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Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Libido!

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  • Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Libido!

    Hallo zusammen!

    Mir wurde geraten meine Frage mal hier zu stellen:

    Ich haette aber gerne gewusst, ob der im spiegel-online veroeffentliche Bericht, wonach die Einnahme der Pille die weibliche Libido dauerhaft beeintraetigen kann, sich gegebenenfalls mit der persoenlichen Erfahrung mancher Forumsteilnehmer hier deckt.

    Was meint ihr dazu?

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...358222,00.html


  • RE: Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Lib


    Hallo,

    dass die Pilleneinnahme sich auf die Libido auswirken kann, ist seit langem bekannt.
    Dieser Bericht bezieht sich nun auf die Frage, ob diese Veraenderung nach Absetzen reversibel ist, oder weiter bestehen bleibt.
    Zunaechst halte ich es fuer nicht akzeptabel, dass bei der Studie offensichtlich keinerlei Unterschiede zwischen den doch sehr differierenden Zusammensetzungen der Praeparate gemacht wird, sondern immer nur von "der Pille" die Rede ist. Eine ernsthafte und klinisch relevante Erhebung sollte sich auf Inhaltsstoffe beziehen. Weiter halte ich eine Probandengruppe von 125 Frauen fuer viel zu gering, um geltende Ergebnisse erzielen zu koennen.
    Schliesslich habe ich mir den zitierten Bericht im "New Scientist" durchgelesen, in dem keinerlei Zeitangabe fuer die Einnahme erwaehnt wird, schon garnicht die im Spiegel angegebenen 6 Monate.
    Mein Fazit: unserioes!

    Gruss,
    Doc

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    • RE: Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Lib


      Der Bericht ist ja ganz schön unheimlich...
      Ich habe vier Jahre lang Belara genommen und hatte keine Probleme. Als ich sie abgesetzt habe, hat sich meine Haut extrem verschlechtert, was ja ein Zeichen dafür ist, dass die Testosteron-Werte sich wieder erhöht haben, oder? Jetzt nehme ich seit zwei Monaten Yasmin, die auch leicht antiandrogen wirkt, und bisher ist noch nichts "Schlimmes" passiert.
      Es würde mich brennend interessieren, ob die Östrogene oder die Gestagene für den Libidoverlust verantwortlich sind. Denn das Östrogen ist ja bei fast jeder Pille Ethinylestradiol, aber die Gestagene unterscheiden sich. Bei Belara ist es Cyproteronacetat, bei Yasmin Drospirenon. Weiß jemand Genaueres darüber???
      LG
      Chrissie

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      • RE: Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Lib


        Hallo,
        da hätte ich ja eine Erklärung für meine Unlust, jedenfalls im Vergleich zu früher!
        Ich habe den Artikel gelesen und kann aber doch nicht so ganz dran glauben, auch aus den Gründen, die hier schon angeführt wurden.
        Schöne Grüße

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        • RE: Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Lib


          Hallo Cyber-Doc

          Vielen Dank für deinen Beitrag. Es ist ja durchaus üblich, das im Wissenschaftsbetrieb erst einmal Panik erzeugt wird um weitere Forschungsmittel zu generieren. Das ist in der Tat nichts neues. Es koennte hier ebenfalls so sein.

          Ich habe auf deinen Hinweis (für den ich mich bei dir bedanken möchte) ebenfalls den Originalbericht durchgelesen. Hier der entsprechende link dazu (für den interessierten Leser).

          http://www.newscientist.com/article....mg18625015.600

          Jedoch die im Bericht des New Scientist genannten Zahlen sind in sofern deutlich, als das bei allen Probanden höhere Werte der betreffenden Testosteronbindenden Substanz SHBG festgestellt wurde.
          In dem betreffenden Bericht heißt es auch, das den Probanden alle drei Monate für die Dauer eines Jahres der Wert gemessen wurde. Hier der betreffende Text im Original (New Scientist):

          "The team measured levels of SHBG in the women every three months for a year, and found that in pill users they were seven times as high as in women who had never taken them. Levels had declined a bit in women who had stopped taking the pill, but remained three to four times as high as in those who had never taken it, the researchers told a meeting of the American Association (...). There is the possibility it is imprinting a woman for the rest of her life."


          Demnach verblieb der SHBG Wert auch dann drei bis vier mal höher bei denjenigen Frauen welche die Pille abgesetzt hatten, gegenüber jenen Frauen, welche die Pille niemals genommen hatten. Das ist bemerkenswert.

          Was die Probandenanzahl von 125 angeht kann dies aussagekräftig sein, wenn die statistische Varianz der Daten keine zu große Streuung haben. Das heißt die Güte der gemessenen Daten einigermaßen Konsistenz ist. Das geht allerdings aus diesem Artikel nicht hervor.

