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befund

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  • befund

    hallo Doc,

    sie haben mir vor kurzem diese frage beantwortet:



    nun habe ich meine his-pat. befunde erhalten und erst am montag einen arzttermin, könnten sie mir diese bitte erläutern:

    cystadenocarcinoma papillare serosum Oviductus sine neoplasmate. Metastates carcinomatosae in omento

    was erwartet mich nun? welche behandlung ist noch nötig und ist das gut zu behandeln?

    danke und grüsse,
    laison




  • RE: befund


    Wie haben Sie denn diesen Befund übermittelt bekommen?
    Einfach so, ohne jeglichen Kommentar, ohne Erläuterung?
    Eigentlich ist das nicht das, was ich in solchen Fällen erwarten würde.
    Solche Befunde müssen aus meiner Sicht der Patientin in einem Gespräch erläutert und dabei auch die weitere Behandlung besprochen werden.
    Auch die Zeit bis zur endgültigen Diagnose erscheint mir unakzeptabel lang.
    Und wer denkt, dass die Patientinnen heutzutage sich nicht lateinische Befunde übersetzen lassen können, der hat doch irgendwo die Zeit verschlafen...

    Es ist leider doch kein gutartiger Tumor mehr, wie in der ersten Diagnose vermutet.
    Leider auch kein Grenzbefund, sondern ein serös-papilläres Karzinom des rechten Eierstockes.
    Der Eileiter ist tumorfrei. Im Netz, welches eine Gewebeplatte in unserem Bauch ist, sind Metastasen nachgewiesen worden.
    Zur Probenentnahme aus dem linken Eierstock wird nichts gesagt.

    Was weiter notwendig ist, muss man vom Umfang der vorangegangenen Operation und dem Befund während der Operation abhängig machen.
    So die Gebärmutter noch vorhanden ist, sollte sie entfernt werden, wie auch Eierstock und Eileiter auf der linken Seite komplett. Das große Netz sollte ebenfalls entfernt werden.
    In einigen Fällen ist dies allerdings operationstechnisch nicht möglich.
    Die weitere Behandlung ist dann üblicherweise eine Chemotherapie.

    Sollte die komplette Operation vor der Chemotherapie nicht möglich gewesen sein, dann wäre nach der Chemotherapie die Möglichkeit gegeben, diese Operation doch noch durchzuführen.
    Ziel ist dabei nach Möglichkeit die weitestgehende Tumorfreiheit zu erreichen bzw. einen Tumorrest von weniger als einem Zentimeter Durchmesser zu erreichen, der dann ggf. einer weiteren Chemotherapie gut zugänglich wäre.

    Ich habe etwas überlegt, ob ich Ihnen solch einen Befund hier in einem Forum wirklich mitteilen sollte.
    Aber mit Hilfe eines jeden Wörterbuches hätten Sie sich das selbst übersetzen können und die Fragen wären geblieben.
    Daher habe ich das getan, obwohl ich es von Seiten der behandelnden Ärzte nicht für angemessen halte, solche Befunde zu übergeben und dann auf einen Termin am nächsten Montag zu vertrösten.
    Dies ist mit meinem Verständnis für den Umgang mit Tumorpatienten überhaupt nicht vereinbar.
    Auch eine Delegierung der Aufklärung an niedergelassene Kollegen ist aus meiner Sicht nur in wenigen Fällen angebracht.
    Solche Befunde hat aus meiner Sicht die behandelnde Einrichtung in Kenntnis aller Befunde, auch derer, die man während der Operation erhoben hat, schon selbst der Patientin zu erläutern.
    Dies gilt selbstredend für die notwendige Behandlung, die weiter nötig ist.

    Die Behandlung macht in jedem Fall Sinn, auch wenn man den individuellen Verlauf nie vorhersagen kann. Das liegt einfach in der Natur dieser Dinge.

