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Fragen zu Schmerzen in Verbindung mit ED

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  • Fragen zu Schmerzen in Verbindung mit ED

    Hi,

    Eigentlich passt meine Frage nicht ganz in dieses Forum, da ich aber von anderen Foren auf dieses verwiesen worden bin, würde ich mich freuen, wenn Sie mir bei der Ursachenfindung behliflich sein könnten und mir eventuell Anregungen geben könnten, wie das Problem zu verbessern ist. Besonders dankbar wäre ich Ihnen, wenn Ihre Zeit es erlaubt, dies in etwas ausführlicherer Form zu tun, da bisherige Versuche durch Artzbesuche mich über die möglichen Ursachen weiterhin im Unklaren gelassen haben, und ich deshalb noch immer nicht weiß, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.
    Vielleicht ist das aber nur eine Folge davon, daß mir das Problem sehr unangenehm ist und es mir ausgesprochen schwer fällt, mich ausgiebig darüber zu unterhalten. Daher bitte ich nachhaltig darum, das Problem diskret und lösungsbezogen zu behandeln.


    Zunächst über meine Person: Ich bin 22 Jahre alt, männlich, und derzeit Stundent. Ich bin ledig und wohne alleine.
    Bis zu meinem 15ten Lebensjahr fühlte ich mich sowohl körperlich als auch seelisch sehr gesund und stabil, und war eigentlich nie krank.


    Das Problem begann 1994, als direkt nach einer Selbstbefriedigung Schmerzen im linken Hoden sowie entlang der Innenseite des linken Beines auftraten. Diese Schmerzen gingen einher mit einer gleichzeitig auftretenden Impotenz, das heißt, daß seither keine starken Erektionen auf natürlichem Wege mehr zustande gekommen sind. Da die Schmerzen unmittelbar nach einer Selbsbefriedigung aufgetreten sind, wertete ich sie als Folge davon, und ich weiss noch heute nicht, ob dieses tatsächlich der Fall ist, oder ob diese unabhängig davon entstanden sind. Es "fühlte" sich jedenfalls so an, wie wenn der linke Hoden ein Stück abgerissen wäre und auch optisch glaubte ich diesen Eindruck bestätigt zu sehen. Der Schmerzcharakter ist schwer zu beschreiben, es fühlte sich zum Teil an, wie ein durch einen zu tief hängenden Hoden verursachtes Ziehen, teilweise auch, wie wenn Teile der Unterwäsche aus Glaswolle bestehen würden. Beobachtet habe ich außerdem (sorry für die genaue Beschreibung, ich hoffe daß es sachdienlich ist) eine Änderung des Schweißverhaltens der Hoden: War diese vorher symmetrisch, so hatte sie sich zuerst dahingehend verändert, daß zuerst die linke Seite abrupt keinen Schweiß mehr absonderte und dann auch die rechte Seite mit der Zeit damit aufhörte.


    Da das Problem sich auch nach einiger Zeit (ein paar Wochen) nicht besserte, suchte ich zuerst Rat bei meinem Hausarzt, der den Rücken dafür verantwortlich machte, als auch bei einem Urologen, der eine Sonographie (glaube ich, auf jeden Fall eine Untersuchung mit Ultraschall) durchführte, keine Unregelmäßigkeiten feststellen konnte und mich deshalb mit einem Normalbefund und einem ablässigen Kommentar nach dem ersten Besuch nach Hause schickte. Da mir die Thematik unangenehm war und weil der Urologe keine Unregelmäßigkeiten festgestellt hatte , bestand ich zu diesem Zeitpunkt nicht auf eine weitreichendere Untersuchung und habe in den folgenden drei Jahren keine weiteren Arztbesuche unternommen, litt aber weiterhin an den beschrieben Schmerzen und an der errektilen Dysfunktion.

    Hinzu kam und kommt noch immer eine weitere Komponente, aus meiner Sicht handelt es sich dabei um eine zentrale Schwierigkeit: Die Schmerzen verrigern sich und eine leichte Verbesserung der errektilen Dysfunktion ist spürbar, wenn Selbstbefriedigungsversuche meinerseits über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen bis 2 Monate) unterlassen werden.

    Nach der Ejakulation tritt eine sofortige und starke Verstärkung der Schmerzen ein, die dann erst im Verlauf von Wochen wieder abklingen. Aus mir nicht erklärlichen Gründen scheint es mir jedoch ausgesprochen schwer zu fallen, solche Versuche trotz der schmerzhaften Folgen über längere Zeiträume zu unterlassen, so daß ich auch heute noch immer nicht weiß, ob sich eine Heilung von selbst ergeben würde, falls der Zeitraum nur lang genug ist (also mehr als 2 Monate)(die Urologen bei denen ich in Behandlung war wiedersprechen in diesem Punkt sehr energisch und meinen, daß solche Versuche eher förderlich sind). Das Unwissen hierrüber sowie mein Verhalten in diesem Punkt lösen in mir starke Schuldgefühle aus, da es den Anschein hat, daß die Schmerzen durch ein Fehlverhalten meinerseits entstehen, oder zumindest eine deutliche Verschlechterung der Situation die Folge ist. Die Frage die ich mir in diesem Punkt stelle, ist, ob es sich in diesem Fall eher um eine Krankheit oder um eine Suchterscheinung handelt, bei der die "Droge" der Wille zu einer von meinem Körper zu diesem Zeitpunkt nicht gewollte Sexualität, möglicherweise als Folge einer Krankheit oder einer von außen nicht sichtbaren Verletzung ist.


