D. Glöckner von Magdeburg
D. Glöckner von Magdeburg ist uns allen bekannt,
im Gyn-Forum berät er Frauen im ganzen Land.
Ob Verhütung, Myome oder Endometriose,
Klimakterium, Geburt oder üble Candidose -
egal welches Thema, er kennt sich gut aus
und beantwortet alle Fragen, und das tagein, tagaus.
Die eine fragt: "Was kostet denn eine Sterilisation?"
Und die andere möcht’ gern eine In-Vitro-Fertilisation.
"Hormone einnehmen, nein, das möchte ich nicht!"
"Was soll ich bloß tun, wenn der Pilz wieder ausbricht?"
"Der Verhütungsring rutscht raus, wie kann das denn sein?"
"Herr Glöckner, sagen Sie, was ist eigentlich ein Döderlein?"
Und da gibt’s noch Frauen, die mit dem Arzt diskutieren,
ob die Frauen von heute vielleicht zu oft menstruieren.
Über die Langzeiteinnahme der Pille wird da viel gesprochen,
lesen Sie’s nach, es war in den ersten Aprilwochen.
Gut ist, dass man anonym im Forum schreiben kann,
denn über Probleme redet man sicher leichter dann.
Ernst, aber auch lustig, war Frau Peinlichs Erlebnis,
denn ihr Tampon steckt fest - sie probiert alles, doch da geht nichts.
D. Glöckner redet ihr gut zu: "Das ist nicht so schlimm.
Das gibt’s immer mal wieder, geh’n Sie zum Gyn."
Alle versuchen zu helfen, sie befolgt jeden Rat,
sie beruhigt sich und nimmt nun das empfohlene Bad.
Sie geht in die Hocke, presst - doch der Tampon bleibt drinnen,
dann bekommt sie noch Fieber und Schmerzen da innen.
Schließlich muss sie doch noch ins nächste Krankenhaus,
da zieht man ihr das Ding, das verflixte, dann raus.
Sie lacht herzlich mit uns, denn sie hat auch Humor,
doch solche Geschichten, kommen recht selten vor.
Natürlich kennt sich D. Glöckner mit Medikamenten gut aus,
nur bei kniffligen Fragen holt er die Rote Liste raus.
Johanniskraut zusammen mit der Pille nimmt man nicht,
der Verhütungsschutz ist futsch, wenn man die Pille erbricht.
Falithrom ist kein Hormon und auch kein Verhütungsmittel,
doch bei manchen Fragen graust’s ihm - ihn schüttelt’s.
"Chemie nehm’ ich nicht, ich nehm’ nur Nartürliches!"
D. Glöckner atmet tief durch, sagt: "Schaun Sie, so ist es:
Ist kein Wirkstoff vorhanden, wirkt dieser dort nie,
so liebe Leut’ ist’s in der Homöopathie.
Ist ein Wirkstoff aber drin, wirkt’s egal, ob gepflückt von den Wiesen
oder hergestellt in den Laboren von den Pharmariesen."
Drum kann man mit dem Tampon den Joghurt umrühren,
und das Geschlabbere dann in die Scheide einführen.
Im Akutfall sind Döderleins dem Joghurt aber überlegen,
bei Mönchspfeffer sagt der Fachmann dann: "Na ja, meinetwegen."
Doch sich Zahnpasta in die Scheide reinschmier'n, das ist zuviel!
Liebe Leut’, das ist nicht lustig, das ist auch kein Spiel.
Wissenschaftliche Texte von D. Glöckner, die sucht Google mir raus,
mit abnehmender Spermienqualität bei Männern kennt er sich aus.
Noch ein Vortrag über Mammakarzinom und Chorea Huntington,
ein seltenes Spezialgebiet - sind wir ehrlich, wer kennt das schon ...
Verfasst wurde das Ganze von Böhme, Glöckner, Freese -
drei Ärzte vom St. Marienstift, ich erzähl euch kein’ Käse.
Doch nun muss Schluss sein - ich denke, es reicht,
nur eine Anmerkung möcht’ ich machen vielleicht:
Lachen ist eine gute Medizin und auch sehr gesund,
drum schrieb ich dies Gedicht hier, das ist der Grund.
Ins Forum schau ich morgen gewiss wieder rein,
ich hoffe, Sie versteh’n Spaß und prügeln nicht auf mich ein.
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