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Hausarzt vs. Frauenarzt

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  • Hausarzt vs. Frauenarzt

    Hallo,

    ich möchte diesen Sachverhalt mal kontrovers in den Raum stellen. Ich muß das mal loswerden.
    Ich bin seit über 8 Jahren bei meiner Frauenärztin und wirklich sehr zufrieden. Sie nimmt sich enorm viel Zeit, neulich haben wir sogar fast eine halbe Stunde über Gott und die Welt diskutiert, wobei sich dann (zu meinem Bedauern) die nachfolgenden Termine um mind. 20 min. verschoben haben. Aber sie war so in Erzähllaune und hat gar nicht auf die Zeit geachtet. Auch wo sie dann bemerkte, daß wir schon weit überzogen hatten, hat sie nicht überhastet reagiert, sondern in normalem Tempo weiter gearbeitet. Ich fand dies sehr menschlich, wodurch sie einfach nicht so abgehoben wirkt, wie die meisten anderen Ärzte, die ich bislang kennen gelernt habe. Sie redet nicht übertrieben verschnörkelt und distanziert sich nicht von ihren Patienten. Da sie auch immer nach dem Umfeld fragt, was man so arbeitet, Freizeit etc. weiß sie relativ viel über mich. Weiterhin weiß sie auch über sämtliche Krankheiten bescheid, sprich: sie hat ein vollständiges Bild von mir und meinem Körper. Früher hatte ich immer mal gedacht, daß dies so eigentlich bei einem Hausarzt sein sollte, so wie es jetzt bei meiner FÄ ist. Mein alter Hausarzt hingegen weiß praktisch gar nichts von mir, er fragt nie, wie es mir geht, also auch mental, Streß etc. Fragt nicht was ich so mache, Sport und Freizeit. Bestenfalls interessierten ihn die Beschwerden, aber auch da hat er nicht richtig hingehört und einen nach bestenfalls 2 min wieder heraus komplementiert, erklärt wurde schon mal gar nichts . Da ich einen Schnupfen auch selbst behandeln kann und keine Krankmeldungen brauchte bin ich die letzten Jahre gar nicht mehr hingegangen. Das hatte sich aber der Arzt selbst zuzuschreiben. Zu meiner FÄ bin ich dagegen regelmäßig gegangen, auch wegen anderer Beschwerden. Sie hat sich dann auch dieser Probleme angenommen, wofür ich ihr sehr dankbar bin.
    Daher kam mir jetzt die Frage, wieso nimmt sich der Hausarzt im Allgemeinen nicht die Zeit, die sich FAs nehmen? Er (der Hausarzt an sich) ist doch eigentlich der Ansprechpartner für den gesamten Körper. Auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen halte ich darum nicht viel vom vielgepriesenen Hausarztmodell. Eigentlich wäre es einleuchtender, wenn sich FAs eine Hausarztzulassung besorgen würden.
    Woran liegt das also, daß sich FAs mehr Zeit nehmen um ihre Patientinnen kennen zu lernen und Hausärzt eben nicht? Liegt das am Abrechnungsmodell? Muß der Hausarzt bspw. 10-12 Patienten pro Stunde durchschleußen und der FA nur 4, damit beide auf ihre Kosten kommen, oder woran liegt das?

    Ich danke vielmals für die Aufmerksamtkeit


  • RE: Hausarzt vs. Frauenarzt


    Aus den genannten Gründen hatt sich der Berufsverband der Frauenärzte lange Zeit für Den Frauenarzt als Hausarzt der Frau eingesetzt, was auf erheblichen Widerstand seitens der Hausärzte gestoßen ist.

    Ihre Erlebnisse sind leider keine Einzelbeispiele.
    Es gibt viele hoch qualifizierte und hervorragend arbeitende Hausärzte.
    Leider gibt es auch das Gegenteil, wie auch bei den Gynäkologen.
    Daher sollte man das am besten für sich selbst entscheiden und die Konsequenzen daraus ziehen.

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    • RE: Hausarzt vs. Frauenarzt


      Hallo,

      ich habe diese Erfahrung auch gemacht. Meine Frauenärztin nimmt sich auch mehr Zeit als mein Hausarzt und kennt mich und mein Umfeld besser. Meine FÄ macht auch Naturheilunde und Homöophatie. Dadurch hat sie auch andere als gynäkologische Probleme mitbehandelt.

      Aber: einmal ist das ziemlich schief gegangen. Ich hatte immer wieder starke Oberbauchschmerzen und leichtes Fieber. Bei diesen Symptomen hat sie nicht reagiert. Ich bin dann zu meinem Hausarzt (Internist) gegangen, weil nach zwei Wochen das Fieber nicht runterging. Ich hatte dann eine Gallenblasenentzündung und die Gallenblasenwand war schon ziemlich stark geschädigt.

      Aufgrund dieser Erfahrung gehe ich, wenn etwas gynäologisches ist, immer noch gerne zu meiner FÄ und fühle mich dann auch gut bei ihr aufgehoben, aber wenn ich vermutlich etwas "nicht-gynäkologisches" habe, gehe ich doch lieber zu meinem Hausarzt. Er redet zwar weniger mit mir, aber in seinem Fachgebiet ist er echt gut. So wie meine FÄ in ihrem.....

      Von dem her sehe ich meine FÄ (nicht mer) als Hausarzt der Frau.

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      • RE: Hausarzt vs. Frauenarzt


        ich finde, das sollte auch so sein, beim frauenarzt, schließlich schaut der jedesmal in deine intimsten zonen...
        ich habe gar keinen hausarzt, aber ein gutes verhältnis zu meim fa!
        er muss sich ja auch vertrauen aufbauen, damit man nicht so angespannt ist, und er auch seine untersuchungen machen kann!
        ich weiß nicht, ich find das ist die plausibelste erklärung dafür!

        lg

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        • RE: Hausarzt vs. Frauenarzt


          Danke für Eure Antworten,

          ja, sicher dient das lange Sprechen vorher und während der Untersuchung der streßbewältigung und des Entspannens, war bei mir bislang immer so. Allerdings nimmt sie sich auch viel Zeit, wenn man nur eine Beratung wünscht. Selbst wenn man außer der Reihe vorbeikommt, kommt man sofort als nächstes dran und sie nimmt sich auch dann Zeit. Selbst da wird sie nicht hektisch und fragt freundlich, ob man noch mehr Fragen hat. Das finde ich schon gut. Bei meinem Hausarzt muß ich auch bei Impfungen 1-2 Std. warten, obwohl das problemlos zwischendurch geht. Darum lasse ich das jetzt bei meiner FÄ machen.
          Und bei wirklichen Problemen wendet man sich natürlich besser an einen Facharzt, der Hausarzt überweist ja auch weiter, wenn er nicht gerade Internist ist.

          Viele liebe Grüße

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