    Heute (2002) sind die Schmerzen nicht mehr auf den eng Umrissenen Bereich wie noch 1994 beschränkt, sondern haben sich auf die ganze Unterleibsgegend ausgedehnt, und auch der Schmerzcharakter ist vielfältiger geworden. Geblieben ist das "glaswollenhafte Gefühl", daß jetzt jedoch auch großflächig in der gesamten Unterleibsregion auftritt - hinzugekommen sind Druckgefühle, die sich anfühlen, wie wenn z.B. der Hosengürtel zu eng geschnallt wäre. Ungefähr in Blasenhöhe kommt es auch manchmal zu Stechreizen oder zu Wahrnehmungen, als ob sich unter der Haut ein leicht aufgeblasener Ballon befinden würde. Auch kommt es manchmal trotz leerer Blase zu Gefühlen, als ob man "pinkeln" müßte.


    Mittlerweile habe ich zu diesem Thema schon folgende Ärzte aufgesucht: Urologen, Neurologen, Orthopäden und Psychologen und ein Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Dabei sind folgende Untersuchungen von den jeweiligen Ärzten veranlaßt worden: Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule und des Beckenbreiches, CT der inneren Organe nicht jedoch der Wirbelsäule, Urin- und Blutanalyse zur Hormonbestimmung, sowie Testen der Nerven auf Durchleitung mit elek. Signalen von Kopf bis Fuß. Dabei waren die Ergebnisse in der Regel ein Normalbefund, wobei folgende drei Ausnahmen zu nennen sind:

    (1) Ein Urologe injezierte mir in mehreren Anläufen Viridal 10yg, ein Präparat, welches eine künstliche Errektion auslösen soll. Dabei erhöte er die Dosis beim letzten Anlauf auf 20mg, einer Dosis die in meinem Alter auf jeden Fall ausreichend sein sollte, eine Errektion herbeizuführen, wie er meinte. Da keine ausgeprägte Errektion auftrat überwies er mich an eine Klinik. Übrigens verursachte die Injektion von 15mg und 20mg stärkere Unterleibsschmerzen, die allerdings nach einigen Stunden wieder verschwanden.

    (2) Ein Neurologe stellte fest, daß die Kraft, mit der ich mit meinem rechten Bein nach oben drücken kann etwa 4 mal so groß ist wie die Kraft, mit der ich dies mit dem linken Bein tun kann, wobei sie in beiden Beinen deutlich unter Normalmaß liegt. Zu Hause habe ich das Ergebnis im Eigenversuch durch Auflage von Gewichten auf die Knie und anschließendes Anheben der Beine reproduzieren können, wobei festzustellen ist, daß bei kleinster Gewichtsbelastung des linken Beines ein Anheben schon unmöglich wird und daß das gesamte Bein hierbei zittert. Probleme beim Gehen und Laufen habe ich jedoch keine.

    (3) Ein Leistenbruch wurde diagnostiziert, dessen operative Beseitigung jedoch keine Besserung brachte.

    Ausstehend ist noch eine von dem im Moment behandelnded Urologen vorgeschlagene CT der Wirbelsäule, die in Bälde erfolgen soll.


    Anmerken möchte ich der Vollständigkeit halber noch, daß ich einige Wochen vor dem anfänglichen Auftreten der Schmerzen und der ED an einem Autounfall beteiligt war, bei dem unserem im Stand befindlichen Fahrzeug, ein zweites Fahrzeug auf das Heck aufgefahren ist. Da zum einen der Aufprall nicht besonders heftig war und zum anderen die Schmerzen nicht unmittelbar, sondern erst einige Wochen nach diesem Ereignis aufgetreten sind, halte ich einen Zusammenhang zwar für ausgeschlossen, wäre Ihnen aber trotzdem dankbar, wenn Sie mich über denkbare Zusammenhänge - falls diese Ihnen bekannt sind - aufklären könnten.

    Erwähnen möchte ich auch, daß in der Wade meines rechten Beines gehäuft Krämpfe auftreten, was aber wahrscheinlich auch in keinem Zusammenhang mit den sonstigen Symptomen steht.



    Insgesamt läßt sich sagen, daß die oben genannten Schmerzen von mir subjektiv als sehr stark und äußerst unangenehm empfunden werden und sie in Verbindung mit der vorliegenden errektilen Dysfunktion zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität bis hin zum vollständigen Verlust der Lebensfreude und zu Verdruß führen.



    Ich wäre Ihnen deshalb für jegliche Informationen und Anregungen zur Verbesserung der Situation dankbar, insbesondere würde ich mich freuen, wenn Sie auf folgende Fragen ausgiebiger eingehen könnten:

    (1) Inwiefern kommt Selbstbefriedigung als anfänglicher Auslöser der Symptome in Frage?