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          • RE: Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Lib


            Hallo,

            ganz so einfach scheint die Sache nicht zu sein.
            - Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich über ein Jahr. Ob der Wert danach noch weiter sinkt, ist nicht untersucht worden. "Levels had declined A BIT (!) in women who had stopped taking the pill..." Immerhin sank er von 7 mal höher auf 3-4 mal höher. Ob es sich bei den genannten Werten um Mittelwerte handelt, bleibt unklar, über die Streuung wird nichts berichtet. Ob da 125 Frauen ausreichen, wage ich zu bezweifeln. Es wird gesagt: "There's the possibility it is imprinting a woman for the rest of her life." Es wird nicht gesagt, dass es so ist, sondern, dass die Möglichkeit besteht ...Das müsste aber noch untersucht und belegt werden.
            - Untersucht wurden nur Frauen, die eine Klinik wegen Problemen im Sexualleben aufsuchten (sexual dysfunction clinic) - es wurde also eine (Vor-)Auswahl getroffen. Wie der SHBG-Spiegel vor der Einnahme der Pille bei ihnen war, ist nicht bekannt. Man müsste wohl auch untersuchen, ob das generell auf Frauen, die die Pille nehmen, zutrifft.
            - Wie schon gesagt: "die Pille" gibt es nicht, es gibt viele, viele unterschiedliche.

            Weitere Untersuchungen sind wohl nötig, um hier mehr Klarheit zu bekommen.


            Degi

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            • RE: Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Lib


              Hallo Degi

              Gute Argumentation! Dennoch zwei Einwände:

              1) Unabhängig davon wie die SHBG bei den Frauen vor der Untersuchung war. Er war in allen Fällen sieben mal höher gegenüber denjenigen Frauen die niemals die Pille genommen hatten.
              2) Da diejenigen Frauen welche keine Pille nahmen aus derselben Kohorte stammten ist es irrelevant ob eine Vorauswahl durchgeführt wurde oder nicht. Denn die Vorauswahl schliesst ja die Frauen mitein welche keine Pille genommen hatte in diesem Fall mit ein, den auch diese waren Patienten dieser Klinik. ;-)

              Nichts desto trotz gebe ich dir vollkommen recht, das hier unbedingt weitere Untersuchungen durchgeführt werden müssten. Vor allem wegen der Frage ob die erhöhte Menge an SHBG tatsächlich eine persistente Folge der Pille ist.

              Kommentar



              • RE: Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Lib


                Dem kann ich mich nur anschließen.
                Leider werden solche Dinge immer gern aufgegriffen und dann reißerisch publiziert.

                Aus Erfahrungen weiß man, dass einerseits derartige Probleme nicht auftreten müssen und außerdem dann fast immer reversibel sind, wenn man die Pille absetzt.

                Kommentar


                • RE: Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Lib


                  Die gesicherten Erkenntnisse von heute sind die Irrtuemer von Morgen!

                  Albert Einstein

                  Kommentar


                  • RE: Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Lib


                    Hallo,

                    dem ersten Punkt kann ich so nicht zustimmen. Es wird gesagt: "...and found that in pill users they were seven times as high as in women who had never taken them."
                    Es wird aber nichts darüber gesagt, ob das bei jeder (!) Frau so war, ob das ein Mittelwert ist, wie groß gegebenenfalls die Streuung war. Ich denke daher, dass man nicht sagen kann: "Er (der SHBG-Spiegel) war in allen (!) Fällen sieben mal höher gegenüber denjenigen Frauen die niemals die Pille genommen hatten. "

                    Ich denke, es ist wie so oft: Mit solchen Meldungen erregt man viel Aufsehen. All diejenigen, die sich mit Statistik und klinischen Studien noch nie befasst haben (und das sind die meisten Menschen), können die Schwachstellen gar nicht erkennen und denken, dass es hier um eine gesicherte Erkenntnis geht. Ich kann nicht verstehen, wie Mediziner/Forscher überhaupt so etwas veröffentlichen können, ohne rot zu werden.

                    Schönen Tag noch.
                    Degi

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                    • RE: Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Lib


                      Ich widerspreche jetzt mal nicht! ;-)

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                      • RE: Pille und Beeintraechtigung der weiblichen Lib


                        hab ich richtig rausgelesen, dass der zeitraum "ein jahr danach" mit "fuer immer" gleich gesetzt wurde?

                        meine erfahrung nach ca. 16 jahre langer hormoneller (und im laufe der zeit lusttoetender) verhuetung ist, dass die lust sehr schnell wieder kam, ich dem normalen zyklus aber nach so langer stilllegung und irritation mit pflanzlichen mitteln (menodoron, moenchspfeffer) innerhalb weniger monate "auf die spruenge" helfen konnte.

                        dass das hautbild zwischenzeitlich nach absetzen dem einer 17-jaehrigen glich ... nun, da hab ich mich durchgebissen. das gibt sich auch wieder, frau muss dem koerper auch zeit geben fuer neuorientierung. weiter hormone nehmen waere fuer mich jedenfalls keine alternative gewesen. da lieber ein paar wochen pickel ...

                        fazit: wie cyber-doc sagte, die libido-beeintraechtigung ist (offensichtlich auch aerztInnen) bekannt, auch wenn sie es nicht immer gerne sagen. aber an lebenslange nachwirkung kann ich nicht glauben ...

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