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Schweigepflicht des FA

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  • Schweigepflicht des FA

    Guten Abend,
    darf ein FA, wenn er von einer Straftat erfährt, es meinen Eltern erzählen? Kann ich ihm das verbieten? Habe ich was zu befürchten?
    Gruß, Leonie


  • Re: Schweigepflicht des FA


    Hallo,

    sicherer beurteilen koennte das ein Jurist. Es kommt aber massgeblich auf die Straftat an, wenn z.B. eine Wiederholungsgefahr bestuende, die eine Gefaehrdung anderer bedeutete, haette der Arzt das Recht, dies zu melden.
    Juristisches Zitat:
    "Hier ist dann abzuwägen ob die gefährdeten Rechtsgüter schutzwürdiger sind, als das Geheimhaltungsinteresse des Patienten".

    Gruss,
    Doc

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    • Re: Schweigepflicht des FA


      Es geht darum, dass ich vergewaltigt worden bin. Ich habe davon zwar nichts erzählt, aber der Arzt hat was gemerkt und mich darauf angesprochen. Ich habe jetzt Panik, dass er das meinen Eltern erzählt, weil ich erst 15 bin. Wär ich bloß nicht hingegangen.

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      • Re: Schweigepflicht des FA


        Von einer Benachrichtigung der Eltern durch den FA ist dabei nicht auszugehen. Dennoch waere es vielleicht ratsam, sich den Eltern selbst anzuvertrauen, um von ihnen Unterstuetzung zu erhalten.

        Gruss,
        Doc

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        • Re: Schweigepflicht des FA


          Das kann ich nicht machen. Ich hatte in letzter Zeit viel Streit mit meinen Eltern und Hausarrest hatte ich auch. Die werden richtig sauer sein, wenn sie davon erfahren sollten.

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          • Re: Schweigepflicht des FA


            Hallo Leonie,

            hier geht es nicht mehr darum, das du heimlich weg warst , hier geht es um eine straftat. Eine vergewaltigung ist kein flax mehr weswegen du bestraft wirst. Rede mit deinen eltern ,ich glaube nicht, das sie dich wegen einer vergewaltigung bestrafen . ausserdem hast du jetzt andere sachen im kopf als dir geadnken darüber zu machen was deine eltern denken könnten . jetzt geht es um dich!!!

            lg mutti

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            • Re: Schweigepflicht des FA


              Hallo mutti27,
              das sagt sich so einfach. Meine Eltern sind streng katholisch. Ich darf nicht in die Disco, darf keinen Freund haben und Sex schon gar nicht. Die flippen aus.
              Leonie

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              • Re: Schweigepflicht des FA


                Liebe Leonie,

                natürlich kann man das als Nicht-Betroffene leicht sagen......aber: ich schreibe Dir jetzt als selbst Betroffene (und das leider nicht nur einmal).

                Ich kann verstehen, dass Du Angst hast, Deinen Eltern zu beichten - vielleicht von den Disco-Besuchen, die sie DIr verboten haben, vom heimlichen Weggehen etc.
                Aber: daraus, dass sie Dir all das verbieten, sieht man doch, dass sie Dich lieben. Ich bin mir sicher (ich versuche gerade, mich in die Situation Deiner Eltern zu versetzen), sie werden bei dem, was ihrer Tochter passiert ist, das heimliche Weggehen vergessen und für Dich da sein.
                Sie sind streng katholisch, und von daher werden sie sich vielleicht noch in einer ganz anderen Weise betroffen fühlen als Eltern, die weniger streng oder gar nicht gläubig sind - aber sie sind und bleiben Deine Eltern....Du wirst sehen: vertrau Dich Ihnen an und Du bist wahrscheinlich erstaunt über ihre Reaktion. Ich bin mir sicher, dass sie für Dich da sind.

