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Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs

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  • Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs

    Hallo!!
    Ich bin nun in der 12 Klasse und bei mir steht die 15-seitige Facharbeit an...
    Nun wollte ich einmal wissen, ob ich hier Informationen darueber kriegen könnte, wie der Impfstoff aufgabaut ist (biologisch).
    Ich wuerde mich sehr ueber eine Antwort freuen!!


  • Re: Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs


    Hallo Lotte,

    das wohl am meisten verwendete Präparat im Rahmen der HPV-Immunisierung
    dürfte das Präparat Gardasil (R) der Firma Sanofi Pasteur MSD sein.

    Laut Hersteller enthält eine Fertigspritze (0,5 ml) ca. folgende Mengen an Wirkstoffen:

    - Humanes Papillomvirus -Typ 6 L1-Protein 20 Mikrogramm
    - Humanes Papillomvirus -Typ 11 L1-Protein 40 Mikrogramm
    - Humanes Papillomvirus -Typ 16 L1-Protein 40 Mikrogramm
    - Humanes Papillomvirus - Typ 18 L1-Protein 20 Mikrogramm

    Dabei handelt es sich um sog. Tot-Impfstoffe.

    Als sonstige Bestandteile werden Natriumchlorid, L-Histidin, Polysorbat 80,
    Natriumborat und Wasser für Injektionszwecke aufgeführt. Als Adjuvans wird
    amorphes Aluminiumhydroxyphosphatsulfat-Adjuvans (mit 225 Mikrogramm
    reinem Aluminium) benutzt.

    Da dieser Impfstoff gegen vier verschiedene Typen des Papillomvirus immunisieren
    soll, spricht man auch von einem tetravalenten Impfstoff. Die Immunisierung soll vor
    den Papillomviren 6 und 11 (beide spielen bei der Entstehung von Genitalwarzen eine
    Rolle) und 16 und 18 (lösen, soweit bislang bekannt, rund 70% aller Gebärmutterhals-
    krebs-Erkrankungen aus) schützen.

    Das oben erwähnte L1-Protein ist enthalten "... in Form von virus-ähnlichen Partikeln,
    hergestellt in Hefezellen (Saccharomyces cerevisiae Canade 3C-5 (Stamm 1895))
    mittels rekombinanter DNA-Technologie." (zitiert aus den Angaben des Herstellers)
    Das heißt, die Hefezellen wurden gentechnisch so verändert, dass sie die virus-ähnli-
    chen Partikel herstellen, die nukleinsäure-frei und für den Menschen nicht infektiös sind.

    Die Anbindung an das Adjuvans bewirkt, dass die Abgabe des Impfstoffs an den
    Organismus verzögert und die Immunantwort des Körpers verstärkt wird.
    Der Organismus reagiert auf die Verabreichung des Impfstoffes mit einer Immunant-
    wort, an der jedoch nicht sämtliche "Abwehrzellen" des Organismus beteiligt sind.
    Einige Zellen entwickeln sich zu sog. Gedächtniszellen, die weiterhin im Blut und den
    Lymphbahnen zirkulieren. Kommt der Organismus nun z. B. beim Geschlechtsverkehr
    erneut mit den Papillomviren 6, 11, 16 oder 18 in Kontakt, so fällt die Immunantwort
    viel schneller und wirkungsvoller aus und eine Erkrankung kann somit vermieden wer-
    den. Das ist das grobe Wirkprinzip der aktiven Immunisierung.

    Die Immunisierung gegen die genannten HP-Viren ist in letzter Zeit jedoch nicht un-
    umstritten. So wird beispielsweise von Kritikern angezweifelt, ob junge Mädchen und
    Frauen wirklich 100%ig vor einer Erkrankung geschützt sind. Der Impferfolg wird in
    Frage gestellt und auch in Fachkreisen wird z. B. das Ausmaß des Impfschutzes mo-
    mentan kontrovers diskutiert.


    Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.

    Gruß,
    Ralf Eck

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    • Re: Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs


      Hallo Lotte91! Nur zur Ergänzung sollte man noch erwähnen, dass es noch den Impfstoff Cervarix von der Firma Glaxo Smith Kline gibt.Danke Her Eck für die tolle Beantwortung der Frage. MfG M.Blaschke

      Kommentar


      • Re: Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs


        Dankeschön!! =)
        Genauso habe mir die Antwort vorgestellt. Vielen, vielen Dank! Sie haben mir auf jeden Fall weitergeholfen.

        Kommentar


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