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Seit 3 Jahren starke Unterleibsblutungen

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  • Seit 3 Jahren starke Unterleibsblutungen


    Sehr geehrter Herr Dr. Scheufele, ich wende mich an dieses Forum in der Hoffnung, dass Sie eine Idee oder Empfehlung für eine Therapie oder einen Experten haben, der mir bei meinem Problem helfen kann. Ich bin 28 Jahre alt und leide seit fast 3 Jahren unter sehr starken Blutungen, für die bislang keine schlüssige Ursache und Behandlung gefunden wurde. Ich habe zwei Ausschabungen und die Entfernung einer Zyste hinter mir, aber kein Arzt konnte mir bislang wirklich weiterhelfen. Die starke Blutung und die zwischenzeitlichen Schmierblutungen schränken mich in meinem Alltag enorm ein. Es gibt kaum blutungsfreie Tage, sodass ein normales Leben z. B. mit Ausflügen oder Schwimmbadbesuchen nicht möglich ist. Auch meine Beziehung leidet unter der Tatsache, dass ich mich mit meinem Körper nicht wohl fühle und nicht unbeschwert mit meinem Partner umgehen kann. Wir haben Angst, dass wir aufgrund der Blutungen keine gemeinsamen Kinder haben können. Deshalb bin ich für jeden Ratschlag sehr dankbar. Kennen Sie vielleicht Spezialisten, die sich mit dieser Thematik auskennen oder haben Sie Hinweise auf Untersuchungsmethoden, die eine Diagnose meines Problems ermöglichen könnten? Jeder noch so kleine Tipp hilft mir weiter. Meine Vorgeschichte: Erste Regelblutung mit Beginn des 12. Lebensjahres. Blutung wird im Verlauf der nächsten zwei Jahre zunehmend stärker. Diagnose einer Blutarmut und eines Eisenmangels, daraufhin Einnahme von Eisenpräparaten (bis zum 27. Lebensjahr). Einnahme der Pille (Petibelle) vom 15. bis zum 20. Lebensjahr, um die Blutung zu regulieren (Pilleneinnahme dann aufgrund der hohen Thromboserisiken und da keine Verhütung nötig war abgebrochen). Regel war auch während der Pilleneinnahme sehr lang (7-8 Tage) und stark (größter Tampon, Wechsel alle 1,5 – 2 Stunden), aber weitestgehend regelmäßig und gut in den Alltag zu integrieren. Vom 20. bis zum 25. Lebensjahr keine Hormone eingenommen: Regel zwar stark, aber trotzdem regelmäßig und gut auszuhalten. Die letzten knappen 3 Jahre: 29.01.2015: Einsetzen der Spirale Jaydess. 1. Kontrolle: Spirale ist etwas nach vorne gerutscht, wird weiter hinein geschoben. Nach Einsetzen der Spirale: Durchgängige Schmierblutungen. Während jeder Periode starke, krampfartige Schmerzen, die kaum auszuhalten waren. 07.08.2015: Starke Blutungen (Größter Tampon: Wechsel alle 30 Minuten). 08.08.2015: Untersuchung bei Frauenärztin: Spirale ist nicht mehr da. Durch Röntgenuntersuchung wurde ein Wandern der Spirale in den Bauchraum ausgeschlossen. Herausrutschen der Spirale wurde von mir nicht bemerkt. Behandlung mit Pille „Evaluna“, um die starken Blutungen zu stoppen: 1 Pille mittags, 1 Pille abends – Pille nicht vertragen, Erbrechen. 09.08.2015: Termin bei Frauenärztin: Von Evaluna wird auf Chlormadion fem umgestellt. Blutung hört binnen weniger Tage auf. Zur Klärung des Spiralen-Verlusts Termin bei einem auf den Einsatz von Spiralen spezialisierten Gynäkologen. Ultraschalluntersuchung mit Kontrastmittel: Gebärmutter ist laut Aussage des Spezialisten zu groß, sodass Spiralen keinen Halt haben können. Krämpfe wahrscheinlich durch Verrutschen der Spirale ausgelöst. Gebärmutterschleimhaut ist sehr dick aufgebaut. Oktober 2015: Umstellung auf Desirett, um zu verhüten. Begründung der Ärztin: Desirett hält Schleimhaut auf niedrigem Niveau. Zweiter Vorteil: Vergleichsweise geringes Thromboserisiko (Ich bin Migräne-Patientin). Unter Desirett durchgehend Schmierblutungen. Anfang Mai 2016: Beginn stärker werdender Regelblutungen mit Blutkoageln (Größter Tampon: Wechsel alle 30 Minuten). Frauenärztin empfiehlt abzuwarten, bis die Blutung von alleine aufhört. 13.05.2016: Kreislaufzusammenbruch aufgrund des hohen Blutverlustes. Nottransport zum Krankenhaus. Tags darauf Ausschabung im Krankenhaus. Starke Blutung nach der Ausschabung umgehend gestillt. Laut OP-Bericht und Laborergebnissen keine Auffälligkeiten oder Hinweise auf Erkrankungen. Einnahme der Desirett auf Anraten der Krankenhausärzte in den nächsten Wochen ausgesetzt. 08.06.2016: Erneute Einnahme der Desirett zwecks Empfängnisverhütung auf Anraten der Frauenärztin. 