                Ich habe keine Eltern im Hintergrund, deren Verbot ich umgangen bin und ich bin auch schon einige Jahre älter als Du.
                Nach dem ersten Mal habe ich zuerst mit niemandem gesprochen - ich habe mich dem Forum anvertraut. Irgendwann habe ich mit unserem Pfarrer (evangelisch) gesprochen - das war schon sehr befreiend. Meinem FA habe ich per Mail mitgeteilt, was passiert ist. Ich konnte ihm das nicht ins Gesicht sagen, wollte aber trotzdem, dass er Bescheid weiß, da seither die Besuche und Untersuchungen bei ihm nicht mehr so einfach sind wie vorher.
                Nach dem 2. Mal bin ich dann auf Anraten der Experten hier und einiger Userinnen zur Poilzei gegangen. Ich war danach zwar nicht sicherer und beruhigter, aber ich hatte zumindest das Gefühl, etwas getan zu haben und ihm Unannehmlichkeiten bereitet zu haben. Keine Wiedergutmachung, die gibt es nicht, aber immerhin...

                Es gibt doch in Eurer Kirche sicher Anlaufstellen, an die Du Dich wenden kannst.
                Alleine bleiben solltest Du auf jeden Fall nicht.
                Du kannst einige Zeit verdrängen, aber die Sache wird immer wieder kommen und Dir keine Ruhe lassen.
                Auf welche Weise Du verarbeitest, musst Du für Dich selber rausfinden, aber Du musst etwas tun. Werde aktiv, um Dir zu helfen.

                Warst Du bei der Polizei?
                Kennst Du den Täter?
                Besteht Wiederholungsgefahr (das war ja bei mir so und ist so ungefähr das schlimmste, was mir bisher passiert ist - ein 3. Mal konnte eine Freundin gerade noch so verhindern, aber die Angst bleibt...)? Dann musst Du Dich schützen.
                Hol Dir Hilfe.
                Ich meine das ganz ernst und eindringlich.

                Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute,

                Claudia

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                • Re: Schweigepflicht des FA


                  Liebe Leonie,

                  ich habe hier schon viele Male Usern, die in der gleichen Situation waren, versucht Mut zu machen. Ich weiß nicht ob es mir immer gelungen ist aber ich kann versichern, dass alles was ich hier im Forum schreibe immer aus meinem tiefsten Herzen kommt.
                  Immer und immer wieder ersticke ich fast an Ohnmächtigkeit wenn ich von solchen Geschehnissen lese und es ist schwer die treffenden und überhaupt tröstenden Worte zu finden, weil man nie weiß wie der "emotionale User" der einem gegenübersteht das für sich aufnehmen wird. Eigentlich will man nur das lesen und hören was man selbst für sich entschieden hat, da das in der jetzigen Situation einfach die eigenen Gefühle widerspiegelt. Manchmal aber sind die eigenen Gefühle geleitet von anderen Dingen/Sachverhalten so dass man sich oft auch "zum Wohle anderer" anders verhält als es der eigentliche gesunde Menschenverstand fordert. Meist merkt man erst viel später, dass vielleicht der andere Weg doch der bessere gewesen wäre.
                  Ich denke das sind auch oft die Situationen wo man gerne "hellsehen" möchte, um sehen zu können was in der Zukunft passieren wird. Dies jeweils mit der einen oder anderen Entscheidung des Wegeganges. Leider, leider kann man das nicht und so fühlt man sich egal was man macht meist hilflos und alleine gelassen. Ich glaube da kann es noch so viele Menschen geben die einen unterstützen und helfen, man wird sich irgendwie immer allein fühlen. Es ist ja schließlich das eigene Geschehen und die eigenen Emotionen nach dem Geschehen die man einem nicht einfach aus dem Gedächtnis reißen kann. Dennoch kann man diese Emotionen und Gedanken mit anderen Menschen teilen, daher ist es wichtig einen Teil der Last doch auf andere zu laden. Wenn man mit den Gedanken nicht ganz alleine ist, ist dass doch meist besser. So hoffe ich auch für Sie einen oder mehrere Menschen auf dieser Welt, die in dieser Situation für Sie da sein werden. Hier im Forum sind wir das.

