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Zu schnelle Gewichtsabnahme???

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  • Zu schnelle Gewichtsabnahme???

    Liebe Experten,
    ich hatte über viele Jahre bis Anfang 2012 einen BMI von >30 und war damit nach gängiger Lehrmeinung adipös. Da ich nie den berühmten "Schuss vor den Bug" bekommen habe, soll heissen, dass ich trotz allem normale Blutwerte hatte (z.B. Zucker, Cholesterin, minimal erhöhte Triglyzeride) und auch Blutdruck, Puls, EKG (Ruhe, Langzeit, Belastung), Sonographien, Doppler u.s.w. nie Grund zur Besorgnis gegeben hatten, habe ich meinen Lebensstil (leider) nicht geändert. Bis Anfang 2012. Da habe ich mir vorgenommen, etwas zu tun und ich hab's durchgezogen. Radikale Umstellung der Essgewohnheiten (keine Süssigkeiten, fettarm, kein zusätzliches Fett, Obst, Gemüse und tgl. zwischen 2,5~3,5 l Wasser (!!!)). Dazu eine tägliche Dosis Sport (Walking [10-15.000 Schritte] oder Ergometer [30~60 min. moderates radeln). Die regelmässigen ärztlichen Kontrollen haben gezeigt, dass sich meine körperlichen Werte in dieser Zeit immer weiter verbessert haben. Trotzdem fühle ich mich nicht mehr so richtig wohl, nachdem ich von diesem Training auf "Erhaltungsmodus" umgeschaltet habe. Hier kurz die wesentlichsten Ergebnisse:
    Gewicht: 92 -> 67 kg (in knapp 6 Monaten)
    BMI: 31 -> 22,5~23
    Blutdruck / Puls: 130/80 P70 -> 100/60 P40~50
    Speziell morgens liegen die Blutdruck- und Pulswerte häufig extrem niedrig (bis 80/50 P~40, manchmal noch weniger). Obwohl ich schon immer schlecht schlafe (i.d.R. ca. 4 Stunden), hat sich die Situation diesbezüglich weiter verschärft. Maximal 2~3 Stunden, mehr ist nicht drin. Egal, wann ich in's Bett gehe, ich schlafe mit konstanter Regelmässigkeit gegen 01:00 Uhr ein und bin zwischen 03 und 04:00 Uhr wieder wach ohne erneute Ruhe zu finden. Körperlich fühle ich mich nachts meist sehr unwohl. Eines oder mehrere Symptome sind stets vorhanden:
    Schwindel, Hitzeattacken, schnellerer Puls bei innerer ängstlicher Unruhe, Gefühl eines "leeren Kopfes", Schwäche, "Wegtretgefühl" u.s.w.
    Eine noch nicht medikamentös zu behandelnde Hashimoto-SD wurde vor Jahren diagnostiziert. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich mal eine erholsame Nacht hatte. Für mich ist jede Nacht Stress pur. Nur das interessiert keinen Arzt. Ob das ganze in dieses Forum gehört, weiss ich nicht recht. Aber schliesslich ist das alles ja zumindest teilweise Folge einer kompletten Umstellung der Lebensgewohnheiten, einschliesslich der Ernährung. Mich interessiert, ob die schnelle Gewichtsabnahme körperliche Probleme wie beschrieben hervorrufen bzw. verstärken kann und ob die dargestellten Werte (G, RR, P, BMI, ...) bezogen auf Alter und Grösse (m, 50, 1,72) wünschenswert sind. Haben Sie noch Hinweise in Bezug auf die richtige Ernährung?

    Beste Grüsse

    TomB


  • Re: Zu schnelle Gewichtsabnahme???


