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untergewicht

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  • untergewicht

    Ich habe bei einer Körpergröße von 1,62m ein Gewicht von
    ca. 43kg, obwohl ich mich völlig normal ernähre, esse sogar um einiges mehr als einige meiner normalgewichtigen Bekannten. Schilddrüse wurde bereits untersucht und ist in Ordnung. Ich würde sehr gerne 5 kg zunehmen, da ich mich zu dünn finde. Kann mir jemand ein paar Ratschläge geben?


  • RE: untergewicht


    Hallo Monika,
    wenn Du neben Deiner normalen Ernährung zunehmen möchtest, würde ich Dir empfehlen, kalorienhaltige
    Zusatzernährung zu Dir zu nehmen. Ich würde keinesfalls versuchen mehr zu Essen als gewohnt, da sich sonst Dein Magen an die überhöhte Nahrungszufuhr gewöhnen könnte und Du somit kein Sättigungsgefühl mehr verspüren konntest.
    Eine Möglichkeit wäre z.B. am Tag zusätzlich zur normalen Ernährung ein bis zwei Päckchen Fresubin zu trinken. Das ist eigentlich ein Diätmittel, enthält allerdings alle wichtigen Stoffe und ist somit zum sanften Gewichtsaufbau geeignet. Und Du vermeidest übermässiges essen.
    Ganz billig ist es allerdings nicht, am besten erkundigst Du Dich in einer Apotheke.

    Nadja

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    • RE: untergewicht


      Danke, werde ich ausprobieren, Bist Du die Nadja, die magersüchtig war? Dann hätte ich nämlich noch eine andere Frage an Dich:
      Ich habe eine magersüchtige Kollegin und ein schlechtes Gewissen, weil sie - als sie noch normalgewichtig war - immer meine überschlanke Figur bewundert hat. Es hat sich dann herausgestellt, daß sie schon damals Bulimie hatte. Das hat sich dann allerdings in Magersucht gewandelt, mittlerweile wiegt sie gerade noch 34 -35 kg bei einer Größe von 161 cm. Sie hat auch jeden Realitätssinn verloren da sie steif und fest behauptet, sie wäre nicht dünner wie ich, obwohl sie gute 8 kg weniger hat. An meinem Arbeitsplatz sind wir alle etwas hilflos, da wir nicht wissen wie wir mit ihr umgehen sollen. Ich habe bereits gehört, daß MItleid fehl am Platz ist, sie gefällt sich ja auch in dieser Rolle. Wir alle haben schon probiert mit ihr zu reden, aber es ist als würde man gegen eine Wand rennen.
      Ihr zu sagen, daß sie mit ihrer Magersucht nicht ihre Willenskraft beweist, sondern nur, daß sie nicht mit ihrem Leben zurechtkommt, ringt ihr höchstens ein müdes Lächeln ab. Sie hat bereits eine achtwöchige Therapie im Krankenhaus hinter sich, allerdings ohne jede erkennbare Besserung, vor der Therapie hatte sie wenigstens noch 42 kg, nachher nur noch 37kg. Ausserdem glaube ich, daß sie ununterbrochen lügt, z.B. im Bezug auf ihr Gewicht oder daß sie Therapiestunden besucht. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir antworten würdest, schöne Grüße, Monika