    Falls Sie die Zeit finden, und dies möchten, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir per Mail mitteilen könnten, in welcher Klinik Sie operiert worden sind und was man Ihnen bisher zum Umfang der Operation und zu den Befunden überhaupt gesagt hat und wie Sie den Befund erhalten haben.
    Sollten Sie weitere Fragen haben, stellen Sie diese ruhig, sei es per Mail oder auch hier im Forum.
    Da es bis Montag auch noch recht lang hin ist, wäre vielleicht zu überlegen, ob es Ihnen hilft, Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe in Ihrer Gegend aufzunehmen.

    Es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen keine besseren Dinge mitteilen konnte.
    Aber auch unangenehme Dinge sollte man ehrlich mit Patienten besprechen.
    Aus meiner Sicht kann man nur so ein Vertrauensverhältnis zu den Patienten aufbauen und erhalten, was wir für eine Behandlung als außerordentlich wichtig einschätzen.
    Andernfalls macht man sich einfach irgendwann unglaubwürdig.






    Kommentar


    • RE: befund


      Hallo laison,

      der Stellungnahme des Kollegen Gloeckner kann ich mich nur in allen Punkten anschliessen. Dennoch moechte ich mich noch einmal kurz dazu zu Wort melden, da mir ein so haarstraeubendes Verhalten im aerztlichen Bereich noch nicht begegnet ist.
      Schon bei Ihrer ersten Anfrage hatte es mich etwas gewundert, dass es offensichtlich an ausreichenden Informationen seitens der behandelnden Kollegen mangelte. Eine Patientin aber nun mit diesem Ergebnis sich selbst zu ueberlassen, steht in krassem Gegensatz zu jedem Begriff aerztlichen Handelns und ist unentschuldbar.
      Ich wuensche Ihnen viel Kraft und Mut, Ihr Schicksal anzunehmen und fuer Ihre Genesung zu kaempfen. Bedenken Sie, dass auch in einem solchen Fall eine Ausheilung durchaus moeglich ist. Selbstverstaendlich stehe auch ich Ihnen jederzeit fuer Nachfragen zur Verfuegung.
      Ich schaeme mich fuer meine Kollegen!

      Gruss,
      Doc

      Kommentar


      • RE: befund


        Danke!
        Dass bösartige Befunde telefonisch mitgeteilt wurden, habe ich schon erlebt, aber soetwas hier wirklich auch noch nicht.

        Bei einer Schnellschnittuntersuchung ist die Unterscheidung zwischen gut- und bösartig zuweilen schwierig.
        Aber 14 Tage für eine definitive Histologie ist wie ein Faustschlag ins Gesicht.
        Und dann das Ganze kommentarlos zu übermitteln ist in keiner Weise vertretbar, aus meiner Sicht auch unethisch.

        Angehörigen würde ich in solchen Fällen empfehlen, die Einrichtung nie wieder zu betreten.

        Kommentar



        • RE: befund


          hallo hr. dr. Glöckner und dr. Scheufele,

          vielen dank für die ausführliche erläuterung meines befundes.
          natürlich bin ich geschockt, muss weinen, habe angst aber es ist nicht so, dass ich es nicht geahnt hätte. mein gefühl hat mich nicht getäuscht und als ich carcinoma und metastasa gelesen habe, wusste ich eigentlich schon............... bei der ersten op hat man mir nicht viel erklärt, nur dass da was ist, was nicht hingehört.

          es macht mich auch außerordentlich traurig, dass sie sich so über die kollegen aufgeregt haben. vielleicht war es auch falsch von mir nicht zu erwähnen, dass ich gar nicht aus deutschland komme. ich bin in der ukraine zuhause, deutsch lerne ich jedoch seit 6 jahren, weil ich in der schule unterrichten möchte.................... ich bin 29 jahre alt, bin auch mama von 2 kindern.

          in deutschland selbst war ich noch nie, so wie ich das jedoch erkennen kann, ist da der umgang mit patienten ganz anders. schade, dass ich mit meiner krankheit nicht in so einem land lebe.
          entschuldigung nochmals, dass sie von dem umgang mit patienten so geschockt sind,es ist aber so bei uns. die ärzte sind abgestumpft,weil obwohl die möglichkeiten bestehen, so können sie oft nicht helfen, weil keiner die behandlung bezahlen kann.