13.07.2016: Beginn stärker werdender Regelblutungen mit Blutkoageln (Größter Tampon: Wechsel alle 30 Minuten). Sofortige Einweisung ins Krankenhaus, Ausschabung mit gleichzeitiger Entfernung einer Ovarialzyste (ca. 3 cm). Nach der OP leichte Schmierblutungen, die aber binnen weniger Tage vollständig verschwanden. Desirett auf Anraten der Ärzte dieses Mal ununterbrochen eingenommen. Laut OP-Bericht und Laborergebnissen keine Auffälligkeiten oder Hinweise auf Erkrankungen. In der Folgezeit alles in Ordnung. Keine Schmier- und Regelblutungen. 04.10.2016: Beginn erneuter starker Regelblutungen 06.10.2016: Wechsel zu anderem Frauenarzt. Umstellung von Desirett auf Femoston Conti zur Eindämmung der Blutung. Blutungsstärke wurde binnen weniger Tage gemindert, seitdem aber durchgängig Schmierblutungen und Nebenwirkungen: Brustspannen, unnatürliche Schwankungen der Brustgröße, sexuelle Unlust, Reizbarkeit, extreme Emotionalität, verstärkter Haarwuchs. Frauenarzt stellt Myome in der Gebärmutterwand fest, die jedoch klein und ungefährlich sind. Diese Einschätzung bzgl. der Myome wurde von nachfolgenden Ärzten bestätigt. Frauenarzt vermutet Hillebrand-Jürgens-Syndrom und überweist zur Klärung an ein Hämostaseologie-Zentrum. Dort wird das Hillebrand-Jürgens-Syndrom ausgeschlossen, jedoch eine komplexe Thrombozytenfunktionsstörung diagnostiziert. Frauenarzt stellt anschließend folgende Theorie bzgl. der Ursache der starken Blutungen während der Desirett-Einname auf: durch die Desirett wird die Schleimhaut stark abgebaut und die Blutkanäle dadurch freigelegt. Da die Schleimhaut nun nicht mehr wie eine schützende Decke auf den Blutkanälen liegt, kommt es in Verbindung mit der Thrombozytenfunktionsstörung zur starken Blutung. Der Frauenarzt empfahl trotz durchgängiger Schmierblutungen und oben genannter Nebenwirkungen weiterhin die Einnahme von Femoston Conti. Folgende Nachfrage konnte der Arzt nicht beantworten bzw. er hielt an seiner Theorie fest: Wie ist es möglich, dass die Ausschabungen die verstärktem Blutungen umgehend beendeten, wo eine Ausschabung die „Schleimhautdecke“ vollständig entfernt? Zudem wurde in den OP-Berichten keine verstärkte Blutung erwähnt. Es wurden Blutkoagel festgestellt. April 2017: Aufgrund der anhaltenden Schmierblutungen und Nebenwirkungen der Femoston Conti Vorstellung bei einer weiteren Frauenärztin. Ultraschall in Ordnung, Gebärmutter laut Einschätzung der neuen Ärztin nicht auffällig groß und vollkommen gesund. Sie findet keine Erklärung für die Blutungen, empfiehlt aber die Umstellung auf Levomin aufgrund der anderen Nebenwirkungen der Femoston Conti. Levomin soll laut Ärztin den ganzen Monat durchgängig eingenommen werden, sodass die Regelblutung unterdrückt wird. Nach wenigen Wochen ohne Blutungsbeschwerden Eintritt dauerhafter Schmierblutungen. August 2017: Vorstellung bei weiterer Frauenärztin. Die Gebärmutter ist laut Ultraschall vollkommen normal und gesund. Die Ärztin empfiehlt, die Levomin nicht mehr durchgängig einzunehmen und eine Einnahmepause von zunächst 5, später 3 Tagen einzulegen. Daraufhin habe ich die Einnahme der Pille für 5 Tage unterbrochen. Regelblutung normal stark und unauffällig. Am nächsten Tag sollte ich die Pille wieder regulär einnehmen. An diesem Tag entwickelte sich vor der Einnahme der Pille (nehme diese immer abends zur selben Zeit) eine sehr starke Blutung. Auf Anraten der Ärztin habe ich zur Eindämmung der starken Blutung 2 Tage lang jeweils zwei Levomin gleichzeitig eingenommen. Zusätzlich nahm ich Cyklokapron ein. ​​​​​​​ Nach zwei Tagen mit dieser Behandlung war die Blutung zunächst vollständig verschwunden. Daraufhin nahm ich wieder jeweils nur eine Pille Levomin täglich ein. Nach 6 Tagen ohne Beschwerden setzten wieder Schmierblutungen ein. Es folgte ein Tag mit starker Blutung ohne Schleimhaut oder Blutkoagel. Sie klang von alleine wieder ab und es setzen wieder Schmierblutungen ein. Nach weiteren 9 Tagen setzte erneut eine starke Blutung (zunächst mit Schleimhaut, dann mit Blutkoageln) ein. Diese dauert nun 2 Tage an. Auf Anraten der Ärztin soll ich die Dosis der Levomin bis zum Beginn der nächsten Abbruchblutung auf zwei Pillen täglich erhöhen. Danach, sollte die Blutung sich normalisieren, wieder nur eine Pille täglich.