    Die extreme Umstellung ihrer Lebensgewohnheiten und die radikale Gewichtsabnahme bedeutet für ihren Körper natürlich auch Stress, so dass dies eine mögliche Ursache für die Symptome sein kann.
    Ausserdem würde ich allerdings gerade nach der Gewichtsreduktion die Schilddrüse erneut kontrollieren lassen, denn eine Schilddrüsenfehlfunktion könnte eine weitere Ursache sein. da bei ihnen schon ein Hashimoto diagostiziert wurde, sollte das auf jeden Fall nochmals kontrolliert werden.
    Zur Ernährung kann ich ihnen nur sagen, dass sie sich vollwertig und ausgewogen ernähren sollten (mind. 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag, Vollkornprodukte, fettarme Milch und -produkte, fettarmes Fleisch und- produkte). Essen sie auf den Tag verteilt ca. 5 Portionen damit sie keine zu großen Schwankungen des Blutzuckerspiegels haben. Sie sollten auch auf keinen Fall die abendmahlzeit weglassen, denn das könnte zu einem Abfall des Blutzuckers führen, der ihre Probleme gerade morgens erklären könnte. Allerdings sollte die Mahlzeit auch nicht zu groß sein, denn das widerrum könnte zu Schlaflosigkeit führen.
    Wurden auch mal andere Hormone, wie Sexualhormone kontrolliert?
    Führen sie doch auch mal ein Tagesablaufsprotokoll: und beziehen sie darin auch Stressfaktoren, Ernährung, Bewegung (Sport) mit ein und schuaen mal, ob es Tage gibt an denen es besser ist und an welchen schlechter. Oder haben sie mal auf ihre nächtliche Umgebung geachtet: Gibt es vielelcht gerade zu den von ihnen genannten Uhrzeiten Geräusche, die sie im Unterbewußstein wahrnehmen und davon aufwachen, wie z.B. Fluglärm, Bahnverkehr?

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    • Re: Zu schnelle Gewichtsabnahme???


      Sehr geehrte Fr. Dr. Breidenassel,
      vielen Dank für Ihre Antwort. Zu Ihren Anmerkungen und Fragen:
      1. Die Schilddrüse ist unter Dauerbeobachtung (Szintigraphie jährlich, Blutwerte).
      2. Die Ernährung habe ich nach der Umstellung beibehalten. 5 kleine Mahlzeiten nehme ich zwar nicht ein, aber wenigstens 3, Obst, Gemüse inbegriffen, dazu ca. 3 Liter Wasser / Tee über den Tag. Auf den Morgenkaffee verzichte ich auch nicht. Die (moderate) Abendmahlzeit lasse ich selten aus, z.B. dann, wenn der Nachmittag essenstechnisch üppig war (bspw. Feiern).
      3. Was andere Hormone betrifft, kann ich keine Aussagen treffen. Ich lasse jährlich 1-2 mal die Risikofaktoren kontrollieren (Zucker, Cholesterin, Triglyzeride, Entzündungswerte,...) sowie Blut, Schilddrüse, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse u.s.w. kontrollieren. Sexualhormone z.B. wurden jedenfalls beim Arzt noch nie angesprochen.
      4. Was die nächtliche Umgebung betrifft: Ich wohne auf dem Land. Da ist es nachts ruhig. Da stören weder Bahn noch Flugzeuge. Die Hauptstrasse ist auch weiter weg. Im Schlafzimmer ist alles ausgeschaltet und vom Stromnetz getrennt. Vor dem Schlafengehen lüfte ich stets noch mal für ca. 10 min.
      Was den Schlaf betrifft, macht mich das nervös. Kein Arzt (vom Hausarzt bis zum Neurologen) geht darauf ein. Ich war gerade beim Kardiologen zum Belastungs- und Langzeit-EKG. Auf die Rückseite des Tätigkeitsprotokolls habe ich das Problem mit allen Folgen / Symptomen aufgeschrieben und den Arzt im Befund um kurze Antwort gebeten. Keine Reaktion. Und dann liest man, dass durch chronische Schlaflosigkeit das Infarktrisiko stark ansteigt. Ziemlich unverständlich alles - oder???

