Fressattacken....

[Tonttu_e]

Hallo!
Suche Rat, was man machen kann, wenn man immer nur noch Essen will so lange bis einem schlecht ist, genauer, wie man da drum rum kommt.
Ich bin essgestört, hatte erst Magersucht, dann Bulimie, habe gut über ein Jahr keine Fress/Kotz- Anfälle mehr gehabt und nun seit September mal mehr mal weniger, mehr jeden Tag ein oder 2 mal oder alle 2 wochen ein mal und alles dazwischen. Im Moment ist es wieder schlimm.
Ihc habe mal gehört, dass man so reagiert, wenn man mit seinen Gefühlen nicht umgehen kann. Das kann gut sein, es ist immer schlimmer wenn ich mich nicht wohl fühle. Erst habe ich mich furchtbar über eine Lehrerin geärgert, jetzt stehen die Weihnachtsferien vor der Tür und ich will nicht zurück nach Hause, denn die letzten Ferien zu Hause, im Sommer und letztes Weihnachten waren schrecklich, und ich hatte 2 Monate danach noch Depressionen. Dabei ist mein zu Hause kein Horror zu Hause! Ich kann nicht sagen, warum ich mich dort nicht wohl fühle.
Was kann ich tun, um den Fressattacken zu entgehen? Ich versuche schon immer mich abzulenken, aber ich kann mich auf nichts konzentrieren und lande dann spätestens nach 3 Stunden wieder auf der Suche nach Schokolade, Gebäck und Joghurt.
Wer einen Tip hat, bitte schnell schreiben!
Danke schon mal!
Tonttu_e

[depri]

kenn ich auch....


Hallo Tonttu_e,
die Erklärung mit dem Umgang seiner Gefühle trifft es meiner Meinung nach auf den Punkt! Wenn Du zudem auch Depressionen hast, bestätigt sich das ja.
Um langfristig gesund zu werden, hast du nur eine Wahl: lerne mit Deinen Gefühlen in einer angemessenen und erwachsenen Art umzugehen (Gefühle wahrnehmen, sortieren, kontrollieren, ausdrücken etc.). Das lernst Du tatsächlich am Besten mit Hilfe einer Therapie!
Leider gibt es keinen Schalter, den man einfach umschalten kann, oder eine Software im Kopf, die man updaten kann, so dass der Weg in der Thera ein langer und vielleicht holpriger ist..... und einfach Strategien zu entwickeln, die die FAs unterdrücken, bringen vielleicht kurzfristigen Erfolg, was die ES angeht, kommt aber leider nicht an die Wurzeln des Übels!
Wünsch Dir viel Glück!!!!
LG, Depri

[LunaMalika]

RE: kenn ich auch....


Sehe das auch so. Um eine Therapie kommt man kaum herum. Aber man kann jede Menge davon profitieren!

[Tonttu_e]

RE: Fressattacken....


hallo!
Danke für die gutgemeinten Ratschläge. Seltsam ist, dass ich es so lang nicht gemacht hab, über ein Jahr, und dass ich das ohne Therapie geschafft hab. Ich hatte vorher schon mal Therapie wegen Magersucht, später nochmal eine andere. Ich nehme an, dass man es nie wirklich los wird, dass es wirklich so ist udn wenn man einmal wieder anfängt, nicht wieder aufhört.
Fest steht aber, dass ich nie gelernt hab, Gefühle vom Essen loszukoppeln (als Grundschülerin habe ich aus Frust gegessen und war auch ziemlich molllig). DA ich schon 2 Therapien gemacht habe, frage ich mich allerdings, wieviel die bringen. Und eigentlich habe ich die Nase voll davon. Obwohl, ich werde wohl noch mal drüber nachdenken müssen, denn das ist ja kein Zustand, immer depressiv und am Fressen, wenns mir schlecht geht oder ich einfach nur Angst hab. Na ja, werde da vielleicht nach Weihnachten was in Angriff nehmen.
Danke!
Tonttu_e
PS: Das waren zwar nicht die Antworten, die ich hören wollte, aber die waren ehrlich gemeint. Wenn jemand trotzdem einen guten Tip zur kurzfristigen Unterdrückung von so Anfällen hat, wäre ich trotzdem dankbar dafür, denn dann würde ich es vielleicht seltener machen, was ja schon mal ein wenig besser wäre.

