Schwangerschaft?

[baldoma?]

Mein Sohn ist 21 und Azubi. Vor drei Wochen hat er eine Beziehung mit einem Mädchen nach 7 Monaten beendet. Die beiden haben mit Kondomen verhütet, nach Darstellung des Mädchens wolle die Mutter nicht, dass sie (noch minderjährig) die Pille nimmt. Leider hat das Mädchen schwere psychische Probleme und stammt auch aus problematischen Umfeld und dass sie ihre Probleme trotz Hilfsangebot nicht in Angriff genommen hat, war dann letztendlich der Trennungsgrund. Vorgestern hat sie einen Freund anrufen lassen, er sollte ausrichten, dass sie im 6. Monat schwanger sei. Sie behauptet, sie habe nichts gemerkt von der Schwangerschaft und auch weiterhin ihre Blutung gehabt. Auch hätte sie keine Veränderungen an ihrem Körper festgestellt. Sie sei montags zum Gynäkologen gegangen, weil sie Zitat: "am Freitag so ein komisches Gefühl im Bauch" gehabt habe. Sie hat mir Bilder von einem Mutterpass geschickt, der enthält aber im Gravidogramm keinerlei Angaben. Den hat sie nicht am Montag bekommen, als die Schwangerschaft festgestellt worden sei. Auch das Ultraschallbild vom Montag hat sie " im Schock" liegen lassen. Das Geschlecht sei auch bereits festgestellt worden. Dienstags war sie zur Blutentnahme (Tags zuvor sei das nicht möglich gewesen...die Mitarbeiterin war angeblich nicht mehr da, obwohl sie zum Beginn der Nachmittagssprechstunde dort hinging). Sie hätte da den Mutterpass ( eingetragen sind Name, Adresse, Gewicht, eine erheblich zu große Körpergröße und die Anamnesefragen sind angekreuzt, vorne irgendwo ist noch ein Praxisstempel und ein voraussichtlicher Geburtstermin). Ein Bekannter von ihr hat sie zur Blutentnahme begleitet. Das Ultraschallbild hat sie nicht bekommen. In einer Woche soll sie nochmal wegen der Blutergebnisse kommen, sie habe sogar die Privatnummer der Ärztin bekommen, falls etwas wäre. Wir wissen nicht, was wir davon halten sollen, ihren Eltern hat sie ebenfalls von der Schwangerschaft berichtet. Aus meiner eigenen Schwangerschaft kenne ich das nicht, dass ein Mutterpass mitgegeben wird, in dem keine Untersuchungsergebnisse dokumentiert sind, gerade, wenn die Schwangerschaft bereits so fortgeschritten sein soll. Für mich sprechen so viele Punkte dagegen (Verhütung, weiterhin Blutungen usw.) und dieser seltsame Mutterpass. Halten Sie es für möglich, dass ihre Angaben trotzdem stimmen?

[Dr. Scheufele]

Re: Schwangerschaft?

Hallo,

da ist eine Beurteilung schwierig. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, dass die Pat. die Ärztin von der Schweigepflicht entbindet.

Gruss,
Doc

[baldoma?]

Re: Schwangerschaft?

Ich weiß leider nicht, ob sie das tun würde, denn sie ist der Meinung, dass der Mutterpass Beweis genug wäre. Sie ist ja minderjährig, braucht sie für die Schweigepflichtentbindung die Zustimmung der Erziehungsberechtigten?

[Dr. Scheufele]

Re: Schwangerschaft?

Ja, das wäre dann notwendig. Eine Schwangerschaft im 6. Monat wäre aber auch deutlich äusserlich erkennbar.

Gruss,
Doc

[baldoma?]

Re: Schwangerschaft?

Das wäre dann auf jeden Fall schon ein Anhaltspunkt. Wir haben sie vor knapp zwei Wochen zum letzten Mal gesehen und eigentlich konnten wir keine Veränderung erkennen, sie trug auch ihre normale Kleidung. Bis zur Trennung haben wir sie mindestens jedes Wochenende und oft noch länger bei uns gehabt und uns ist nichts aufgefallen. Sie sagte selbst, dass sie keine Veränderungen an sich selbst wahrgenommen hätte und deswegen auch nicht an eine Schwangerschaft gedacht hätte. Sie soll in der 22. Woche sein. Ich habe selbst in meiner Schwangerschaft nur knappe 8 Kilo zugenommen und passte im 6. Monat aber auch nicht mehr in meine Hosen. Vielen Dank für Ihre Antworten, ich glaube, es wird sich ja dann bald auch eindeutig optisch feststellen lassen, ob die Schwangerschaft wirklich besteht.