das Krankenhaus schickt mich wieder nach Hause und verschreibt mir Kortison und durchblutungsfördernde Mittel. Die Kassen würden bei Hörsturz keine Infusionsbehandlungen mehr bezahlen.

    Bei mir kommt noch hinzu, dass ich bei einem Tauchunfall vor ein paar Jahren die hohen Frequenzen des anderen Ohres verloren habe (damals 3 Wochen Tauchkammer), so dass ich im Moment links nur tief und rechts nur hoch höre. "Da jedoch unterschiedliche Frequenzbereiche betroffen wären, rechtfertige dies noch keine Infusionsbehandlung. Ich hörte ja noch alles- wenn auch auf verschiedenen Ohren."
    Ich weiss das keine Behandlung wirklich bewiesen ist, aber rechtgertigt das die Kassen die "Standardbehandlung" Infusion nicht mehr zu bezahlen?



  • RE: Zahlen die Kassen keine Infusionen mehr?


    Hallo !

    Wie siehts mit ambulanter Infusionstherapie aus ? Macht normalerweise jeder HNO-Arzt, meiner meinte nur wenn starker schwindel dabei wäre würde er ins Krankenhaus einweisen... oft wird auch mit "nur" Medikamenten versucht, ich denke die Meinungen gehen da stark auseinander, Beweise was besser hilft, Tabletten, Infusionen oder gar nichts gibt es nicht...
    Geh doch am besten nochmal zum HNO-Arzt und klär das ab !!!

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    • stationäre Behandlung


      Leider bezahlen die Kassen in einigen Bundesländern (z.B. Nordrheinwestfalen) die stationäre Infusionstherapie nicht mehr und die Krankenhäuser verweigern notgedrungen die stationäre Aufnahme.
      Gleichgewichtsstörungen sind ein gutes Argument für eine Bezahlung der stationären Therapie, da dies Ihre Möglichkeiten täglich zu einer ambulanten Therapie zu gehen einschränkt und Sie sich auch in Ihrer häuslichen Umgebung nicht mehr versorgen können. Sollten Sie allerdings keinen Schwindel mehr haben so sollten Sie vielleicht einfach einen anderen HNO-Arzt aufsuchen der bei Ihnen die Hörsturztherapie ambulant durchführt.

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      • RE: stationäre Behandlung


        Lieber Herr Dr. Suckfüll,

        Können Sie uns nicht vielleicht einmal näher erklären, warum die Kassen die Behandlungskosten nicht zahlen wollen und wie es mit dem Wirkungsnachweis für die sogenannte Infusionsbehandlung oder aber für Druckkammer oder die HELP-Apherese aussieht (Stichwort "evidence based medicine")?

        In den wissenschaftlich umstrittenen Leitlinien gibt es übrigens eine Forderung nach qualitativ hochwertigen randomisierten Studien. Wann werden diese eigentlich einmal - insofern sie nicht schon (bekanntlich mit negativem Ergebnis) existieren - durchgeführt? Und was sagen Sie insbesondere zu der KBV-Kritik an den bisherigen Studien zur Help-Apherese? Wann werden hier weitere Studien durchgeführt? Wäre man eigentlich bei negativen Studienergebnissen in letzter Konsequenz auch prinzipiell dazu bereit, diese Behandlung konsequent nicht mehr beim Hörsturz anzuwenden?

        Christian_

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        • stationäre Behandlung


          Zur HELP Apherese gibt es eine hochwertige randomisierte Studie (n=201) die ich selbst im Lancet publiziert habe. diese zeigt in einer Untergruppe der Patienten (mit hohem Fibrinogen) eine signifikant besser Wirkung als die Infusionstherapie mit Kortison. Eine zweite Studie mit einem Aphereseverfahren eines anderen Herstellers wird gerade durchgeführt - die Zwischenergebnisse zeigen ebenfalls eine bessere Wirkung als eine Infusionstherapie ohne Kortison. Eine dritte Studie aus Japan (n=174) die ein Medikament (Batroxobin) zur Fibrinogenabsenkung verwendet zeigt eine signifikant bessere Wirkung als Dexamethason. Daher ist die Apherese nun in die Leitlinie Hörsturz der Deutschen HNO-Gesellschaft aufgenommen. Sie soll eingesetzt werden bei Patienten mit Fibrinogen über 300mg/dl und besonders schweren Hörstürzen (Hörverlust über alle Frequenzen bzw. Ertaubungen). Mit der Erstattungsituation bin ich persönlich nicht zufrieden, da bislang die Behandlung vom Patienten selbst bezahlt werden muß, es wird daher wahrscheinlich erneut ein Antrag auf Erstattung gestellt.

          Die Infusionstherapie mit HAES wird unter ambulanten Bedingungen bezahlt, unter stationären Bedingungen ist dies abhängig vom Bundesland. HAES hat vor kurzem eine Neuzulassung für den Hörsturz bekommen auf der Basis alter Studien. Meine persönliche Meinung ist, dass diese alten Studien nicht in der Lage sind eine Wirksamkeit zu beweisen - die Daten einer neuen Studie zum HAES erscheinen im Sommer und werden sicher klarer sein.

          Kortison ist die Standardtherapie im englischsprachigen Ausland. Es existieren kleinere Placebokontrollierte Studien die eine Wirkung sehr wahrscheinlich machen.

          Ein wesentlicher Grund für die geringe Anzahl an Studien ist die publizierte niedrige Inzidenz des Hörsturzes (15/100.000/Jahr). Mit so wenigen Fällen könnte die Industrie nicht genügend Umsatz machen um teure Studien zu publizieren. Wir hoffen derzeit auf eine Finanzierung einer großen Hörsturzstudie durch einen staatlichen Geldgeber die dann neutral viele der anstehenden Fragen klären könnte.

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          • RE: Zahlen die Kassen keine Infusionen mehr?


            TIP - aus eigener Erfahrung:

            Hilft zuverlässig, schnell, kostengünstig und läßt alle Ärzte angesichts der schnellen Heilung staunen:
            die Homöopathie.
            Nicht lange warten... hin!
            Infusion, sonst. Medikamente sind dann überflüssig!

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