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Muskelaufbau und Kaloriendefizit / wie hoch darf das Defizit maX. sein?

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  • Muskelaufbau und Kaloriendefizit / wie hoch darf das Defizit maX. sein?

    hallo Frau Dr. Breidenassel,

    sie schreiben : "Sie sollten auf keinen Fall unter ihren Grundumsatz kommen. DEnn der Grundumsatz ist der Energiebedarf den der Körper zur Aufrechterahltung aller lebensnotwendigen Funktionen benötigt. Wenn sie unter den Grundumsatz kommen wird der Körper für die benötigte Energiein erster Linie körpereigenes Protein abbauen, also Muskelmasse, aber auch Enzyme und Transportproteine und Immunssystem!
    Außerdem liegt bei ihren Angaben ihr Grundumsatz bei ca. 1500 kcal pro Tag. Bei diesem niedrigen Energiebedarf ist es aber schon schwierig alle anderen lebensnotwendigen Nährstoffe in ausreichendem Maße aufzunehmen.
    Gerade bei einer Schilddrüsenunterfunktion wird der Stoffwechsel heruntergefahren, so dass es einfach viel schwieriger wird an GEwicht zu verlieren. Deshalb brauchen Sie besonders viel Geduld und ausreichend Bewegung."

    der Österreichischer Ernährungsmediziner Dr.Kurt mMoosburger http://www.dr-moosburger.at/publikationen.php schreibt:


    Lieber Nico, wir haben deine Frage an Dr. Moosburger weitergeleitet - und eine ausführliche Antwort bekommen:

    Hallo Nico,
    wie oft, glaubst du, hab ich diese Frage schon gehört?

    Sie ist insofern nicht ungewöhnlich, weil in bestimmten Kreisen (Bodybuildung…) immer wieder behauptet wird, dass zum Muskelaufbau ein Kalorienüberschuss notwendig sei.
    Diese Vorstellung ist jedoch eine irrige und die Aussage zeugt jedoch von einem fehlerhaften Verständnis der Physik (Thermodynamik) und Physiologie. Schon in der Schule lernt man im Physikunterricht über den Energieerhaltungssatz, vielleicht erinnerst du dich daran.


    Merke: Ein „Kalorienüberschuss“ bedeutet immer die Bildung und Speicherung von „neuem“ Fettgewebe! Warum, erkläre ich dir anhand der Energiebilanz als physikalisches „Naturgesetz“.

    Was ist die Energiebilanz?

    Unter der Energiebilanz versteht man die Differenz zwischen Energiezufuhr (Nahrung) und Energie“verbrauch“ (richtiger: Energieumsatz, denn Energie wird nie verbraucht, sondern immer nur umgesetzt, siehe meinen Homepage-Artikel "Der Energieumsatz: Energie“verbrauch“ - Energiebedarf). Mit dem theoretischen physikalischen Brennwert des Körpers darf man die Energiebilanz in diesem Fall nicht in Zusammenhang bringen.
    Positive Energiebilanz (Energiezufuhr größer als -umsatz bzw. Energieumsatz kleiner als -zufuhr) bedeutet, dass "überschüssige" Energie anfällt, also Energie, die nicht im Intermediärstoffwechsel “verbraucht“, sprich umgesetzt wurde (darunter fallen auch Syntheseprozesse wie z.B. Muskelhypertrophie). Also bleibt dem Organismus nichts anderes übrig, als diesen überflüssigen Energieüberschuss, der sich nicht in Luft auflösen kann, zu speichern - und das geht nur in Form von Fett.
    Negative Energiebilanz bedeutet ein "Energiedefizit" (Energiezufuhr geringer als -umsatz bzw. Energieumsatz größer als -zufuhr), das der Organismus, der ja seinen Energiebedarf decken muss, durch Energiemobilisation (ATP) aus dem Fettgewebe (unserem klassischen Energiespeicher) kompensiert (Stichwort "Fettabbau"). Wie man eine Bilanz zieht und wie man sie ausgleicht, kann jeder Buchhalter erklären.
    Bei ausgeglichener Energiebilanz halten sich Energieumsatz (-“verbrauch“) und -zufuhr die Waage und somit bleibt auch der Körperfettanteil konstant.
    Nochmals: Jeder Stoffwechselschritt, nicht nur jeder Abbauschritt, sondern auch jeder Syntheseschritt, geht in die Energiebilanz als energie“verbrauchender“ Prozess ein, also auf die "Minusseite" der Energiebilanz (somit auch ein Muskelaufbau!). Genau das gilt es zu verstehen!
    Durch Training erhöht sich der Energieverbrauch und damit der Energiebedarf: Während der Trainingseinheit durch die Muskelarbeit, in der nachfolgenden Kompensations- und Superkompensationsphase durch die trainingsinduzierten Syntheseprozesse. Darin ist auch der sog. "Nachbrenneffekt" eingeschlossen. Diesem Mehrbedarf an Energie muss man Rechnung tragen, wenn man die Energiebilanz zieht.

    Noch was, weil auch immer wieder behauptet wird, man könne nicht gleichzeitig „abspecken“ und Muckis aufbauen: Natürlich ist ein paralleler Fettabbau und Muskelaufbau möglich. Das eine bedingt eine negative Energiebilanz, das andere eine positive Stickstoffbilanz. Beides ist grundsätzlich "nebeneinander" möglich. Aber natürlich ist es auch klar, dass man dabei die Energiezufuhr nicht stark reduzieren sollte (nicht mehr als um 200-300 kcal/d). Das "Energieminus" sollte also 1. nicht zu groß sein und 2. vorrangig durch vermehrten Energieumsatz erzielt werden. Dann ist bei entsprechendem Hypertrophietrainingsreiz ein Muskelaufbau möglich.
    Um eine neg. Energiebilanz zu erzielen, muss man im Grunde die Kalorienzufuhr überhaupt nicht reduzieren - es genügt ein Energiemehrumsatz durch das Training.

    Alles klar?




    meine Frage nun:Wie hoch darf denn das Kaloriendefizit maximal sein? was ist z.B bei 500 kcal? wird da schon das immunsystem geschwächt und geht der muskelaufbau langsamer?



  • Re: Muskelaufbau und Kaloriendefizit / wie hoch darf das Defizit maX. sein?

    Von ihrem Energiebedarf können sie in der Regel 500-800 kcal ohne Beeinträchtigung abziehen. besser ist es allerdings eine Kombintaion von einer geringeren Energieaufnahme über die Ernährung und einem höheren Energieverbrauch durch Bewegung/Sport anzustreben, denn durch die Bewegeung erhalten Sie ihre Muskelmasse.

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    • Re: Muskelaufbau und Kaloriendefizit / wie hoch darf das Defizit maX. sein?

      Manche Kraftsportler empfehlen ein Defizit von 300kcal in der sog. Definitionsphase. Dadurch wird die Muskelmasse bei fortlaufendem intensiven training kaum geschmelzt und das Fett stärker reduziert.

      Grützli

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