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Scheidenschmerz und die Umstände - OP-Angst

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  • Scheidenschmerz und die Umstände - OP-Angst

    Hallo
    Ich bin 24 Jahre alt und habe mittlerweile seit fast sechs Jahren Schmerzen in der Scheidenregion. Es ist eine recht lange Geschichte, die ich mit all ihren bisherigen Stationen einmal erklären will, um mir eine zweite Meinung einzuholen.

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    Die Leidensgeschichte

    Mit 18 hatte ich das erste Mal Geschlechtsverkehr - 4 Monate lang lief alles super und unproblematisch (Kondomverhütung), dann entschied ich mich die Pille zu nehmen (Belara).
    Etwa zwei Montae später traten die ersten Probleme auf: Ein unangenehmes, zuerst nur leichtes brennendes Gefühl beim GV.
    Ich ging zu meinem Frauenarzt, der checkte die Geschichte gründlich durch, fand einen kleinen Pilz, der erfolgreich behandelt wurde. Von dieser erfolgreichen Behandlung gingen die Schmerzen aber leider nicht weg - Der Arzt meinte allerdings an der Pille könne es nicht liegen. Die Schmerzen wurden stetig schlimmer. Nach einem weiteren Monat war es so, dass nach recht schmerzhaftem GV die Scheide zuschwoll - abduschen verhalf zu geringer Besserung.
    Wieder zum selben Frauenarzt - der fand nichts und war ratlos. Und ich hatte und habe eigentlich keinen Grund plötzlich irgendwelche psychischen Probleme zu haben, war immernoch der selbe Freund, alles war klasse, nur dieses dumme Brennen war und ist eben präsent.

    Wurde vom Frauenarzt zum Hautarzt überwiesen, der wohl auf Geschlechtskrankheiten spezialisiert war. Wurde da etwas intensiver untersucht als beim Frauenarzt. Die beiden Hautärzte waren recht interessiert und sprachen von deutlicher Rötung und Hautablösung ? - wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Zumindest schienen von dem ungewöhnlichen Fund ganz "begeistert" und wollten mir eine Fläche von einem Quadratzentimeter als Probe nehmen. Ich muss sagen, ich war da etwas schockiert. Vermutlich wäre es vernünftig gewesen da sofort an sich herumschnippeln zu lassen, aber ich bin nach Hause gegangen und war nie wieder in der Praxis (Ich hatte schon ziemliche Angst, muss ich gestehen - war zu dem Zeitpunkt 19).

    Ich hab die Geschichte dann erstmal ~2 Jahre ruhen gelassen. Gar kein Sex mehr, ich habe dann einfach mal die Pille abgesetzt, der ich der Schuld gab damals. Trotz Absetzen der Pille war der Sex nach einem halben Jahr immer noch genauso schmerzvoll.
    Ich hab dann wieder die Pille genommen für etwa 4 Monate und sie dann wieder abgesetzt, weil ich ohnehin nicht mit meinem Freund schlafen konnte -> zu große Schmerzen.
    Es war danach immer ein Gefühl, als würden die kleinen Schamlippen oder noch einen Fingerbreit tiefer im Innern komplett zuschwellen). Haben dann den Sex abgesetzt - sozusagen.
    Zu dieser Zeit ging es mir dann immer schlechter -> beim Allgemeinarzt durchchecken lassen, Diagnose Hashimoto Thyreoiditis. Nachdem ich meine Schilddrüsenhorme bekommen hatte, gings mir wieder besser. Es ging also Bergauf und ich startete einen neuen Versuch bei einem anderen Hautarzt, zu dem mich mein Gynäkologe schickte.
    Der sagte, er könne auf den ersten Blick nichts sehen. Auf den zweiten Blick sprach er von einer leichten Rötung und der Möglichkeit einer immer anhaltenden Allergie gegen irgendwas. Er verschrieb mir nur Xusal. Ich muss gestehen, die hab ich nur eine Woche ausprobiert - hat nichts geholfen (Hätte ich eventuell länger nehmen sollen).
    Mittlerweile brannte es auch schon beim Wasserlassen ab und zu. Deshalb auch nochmal bei zwei Ärzten gewesen. Der Frauenarzt sagte, ich hätte ein Steinchen in der Blase - schickte mich zur Urologin. Die meinte aber da wäre nichts.