                  Nun, was mir doch aber noch sehr auf der Zunge brennt.
                  Sie schreiben von der Angst gegenüber Ihren Eltern. Sie schreiben von einer streng katholischen Erziehung.
                  Entschuldigung wenn ich das so schreibe, aber ein Kind bestrafen weil es unfreiwilligen Sex mit einem Straftäter hatte, hat weder etwas mit einer strengen Erziehung noch etwas mit einem streng katholischem Glauben zu tun!
                  Wenn Kinder nach solchen Erlebnissen Angst haben Ihren Eltern etwas davon zu erzählen, auch noch weil man besorgt ist dafür bestraft zu werden, dann ist das eine Situation die für mich der eigentlichen Tat sehr ähnelt. Für mich machen sich Eltern, die sich so verhalten würden ebenfalls strafbar! Ich habe kein Recht über die Erziehungsmethoden Ihrer oder anderer Eltern zu urteilen aber seien wir doch mal ehrlich – hier läuft etwas schief.
                  Sollten nicht Kinder zu ihren Eltern Vertrauen haben können, sollten sich Kinder nicht bei Problemen an Eltern wenden können, sollten Eltern nicht den Kindern auch einen gewissen Schutz und Wärme geben, für sie da sein wenn sie gebraucht werden??? Doch, ich denke das sollte so sein. Man kann doch kein Opfer bestrafen!!!!!! Das ist so wie wenn ein Meteorit vom Himmel fällt und man gesagt bekommt: „Es ist deine eigene Schuld das du da gerade gelaufen bist.“ Ja, so in etwa wäre das Verhalten deiner Eltern, wenn sie denn sich so verhalten würden, wie du das befürchtest. Alleine die Vorstellung darüber, dass es wirklich so sein könnte und sich Eltern in einer solchen Situation so verhalten würden, macht mich WÜTEND und traurig zugleich. Es ist schrecklich dass immer mehr Kinder kein richtiges Vertrauensverhältnis mehr zu den Eltern aufbauen können. Und das Schlimme darin ist, dass immer mehr Eltern es dann auch noch schaffen dem Kind das Gefühl zu geben selbst schuld zu sein. Sowohl an der Situation zwischen Eltern/Kind als auch an dem Geschehenen. Puuuhhhh, jetzt muss ich erst einmal tief einatmen ……………

                  Ich wünsche Ihnen sehr, dass sich das Verhältnis zwischen Ihnen und Ihren Eltern besser wird und Sie KEINE Angst haben müssen etwas zu erzählen was sie nicht verschuldet haben. Aber selbst wenn man etwas verschuldet hat, sollten die Eltern für einen da sein.
                  Allen Eltern die sich so verhalten, d.h. ein Kind/Opfer bestrafen weil ein anderer ihnen Gewalt angetan hat, kann ich nur wünschen endlich WACH zu werden.
                  Wie oft hört man von Kindesmisshandlungen, sogar innerhalb der Familie, wo Mütter ihren Töchtern noch sagen, dass sie ebenfalls Schuld an der Sache haben!!!! Ich könnte da wirklich aus der Haut fahren!!!!! Wehrlose Kinder/Menschen, die zur psychischen und körperlichen Sklaven gemacht werden …. Es ist alles so grausam.

                  Bitte alle ihr da draußen, wenn euch solche schrecklichen Dinge widerfahren, holt euch Hilfe, denn kein Mensch muss sich heute mehr einer solchen Sklaverei von Misshandlungen aussetzen.

                  Für Sie, liebe Leonie, wünsche ich alle Kraft der Welt mit dieser Situation umzugehen. Wenn was ist, melden Sie sich hier ruhig. Ich bin mir sicher, dass es hier Menschen gibt, die für Sie da sein werden.

                  Streng katholisch oder gläubig zu sein, bedeutet jedem Menschen zu helfen und ihn in der Not aufzufangen, nicht aber ihn auf der Strasse liegen zu lassen bzw. diesen noch mehr in die Not zu drängen. Vielleicht sollten sich das einige Eltern mal zu Herzen nehmen.

