auch ich würde gern um Ihren guten Rat bitten. Habe schon eine Weile mitgelesen, und was Sie hier leisten, ist echt klasse!
Ich (w, 33) habe von einem auf Haare spezialisierten Dermatologen nach einem TrichoScan die Diagnose anlagebedinger (androgenetischer) HA bekommen. Er rät mir zu Minoxidil. Meine Werte: Haardichte an Geheimratsecke: 93 Haare / cm². Anagen 81%, Telogen: 19%. Vellushaare: 10%, Terminalhaare 90%.
Eigentlich hatte ich nie Haarausfall, aber in den letzten Jahren wurden meine Haare merklich dünner. Er sagt, klassisch aufdem Oberkopf, mir kommt es eher allgemein vor. Auch am Hinterkopf, wo ich zwei Wirbel habe, dünnen die Haare aus.
Nun habe ich parallel noch eine andere Geschichte: Nach langwierigen, schlimmen Verdauungs- und Hautproblelmen und einer kleinen Odysse zwischen Ärzten, die teilweise nichtmal mein Blutbild richtig gelesen haben, wurden im Frühjahr diverse starke Mangelerscheinungen festgestellt. Unter anderem Vitamine B 12 und D weit unterhalb des Normwerts. Eisen ist bei mir immer schon niedrig, gelegentlich hatte ich auch Mangel. Inzwischen behandle ich das seit etwa 4 Monaten und es geht mir so gut wie seit Jahren nicht. Deshalb dachte ich, der Haarverlust ging vielleicht auch auf lange, sich einschleichende Mangelerscheinungen zurück. Meine Hoffnung war also, dass sich auch das jetzt bessert. Ein wenig habe ich auch den Eindruck, u.a. habe ich an der Stirn viele etwas kürzere Haare.
Der Dermatologe sagt nun, dass seien ebenfalls Vellushaare (wie im TrichoScan in sehr kleiner Form gesichtet), also eher Anzeichen für weiteren Haarausfall. Sie sind aber mehrere Zentimeter lang, kräftig und sitzen fest. Ich weiß jetzt nicht, was ich tun soll. Wenn ich mit Minoxidil starte, kann ich ja evtl. nicht mehr unterscheiden, welche neuen Haare auf die behobenen Mangelerscheinungen zurückgehen und welche auf das Medikament. Vielleicht nehme ich dann mein Leben lang unnötig Minoxidil??
Daher meine Fragen:
- kann man Vellushaare wirklich sicher von Neuwuchs unterscheiden?
- Ist es möglich, dass sich auch ein HA aufgrund von Mangelerscheinungen in einem Befund äußert, der dem androgenetischen HA ähnelt?
- sagen meine Werte etwas über die Ursache des HA aus? Der Dermatologe meint, das mit dem Mangel könne ZUSÄTZLICH so gewesen sein, und daraus, dass ich anständig viele Anagenhaare hätte, könnte man evtl. schließen, dass er behoben ist. Bestehen bliebe aber meine "sichere" androgenetische Komponente, und die würde sich früher oder später ohne Medikament auch durchsetzen. Selbst wenn es jetzt vielleich tkurzfristig etwas besser wird.
Was soll ich tun?? Die Aussicht, mich mein Leben lang an dieses Medikament zu ketten, ohne sicher zu sein über den Sinn, finde ich nicht schön.
Ich bin für alle Hinweise dankbar.
Freundliche Grüße!
Kommentar