Gardnerella

[Oceloty]

Ich habe vor wenigen Tagen einen Beitrag wegen meiner Zwischenblutung/Schmierblutungen verfasst. Sie meinten sie würden den Zusammenhang mit dem Pillenwechsel (Mitte Jänner) sehen, obwohl ich während des ersten Blisters keinerlei Probleme hatte.

Nun habe ich heute den Befund des Abstriches erhalten, den meine FÄ wenige Tage VOR dem Beginn der Blutungen gemacht hatte.

Es wurden mäßig Gardnerella vaginalis gefunden. Andere Keime sind nicht angewachsen. Die GRAM-Färbung lautet:
vereinzelt Leukozyten, vereinzelt Döderlein-Stäbchen, mäßig Bakterien

Ich habe nun 2 Sorgen:

- kann die Blutung auch mit den Gardnerella zusammenhängen (eventuell schon eine Endometritis oder so etwas)? Oder braucht es für solch "schwerwiegendere" Infektionen auch noch andere Keime als nur Gardnerella? Vielleicht habe ich diese mittlerweile ja auch schon? Der Abstrich ist nun immerhin wieder fast 2 Wochen her.

- die FÄ hat mir ein Rezept für Fluorex plus vaginolen beigelegt. Laut Antibiogramm wirken Tetrazycline jedoch nicht gegen Gardnerella, und dies ist der Wirkstoff der Fluorex Kapseln. Ich hatte im vergangenen Frühjahr/Sommer sehr mit Infektionen, zuerst Pilzen und danach einer bakteriellen Vaginose zu kämpfen (reichlich Gardnerella, aber auch einige andere Bakterien) und bekam daraufhin schlimme Probleme mit Antibotikaallergien - 2 verschiedene AB die ich bekam konnte ich nicht weiternehmen, nur jeweils die erste Tablette, dann bekam ich wenige Stunden später einen Ausschlag fast am ganzen Körper. Die Bakterielle Vaginose war bei einem späteren Abstrich dann Gott sei Dank dennoch halbwegs weg, und es war keine weitere Therapie notwendig. Ich habe daher nun wirklich Panik, wenn es darum geht Antibiotika zu nehmen, und möchte das wenn möglich vermeiden. Nun verschreibt mir meine FÄ antibiotische Zäpfchen, die scheinbar garnicht wirksam gegen die Gardnerella sein können - was meinen Sie dazu? Sollte ich dennoch in jedem Fall behandeln, und wenn ja womit?

Können sie mir eventuell auch sagen, woher diese Gardnerella kommen könnten? Ich versuche immer mal wieder Milchsäurezäpfchen zu verwenden, habe kaum Sex, und wenn dann komme ich nicht mit dem Sperma in Berührung (meist Verwendung von Kondomen), d.h. ich belaste meine Flora eigentlich nicht mit einer übermäßig hohen Anzahl an Keimen durch das Sperma. Außerdem hat mein Freund vergangenen Oktober auch bei sich eine umfassende Untersuchung machen lassen (Abstriche, Untersuchung des Spermas), wobei keine relevanten Keime gefunden wurden. Jedenfalls keine Gardnerella. Ich weiß nicht was ich sonst noch unternehmen soll, um zu verhindern daß sich dauernd wieder schlechte Keime in meiner Scheidenflora vermehren.

Vielen Dank für ihre Bemühung,
Oceloty

[D. Glöckner]

RE: Gardnerella


Gardnerellen sollte man mit Metronidazol behandeln. Das ist die beste und sicherste Variante.
Man kann das systemisch machen, oder aber auch als Vaginaltabletten.
Eine Allergie darauf ist mir persönlich noch nicht begegnet, aber schon möglich.
Alternativ ist auch Clindamycin sinnvoll.

Ausgangspunkt könnte eine nicht ganz ausgeheilte Infektion sein, aber auch mal ein Schwimmbad.

[Oceloty]

RE: Gardnerella


Hallo, danke für die Antwort.

Was sind die Vor- und Nachteile der lokalen und systemischen Behandlung?

Clindamycin bekam ich u.a. das letzte Mal als ich eine bakterielle Vaginose hatte zum Einnehmen, und darauf bekam ich den ersten heftigen Ausschlag nach der ersten Tablette. Er war so schlimm, daß er selbst nach ein paar Tagen noch nicht besser wurde und über 1 Woche anhielt. Darum wäre da denke ich selbst eine lokale Behandlung mit Clindamycin alles andere als günstig für mich.

Ob ich auf Metronidazol reagiere weiß ich nicht. Muß es eigentlich ein Antibiotikum sein, oder kann man auch abwarten, ob der Körper allein damit fertig wird? Oder ist das unwahrscheinlich? Wäre alternativ auch eine Behandlung mit pvp-Jod (z.B. Betaisodona-Zäpfchen) möglich? Die habe ich im vergangenen Jahr schon einmal gehabt und zumindest vertragen.

Zu der Zwischenblutung (die noch immer anhält): ist es möglich daß diese mit den Gardnerella zusammenhängt, oder sind es doch eher hormonelle Gründe?