                  LG amza

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                  • Re: Schweigepflicht des FA


                    Hallo liebe Claudia,
                    vielen Dank für deine liebe Nachricht. Eigentlich würde ich meinen Eltern gerne davon erzählen. Nee, eigentlich nur meiner Mutter. Ich habe Angst, dass mir nicht glauben. Dass sie wütend sind, mir die Schuld geben und vorwerfen, dass ich das selbst verursacht habe. Ich will sie nicht enttäuschen. Ich schäme mich. Ich wüßte nicht mal, wie ich das "Thema" ansprechen soll. Ich habe nicht einmal meiner besten Freundin davon erzählt, die ich schon seit der Grundschule kenne.
                    Bei der Polizei war ich nicht. Ich weiß gar nicht, wie das abläuft. Den Täter kannte ich auch nicht. Die Angst vor einer Wiederholung ist dennoch da. Ich fühle mich hilflos. Ich habe das Gefühl, als ob mir jemand "die Luft abdrückt".
                    Leonie

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                    • Re: Schweigepflicht des FA


                      Hallo Leonie,

                      ich kann mich nur den hier gegebenen Ratschlaegen anschliessen und Sie bitten, sich dringend jemandem anzuvertrauen. Ganz allein ist eine solche Situation nicht zu bewaeltigen.

                      Gruss,
                      Doc

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                      • Re: Schweigepflicht des FA


                        Hallo amza,
                        ich habe inzwischen schon begriffen, dass ich Hilfe brauche. Aber von wem? Ich kann niemanden gegenüber sitzen und davon erzählen. Die Angst, dass die andere Person nicht so reagiert, wie ich es erwarte, ist größer. Ich habe Angst, dass schlecht über mich gedacht wird. Außerdem ist es mir peinlich, darüber zu reden. Das ist ein Tabuthema. Meine Eltern haben mich auch nicht wirklich aufgeklärt und über Sex wird zu Hause nicht geredet. Trotz allem denke ich nicht, dass meine Eltern schlechte Eltern sind.
                        Leonie

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                        • Re: Schweigepflicht des FA


                          Hallo Hr. Dr. Scheufele,
                          ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann. Wenn ich abends zur Ruhe komme und im Bett liege bilde ich mir sogar schon ein, schlecht Luft zu bekommen. Ich habe das Gefühl, dass mir jmd. die Luft abdrückt, obwohl es so nicht ist. Das hatte ich niemals zuvor. Erst seit der Tat. Ich habe Angst, verrückt zu werden.
                          Wäre eine Beratungsstelle sinnvoll? Psychiater? Psychologe? Vielleicht fällt es mir leichter, wenn ich niemanden kenne. Ist eine telefonische Beratung möglich? Gibt es Probleme auf Grund meines Alters? Werden meine Eltern informiert?
                          Ich wohne in Niedersachsen im Bereich HE. MD ist nah. WOB und BS wäre ansonsten auch in der Nähe. Könnten Sie mir mit Adressen/Tel. weiterhelfen?
                          Danke, Leonie

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                          • Re: Schweigepflicht des FA


                            Hallo Leonie,

                            deine Eltern sind keine schlechten Eltern ,weil sie Diech lieben.

                            Sie tun nur das ,was sie für richtig halten aber das heisst nicht , das es richtig und vor allen Dingen gut für Dich ist denn bei einer Straftat können nur Fakten helfen . Es gibt eine telefonseelsorge die Du anrufen kannst . Du musst keinen Namen nennen und kannst unbesorgt über dieses Problem sprechen: Ich weiss jetzt die Nummer nicht aber die kannst Du googlen : Ich glaube die ist auch kostenlos oder bei nina und nico . habe mich da auch wohl gefühlt . Dort wirst Du juristisch beraten und auch sonst wird Dir gut geholfen.Aber Du musst was tun das diese mistkerle bestraft werden.

                            melde dich wie es bei dir entwickelt.

                            lg mutti

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                            • Re: Schweigepflicht des FA


                              Du wirst nicht verrückt auch wenn es Dir so vorkommt.

