mein Name ist Heinrich und ich bin gerade einmal 18 Jahre alt, habe allerdings jetzt schon erste probleme mit Haarausfall.
Um meine Lage zu schildern muss ich ein wenig weiter ausholen: Ich war in der Regel immer sehr gut gelaunt und habe immer ein unbeschwertes Leben geführt, denn schlimme Erkrankungen oder Unfälle blieben mir zum Glück erspart. Ein leichter Hypochonder war ich (wie auch mein Vater) allerdings immer. Viel Stress bereitete mir auch die Oberstufe nicht. Jedenfalls nicht bis es an die Abiturprüfung ging. Ich selbst hatte nämlich nie großes Interesse an der Schule, kurz vor den Prüfungen erwachte in mir aber doch das Verlangen eine eins vor dem Komma zu erreichen (nicht zuletzt weil mein Vater sich das wünschte) und das bedeuetete: Lernen bis zum geht nicht mehr, denn ich hatte nur noch vier Wochen um den gesamten Mathestoff der Oberstufe quasi nachzuholen und auch für die anderen zwei schriftlichen Fächer zu lernen. Mit meiner Freundin lief es zu dieser Zeit schon sehr schlecht, denn wir hatten seit Monaten fast keinen Sex mehr und zwei Wochen vor meinen Prüfungen musste sie sich, aufgrund von Depressionen, in eine Klinik begeben. Während dieser Zeit hatte ich mehrmals Gedanken wie: Das kann ich gar nicht schaffen! Ich muss nächstes Jahr antreten! Ich hätte Biologie nicht schriftlich nehmen sollen (war sehr schwer)!
Die schriftlichen Prüfungen liefen allerdings trotzdem sehr gut. Danach begann allerdings fast die schlimmere Zeit, denn ich hatte mir vor einigen Monaten beim Sport eine Verletzung an der Schulter zugezogen und als ich mir erlaubte zwischen schriftlichen und mündlichen Prüfungen eine Pause zu machen war plötzlich Raum für die Angst, dass es etwas wirklich schlimmes sein könnte und ich meinen geliebten Sport nie wieder ausführen könnte Diese irrationale Angst tritt bis jetzt immer wieder auf. Ich konnte dadurch fast nicht lernen weil ich mir wie ein Krüppel vorkam, raffte mich aber doch noch auf und auch die mündlichen Prüfungen liefen sehr gut (obwohl ich eine sehr Starke Erkältung/Grippe hatte). Als ich dann mein Zeugnis in der Hand hielt ging es mir zum ersten mal wieder wirklich gut, denn ich hatte es geschafft: 1,8 stand drauf.
Nun ging es mir zwei Wochen wieder gut, doch dann kam der Abiball mit anschließender Party und dort war es so laut, dass ich (trage sonst immer Ohrstöpsel) mit einem starken Tinnitus aufwachte. An genau diesem Tag beendete meine Freundin auch unsere Beziehung, was mich bei dem gegebenen Zustand der Beziehung allerdings eher erleichterte. Der Tinnitus machte mir stark zu Schaffen. Ich bekam Cortisoninfusionen (250mg) und hatte Angst mein Gehör dauerhaft geschädigt zu haben. Nach einigen Tagen war der Spuk allerdings vorbei. Auch der Hörtest lief wieder sehr gut. Es ging mir daraufhin wieder ganz gut, insbesondere weil ich mich wieder mit einem sehr netten Mädchen traf. Dann besuchte ich meinen besten Freund auf seiner Farm in Wales und dort geht es mir immer hervorragend, einfach weil ich die Gegend dort liebe. Alles war wieder ziemlich super, ich war sehr dankbar dass der Tinnitus noch einmal verschwunden ist und erkannte nun auch dass die Schulterprobleme eher marginal sind. Nach drei Tagen wusch ich dort meine Haare und es fielen viel mehr Haare aus als sonst. Ich war sofort ziemlich panisch, denn schließlich hat auch mein Vater eine Glatze. Ich las dann viel im Internet nach, was mir einerseits half, denn Geheimratsecken hatte und habe ich immer noch nicht aber aufgrund meiner leichten hypochondrie bildete ich mir alles mögliche Andere ein. Ich fuhr mir die ganze Zeit durch die Haare, zählte sie und dachte an nichts anderes mehr. Als ich zurück war ging ich zu einem der Hautärzte die sie auf ihrer Seite vorschlagen, dort hieß es nur bis zu 150 Haare seien normal, läge am Abiturstress und ich solle mir ein hübsches Mädchen suchen und ein Eis essen gehen. Blutbild wurde trotzdem gemacht. Dabei kam nichts raus. Dann versuchte ich nicht dran zu denken und hoffte, dass es aufhören würde. Hat es aber bis heute nicht und diesen Nachmittag lagen wieder sehr viele Haare in der Wanne. Meine Haare wachsen normal und ich muss alle 4 wochen zum Frisör. Ob sie weniger geworden sind bin ich mir nicht sicher. Ich hatte immer sehr sehr viele Haare und habe immerhin noch so viele, dass der Frisör sie ausdünnt damit sie nicht wie eine matte auf meinem Kopf liegen. Er meinte allerdings auch dass beim Waschen zu viele Haare ausfallen würden.
Ich war immer jemand der sehr glücklich mit seinem eigenen Aussehen war, aber mittlerweile denke ich mir immer wenn ich in den Spiegel schaue, mir jemand sagt, dass ich heute gut aussähe oder ein nettes mädchen interesse an mir zeigt: Wie lange noch? Ich habe tatsächlich so viel Angst, dass ich schwierigkeiten habe (ohne betrunken zu sein) bei einem Mädchen dass ich wirklich mag eine Erektion zu kriegen.
Die Angst vor dem Haarausfall sorgt also für immer mehr Stress und wenn es wirklich durch Stress bedingt ist eben auch für mehr Haarausfall. Leichter Liebeskummer gesellt sich zu meinen Problemen dann auch noch dazu, da es, wie oben beschrieben, nicht so wirklich läuft.
Haarausfall habe ich nun seit 7 Wochen, also zehn Tage nach dem Tinnitus, einen Monat nach Ende der Prüfungen und drei Monate nach Beginn der enorm stressigen Zeit. Kahle stellen habe ich nicht.
Entschuldigen Sie bitte den enorm ausführlichen Bericht aber es lag mir wirklich am Herzen einmal alles schildern zu können. Über einen Ratschlag wie ich damit umgehen soll und was ich als nächsten Schritt tun sollte würde ich mich wahnsinnig freuen. Wäre der Haarausfall weg könnte ich mein Leben endlich wieder qirklich genießen.
Vielen Dank,
Heinrich
PS: Ihre Webseite hat mir in dieser Zeit immer viel geholfen.
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