    Sind dann umgezogen. Vier Jahre komplett sexfrei (glücklicherweise ist mein Partner sehr verständnisvoll) -> besser geworden ist es aber nicht, eher immer schlimmer.
    Neue Hausärztin, die sehr kompetent war. Sie klärte mich mal weitgehend über Hashimoto auf, passte meine Hormondosis an und schickte mich zu einer kompetenten Frauenärztin. Die hörte sich meine Geschichte an, untersuchte mich - und siehe da, sie sagte soviel wie "Das ist auf keinen Fall psychisch, es ist zwar keine Schwellung zu erkennen, aber eine Rötung, scheint ein Problem der Drüsen zu sein. Steht auch in der Literatur. Das Problem ist.. es gibt da keine gängigen Behandlungsmethoden."
    Sie ließ mich dann in ihr Buch gucken, wo wirklich nichts sonderlich Erfolgversprechendes drinstand. Nur operativer Eingriff mit fragwürdigem Nutzen.
    Den Namen der Krankheit hab ich leider vergessen. Ich weiß nur noch, dass er im Buch mit V anfing und sehr lang war. Und Vulvitis war es meine ich nicht.

    Gut, diese Frau verwies mich dann zu einer präoperablen Sprechstunde in einem Krankenhaus zu einem ihr bekannten Arzt. Allerdings hatte ich drei Monate Wartezeit, da die gerade auf dieses Lasergerät warteten, womit sie wohl meine Scheidendrüsen wegbrennen wollten. Die drei Monate wären im Oktober 2009 abgelaufen... Ich muss sagen, ich habe wahnsinniges Muffensausen.
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    So Geschichte zu Ende - zum Hier und Jetzt.
    Der Schmerz:

    Das Problem ist: Mittlerweile ist das Brennen permanent geworden! Ich kann keine Unterwäsche mehr tragen, weil das zusätzlich reizt. Früher hat abduschen Linderung verschafft - jetzt wird es schlimmer davon (zusätzliche Reizung). Wenn ich meine Menstruation habe, kann ich nicht in die Uni gehen, weil es dann nochmal zusätzlich schmerzt und ich außerdem keine Tampons nutzen kann und Binden nur bedingt (immer so weit wie möglich vom Körper weg, sonst kann es reizen). Ich weiß nicht wie ich so mein Studium weiterführen soll.
    Nach dem Urinieren brennt es auch verstärkt - offensichtlich ist der Urin zu ätzend für meine Schleimhaut(?). Seltsam ist: Wenn ich sexuell erregt werde, gibt es ein zweites Brennen, das sich etwas anders anfühlt und noch penetranter ist. Das befindet sich etwa 0,5-1 cm links und rechts von der Scheide, also praktisch schon mittem im Gewebe.
    Als würde es diese Drüse nicht verkraften Sekret auszuscheiden - oder so. Das heißt lange bleibt die Erregung nicht, der Schmerz ist einfach zu krass in dem Moment.
    Zusätzlich mischt sich dazu manchmal noch ein stechender Schmerz im Unterbauch (Blase?), der auch ab und zu so kommt.
    Ich hatte als Kind viele Harnleiterinfektionen und habe auch jetzt das Gefühl die mischt da irgendwie mit.
    Die Scheide ist immer sehr trocken.
    Unangenehm riechen tut sie nicht.
    Sie fühlt sich permanent fast zugeschwollen an (man bekommt keinen Finger mehr zum Testen rein - durch die Schwellung und durch den Schmerz).

