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HPV-Impfung

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  • HPV-Impfung

    Sehr geehrter Hr. Dr. Leuth,

    zunächst ein großes Lob, dass Sie den Frauen hier so eifrig helfen und es Sie als Anlaufstelle gibt! Vielen Dank!

    Ich hätte eine Frage zur Impfung gegen HPV-Viren. Ich bin 27 Jahre jung und wurde 2007 (mit 16) gegen HPV-Viren geimpft (Gardasil). Die Impfung bekam ich einmal im Mai, einmal Juli und einmal im Oktober 2007. Nun habe ich von einer Freundin gehört, dass die Impfung Jahre später noch einmal aufgefrischt werden sollte und hatte das vorher nie gehört. Ist mein Impfschutz so "für immer" ausreichend oder muss ich noch einmal geimpft werden?

    Nun habe ich noch eine Frage, die eigentlich nichts mit Ihrem Forum direkt zu tun hat, aber da Sie ja Gynäkologe sind, können Sie mir da sicher trotzdem weiterhelfen. Im Dezember musste ich 2 Wochen lang Antibiotika wegen einer bakteriellen Mandel-, Nebenhöhlen- und Kehlkopfentzündung nehmen. Da meine Scheidenflora schon einmal nach Antibiotikaeinnahme "gestört" war, habe ich währenddessen gleich Vagisan (oral) genommen. Trotzdem bekam ich danach Ausfluss. Das Labor von meinem Gynäkologen stellte im Abstrich Pilze fest, die ich 3 Tage mit Canifug-Zäpfchen und -Creme behandelte. Einen Tag nach dem letzten Zäpfchen bekam ich plötzlich eine hellrote Blutung, die stärker als eine Schmierblutung ist und auch eher viel auf einmal kommt, d.h. einige Stunden gar nichts und dann kommt wieder mehr. Ich nehme die Pille im Langzeitzyklus. Alle 2-3 Blister kommt eine Schmierblutung und ich mache dann 7 Tage Pause, aber die ist normalerweise dunkelrot bis braun. Daher bin ich nun verunsichert, ob die Blutung hormonell von der Pille kommt oder nicht und weiß daher nicht, ob ich mit der Pille pausieren soll oder nicht. Kann sie auch vom Pilzmittel kommen? Andererseits habe ich nun auch ein leichtes Ziehen im Unterleib. Kann ich etwas falsch machen, wenn ich jetzt einfach mal 7 Tage Pause mache?

    Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!


  • Re: HPV-Impfung

    Hallo le_bonheur, es gab Überlegungen, alle paar Jahre nacuzuimpfen (zu boostern). Aber bislang hält sich die Industrie damit zurück. Allerdings gibt es jetzt den 9-fach Impfstoff, der umfassender schützt. Wenn Sie den nachimpfen,hätten Sie gleich auch eine Boosterung.
    Wenn Sie Antbiotica einnehmen, muß man immer daran denken, daß die Pille nicht wirkt und es Zwischenblutungen geben kann. Deswegen würde ich wieder 7 Tage Pause machen. Danach wären Sie wieder sicher geschützt. Alles Gute und einen schönen Sonntagabend, Ihr Dr. M. Leuth

