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Schwangerschaft - Stimmungsschwankungen

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  • Schwangerschaft - Stimmungsschwankungen

    Wir erwarten unser erstes Kind, worauf wir uns schon sehr freuen.
    Das Problem in der letzten Zeit ist, dass ich unter Stimmungsschwankungen leide. Die meiste Zeit überkommt mich Traurigkeit, Müdigkeit und Lustlosigkeit. Ich bin sehr nah am Wasser gebaut, kann aber nicht meine Gefühle aüßern. Mein Mann fragt mich oft was mit mir los ist bzw. was mich bedrückt, doch anstatt zu reden schweige ich.
    Auf der Arbeit gebe ich alles und bin 100% bei der Sache, doch sobald ich Pause und Zeit zum Nachdenken habe, verfalle ich in Traurigkeit und zerbreche mich über viele Dinge den Kopf. Ich denke auch an schöne Dinge, doch manchmal laufen mir einfach nur die Tränen runter, ohne dass ich weiß warum - wie jetzt wieder.
    Ich komme nicht mit der Veränderung meines Körpers zurecht, fühle mich unattraktiv und nicht begehrenswert, doch mein Mann zeigt mir täglich wie sehr er mich liebt und wie schön er meinen Babybauch und mich findet.
    Momentan habe ich keinen Elan, weder auf der Arbeit noch zu Hause, doch unzufrieden bin ich trotzdem. Andererseits gebe ich auf der Arbeit alles und merke wenn ich nach Hause komme, dass ich erschöpft bin. Manchmal macht mir meine Arbeit keinen Spass mehr, obwohl es mein absoluter Traumberuf ist und ich auch Erfolge in meinem Beruf verspüre.
    Wegen meines Körpers würde ich mich am Liebsten verstecken, andererseits freue ich mich sehr darauf endlich einen richtigen dicken Babybauch zu haben, sodass ich immer unser Kind spüren kann. Das ist alles so widersprüchlich. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Ich möchte unser Kind endlich im Arm halten können.
    Ich bin nicht immer in dieser Stimmung. An manchen Tagen geht es mir sehr gut und dann bin ich wieder zu Tode betrübt.
    Wenn es mir schlecht geht, dann geht es auch meinem Mann schlecht und wenn ich sehe, dass mein Mann unter der Situation leidet, dann bekomme ich ein schlechtes Gewissen und fühle mich wieder schlecht weil ich mich nicht so wohl fühle.

    Wir wünschen uns so sehr eine kleine Familie und ich möchte Freude empfinden und keine Traurigkeit.

    Können Sie mir bitte mitteilen, ob meine Stimmung und meine Gefühle normal sind und wenn nicht wie kann ich Diesen entgegenwirken? Was kann ich machen?

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und verbleibe



    mit freundlichen Grüßen
    Fiesewichten


  • zerbreche mich über viele Dinge


    soll natürlich "mir" heißen

    Kommentar


    • Re: Schwangerschaft - Stimmungsschwankungen


      Hallo Fiesewitchen,

      Stimmungsschwankungen in den ersten Schwangerschaftsmonaten sind leider völlig normal. Das liegt an dem Östrogenspiegel, der bei der SS ca. um das 1000-fache ansteigt. Hormone steuern nicht nur bestimmte Prozesse in unserem Körper, sondern nehmen auch Einfluss auf unser Fühlen und Denken.

      Da kann es leider zu enormen Gefühlsduschen kommen. Da reichen unter Umständen schon kleinste Problem, wenn es überhaupt welche sind, schon vlöllig aus, um eine Weinkrampf o.ä. auszulüsen. Und dann plötzlich ist alles wieder so schnell weg wie es gekommen ist.

      Aber nicht alle Stimmungsschwankungen sind auf eine hormonelle Veränderung im Körper zurückzuführen. Stimmungsschwankungen können auch seelische Ursachen haben. Mit der Schwangerschaft stellt sich schließlich auch eine völlig neue Lebenssituation ein.
      Die Veränderung des Körpers ist natürlich in einer SS unabwendbar.
      Das Phasen des Umbruchs auch immer mit Zweifeln und Sorgen einhergehen ist eigentlich auch ohne eine Schwangerschaft gegeben, denn mehr oder weniger haben wir alle Angst vor Veränderungen. Auch dann wenn wir diese Veränderung als positiv empfinden.