                              Das Dir die Luft weg bleibt ist doch klar . Dieser Typ hat Dir das wichtigste genommen . Deine Persöhnlichkeit und da soll man noch Luft bekommen?????

                              Leonie...ich kenne Deine Situation nur zu gut und würde Dir so gerne helfen aber ich kann nicht mehr tun wie Dir tipps zu geben und Dir gut zu zu reden .

                              Wenn Du soweit bist dann sag es Deiner >Mutter aber es ist wichtig für Dich zu wissen das es hier um eine Straftat geht und es Deinen Eltern klar ist .

                              Egal was passiert "DU BIST NICHT SCHULD"


                              LG MUTTI

                              PS: Du schaffst das!!!!!!!!!!!!!!!

                              Kommentar


                              • Re: Schweigepflicht des FA


                                Liebe Leonie,

                                bitte sprich mit Deiner Mutter - Ihr könnte dann gemeinsam beratschlagen, wie Ihr weiter vorgehen wollt.
                                Der Gang zur Polizei ist, gerade wenn man noch so jung ist wie Du, mit der Mama an der Seite einfacher.
                                Weißt Du, wenn Du trotz Verbot mit Deinem Motorroller zur Disco gefahren wärest und hättest da einen kleinen Blechschaden verursacht, dann könnte ich verstehen, wenn Deine Eltern meckern würden und sagen "Mensch, das bist Du doch selber schuld. Hättest Du mal auf uns gehört." - aber hier liegt doch ein völlig anderer Fall vor.

                                Wenn Du mit keiner fremden Person reden kannst, wie sieht es denn dann mit der Telefonseelsorge aus?
                                Dr. Glöckner hatte mir mal die folgende Internetseit genannt:
                                http://www.wildwasser.de/
                                Vielleicht findest Du dort erstmal Hilfe und lernst so Dich zu überwinden und mit "Deinen" Leuten zu reden.

                                Naja, und das mit der Polizei - es sagt sich immer so leicht "Geh hin", aber wenn man selber in diese Situation bist. ICH kannte den Täter, aber Du erstattest Anzeige gegen Unbekannt. Bringen wird es nichts.
                                Ich weiß nicht, ob ich in dem Fall zur Polizei gehe - denn auch wenn Du dort mit einer Frau sprechen wirst und diese geschult ist bzgl. Vergewaltigungsopfer......angenehm ist es nicht.

                                Schau, ich war so verzweifelt, dass ich dann wochenlang ellenlange Gespräche mit unserem Pfarrer geführt habe...
                                Du musst mit jemandem reden.
                                Wie willst Du sonst jemals wieder ein normales Verhältnis zu Männern entwickeln? Du bist noch so jung - man hat Dir soviel genommen!
                                Ich habe professionelle Hilfe abgelehnt - es war wahrscheinlich nur die falsche Therapeutin, aber ich wollte dann auch nicht mehr nach einer neuen suchen - und ich würde nicht unbedingt behaupten, dass mein Verhältnis zu Männern normal ist. Ich kann es nur sehr, sehr schwer ertragen, mit Männern in einem Raum zu sein. Es passiert, dass ich einfach so davonlaufe - aus dem Supermarkt, der Apotheke oder einfach aus dem Wartezimmer meines FA fliehe.

                                Zu der ganzen ekligen Tat kommt dann auch noch das Gefühl, "nicht mehr ganz normal zu sein". Das ist nicht schön und das muss nicht sein.

                                Bitte geh den Schritt und sprich mit jemandem.
                                Kontakte kann sicher die Kirche vermitteln oder andere karitative Einrichtungen.
                                Oder sogar Dein FA. Sonst schau im Internet nach. Auch da findest Du sicher etwas für Deine Region.

                                Alles Liebe,
                                Claudia

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                                • Re: Schweigepflicht des FA


                                  Die Adressen kann ich nur bestätigen:

                                  In Magdeburg gibt es http://www.wildwasser-magdeburg.de
                                  In Wolfsburg: http://www.wolfsburg.de/verwaltung/j...atung/balance/

                                  Rufen Sie an und lassen Sie sich beraten, am besten gleich heute.