    (2) Ist es denkbar, daß eine Verleztung oder Krankheit vorliegt, die durch die Ausübung von Selbstbefriedigung in Zeitabständen von wenigen Wochen trotz der vorliegenden erektilen Dysfunktion nicht ausheilen kann, oder dessen Zustand sich zumindest dadurch verschlechtert? Falls nein: Was erklärt die nach einer herbeigeführten Ejakulation auftretenden und erst nach Wochen abklingenden Schmerzen?

    (3) Wie ist es psychisch zu erklären, daß es mir ausgesprochen schwierig erscheint, Selbstbefriedigungsversuche trotz der vorliegenden erektilen Dysfunktion und der als Folge auftretenden Schmerzen über längere Zeiträume vollständig zu unterlassen? Bedeutet dies ein Mangel an Selbstdisziplinierung meinerseits? Liegt ein Suchtverhalten vor? Ist mein Verhalten in diesem Punkt normal, oder liegt ein Fehlverhalten vor? Wenn ja: wie kann ich dieses Unterdrücken?

    (4) Welche Ursachen kommen am ehesten für die beschriebenen Symptome in Frage? Handelt es sich um ein lokales oder ganzkörperliches Problem? Sind die Ursachen im urologischen Bereich zu suchen, oder kommen möglichwerweise auch andere Organe im Bauchraum für die Beschriebenen Phänomene in Frage? Oder handelt es sich um einer nervliche Erkrankung bzw. einem irgendo eingequetschten Nerv? Falls ja, wo könnte sich dieser befinden? Ist es theoretisch denkbar, wenn auch unwahrscheinlich, daß ein schwer diagnostizierbares HWS-Problem als Folge des erwähnten Autounfalles vorliegt? Ist eine Art allergische Reaktion des Körpers auf das eigene Ejakulat denkbar? Wie sieht es mit psychischen Faktoren aus?

    (5) Welche Vorgehensweise würden Sie mir in der Zukunft empfehlen, um das Problem zu diagnostizieren bzw. falls dieses nicht möglich ist, um die Situation zu verbessern? Welche Ärzte würden Sie aufsuchen? Gibt es Ärztegemeinschaften, die mehrere der in Frage kommenden Ursachengruppen aus einer Hand behandeln können, so daß keine Wartezeiten und Reibungsverluste bestehen? Gibt es eine Möglichkeit, die Ursachen systematisch einzugrezen? Gibt es etwas, daß ich selbst tun kann, um das Problem zu verbessern?

    (6) Für weitere Vorschläge bin ich jederzeit offen.



    Ich weiss es sehr zu schätzen, daß sie das Problem diskret und anonym zu behandeln wissen und bedanke mich schon im vorraus für Ihr Bemühen. Bei Rückfragen können sie mich jederzeit unter dieser EMail-Adresse erreichen.



    Mit freundlichen Grüßen

    Tobias


  • RE: Fragen zu Schmerzen in Verbindung mit ED


    Ich muss vielleicht vorausschicken, dass ich Gynäkologe bin und dieses Problem in keiner Weise in meine Zuständigkeit fällt. Immerhin habe ich ein wenig Erfahrung in Sexualmedizin und kann ihnen von dieser Seite einige Dinge sagen.

    Dass die Selbstbefriedigung Ursache dieser Probleme ist, ist ausgeschlossen.
    Dass sie ein Mann sind und deshalb einem Sexualtrieb unterliegen, ist klar. Das Bedürfnis, diesen Trieb und die daraus entstehende Spannung von Zeit zu Zeit zu entlasten, ist absolut normal.
    Was nun die Ursache für diese Störungen sind, ist mir absolut unklar. Infektionen haben sie noch nicht erwähnt, sind aber bestimmt durch die verschiedenen Spezialärzte schon abgeklärt worden. Auch eine Rückflusssymptomatik wird in der Regel durch Urologen abgeklärt (Spermien im Urin). Ich denke, dass ich insofern auch keine zusätzlichen Informationen geben kann, so gerne ich das auch möchte.
    Falls angenommen wird, dass die Selbstbefriedigung einen krankhaften Prozess jeweis wieder aktiviert, so müsste eine vorübergehende medikamentöse Behandlung diskutiert werden, um den Trieb zu beheben. Allerdings sind mir keine entsprechenden Krankheitsbilder bekannt.
    Sicher sind sie bisher in den richtigen Händen gewesen (Urologen und Neurologen). Normalerweise funktioniert die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Kliniken recht gut. Offenbar funktioniert aber die Kommunikation zu ihnen nicht wunschgemäss. Somit würde ich ihnen raten, das Gespräch mit einem für sie vertrauenswürdigen Urologen zu suchen und die weiteren Möglichkeiten zu diskutieren.
    In jedem Fall dürfen sie aber ihre Schuldgefühle getrost beiseite legen.
    Für die Zukunft wünsche ich ihnen alles Gute.

    MfG W. Siegrist

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