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Unklare chronische Vulvitis

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  • Unklare chronische Vulvitis

    Sehr geehrter Herr Dr. Scheufele,

    ich bin neu hier im Forum und möchte Ihnen, leider mit etwas längerem Text, von meiner mittlerweile 6 monatigen Leidensgeschichte berichten. In der Hoffnung, Sie haben eine Idee, was man da noch machen kann.
    kurz zu mir, ich bin 34 Jahre alt, habe ein Kind (2013 geboren) und habe seit März zum zweiten mal die Mirena Hormonspirale.

    Nun zu meiner Leidensgeschichte, ich versuche es in Kurzform.
    Im Februar diesen Jahres war ich zur normalen Krebsvorsorge bei meiner Frauenärztin. Der Wechsel meiner Mirena hätte im April angestanden. Da ich aber zu dem Zeitraum wieder leichte Regelblutungen bekam, die ich unter der Mirena nicht mehr hatte, entschieden wir uns, den Wechseltermin etwas vorzuziehen. Bei der Untersuchung stellte sie eine Scheidenpilzinfektion fest und verschrieb mir kadefungin Kombi für 6 Tage. Dummerweise musste ich einige Tage später mit einer Zahntaschenvereiterung zum Zahnarzt und bekam ein Antibiotikum für 7 Tage. Es dauerte nur wenige Tag bis ich merkte, dass der Pilz wieder aufkeimen (starker Juckreiz und bröckeliger Ausfluss). Daraufhin behandelte ich selbst nochmal mit kadefungin für 3 Tage.
    Danach war alles gut, die Mirena wurde Ende März komplikationslos getauscht.
    Ende Mai ging ich erneut zum Frauenarzt, weil ich merkwürdige Beschwerden hatte (ein seltsames starkes Brennen im Bereich des Scheideneingangs und Harnröhre), sonstige Symptome einer Blasenentzündung hatte ich nicht. Schneller ergab eine bakterielle Vaginose, die mit 2 Arilin Zäpfchen behandelt wurde. Beschwerden waren danach weg und Kontrolle nach einer Woche ergab, dass alles wieder in Ordnung war.
    Zwei Wochen später, Mitte Juni, ging ich erneut zu ihr. Ich hatte seit Tagen ein penetrantes Brennen an den Innenseiten der äußeren Schamlippen. Es war Freitag, ich wollte Montag früh in den Urlaub, sie hatte keine Zeit, mich nochmal dran zu nehmen, fragtenur kurz, was ich habe und schrieb mir ein Rezept für eine kortisonsalbe "Lotricomb" und meinte nur, es käme bestimmt von der Hitze, viel schwitzen, berufsbedingt ein sitzen, schlechte Belüftung des Intimbereichs usw
    Ich nahm die Salbe zwei Tage und alles war wieder in Ordnung. Also nahm ich sie Sonntag Abend nicht mehr, fuhr Montag 12 Stunden mit dem Auto in den Urlaub und bekam die Qutittung. Während der langen Fahrt kamen die Beschwerden wieder und würden schier unerträglich. Starkes Brennen, extreme Rötung der Innenseiten der äußeren Schamlippen. Ich nahm die Salbe daraufhin während des ganzen Urlaubs, dadurch beruhigte sich alles wieder nach einigen Tagen.
    WIeder zuhause 2 Wochen später, war ich beschwerdefrei für einige Tage. Dann fing das wieder an. Ich versuchte wieder die Salbe, sie halt aber plötzlich nicht mehr. Die Rötung wurde wieder sehr schlimm, mit scharfer Begrenzung dort, wo die Schamlippen aneinander liegen. Ich ging wieder zu meiner Ärztin, wir tippten auf allergische Reaktion der Haut. Denn innerlich war alles in Ordnung, kein sichtbarer Pilz, keine Vaginose, nichts auffälliges, alles nur äußerlich. Sie machte einen Abstrich und schrieb mir Advantan 0,1 Salbe auf und sagte mir einige Dinge, die ich beachten soll.
    Machte ich alles, nur noch Baumwollslips mit sensitivem Waschmittel gewaschen, weite Hosen getragen usw. Parallel nahm ich die Advantan Salbe. Aber statt einer Besserung wurde der Zustand immer schlimmer. Die Haut fing dann auch noch an zu überwärmen und brannte fürchterlich. Ich wollte nur noch weinen, konnte nachts nicht mehr schlafen. Weder die Advantan noch die Lotricomb Salbe halfen irgendwie.
    Am Montag danach wollte ich mit Überweisung zum Hautarzt. Ich stellte mich bei insgesamt 7 Praxen vor. 6 schickten mich weg, weil sie keine Neupatienten aufnehmen, eine bat mir einen Termin in 4 Wochen an.
    In meiner Verzweiflung ging ich dann zu meiner Hausärztin. Sie nahm sich viel Zeit und ich konnte ausführlich erzählen. Schon aufgrund der tatsache, dass die kortison Präperate wirkungslos waren, wurde eine Allergie dann doch ausgeschlossen. Ich sollte Urin abgeben, es wurde eine Kultur angelegt mit Erregerresistenzbestimmung.
    Eine Woche später bekam ich alle Ergebnisse:
    Abstrich: vereinzelt Darmkeime (laut Labor keine große Bedeutung), Wachstum von Gardnerella vaginalis, prevotella, Candida Albicans
    KEIN Nachweis von Lactobazillen