      Viele Grüsse

      TomB

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      • Re: Zu schnelle Gewichtsabnahme???


        Hallo Thommy,

        hast du bei der Ursache schon mal an deinen niedrigen BD gedacht? Das nicht Durchschlafen können hängt evtl. damit zusammen. Da der BD im Liegen noch weiter absinkt, schaltet dein Körper ein Überlebensprogramm ein, indem er dich aufweckt und zum Aufstehen zwingt.

        Niedriger BD wird von den Ärzten meistens nicht ernst genommen. Die haben alle gelernt, dass das nicht schädlich, sondern nur unangenehm ist. In deinem Fall ist es aber schädlich, wenn du nicht mehr richtig zum Schlafen kommst.

        Bei manchen hilft schon, mehr Salz zu essen. Kauf dir schönes Salz, z.B. Himalajasalz oder Fleur de sel und genieße etwas davon. Wenn es nicht hilft, dann musst du nach anderen Wegen suchen, um deinen BD zu erhöhen. Leicht wird das nicht, aber es könnte gegen deine Probleme helfen.

        Beste Grüße, Rainer

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        • Re: Zu schnelle Gewichtsabnahme???


          Hallo Rainer,
          vielen Dank für Dein Statement. Tja, wenn man wüsste ... In meiner Familie ist eher höherer BD ein Thema. Auch ich selbst habe schon Bekanntschaft mit blutdrucksenkenden Mitteln schliessen müssen (BD >220 / 160 !!!). Ist zwar schon viele Jahre her, aber trotzdem. Meine jetzigen teilweise extrem niedrigen Werte habe ich erst nach der massiven Gewichtsreduzierung und die auch "nur" im Liegen. Tagsüber ist bisher alles OK. Was für mich absolut mysteriös ist, ist die Tatsache, dass ich trotz des jahrelangen chronischen Schlafmagels bisher tagsüber meist so fit war, dass ich auch Aufgaben erledigen konnte, die höchste Konzentration erforderten. Ich habe den Fehler gemacht, das dem Arzt zu sagen, und der hat gleich abgewinkt. 'Da brauchste halt nicht mehr Schlaf.' Prompt stand das in meiner Akte und es kümmert sich keiner mehr um das Problem. Selbst wenn man es explizit anspricht, wird das tapfer komplett ignoriert. Höchstens der Rat, sich die Nerven in Ordnung bringen zu lassen, kommt noch rüber. Und bei sowas reagiere ich allergisch. Ich habe um die Jahrtausendwende 5 Jahre extrem gelitten. Nach einem ziemlich heftigen (Bett-)Unfall (ist nachts zusammengebrochen) und einem offensichtlichen schweren Schleudertrauma mit allen schwerwiegenden Folgen lautete die Diagnose "psychische Auffälligkeit und Persönlichkeitsstörung". Einziger Erfolg: Die Psychiater haben mich vollends kaputtgespielt, mit Antidepressiva vollgestopft und beschimpft, weil ich nicht an die Diagnose geglaubt habe. Am Ende war's (wen wunderts) denn doch die HWS, die einen Treffer hatte. Aber das nur so nebenbei. Ich wollte damit nur sagen, dass die Diagnose "Psyche" auf mich "nervös-machend" wirkt. Sicher spielt die eine Rolle, aber ganz sicher nicht ausschliesslich.
          Dein Tip mit dem Salz ist vielleicht nicht schlecht. Vielleicht habe ich bei der Umstellung meiner Essgewohnheiten etwas zuviel des Guten getan, da ich auch auf Salzreduzierung geachtet habe. Dem steht aber wieder entgegen, dass alle Elektrolyte, jedenfalls lt. Blutbild, z.Zt. optimal sind. Es ist schon alles merkwürdig ...

          Schönes Restwochenende

          Thommy

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