Östrogenmangel

[emma3]

Sehr geehrte Herren,
vor ca. 3 Jahren habe ich die Pille (Vallette) abgesetzt. Mein Zyklus war danach sehr unregelmäßig (Zykluslänge zwischen 6 Wochen und 3 Monaten; Dauer der Blutung 7-12 Tage) seit ca. 1 Jahr beträgt die Zykluslänge ca. 28-37 Tage. Im Dez.2003 und Juni 2005 wurde auf meinen Wunsch hin eine Hormonanalyse gemacht. Folgende Werte; der 1. Wert bezieht sich auf den Dez. 2003 und der 2. auf Juni 2005. Die Hormonanalyse im Juni erfolgte am 18. Zyklustag:
Androstendion 1,71 / 1,92
DHEA Sulfat 2,1 / 2,4
Estron/Östron ---/ 66,8
17-beta-Estradiol / E2----/ 94,0
Progesteron --- /0,33
17-oh-Progesteron basal ---/1,50
Follitropin / FSH 2,4 / 2,4
Lutropin 3,9 / 3,7
Prolaktin 17,2 / 15,8
Testosteron basal 0,6 / 0,31

Eine Behandlung wurde von meinem behandelnden Gynäkololgen als nicht erforderlich angesehen. Dennoch belastet mich diese Tatsache sehr; zum einen weil der Haarausfall immer offensichtlicher wird und zum anderen weil -wenn auch derzeit nicht akut- ich mir ein Leben ohne eigene Kinder nicht vorstellen kann. Welche Therapie würden Sie mir empfehlen? Halten Sie es für sinnvoll, dass ich wieder die Pille nehmen? (wg. einer tiefen Beinvenenthrombose habe ich diese allerdings dazumal abgesetz. ) Mein Hausarzt hat mir Phytoestrol N verordnet. Hier befinde ich mich im 3. Zyklus.

Im Moment fühle ich mich mit diesem Problem sehr alleingelassen, da mein beh. Gynäkologe mir nur sagte, ich hätte einen Östrogenmangel, solle mir aber keine Gedanken machen. Leichter gesagt als getan.
Herzlichen Dank im voraus für Ihre Antwort.

mit freundlichen Grüßen

[Dr. Scheufele]

RE: Östrogenmangel


Hallo,

ich halte Ihre Hormonwerte ehrlich gesagt auch nicht fuer behandlungsbeduerftig.
Je nach Laborreferenz liegt auch das Oestrogen noch im Normbereich, allenfalls ist der Progesteronwert etwas niedrig, das gibt aber keine Erklaerung fuer den Haarausfall.
Diesbezueglich sollten Sie sich an einen Hautarzt wenden, der z.B. eine Haarwurzelanalyse durchfuehren koennte.
Wenn der Kinderwunsch akut wird, kann man eine entsprechende Zykluskontrolle (Eisprung usw.) vornehmen, ich sehe in Ihren Werten keinen Hinderungsgrund fuer eine Schwangerschaft.

Gruss,
Doc

[emma3]

RE: Östrogenmangel


Guten Morgen Herr Dr. Scheufele,
vielen Dank für Ihre Antwort. Inzwischen war ich beim Endokrinologen, da ich irgendwie das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmt. Es wurden folgende Laboruntersuchungen durchgeführt:
Gonadotrope Funktion: regelrechter Östradiol Wert von 76 pg/ml bei normalen Testosteron von 32 ng/dl. LH regelrecht mit 2,2 mE/ml, FSH normal mit 1,9 mE/ml. Unter LH/RH Stimulation jedoch Dissoziation der Gonadotropin Sekretion mit kräftigem Anstieg des LH bis auf 37,7 mE/ml u. subnormalem Anstieg des FSH bis auf 3,8 mE/ml.
Laktrope Funktion: Prolaktin mit 14,9 ng/ml im Normbereich.
Kortikoide Funktion: Im ACTH Stimulationstest regelrechter Anstieg des Serums Cortisols von 13,7 bis auf 41,4 ug/Cortisol/dl mit normalen bzw. grenzwertig hohen Anstieg des 17 OH Progesterons von 3,1 auf 5,9 ng/ml ( normaler Delta Wert 2,5 ng/ml) mit regelrechten Basal u. Stimulationswerten des 17 OH Pregnenolons (262/1.098 ng/dl) und normalen DHEA-S-Wert von 289 ug/dl basal u. nach Stimulation 337 ug /dl.
Jetzt soll ich abend 12,5 mg Cortison Ciba einnehmen. Eine Diagnose wurde mir aber nicht genannt. Da ich aufgrund der mit der Cortisoneinnahme verbundenen NEbenwirkungen nicht ohne weiteres täglich eine Tablette nehmen möchte, würde mich Ihre Meinung zu den o. g Werten interessieren. Und wie stehen diese in Zusammen mit einem Kinderwunsch? Kann es sein, dass sich diese Wert ggf. wieder von alleine normalisieren? Für Ihre Antwort bedanke ich mich bereits im voraus u. verbleibe mit freundlichen Grüßen...