          den befund jetzt habe ich mit der rechnung aus dem labor erhalten. bei uns ist man auf sich gestellt, werde ich mir jetzt die behandlung leisten können, so kann ich vielleicht noch an die zukunft denken, wenn nicht............. was ich jetzt schon weiß, dass es nicht geht, weil die westlichen medikamente sehr teuer sind. meine familie wird bestimmt zusammenlegen, damit ich die nötige medikamente bekomme, mal sehen.
          es fällt mir schwer darüber zu schreiben aber man muss hier sogar die bettwäsche, besteck, mahlzeiten,spritzen in die klinik mitnehmen, weil nichts vorhanden ist.

          heute wurde auch aus der klinik angerufen und mir mitgeteilt wurde, dass eine weitere op nötig ist,weil mein befund nicht gut ist, am montag muss ich mich melden. mehr nicht, einfach so aufgelegt und ich kann jetzt schauen, wie ich damit fertig werde. von mitgefühl keine spur.
          ich weiß auch wie die erste frage im krankenhaus sein wird, haben sie das nötige geld?
          ich weiß, solche probleme haben deutsche patienten nicht.
          für ihre lieben, warmen worte möchte ich mich jedoch bedanken, ich wollte hier keine schlechte stimmung verbreiten, sie aufregen, nur wissen, was mit mir ist und weil ich das forum fand, so habe ich auch gefragt.
          ukrainische ärzte sind zu keinem gespräch bereit.
          auch ich wünsche ihnen alles gute und sollte ich fragen haben, so kann ich mir gut vorstellen, bei ihnen beiden nachzufragen.

          danke und grüsse,
          natascha laison

          Kommentar


          • RE: befund


            Hallo Natascha,

            das was du geschrieben hast,hat mich doch ziemlich betroffen gemacht und ich kann dir leider nicht deine Traurigkeit und Angst nehmen,so gern ich das auch wollte.
            Es ist schlimm zu hören und mir fehlen die Worte,das eine angemessene Behandlung und demzufolge auch die Chance auf Heilung vom Geldbeutel abhängig ist in der Ukraine.................

            Natascha auch wenn es nur Worte sind,ich wünsche dir von ganzem Herzen alles,alles erdenklich Gute und vor allem viel Kraft für die Zukunft!!!!

            Liebe Grüße
            Christine

            Kommentar


            • RE: befund


              hallo natascha,

              die geschichte hat mich gerade zutiefst bewegt. ich kann mir schon gut vorstellen, dass es für die ärzte frustriernd sein muss, den patienten aus geldmangel nicht immer helfen zu können und ihnen auch erklären zu müssen, dass die medikamente unbezahlbar teuer sind.

              aber wo ist die menschlichkeit??? dazu braucht man kein geld der welt und das ist der punkt der mich, wie die ärzte hier im forum, so wütend macht. sind da wirklich alle so???? es ist einfach unfassbar für mich.
              gerade in so einer situation sollte es noch mehr den je vorhanden sein. die ärzte sollten meiner meinung nach alles mögliche auf die beine stellen, dass sie sich nicht so verloren und zum sterben verurteilt fühlen. bitte entschuldigen sie meine harten worte aber nur so lässt sich das verhalten der ärzte interpretieren.
              sie haben die diagnose, befunde in form einer rechnung bekommen??? dies musste ich 10 mal lesen und kann es nicht glauben, fassen. es ist unmenschlich und es macht mich richtig wütend.
              vielleicht gibt es hilforganisationen die auch möglich machen, dass sie die nötige behandlung erhalten können. mir ist bekannt, dass die behandlung in armen ländern in hilfsprogrammen untergebracht ist, so dass patienten der zugang zu den neusten medikamenten ermöglicht wird.
              ich würde nichts unversucht lassen und ehrlich gesagt, wenn es die möglichkeit geben würde, würde ich auch die klinik wechseln.
              vielleicht ist das alles auch quatsch was ich hier erzähle und ich unter einer käseglocke lebe aber bisschen herz und mitgefühl sollten alle ärzte auf der welt, egal wie arm, besitzen.

