Wollte mal hören, was Ihr den dazu sagt!
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich etwas verwirrt bin!
Was die Quelle selbst betrifft, handelt es sich um den wissenschaftlichen Informationsdienst des Europäischen Institutes für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften e. V., der sich wohl als Gegenpol der DGE versteht. Aber lest selbst!!!!!!!
Wer will, kann sich gerne mal den kompletten Artikel (pdf) anschauen – siehe Quelle ganz unten.
Trinken bis zum Ertrinken (B. Neumann)
Keine der zehn DGE-Regeln dürfte so populär sein, wie die reichlich Flüssigkeit zu Trinken. Nicht nur Sportler und Wellnessfans halten sich geradezu sklavisch an den Ratschlag, sondern auch Zeitgenossen, die sich weitaus weiniger um gesunde Ernährung scheren. Sicherheitshalber trinken sie ebenfalls regelmäßig über ihren Durst. Denn die gängige Interpretation der Empfehlung lautet: Viel trinken ist stets gesund, in jedem Alter und jeder Lebenslage.
... Im Durchschnitt kauft der Bundesbürger jährlich knapp 700 Liter Flüssigkeit. 550 davon entfallen auf nichtalkoholische Getränke, was der empfohlenen Trinkmenge von 1,5Liter täglich entspricht...
.. es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass die Gesellschaft durch fleißiges Trinken tatsächlich gesünder wurde. Trotzdem warnen Fachleute weiterhin vor zu geringer Flüssigkeitsaufnahme. Sie fordern, dass insbesondere Sportler, alte Menschen und Kinder, aber auch Diätwillige und Verschnupfte endlich mehr trinken müssten. Die Gefahren dieser Empfehlung werden dabei meist ignoriert: In den vergangenen Jahren häuften sich die Fälle von Waserintoxikation, vor allem in den genannten Zielgruppen. In Form von Lungen- und Gehirnödemen kann eine Wasservergiftung sogar lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Der Mythos des lebensspendenden Wassers darf deshalb nicht länger darüber hinwegtäuschen, dass ein Zuviel des wertvollen Nasses, besonders in Verbindung mit einer salzarmen Ernährung oder Salzverlusten nicht zu mehr Gesundheit führt, sondern so manches Mal geradewegs auf die Intensivstation.
Verkannt, unterschäztzt und gefördert: die Wasservergiftung (J. Muth)
Die Wasservergiftung (Hyperhydration) bzw. der Natriummangel (Hyponaträmie) sind zwei Seiten einer Medaille. Sie entstehen durch Wasserüberschuss, der einen relativen Salzmangel erzeugt. Während krankheits- und therapiebedingte Gründe für den Salzverlust (..) zumindest dem Arzt geläufig sind, finden beratungsbedingte Ursachen wie salzarme Kost bei gleichzeitig hoher Flüssigkeitszufuhr kaum die gebotene Aufmerksamkeit. Hohe Trinkmengen verschärfen dabei die schleichende Hyponaträmie durch salzarme Ernährung, indem sie die Natriumkonzentration des Blutes weiter verdünnen.
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Laut Jutta Muth sind die Merkmale bei einer Wasserintoxikation Durst, der jedoch als Flüssigkeitsmangel gedeutet werden. Bei chronischen Verläufen gehen die Vergiftung mit Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen, Schwindelanfällen, Lethargie und Salzhunger einher; im fortgeschrittenen Stadium vor allem bei Kindern treten Krampfanfälle auf. Bei akuter Intoxikation (z. B. bei Marathonläufern) findet man niedrigen Blutdruck. Beleibende Schäden oder sogar der Tot können bei speziellen Gehirn- und Lungenödemen die folge sein.
Ernährungsbedingte Ursachen, die zu einer Wasservergiftung sind:
- reichliche Zufuhr von natriumarmen, hypotoner Flüssigkeiten wie Apfelschorle, natriumarmes Wasser, Bier, Limonaden, Sportlergetränken und verdünnte Säuglingmilchnahrung
- hohe Zufuhr von Kalorien in flüssiger Form (Säfte bei Kindern). Hierdurch unterbleibt das Hungergefühl und es kommt zu einem Natriummangel aufgrund fehlender Zufuhr elektrolytreicher Nahrung
- Salzmangel durch eingeschränkten Verzehr bei z. B. salzarmer Diät bei Bluthochdruck oder zur Gewichtsreduktion: Verstärkung dieses Effekts bei kaliumreicher Nahrung, da Kalium der Gegenspieler des Natriums ist.
- Geringe Nahrungsaufnahme bei niederkalorischen oder eiweißarmen Diäten.
- Diuretikamißbrauch zur Gewichtsredkution, da eine vermehrte Wasserausscheidung auch eine vermehrte Natrium-, Kalium und andere Elektrolytausscheidung zur Folge hat.
Tja - und jetzt zur Frage: Wieviel soll/kann man denn dann Trinken??
Laut Frau Muth unterliegt der Wasserbedarf erheblichen individuellen Schwankungen. Manch einem reichen ½ Liter/Tag, während andere auch ohne schweißtreibende Tätigkeiten mindestens 2 Liter benötigen. Die Differenzen beruhen auf unterschiedlicher Thermoregulation oder Nierenfunktion - ohne deshalb pathologisch zu sein. Ebenso spielen die Faktoren Luftfeuchtigkeit- und temperatur eine Rolle, ebenso wie der Wassergehalt von Speisen (Gurke besteht zu 97% aus Wasser, der Apfelsaft nur zu 88%).
Eine pauschale Empfehlung der DGE wie viel Wasser denn "erträglich" sind, hält Frau Muth für völlig realitätsfremd.
Quelle: http://www.das-eule.de/wasserintoxikation.pdf
Alles Liebe
Luisa
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