                                  Kommentar


                                  • Re: Schweigepflicht des FA


                                    Liebe Leonie,

                                    keinesfall wollte ich mit meinem Beitrag rüberbringen, dass Ihre Eltern grundsätzlich schlecht sind. Das müssen Sie mir glauben.
                                    Ich beschrieb nur die schreckliche Situation, dass ein Kind, welches Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, Angst hat dies den Eltern zu erzählen, weil es dadurch eine weitere Bestrafung fürchtet. Oder aber auch weil man seine Eltern nicht enttäuschen will. Manchmal aber denke ich auch, dass diese Befürchtungen die man hat, oft am Ende nicht zutreffen.
                                    Ohnehin kann man nach einem solchen Ereignis kaum einen klaren Gedanken fassen und so denke ich auch, dass durch dieses emotionale Gedankenspiel alles andere auch aus einem Blickwinkel betrachtet wird, der vielleicht nicht mehr real ist.

                                    Es ist ganz gewiss nicht leicht mit jemandem darüber zu reden, der einem gegenüber sitzt. Nein, dass ist es leider wirklich nicht. Aber es für sich alleine zu behalten und nur mit sich auszumachen ist denke ich noch schwieriger.
                                    Vielleicht können Sie gleich zu Beginn Ihre Erwartungen an die Person der Sie das gerne erzählen würden schildern. Dann kann diese auch noch mehr auf Sie eingehen. Manchmal reicht es ja nur schon wenn jemand zuhört, einfach nur da ist.
                                    Ich kann mich ansonsten nur den Worten der anderen User hier anschließen und hoffen, dass Sie die Kraft haben sich an eine der genannten Beratungsstellen/Institutionen zu wenden oder aber das Sie doch in Ihrem Umfeld jemanden haben, der mit Ihnen diesen schwierigen Weg gehen kann.
                                    Ich drücke jedes Körperteil was ich drücken kann.

                                    LG amza

                                    Kommentar


                                    • Re: Schweigepflicht des FA


                                      Hallo liebe Claudia,
                                      gestern Abend fühlte ich mich durch einige liebe und aufbauende Beiträge hier etwas "gestärkt" und wollte Hilfe annehmen. Ehrlich. Heute morgen war das schon wieder anders. Ich hatte wieder diese Panik und Angst. Vor allem. Ich habe ja schon seit Tagen diese "Erstickungsgefühle". Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Heute in der Schule hatte ich ständig das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Einen Brechreiz. Ich konnte das nicht kontrollieren und aufhören. Ich fühlte mich elendig, obwohl ich mich nicht übergeben habe. Ich weiß nicht, was mir mir los ist. Ich will mein altes Leben zurück. Wäre das doch bloß nie passiert. Ich denke ständig daran, ob ich es hätte verhindern können. Ich hatte Stubenarrest, weil meine Noten schlechter geworden sind. Ich durfte nicht raus. Meine Eltern wollen doch, dass ich gute Noten habe, um später studieren zu können. So wie mein älterer Bruder, der gerade sein Abi macht und studieren will. Vielleicht habe ich mich auch nicht genug gewehrt oder um Hilfe geschrieen. Mich quälen diese Gedanken.
                                      Die beiden links habe ich mir angeschaut. Zuerst wollte ich dort anrufen. Dann wieder doch nicht. Dann aber habe ich es doch getan und gleich wieder aufgelegt, als jmd. rangegangen ist. Ich bin so unentschlossen. Einerseits will ich Hilfe, aber andererseits blocke ich alles ab. Ich weiß nicht warum. Später habe ich es nochmal versucht, aber mich hat wieder der Mut verlassen, als ich eine Frauenstimme am anderen Ende hörte.
                                      Ich habe jetzt eine Email dort hin geschrieben. Ich wußte gar nicht, was ich schreiben soll. Und genau das habe ich geschrieben. Ich weiß nicht mal, ob die auf solche Emails überhaupt antworten. Schlimmer kann es glaube ich nicht mehr werden.
                                      Traurigen Gruß, Leonie