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    • Re: HPV-Impfung

      Sehr geehrter Herr Dr. Leuth,
      ich habe eine für mich sehr wichtige Frage zum „richtigen“ Zeitpunkt der Impfung bei bestehender Infektion.
      Bei mir, 30 Jahre, wurde Ende April 2017 erstmals ein auffälliges Abstrichergebnis festgestellt, ein PAP IIID2 und 3 Stämme der High Risk-Viren, darunter die 16.
      Um unseren Schutz zumindest ein wenig zu erhöhen, benutzen mein fester Partner und ich seit diesem ersten auffälligen Abstrich immer Kondome und waren davor auch erst 2 Monate zusammen. Das genannte Ergebnis wiederholte sich bei der Kontroll-untersuchung Anfang August. Daraufhin wurde ich von meiner Gynäkologin zur Dysplasiesprechstunde in das Universitätsklinikum Dresden überwiesen. Mein Termin fand Ende September statt, dort wurde nach erneutem Abstrich und Biopsieauswertung das Ergebnis bestätigt. Aufgrund des PAP IIID2- und CIN2-Wertes und da es sich um „grazile“ Zellveränderungen an nur einer kleinen Stelle des Gebärmutterhalses handelte, wurde sich für Zuwarten, Kontrolle in 3-4 Monaten und vorerst gegen eine Konisation entschieden.
      Bei meinem letzten Termin in der ersten Februarwoche 2018 waren nun die Veränderungen an zwei Stellen sichtbar und etwas größer, jedoch nicht so weit fortgeschritten, dass der Eingriff „ein klarer Fall“ wäre. Dementsprechend muss ich nun auf die Ergebnisse des Abstrichs und der Biopsie warten, dann entscheidet sich, ob Konisation ja oder nein.
      Meine Frage bezieht sich auf die Impfung mit Gardasil 9, die ich und mein Partner vornehmen sollen. Sowohl meine Gynäkologin als auch die Spezialistin im Uniklinikum rieten uns zur zeitnahen Impfung mit Gardasil 9, also vor der eventuellen Konisation und während man noch HPV-positiv ist. Obwohl die Impfung ja definitiv keine therapeutische, sondern eine prophylaktische ist, verstärke sie die Immunantwort bzw. den Aufbau von Abwehrzellen mehr als dies durch eine natürliche Infektion ausgelöst wird und könne dadurch, auch durch ggf. Kreuzprotektionen, bei der Zurückdrängung des Virus helfen und damit eine Konisation helfen zu verhindern.
      Mein Problem ist nun, dass ich, egal auf welcher Dysplasiesprechstunden-Seite eines anderen Uniklinikums oder einer anderen medizinischen Darstellung ich mich informiere, bei Infizierten stets nur von einer Impfung nach der Konisation die Rede ist, zum Schutz der Patientin vor Reinfektionen durch den Partner etc. Zudem hört man oft davon, dass die Wirkung der Impfung, wenn man noch HPV-positiv ist, eingeschränkt sein könnte, womöglich nur bei 30 % liege.
      Meine Angst ist nun, dass mein Partner und ich mit der Impfung schon jetzt beginnen, diese nun, da ich (und er ja sehr wahrscheinlich auch) nachweislich noch HPV-positiv sind, nicht richtig anschlägt bzw. nicht richtig wirkt und die Wirkung, also der Impfschutz, dann, wenn eine Konisation wirklich vorgenommen werden muss, nicht richtig vorhanden ist, es nicht genügend aktivierte Abwehrkräfte gibt und es besser gewesen wäre, bis nach dem chirurgischen Eingriff zu warten. Auf der anderen Seite steht natürlich das Argument, dass die Impfung mir ggf. jetzt schon helfen könnte, die Viren zurückzudrängen.
      Was würden Sie in diesem Falle raten: Impfung schon jetzt oder nach der Konisation? Bzw. haben Sie Erfahrungen mit der Impfung von HPV-Positiven vor einer Konisation oder kennen Sie Erfahrungsberichte zum Thema? Ich bin diesbezüglich unglaublich unsicher.
      Vielen Dank für Ihre Hilfe im Voraus!

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      • Re: HPV-Impfung

        Hallo Eine Patientin, Sie haben völlig Recht und die Ärzte nicht ! Es sei denn, es gäbe neuere Arbeiten, die die Herstellerfirma nicht veröffentlicht hat. Leider haben Sie ja die high risk Viren und nicht die low risk. Bei den letzteren ist eine Selbstheilung möglich. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein wollen, lassen Sie die Entfernung der suspekten, ja sichtbaren Bezirke mittels Lasering oder LOOP vornehmen. Dann nach Abheilung erneute HPV Kontrolle und bei Negativität 9-fach Impfung. Es kursieren im Internet auch andere, nicht certifizierte, nicht zugelassene Therapieformen, alles aber nicht sicher. Sollten Sie noch warten wollen und sich wissentschaftlich informieren wollen, könnten Sie über die hot line der Herstellerfirma noch einmal Ihr Thema diskutieren. Sie können ja mal berichten. Schönes Wochenende, Ihr Dr. M. Leuth

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        • Re: HPV-Impfung

          Sehr geehrter Herr Dr. Leuth,

          dementsprechend ist es so, dass die Impfung in dem jetzigen infizierten Stadium die Zellveränderungen weder zur Zurückbildung anregen kann noch man sich davor schützen kann, dass weitere Veränderungen durch die bestehenden Virusstämme ausgelöst werden?

          Die zweite Frage ist, ob man sich die Impfwirkung durch eine Impfung vor dem Eingriff verdirbt? Meine Angst besteht darin, dass ich durch eine zu frühe Impfung vor dem Eingriff (dadurch, dass ich noch HPV-positiv bin und die Impfung nicht richtig anschlägt) dann keinen ausreichenden Impfschutz nach dem Eingriff habe.

          Herzlichen Dank für Ihre zeitnahe Antwort!

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          • Re: HPV-Impfung

            Hallo Eine Patientin, noch einmal zum Verständnis,warum Ihnen zur Impfung geraten wurde: Es gibt keine therapeutische Impfung! Aber: Wenn alle Typen getestet wurden und Sie nur HPV 16 positiv sind, kann man impfen, um gegen die anderen Typen zu immunisieren. HPV 16 bleibt aber bestehen und da muß operiert werden. Ihr Dr. M. Leuth

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