[yvypivi]

RE: Fressattacken....


hallo!
ich kenn mich da zwar nicht so aus weil ich ja nicht bulimisch bin aber wenn du diese anfälle bekommst und auf der suche nach essen bist dann geh einfach raus und mach was! da gibt es nicht so schnell ne tafel schokolade oder so und du bist erst mal abgelenkt.
wenn du nicht gerne zuhause bist, dann meide doch besuche. oder guck dass du zumindest über nacht woanders schläfst und nur für ein paar stunden zuhause bist....ich weiß sonst auch nichts besseres....aber klinik bringt nichts. davon kann ich n lied singen. weil da ist man geschützt und lebt unter total andern umständen und mit anderen leuten zusammen. zuhause ist wiede ralles beim alten und schon gehts weite rmit der scheiße...
naja hoff mal du packst das und lass dich nicht unterkriegen!!!! liebe grüße, yvy

[Tonttu_e]

RE: Fressattacken....


Hallo yvy!
Danke für den Tip, leider bringt der nicht sooo viel, wie du meinst. Erstens wohne ich allein, fahre jetzt nur über die Ferien nach Hause. Zweitens bekomme ich die Anfälle meist später abends, gegen 22 Uhr und später. Da mag ich nicht mehr unbedingt raus. Warum ich meine Eltern besuche? Sagst du selbst schon, woanders ist Schutzatmosphere, zu Hause ist wieder alles beim Alten. Ein gutes hat es ja mit zu Hause: da kann man nicht kotzen. Meine Eltern merken echt alles, oder ich bin einfach zu ungeschickt. Ich muss einfach lernen es gelassener zu nehmen. Leicht gesagt. Nun ja, ich wünsch dir auch noch was, nur Mut!!!
Tonttu_e

[Insecure]

RE: Fressattacken....


Oha... Ich kenn das alles so von mir... Komisches Gefühl, wenn man sich selbst in anderen Personen wiederfindet.
Ich leide seit knapp 5 Jahren an Magersucht und Bulimie und habe schon 4stationäre Therapien hinter mir. Nach den Aufenthalten ging es mir eine Weile ganz gut, aber dann wurde es mit jedem Mal schlimmer als vorher. Ein ständiges Auf und Ab mit dem Gewicht, den Gefühlen,...
Meine Psychologin hat auch bei mir festgestellt, dass ich keine Gefühle wahrnehmen kann. Ich unterdrücke sie einfach, unbewusst. Und ein Fressanfall, und danach das Kotzen, ist der Audruck der ewig unterdrückten, angestauten Gefühle. Man muss einen Weg finden, die Gefühle anders rauszulassen. Leider sagt sich das so einfach, imnerhin ist es ja eine Sucht. Und wenn man einmal einen totalen Heißhunger hat, dann kann man an nichts anderes mehr denken, als ans Essen. Und die Gedanken daran gehen erst weg, wenn man sich den Bauch bis kurz vorm Platzen vollgestopft hat. Die Gedanken ans Kotzen gehen schon vor dem essen los. "Ich kann ja essen, es bleibt ja eh nicht drin"... Und ich freue mich jedesmal so darauf, das macht mir echt absolut Angst!!! Ich kann es kaum erwarten, endlich allein zu sein. Wenn meine Eltern mal nicht da sind z.B. Dann freue ich mich, das Haus für mich und meine Sucht allein zu haben. Das ist sooooo krank! Aber ich habe auch keine Ahnung wie ich das in den Griff kriegen soll. Ich komme damit auch nich mehr klar. Ich weiß, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Aber wie soll ich es ändern? Die Frage bleibt auch mir offen, liebe Tonttu_e ...
Es tut mir leid, dass ich dir nicht wirklich weiterhelfen kann. Ich bin ja selbst auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage: Was tun gegen einen unermesslichen Heißhunger?
Aber vielleicht fühlst du dich jetzt nicht mehr so allein auf dieser Welt.
Alles Gute!
Insecure

[Tonttu_e]

RE: Fressattacken....


Danke für die Antworten! Stimmt, immerhin sind wir nicht allein auf der Welt. Und dagegen was zu tun ist schwer, ich denke das einzige was hilft, ist, dass man irgendwie lernt mit Gefühlen umzugehen, aber eine Therapie hilft dabei kaum, man muss es ja doch alles selbst machen.
Ich bin schon extra eine eine 3er Wohnung gezogen, habe ein eigenes Zimmer und teile Bad und Küche mit 2 anderen, Ich dachte, dann trau ich mich nicht mehr, weil ich Angst hab, dass die anderen was merken. Leider ist das nicht so, ich mach es trotzdem ca. 1-2 mal die Woche.
Viel Glück allen mit den Gefühlen!!!!!
Tonttu_e