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Fasten bzw Heilfasten

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  • Fasten bzw Heilfasten

    Hallo,
    Ich spiele mit den Gedanken ca 3 Wochen zu fasten um meinen Körper mal wieder zu resetten oder auf Null zu setzen.
    Bekanntlich werden bei Nahrungsmangel alle Körperzellen in einen Notfallzustand versetzt. Krankhafte Zellen können das nicht und gehen zu Grunde.
    Da Hunger in grauer Vorzeit ein häufig vorkommender Zustand war ist der Körper auf diese Situation vorbereitet.
    Ich muß nicht abnehmen ( 1,74 m , 77 kg) habe aber genug Reserven.
    Um die Zellen wirklich auf das Notprogramm zu schalten, muß ich eine Nulldiät einhalten ? oder genügt auch eine gemäsigte Eiweiß und Kohlehydratzufuhr ( je ca 50 g pro Tag)
    Man hört aich von vielen, das anschliessend Probleme mit dem Herzen und den Haaren auftreten. Zusätzlich nehmen wohl viele Personen anschliesend enorm zu. Ist dieser Effekt bei vielen Teilnehmern vorhanden ? und läste er sich durch irgendwelche Maßnahmen vermeiden ?

    Gruß


  • Re: Fasten bzw Heilfasten


    Fasten bedeutet nicht Nulldiät. Die Eiweißzufuhr sollte empfehlungsgerecht sein (0,8 g/kg KG/d); auch die Kohlenhydratzufuhr sollte mind. 180 g /d betragen, damit die Energieversorgung der glucoseabhängigen Organe sichergestellt ist. Wichtig ist natürlich eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung. Daher ist der Konsum von Gemüsebrühe, verdünnten Fruchtsäften, Molke oder auch Quark empfehlenswert.
    Daten bzgl. Gewichtsabnahme nach Heilfasten sind mir nicht bekannt. Da der Stoffwechsel beim Fasten auf Sparflamme schaltet, sollten Sie die Kalorienzufuhr nach Beendigung des Fastens schrittweise steigern. Damit kann man das Risiko einer Gewichtszunahme (Jojo-Effekte) reduzieren.

    Infos zum Fasten finden Sie hier:
    http://www.dge.de/modules.php?name=N...=article&sid=8

    Kommentar


    • Re: Fasten bzw Heilfasten


      Hallo hwmk1,

      ich habe nicht viel Ahnung vom Heilfasten, dafür aber sehr viel Erfahrung von Ernährung ohne bzw. mit wenigen KH. Du hast natürlich recht, dass die Menschheit niemals im Heute angekomen wäre, wenn die Aussage der DGE:[quote Dr. Sabine Ellinger]Auch die Kohlenhydratzufuhr sollte mind. 180 g /d betragen, damit die Energieversorgung der glucoseabhängigen Organe sichergestellt ist.[/quote]
      so stimmen würde.

      Das wichtigste Organ, das sich bevorzugt mit Glukose ernährt, ist das Gehirn. Wenn weniger Glukose zur Verfügung steht, dann kann das Gehirn seine Energieversorgung einfach mit Ketonkörpern sicherstellen. Das einzige was du dabei beachten musst sind die Umstellungsschwierigkeiten, die am Anfang auftreten können, die aber bei den meisten bereits nach 3 Tagen überwunden sind. Wenn du dazu genauere Informationen haben willst, dann lies dir mal diesen Artikel http://www.miginfo.de/molmain/main.php?docid=980 genauer durch.

      Es gibt dann noch ein paar wenige Zellen, die sich wirklich nur von Glukose ernähren können. Deren Versorgung wird dadurch sichergestellt, dass in der Leber und in den Nieren durch die Glukoneogenese Glukose aus Eiweiß und Fett synthetisiert werden. Wenn du kein Eiweiß zuführst, dann kann es passieren, dass für die Glukoneogenese Muskeleiweiß abgebaut wird. Insofern ist es wahrscheinlich vernünftig, während so einer langen Fastenzeit etwas Eiweiß zuzuführen. Kohlenhydrate sind nicht essentiell, da kommst du die 3 Wochen locker mit 0g KH aus.