  • Re: Seit 3 Jahren starke Unterleibsblutungen

    Verzeihung, aber leider übernimmt der Editor meine Formatierung nicht. Ich würde mich freuen, wenn mir vielleicht ein Moderator erklären könnte, wie ich Zeilenumbrüche setze? Kann ich meinen Text noch bearbeiten?

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    • Re: Seit 3 Jahren starke Unterleibsblutungen

      Hallo,

      da sich das Problem auf hormonellem Wege offenbar nicht lösen lässt, würde ich zur Verödung der Gebärmutterschleimhaut (Ablation) raten, wenn kein Kinderwunsch mehr besteht.

      Gruss,
      Doc

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      • Re: Seit 3 Jahren starke Unterleibsblutungen

        Sehr geehrter Herr Dr. Scheufele,

        Ihrem Vorschlag der Ablation bin ich nicht gefolgt, da ich noch Kinder bekommen möchte. Stattdessen habe ich mich einem weiteren Hämatologen vorgestellt, der mittels Genanalyse das Willebrand-Syndrom festgestellt hat. Der erste Hämatologe hatte dies nicht in Erwägung gezogen, obwohl ich damals aufgrund genau dieser Verdachtsdiagnose zu ihm überwiesen wurde.

        Inzwischen nehme ich eine andere Pille (Chariva) und bin endlich blutungsfrei.

        Dies ist vielleicht für die ein oder andere Patientin, die aufgrund ähnlicher Beschwerden auf diesen Text stößt, ein wertvoller Hinweis. Es lohnt sich, eine zweite Meinung einzuholen.

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        • Re: Seit 3 Jahren starke Unterleibsblutungen

          Vielen Dank für die Info, alles Gute für Sie.

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