              lassen sie sich nicht entmutigen und kämpfen sie für sich und ihre zwei kinder. ich wünsche ihnen alles erdenklich gute für die behandlung. viel mut und zuversicht. wenn schon nicht von ihren ärzten, so werden sie hier alle fragen beantwortet bekommen.

              liebe grüße,
              jannina

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              • RE: befund


                Hallo Natascha,

                da ich in einem Land lebe und arbeite, in dem die medizinische Versorgung auch in erster Linie von den vorhandenen, finanziellen Mitteln abhaengig ist, kann ich Ihre Situation gut verstehen. Auch hier werden Behandlungen oft nur durchgefuehrt, wenn das Geld dafuer auf den Tisch gelegt wird und dass Familien auf der Strasse um Geld fuer Operationen betteln, ist nicht ungewoehnlich.
                Was uns aber in diesem Fall so aufgeregt hat, ist der fehlende, menschliche Umgang mit dem Patienten. Der kostet nichts und sollte bei einem Arzt zwingend vorausgesetzt werden. Ein so gefuehlloses Verhalten verstoesst, wie der Kollege Gloeckner schon schrieb, gegen die aerztliche Ethik.
                Fuer Sie alles Gute!

                Gruss,
                Doc

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                • RE: befund


                  Hallo Natascha

                  Ihre Geschichte hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich habe das Glück, in einem Land zu leben, in dem medizinische Versorgung eine Selbstverständlichkeit ist, weiss aber auch, dass das leider bei weitem nicht allen so geht. Ich finde es schrecklich, wie die Menschlichkeit dabei auf der Strecke bleibt und die Patienten nicht zum kämpfen motiviert werden, sondern sich eher noch schlechter fühlen.

                  Ich kann Ihnen nur viel Kraft und alles Gute wünschen, geben Sie niemals auf, sie schaffen das! Passen Sie gut auf sich auf!

                  Lg, Luna

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                  • RE: befund


                    Hallo Natascha,
                    kopfschüttelnd sitze ich vor dem Bildschirm. Ihr Beitrag hat mich sehr betroffen gemacht. Eigentlich habe ich immer gedacht, daß die Menschlichkeit und Herzlichkeit in den "ärmeren" Ländern weitaus höher ist, als in den sogenannten Industrieländern.
                    Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute, Mut und Kraft die Krankheit zu überstehen. Geben Sie sich nicht auf...
                    Herzliche Grüße
                    Sabine

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                    • RE: befund


                      hallo,

                      danke ihnen allen für die antworten. natürlich werde ich mut bei meinen kindern schöpfen, ob ich allerdings ausreichende med. hilfe bekomme, das weiß ich leider nicht.

                      die ganze situation mit den dazugehörenden umständen belastet mich sehr aber mir bleibt nichts anderes übrig, als auf montag zu warten. nach der ersten antwort von dr. Scheufele habe ich noch gute hoffnung geschöpft.................ich hoffe es wird nun richtig gehandelt, gefühle von den ärzten hin oder her, das überstehe ich schon, sorgen macht mir die lange zeit die vergeht und nichts getan wird....................... das gibt mir kein gutes gefühl. bessere ärzte kann ich mir leider nicht leisten und ich muss wieder in dieses krankenhaus.

                      vielen dank für alles,

                      natascha laison

                      dr. Glöckner, dr. Scheufele, danke für ihre ehrlichkeit und die angebotene hilfe, das braucht man in so einer situation.

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                      • RE: befund


                        Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihren Weg, der sicher nicht einfach werden wird.
                        In solchen Fällen ist das Internet dann doch eine echte grenzübergreifende Hilfe.
                        Ich hätte nie gedacht, dass wir so ein internationales Forum sind...

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