    Um die Schmerzen noch einmal besser zu beschreiben:
    Brennen im Scheideneingang (also nur im Eingang - Bereich kleine Schamlippen, Ansatz große Schamlippen und nahe Umgebung! Weiter hinten gibt es kein Schmerz.).
    Wenn man mit dem Finger tastet, kann man feststellen, dass ein leichter Druck auf beide Seiten der Scheideneingangswand schon schmerzt und verstärktes Brennen auslöst. Links etwas schlimmer als rechts. Das Brennen variiert von mittelstark/unangenehm bis so krass, dass einem die Tränen kommen. In letzterem Fall klemme ich mir als "Lösung" eine kochendheiße Wärmflasche zwischen die Beine - die übertönt den Schmerz dann. Der Hitzeschmerz der Wärmflasche ist nicht so schlimm wie der ursprüngliche.

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    Theorien und Lösungen?

    Ich wüsste zu gerne, was die Ursache ist. Viral und Bakteriell wurde eigentlich ausgeschlossen. Was gibt es da noch? Hormonell, autoimmun, allergen und nervlich bedingt?
    Möglicherweise eine Autoimmunreaktionen gegen Scheidensekretdrüsen? (Habe ja schon eine Autoimmunkrankheit: Hashiomoto Thyreiodites). Oder doch ne permanente Allergie? Aber gegen was (Ich bin so oder so gegen alles mögliche allergisch. Sogar gegen "Wasser" und (aquagene Urticaria)Penicillin).
    Möglicherweise ist es ja auch neurologisch bedingt. Ich habe manchmal die Theorie, dass irgendwelche Nerven einfach verrücktspielen. Ich habe starke Rückenschmerzen im untersten Lendenbereich. Nach 10 Minuten stehen wirds es schon wirklich schlimm. Nach einer Woche Exkursion hatte ich ein Pochen im Rücken, als wäre er entzündet. Ich musste mich überall hinsetzen - auch während Museumsführungen. Kann ein Wirbel die Nerven so einklemmen, dass die Schmerzen? Zusätzlich habe ich drei missempfindende Stellen:
    Seit dem 11. Lebensjahr schon sind meine beiden Hüftseiten "taub". Wenn ich mich in der Hüfte drehe entsteht ein reißendes Gefühl. Wenn man drückt ist es eine Mischung aus Schmerz, Taubheit und Kribbeln. Massiert man sie, tun sie anschließend weh. Außerdem habe ich eine solche Stelle beim linken Schulterblatt.
    Kann das miteinander zu tun haben?

    Was noch seltsam ist und den intimbereich betrifft:
    Ich habe jetzt innerhalb der letzten 3 Jahre zum dritte mal so etwas Seltsames direkt an der Leiste. Manchmal ist es auch spiegelbildlich an beiden Sehnen gewesen.
    Als ich es zum ersten Mal hatte, war ich gleichzeitig mit einem (völlig anderen) Hautausschlag im Krankenhaus (hatte immer schon Hautprobleme), der zwar nach 4 Tagen mit Kortisonsalbe abklang aber von dem keiner der Ärzte nen Plan hatte, was es ist (sah anscheinend aus wie extremer Neurodermitisschub - ich habe kein Neurodermitis - und Urtikaria gleichzeitig).
    Ein Jahr später hatte ich diese Teile wieder - zur gleichen Zeit (später Frühling/Sommeranfang) und jetzt schon wieder während dieser Zeit.
    Keine Ahnung, was das ist und warum es jedes Jahr zur gleichen Zeit wiederkommt - naja, ich bin ja schon froh, dass ich diesen krassen Ausschlag nicht wieder bekommen habe.
    Zu der "Flechte" - wie sie jedesmal war und ist: Sie befindet sich wie gesagt auf der dicken Sehne im Schambereich, sah anfangs aus wie ein Pickel und juckte fürchterlich. Nach der ersten Woche bildete sie sich oval aus und war etwa Fingernagel groß. Mittlerweile ist sie immernoch oval und fast 2€-Stück groß. Sie ist leicht dick - ich schreibe leicht, weil es sich um eine recht harte, aber flache Erhebung handelt, die sich gleichmäßig über die ganze Fläche zieht. Außerdem wirkt es so, als würde auf der Oberfläche der Erhebung die Haut abblättern - obwohl abblättern zu krass ausgedrückt ist -> Die Haut ist auf der Erhebung praktisch dünner geworden und an den Rändern sieht man die Grenzen der sich abgelösten Hautschicht. Da wo die Haut weg ist, ist es gerötet und man erkennt noch den "Pickel", der das Teil am Anfang war.
    Es juckt fürchterlich und manchmal brennt es (wenn Schweiß rankommt oder als ich die Zinksalbe draufgemacht hab).
    Die letzten Male ist das Teil nach 2-3 Wochen wieder weggegangen. Nun hab ich es aber schon seit 3 Monaten und es beginnt mich zu nerven.
    Ob das etwas damit zu tun hat?

