Dies ist mein 'Comming-Out'. Ich bin 24 Jahre alt und transsexuell - glaub ich zumindest.
Ich wünsche mir seit Jahren eine Frau zu sein. Als Kind (ab 6) trug ich heimlich die BHs meiner Mutter und auch Ihr Make-up. Als ich ca. 10 war versuchte ich meine Pubertät mit ABC-Salbe auf den Hoden und Penis zu aufzuhalten (da ich gelesen hatte, das sich Wärme auf die Hormonproduktion negativ auswirkt).
Das hat leider nicht geholfen. Mit 16 habe ich dann aus dem Internet 'natürliche' Hormone bestellt unter www.myevanesce.com (eigentlich für die Wechseljahre bei Frauen gedacht) und ca. 2 Monate genommen. Dann ging leider mein Taschengeld aus und die Einnahme stoppte. Als ich 18 wurde begann ich eine Ausbildung und verfügte somit über ein Einkommen um die Hormone zu bezahlen.
Diese nahm ich von dort an ca. 7 Monate und fühlte mich in dieser Zeit sehr wohl - sehr lebendig. Auch mein Körper veränderte sich langsam. Ein Körbchen A konnte ich fast füllen und einen Prima Po hatte ich ebenfalls. Dies alles war jedoch nur für mich zu sehen, da es tagsüber versteckt bzw. abgebunden war.
Der Druck von meiner Familie endlich eine Freundin zu haben und ein 'normales' Leben zu führen war allerdings so stark, dass ich erneut Abbrach und 'normal' wurde. Meine Eltern meinten es wäre schließlich nicht normal mit 18 noch keine Freundin zu haben. Nach dem Abbruch trainierte ich oft um den Po und die Brust (Fettgewebe) abzutrainieren.
Dazu müssen Sie wissen, dass meine Familie und auch mein Umfeld bis heute NICHTS von diesen Gefühlen wissen und diese auch NIE akzeptieren können. Dafür ist unser Dorf zu klein und keine Akzeptanz vorhanden. Auch Schwule & Lesben werden hier diskriminiert und verhöhnt. Jeder kennt jeden und das gilt auch für Ärzte und andere.
Nun habe ich seit 4 Jahren eine Freundin einen gut bezahlten Beruf ein tolles Auto (wohl als 'Demonstration' meiner Männlichkeit), doch so glücklich wie in diesen 7 Monaten war ich nie wieder.
Jetzt habe ich beschlossen Schluss zu machen mit diesem Leben (nein ich bringe mich nicht um!) als Mann. Ich will endlich den richtigen Weg gehen und mein Glück finden,
wenn das bedeutet ALLES hinter mir zu lassen und jede Brücke abzubrechen, dann bin ich dazu bereit. Alles ist besser als dieses Leben, dieses verstecken im Fremden
Körper.
Ich habe allerdings keine Ahnung an wen ich mich wenden kann. Ich brauche einen Arzt, der nicht das erste Mal mit einer Transsexuellen zu tun hat. Der meinen funken
Mut nicht gleich wieder im Keim erstickt.
Kennen Sie einen solchen Arzt? Haben Sie selbst Erfahrungen in diesem Gebiet? Ich komme gern auch nach Magdeburg das ist alles kein Problem. Den Wohnort
werde ich ohnehin wechseln müssen...
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