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      • RE: untergewicht


        Hallo Monika,
        gern antworte ich Dir nochmal. Die Situation die Du da schilderst, ist mir nur allzu gut bekannt ;-). Zunächstmal möchte ich Dir sagen, dass Du Dir auf keinen Fall irgendwelche Schuldgefühle (schlechtes Gewissen) machen darfst!! Auch wenn Du denken solltest, dass sie da reingeschliddert ist, weil Sie sich mit Dir verglichen hat! Du kannst wirklich nichts dafür, denn wenn Sie sich nicht Dich als Idealbild vorgenommen hätte, dann eben eine andere schlanke Frau. Hier liegt auch überhaupt nicht die Wurzel Ihres Problemes. Ich hab mich damals auch ständig mit meinen schlanken Freundinnen, Schauspielerinnen etc. verglichen. Man kann auch gar nicht damit aufhören, es ist wie ein innerer Zwang; allerdings schätzt man sich dann grundsätzlich dicker ein (das hat was mit der gestörten Wahrnehmung des eigenen Körpergewichtes zu tun). Stell Dir vor: man hat sogar mal Versuche mit Magersüchtigen gemacht, indem man sie nackt von hinten fotografiert hat. Die erste Reaktion der Magersüchtigen: Ogott, ist die dünn. Aber als sie dann wusste, dass sie es selbst war, hat sie den Körper wieder völlig anders beurteilt. An dem Beispiel siehst Du ganz gut, wie krank die Einschätzung über sich selbst sein kann.
        Wie Du weiter mit Deiner Kollegin umgehen sollst, ist schwer zu sagen. Im Grunde genommen musst Du das selbst wissen, ich kann nur meine Meinung dazu sagen, die nach allen Erfahrungen, die ich gemacht habe, zugegeben extrem ist. Ich sag sie trotzdem mal ;-)): auf keinen Fall darfst Du Mitleid haben !! Das ist ganz ganz wichtig!! Es ist schwer das jetzt richtig rüberzubringen. Meine Eltern haben damals den Fehler gemacht, immer nur Rücksicht auf mich zu nehmen. Sie haben mich wie ein rohes Ei behandelt. Und das hat mich dazu gebracht, weiterzumachen, denn ist doch furchtbar angenehm wenn jeder auf einen Rücksicht nimmt. Das hab ich dann auch total ausgenutzt um ehrlich zu sein. Ich denke, unbewusst beansprucht Mitleid und Rücksicht jede Magersüchtige für sich.Du hast das ja auch schon selbst erwähnt: man gefällt sich in der Rolle. Klar, das ist so ! Logisch, ich habe mir auch gedacht: erstens bin ich besser als andere, weil ich nicht essen muss. Ich bin viel disziplinierter, ausserdem muss man mich ja schützen, weil ich so zart und schwach bin. Wenn ich ehrlich bin (und das kann ich heute sein), dann hab ich mir das so gedacht. Weisst Du diese "Krankheit" ist nicht wie z.B. Krebs, den man einfach so bekommt und plötzlich vielleicht sterben muss. Das hier ist völlig bewusst gesteuert.Ich möchte nicht bestreiten, dass schlimme psychische Probleme zugrundeliegen, denn irgendwoher muss diese Denke ja kommen. Ich werde heute zugegeben sogar sauer, wenn ich sehe, wie sich jemand so zugrunde richtet. Aber das ist wahrscheinlich eine
        Reaktion die auf meiner eigenen Erfahrung beruht.
        Was kannst Du tun, um Deiner Kollegin zu helfen ?
        Sicher fühlst Du Dich hilflos,weisst nicht wie Du mit Ihr umgehen sollst. Bleib ganz normal, und beachte Ihr "Anderssein" nicht. Versuch abzublocken, wenn das Thema aufkommt oder sie sich wieder mit Dir vergleicht. Du hast sicher schon alles versucht und alles gesagt, was zu sagen war. Gib Ihr nicht die Gelegenheit, noch mehr Mitleid, Rücksicht und Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das ist superhart, ich weiss. Aber Du kannst Ihr nur so helfen, Ihren Realitätssinn wiederzufinden. Anders kannst Du Ihr leider nicht helfen. Das kann nur sie selbst, und zwar dann, wenn Sie an dem Punkt ankommt, an dem sie merkt, dass es ihr schlecht geht, so schlecht das sie vielleicht sterben muss. Mir gings damals so, und ich dachte echt, das wars dann. Und dann kam mir der Gedanke: lieber gesund und "dick" als nochmal so ein Gefühl zu erleben. Das ist bei jeder Sucht so, bei den Alkis und den Drogenabhängigen. Man muss ganz unten angekommen sein, um Kraft zu mobilisieren, was zu ändern! Therapien unterstützen nur, Erlebnisse, die Ursachen sein können, aufzuarbeiten.Die Magersucht ist ja nur dazu da, Unsicherheit zu kompensieren. Du siehst ja, wie oft Betroffene lügen, wie verbohrt sie sind, um Ihre Sicherheit, die sie aus der Krankheit gewinnen, nicht zu verlieren.Die Wand kann man leider nicht einbrechen. Sie würde sich vielleicht
        Gleichgesinnten öffnen. Aber auch das ist gefährlich, da man da noch mehr Konkurrenzverhalten an den Tag legt, und unter Unständen noch "nützliche" Tipps zum "Gewichtsabbau" erhält. War zumindest bei mir so.
        Aber auf jeden Fall find ich es super und sehr toll von Dir, dass Du Dich mit der Problematik Deiner Kollegin auseinandersetzst.Und Du hast eine ganze Menge Einblick und sehr viel begriffen und richtig erkannt. Wenn Du noch Fragen an mich haben solltest, dann mail mir doch auf meine Email:
        [email protected]. Würd mich wirklich sehr freuen!
        Bis dann
        Nadja