    dafür wurden aber im Urin Lactobazillen gefunden. Eine Probenerunreinigung könnte ausgeschlossen werden, da in der Scheide keine Lactobazillen waren.

    Behandlung daraufhin:
    Einmal Dosis Fluconazol
    danach 10 Tage Antibiotika Ciprofloxacin 2x täglich 250 mg
    14 Tage octeniseot vaginal, innere Anwendung
    14 Tage eine Anti Pilz Salbe äußerlich, Partner mitbehandelt
    Direkt nach 2 Tagen deutliche Besserung, während der Behandlung vollständige Abheilung, beschwerdefrei, Rötung und Schwellung weg.
    Danach 7 Tage Aufbau Milchsäurekur.

    Aber schon währenddessen ging alles von vorn los. Allerdings schwankt es. Mal wieder Rötung und Brennen, dann mal wieder weg.
    Jetzt seit 3 Tagen wieder dauerhaft Beschwerden. Erträgliches Maß, aber nervig.
    Urinkultur wurde nochmal angelegt, alles in bester Ordnung, keine Erreger.

    Ich weiß jetzt einfach nicht mehr weiter. Das lässt einen verzweifeln. Ärztin meint, ich brauche Geduld, solche Sachen hätten ein großes Schmerzgedächtnis, wir haben jetzt so viel behandelt, man muss jetzt erstmal abwarten.

    Aber es muss doch irgendwas anderes dahinter stecken?
    Intimitäten mit meinem Freund finden seit Monaten nicht statt (also auch kein Ping Pong Effekt), Ich trage ausschließlich Baumwollunterwäsche, verwende keine Duschgel o.ä. im intimbereich.

    Ich verstehe es einfach nicht und der Leidensdruck ist echt groß.

    Haben Sie einen Rat für mich?

    Beste Grüße,

    Janine


  • Re: Unklare chronische Vulvitis

    Hallo,

    ich kann hier nur zu weiterer Abklärung durch Abstrich- und Laboruntersuchung und auch zur Beurteilung durch den Hautarzt raten.

    Gruss,
    Doc

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    • Re: Unklare chronische Vulvitis

      Hallo Doc,

      danke für Ihre Antwort. Welche Laboruntersuchungen können da jetzt noch gemacht werden? Gegen die ursprünglich entdeckten Darmkeime und Candida wurde ja behandelt. Wobei alle Ärzte auch meinten die Fehlbesiedelung durch die Darmkeime könne zu vernachlässigen sein (Probenerunreinigung, etc).
      Ist der normale Hautarzt für solche Dinge zuständig oder muss zu einem Spezialisten gegangen werden?

      Vg

      Kommentar


      • Re: Unklare chronische Vulvitis

        Es sollte nochmal eine umfassende Laboruntersuchung einschliesslich Antibiogramm erfolgen.

        Kommentar


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