    Nebenbei: Ich habe genausolange, wie ich die Schmerzen in der Scheide habe soetwas wie eine Ohrenentzündung der Ohrenhaut, was mein Arzt als "Baustelle" bezeichnet. Sind zuviele Streptokokken drin wurde bisher rausgefunden. Sie jucken immer und wenn man nur etwas kratzt, wird ein Sekret abgesondert, das kristalliert. Etwas später bildet sich dann im Ohr eine eiterähnliche, stinkende Flüssigkeit - deshalb müssen die Ohren ab und zu abgesaugt werden. Habe schon alles bekommen, sogar Kortisoneinlagen. Das geht einfach nicht weg...

    So, ich hoffe die Länge ist nicht komplett abschreckend.
    Ich möchte mein Problem endlich in den Griff bekommen!
    Was soll ich also machen?
    Also ich laufe damit jetzt ja schon über ein halbes Jahrzehnt herum. Mein Freund verhält sich zwar 1A, aber irgendwie ist und bleibt die ganze Schmerzgeschichte und praktisch permanentes Unwohlsein auf gut deutsch bescheuert. Mein Problem
    - Ich hab Angst vor der Vollnarkose (Kommt die bei sowas?).
    - Ich hab Angst vor dem Eingriff an sich Nachschmerzen oder so - gut wär auch kein Unterschied zu jetzt, aber es geht ja immer schlimmer).
    - Angst, dass es nichts bringt in dem Buch der Ärztin war es so beschrieben, als sei es eine Methode auf gut Glück).
    - Angst davor, dass die Scheide dann kein bisschen mehr feucht wird. Ich meine... wenn die Drüsen weg sind, die das Ganze anfeuchten....

    Ich hoffe hier vielleicht einige Tipps und mal in Ruhe die Sicht von anderen Medizinern zu erfahren Beim Arzt vergisst man immer die Hälfte vor Aufregung).



    Gruß,
    J.


  • Re: Scheidenschmerz und die Umstände - OP-Angst


    Hallo J.,

    das ist wirklich ein schlimmer Leidensweg, den Sie da beschreiben. Leider kann ich Ihnen dazu aus der Ferne erst recht keine Diagnose bieten, von einer psychischen Ursache wuerde ich aber definitiv auch nicht ausgehen. Von daher sollten Sie sich nicht entmutigen lassen und auf weiterer Abklaerung bestehen. Die beschriebene Lokalisation der Beschwerden könnte auf einen Zusammenhang mit den Bartholini'schen Drüsen schliessen, lassen, ich denke, dass auch die Ueberlegung eines operativen Vorgehens darauf abzielt. Vor einem solchen EIngriff wuerde ich Ihnen raten, eine Beurteilung des Problems in der gynäkologischen Ambulanz einer Uniklinik einzuholen. Dort verfuegt man ueber die groesste Erfahrung und kann am Ehesten die richtige Diagnose stellen.

    Gruss,
    Doc

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