      Tja, was tun?
      Sie tun eigentlich schon das richtige, da Sie es "aussprechen". Dazu gehört auch eine ganz klare und freie Kommunikationsrichtlinie zwischen Ihnen und Ihrem Partner. Sie brauchen seine Unterstützung, die er Ihnen nur geben kann, wenn Sie offen zu ihm sind. Das sind Sie ja, so wie ich das von Ihren Worten ableiten konnte, auch. Es ist auch nicht verkehrt das hier geschriebene Ihrem Partner zu zeigen, denn dann kann er sich noch intensiver in Sie hineinversetzen und sieht das Sie wirklich bemüht sind die derzeitige Situation verändern zu wollen.
      Evtl. sollte man auch eine Therapie oder eine psychologische Betreuung in Betracht ziehen.
      Wenn man über einen längeren Zeitraum (2-3 Wochen) versucht aus einem depressiven Loch zu kommen, aber nichts zu helfen scheint, dann sollte man sich auch hier oben genannte Hilfe zugestehen.
      Nehmen Sie Ihre Sorgen am besten als gegeben hin und versuchen Sie durch konstruktive Aktivitäten ein Gegengewicht aufzubauen.
      Gehen Sie viel spazieren, treffen Sie sich mit Freunden und Freundinnen, gehen Sie ins Kino und gönnen Sie sich etwas, das Sie schon lange einmal machen wollten, wofür aber nach der Geburt keine Zeit mehr bleibt.

      Nicht immer gelingt es sich abzulenken, so dass man zu einem Spielball der eigenen Gefühle wird. Aber auch dies ist erklärbar und verständlich, denn manchmal werden durch die Schwangerschaft unbewusste Ängste berührt, die nun plötzlich aktuell werden:

      " Bin ich so noch hübsch?"
      " Wird mein Mann mich auch so noch lieben?"
      " Kann ich Verantwortung für einen anderen Menschen tragen?"
      " Wird meine Ehe halten?"
      " Wer kümmert sich eigentlich um mich?"

      Dies alles sind Fragen, die nun auftauchen können oder bei Ihnen ja zum Teil auch schon aufgekommen sind. Angst vor Isolation oder Vereinnahmung sind sehr menschlich und weit verbreitet. Auch wenn man nicht schwanger ist.
      Behandeln Sie in diesem Fall auch Ihre negativen Gefühle als positiv, denn Sie helfen Ihnen, grundlegende Fragen in Ihrem Leben bewusst zu machen und zu klären. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Sie sich nicht verschließen und mit einem offenen Menschen über ihre Gefühle und Gedanken sprechen.

      Und wenn ich jetzt mal ehrlich sein darf - ein schwangerer Körper würde mir momentan sicher besser stehen, als das was ich jetzt an mir habe. Also behalten Sie das was Sie haben, denn es ist eine wichtige Erfahrung die zu einer Schwangerschaft einfach dazu gehört. Wenn Ihr Mann Sie von Herzen liebt, dann liebt er Sie auch mit dem jetzigen und noch veränderten Körper. Und das er das tut, hat er Ihnen ja bereits zugestanden. Nur müssen Sie sich auch selber lieben lernen! Und hey, das Kind in Ihrem Bauch liebt Sie mit allen was Sie haben, haben werden und was auch wieder vergehen wird.
      Wenn Sie sich anschauen, dann sagen Sie nicht:
      " Ach, wie sehe ich denn jetzt aus. Das ist ja fürchterlich."

      sondern streicheln sich über Ihren Bauch und sagen:

      "Hallo du süßes Kind, ich bin stolz dich in meinem Bauch tragen zu dürfen."

      Versprochen? Alles Gute und lassen Sie den Kopf nicht hängen.

      LG amza

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      • Re: Schwangerschaft - Stimmungsschwankungen


        Hallo,

        dass in erster Linie die hormonellen Veraenderungen fuer dieses Problem verantwortlich sind, kann ich bestaetigen. Vielleicht wuerde es Ihnen auch helfen, sich - z.B. in einer Geburtsvorbereitungsgruppe - mit anderen Schwangeren auszutauschen.

        Gruss,
        Doc

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        • Re: Schwangerschaft - Stimmungsschwankungen


          Vielen Dank für die Rückmeldungen. Es hat ich doch sehr aufgebaut. Ich werde beim nächsten Termin meine Frauenärtin auf einen Geburtsvorbereitungskurs und eine Hebamme ansprechen.

          Meinem Mann hatte ich gleich den Thread zu lesen gegeben. Freunde habe ich nicht, sodass ich nicht einfach mal ausgehen kann. Ich werde aber aufpassen und mir geht es auch schon etwas besser. Heute habe ich sogar schon einmal meinen dicken Bauch mit Freude betrachtet. Es wird bestimmt besser.

          Ich bedanke mich für die aufbauenden Worte. Das tut sehr gut.

          Schöne Pfingsten wünsche ich.

          viele Grüße
          Fiesewichten

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          • Re: Schwangerschaft - Stimmungsschwankungen


            Hallo Fiesewichten,

            na, dass hört sich ja schon wesentlich besser an.

            Wir können viel mehr Einfluss auf momentane negative Erlebnisse/Phasen nehmen und haben, wenn wir eine positive und zukunftsorientierte "Endsicht" einer Sache haben.
            Diese sollte man sich auch von nichts und niemandem nehmen lassen. Auch man selbst soll sich keine Steine in den Weg legen.
            Also, machen Sie weiter so und sprechen Sie darüber.
            Toi, toi, toi.

            LG amza

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