                                      Kommentar


                                      • Re: Schweigepflicht des FA


                                        Hallo amza,
                                        ich glaube Ihnen, dass Sie mit dem Beitrag von gestern nichts böses sagen wollten. Dennoch hat er mir unheimlich wehgetan. Ich konnte ihn kaum lesen. Ich brauchte mehrere Anläufe. Es hat mir echt weh getan. Es war so schonungslos ehrlich. Ich fühlte mich in dem Moment noch schlechter als zuvor.
                                        Leonie

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                                        • Re: Schweigepflicht des FA


                                          Liebe Leonie,

                                          meine Ehrlichkeit in meinem Beitrag bezog sich auf Verhaltensweisen von Eltern und die Angst vieler Kinder gegenüber Ihren Eltern. Kinder aber sind nicht Schuld an solchen Sachverhalten, sondern sind auch meist ein Opfer unglücklicher Umstände.
                                          Ich habe auch mit mir lange gerungen meinem Beitrag und meine Gedanken zu schreiben, habe mich aber trotz der Ehrlichkeit dafür entschieden, weil ich Menschen, die diesen Beitrag lesen die Augen öffnen will. Nicht Ihnen Leonie, sondern all jenen die entweder als Kind in der gleichen Situation sind oder aber an die Eltern die sich vielleicht auch über ihr Verhalten mal Gedanken machen sollten.
                                          Wissen Sie ich finde es einfach schlimm wenn Kinder Angst vor ihren Eltern haben und dann auch noch in einer solchen Situation wie Sie es sind. Ich kann da nicht einfach weg schauen und den Mund halten! Vielleicht mag das auch an meiner Vergangenheit liegen …..
                                          Ich entschuldige mich bei Ihnen in aller Form für all meine Worte, hoffe aber dennoch, dass sie vielleicht andere Menschen erreichen konnten und diese sehen konnten was ich in meinen Worten Inhaltliches offeriert habe.

                                          LG amza

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                                          • Re: Schweigepflicht des FA


                                            Hallo amza,
                                            Sie müssen sich nicht entschuldigen.
                                            Leonie

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                                            • Re: Schweigepflicht des FA


                                              Liebe Leonie,

                                              der Anruf bzw. die Mail waren schonmal ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ganz sicher. Und wenn Du noch weitere 3 oder 4 Anläufe brauchst - irgendwann legst Du nicht mehr auf und sprichst mit den Leuten. Dass Du mit einer Frau sprechen magst, ist klar, abre Du hast ja auch gesehen, dass dort Frauen sind, mit denen Du reden kannst. Und sollte wider Erwarten ein Mann abnehmen, verlang eine Frau - die werden es verstehen.

                                              Nein, mach Dir keine Vorwürfe von wegen Du hättest lauter schreien können oder Dich mehr wehren können. Das ist Quatsch. Du hast keine Schuld. Du hättest nichts tun können.

                                              Aber ich bin mir sicher, dass Deine Eltern Dich lieben und zu Dir stehen werden. Versuch es mal. Der Grund, aus dem Du Stubenarrest hattest, zeigt das doch eigentlich, auch wenn Töchter in Deinem Alter das nicht wirklich so wahrhaben wollen.

                                              Dein Gefühl in der Schule, den Ekel und Deinen Brechreiz kann ich nachvollziehen. Das kenne ich von mir selber.
                                              Auch das Gefühl zu ersticken.
                                              Und auch den Wunsch, das alte Leben wieder zurück zu kriegen.

                                              Du hast den Wunsch nach Hilfe - den ersten Schritt dorthin musst Du selber tun. Ich hoffe ganz sehr, dass Dir der Weg dahin bald gelingt!

                                              Alles Liebe - Du kannst Dich immer bei mir melden, wenn Du das Bedürfnis hast,

                                              Claudia

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