#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Depression nach Chlamydien-Diagnose

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Depression nach Chlamydien-Diagnose

    Hallo,

    vielen Dank für das Lesen meiner Nachricht.

    Vor einiger Zeit habe ich mich (nachdem das Thema im Bekanntenkreis aufkam) auf Chlamydien testen lassen und war positiv.

    Der Arzt hat die Diagnose - wohl auch zu meiner eigenen Beruhigung - sehr locker genommen und mir Azithromycin HEC verschrieben (3 Tabletten). Auf meine Sorge, dass ich die Bakterien vermutlich schon jahrelang in mir trage, ist er nicht eingegangen. Man könne nichts machen; ein Eingriff zur Kontrolle der Eileiter sei auf Verdacht zu riskant.

    Ich hatte zu diesem Zeitpunkt seit 2,5 Jahren keinen Sex mehr und auch nur 2 Partner zuvor, die ich direkt informiert habe. Beide haben sich testen lassen und sind negativ. Wie, wann, oder bei wem ich mich anstecken konnte, weiß ich daher nicht.

    Ich war schon vor der Diagnose aufgrund einiger Schicksalsschläge (Vollwaise mit 19) immer mal wieder in Phasen depressiv, sonst aber sehr Lebensfreudig. Seit der Befürchtung unfruchtbar zu sein, als hätte es das Faß zum überlaufen gebracht, habe ich aber das Gefühl, nur noch meinen Körper zu bewegen - zur Arbeit, zu Freunden, wenn überhaupt, ohne selbst anwesend zu sein. Ich habe oft schweres Herzklopfen und bin sehr latent und erschöpft traurig. Es erfordert viel Anstrengung, mein Gefühl und den inneren Kloß zu verstecken. Anfangs habe ich das gar nicht getan und meine Freunde waren auch sehr verständnisvoll; das Thema schien aber irgendwann "abgeschlossen". Wenn die Tür abends zufällt, falle ich zusammen, bin kraftlos und habe mittlerweile sehr starke Suizidwünsche. Aus Angst, damit "aufzufliegen", gehe ich aber weiter meinem Alltag nach.

    Auch körperlich fühle ich mich seit der Diagnose verändert; ich fühle mich 'eklig' und völlig unweiblich; habe Angst mich mit meinen eigenen Händen zu berühren, z.B. im Gesicht/an den Augen.
    Hinzu kommt, dass die Reaktion einer meiner beiden Ex-Freunde sehr heftig war, indem er sich moralisch über mich gestellt hat. Dabei hat er mir ein schlechtes Gefühl/Gewissen gegeben, dass ich ihn, oder meinen anderen Exfreund angesteckt haben könnte, obwohl ich selbst nicht weiß, woher meine eigne Infektion herrührt - und den Kontakt, der zuvor freundschaftlich war, noch am Diagnose-Tag abgebrochen. Er würde auf Anrufe, Gesprächsversuche usw. nicht mehr reagieren. Ich erinnere mich täglich an sein vorwurfsvolles, oder irgendwie abschätziges Gesicht.

    Vor einigen Wochen habe mich in Therapie begeben und sogar einmal die Therapeutin gewechselt, fühle mich aber auch dort unverstanden, was aber an mir liegt, da ich sie oft spüren lasse, ihre Therapieversuche, bzw. Ermutigungen würden irgendwie bei mir ankommen, oder Erfolge erzielen (...da mir auch bewusst ist, dass es viel Schlimmeres gibt, als Chlamydien und es vielen anderen Menschen viel schlechter geht).

    Die Ungewisseheit, ob ich durch die Infektion Schäden davongetragen habe, ist einfach sehr, sehr belastend für mich; eigentlich gar nicht mehr auszuhalten. Auch eine neue Liebe/Beziehung würde für mich keinen Sinn mehr machen; Kontakt zu Freunden ist zur Zeit am schwersten für mich. Ich bin jetzt 28 Jahre alt.


    Liebe Grüße,
    Kea


  • Re: Depression nach Chlamydien-Diagnose

    Hallo,

    ernste Folgen durch die Infektion bestehen ganz sicher nicht, ich würde zu weiterer, psychologischer Hilfe raten.

    Gruss,
    Doc

    Kommentar

    Lädt...
    X