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        • RE: untergewicht


          Liebe Nadja, habe Dir am 29.08. geantwortet, hast du vielleicht übersehen...wenn du lust hast mir zurückzuantworten würde ich mich wirklich freuen.
          Marion

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          • RE: untergewicht


            Liebe Nadja, habe Dir am 29.08. geantwortet, hast du vielleicht übersehen...wenn du lust hast mir zurückzuantworten würde ich mich wirklich freuen.
            Marion

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            • RE: untergewicht


              hallo,
              nadja tut mir leid, aber ich kann deine meinung nicht teilen. ich könnte mir vorstellen, daß das mädchen im grunde gern hilfe hätte, sich aber nicht dazu durchringen kann um hilfe zu bitten. kann es denn nicht auch sein, daß sie einfach angst, bzw panik vor einem wirklich offenem gespräch hat? nicht alle magersüchtigen wollen bewundert werden und fühlen sich wohl in ihrer situation. vielleicht würde sie gern etwas ändern, aber etwas in ihr erlaubt ihr nicht, das auch zu tun.
              ich würde versuchen ihr beizustehen, wirklich helfen wirst du ihr glaube ich nicht können, monika, aber bitte laß sie nicht ganz im stich! weißt du denn ob sie im grunde gern lebt, oder ob sie mit selbstmordgedanken spielt? wie gut ist denn eure freundschaft, könnt ihr über alles reden, denn wenn ja dann würde ich versuchen mit ihr über ihre eßstörung zu reden, wenn sie total fertig und niedergeschlagen ist, ev. braucht sie jemanden, der sie einmal fest in die arme nimmt und ihr zeigt, daß sie geliebt wird.

              bitte laß sie nicht im stich!

              eure dini

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              • RE: untergewicht


                liebe dini,
                natürlich haben wir nicht vor, sie zu verstoßen und zu isolieren, aber meiner meinung nach ist es genau der falsche weg, bereitschaft zu mitleid zu zeigen. wir sind sehr wohl für sie da, und sie weiß genau, daß wir bereit sind sie ganz fest in die arme zu nehmen - ist auch schon des öfteren passiert. allerdings gibt ihr das noch lange nicht den anstoss für sie, etwas an ihrer lage zu ändern. ein offenes gespräch ist nur bis zu einer gewissen grenze möglich und ab dieser grenze blockt sie völlig ab - wir kommen einfach nicht an sie heran. zu deiner anderen frage: ob sie gerne lebt? wenn sie das tatsächlich tun würde, würde sie wohl kaum in dieser situation stecken.
                sie sprach auch öfters davon, nicht wirklich einen sinn in ihrem leben zu finden, bzw. auch keine freude. ich kann einem anderen menschen nicht seinen lebenssinn geben, das ist etwas, womit jeder selber fertig werden muß.
                wir sind auch keine engen freundinnen, ich seh sie nur in der arbeit. meiner meinung nach haben menschen mit magersucht einfach auch zu wenig den willen um ihr leben oder lebenssinn zu kämpfen, bzw. verschwenden sie ihre kraft darauf, sich selbst zu beweisen, daß sie ihren körper unter kontrolle haben und vergessen dabei, daß sie mit keinem schritt näher an eine lösung ihrer wirklichen probleme gekommen sind. auf jeden fall danke für deine anregung, schöne grüße, monika

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