      Beste Grüße, Rainer

      Kommentar


      • Re: Fasten bzw Heilfasten


        Hallo,
        Danke für die Antworten.
        Mein Ziel ist ja, das Zellennotprogramm zu starten. Ich bin jetzt 62 Jahre alt. Daher will ich auch möglicherweise schon latent vorhandenen Krebszellen frühzeitig den Überlebenshahn zuzudrehen, da diese das Notprogramm nicht aufrufen können. Daher befürchte ich, das bei einer Zufuhr von Nährstoffen diese Zellen vielleicht doch überleben.
        Wie sieht das aus ?

        Andererseits habe ich von Teilnehmern der Buchenwaldklinik gehört das sie anschliessend über längere Zeit Herzprobleme hatten. Da ist wohl schon Eiweiß aus dem Herzmuskel abgebaut worden. Und auch diese Frau klagte über Haarprobleme und enormer Gewichtszunahme. Auch andere Personen die sie in der Klinik kennenlernte hatten ihr ähnliches berichtet. Dabei gehe ich davon aus, das sie nach der Fastenzeit in der Klinik ordentlich aufgebaut wurde.
        Nach meiner Kenntnis wird beim Fasten zuerst der Glukosespeicher geleert, anschliessend wird Eiweiß aus den Muskeln abgebaut bis der Fettabbau angelaufen ist. Ich weiß nicht, ob nebenher weiter Eiweiß aus den Muskeln mit abgebaut wird. Wenn kein Fett mehr vorhanden ist, setzt erneut der Abbau von Eiweiß ein, der dann schnell lebensbedrohend wird.

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        • Re: Fasten bzw Heilfasten


          Hallo @reiner
          Nachdem ich den empfohlenen Artikel gelesen habe, könnte man den Schluß ziehen das man vor einer Fastenzeit die sportlichen Aktivitäten hochfahren sollte bei gleichzeitiger starker Reduzierung der Aufnahme von Kohlehdraten. Damit würde man den Körper für die Umstellung zum Fettstoffwechsel erheblich helfen. Das sollte sogar einige Wochen vorher geschehen, damit das Gehirn lernt den Übergang in kürzerer Zeit zu bewältigen.
          Vielen Dank für die Info.

          Gruß

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          • Re: Fasten bzw Heilfasten


            Es ist richtig, dass der menschliche Organismus aus glucogenen Aminosäuren Glucose aufbauen kann. Aber es gibt ein Problem: Bei der Gluconeogenese wird Oxalacetat dem Citratzyklus entzogen. Das ist problematisch, weil beim Abbau der Ketonkörper im Organismus AcetylCoA entsteht, das durch Bindung an Oxalacetat in den Citratzyklus eingeschleust wird. Im Citratzyklus erfolgt der weitere Abbau des Acetyl-CoA. Fehlt das Oxalacetat, ist die Einschleusung von AcetylCoA in den Citratzyklus und damit die weitere Energiegewinnung aus den Abbauprodukten der Ketonkörpern nicht mehr möglich.
            Beim Abbau von Glucose wird Oxalacetat gebildet und damit der vollständige Abbau der Ketonkörper sichergestellt.
            Fazit: Ein Minimum an Glucose ist daher notwendig, um auch im Hungerstoffwechsel eine vollständige Energiegewinnung aus Ketonkörpern zu gewährleisten.

            Quelle: Brosnan JT: Comments on metabolic needs for glucose and the role of gluconeogenesis. Eur J Clin Nutr 1999; 53, Suppl 1, S107-S111

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            • Re: Fasten bzw Heilfasten


              Danke für die Antworten,

              o.k. eine gewisse Kohlehdratzufuhr ist also sinnvoll.
              Ist auch noch eine geringe Menge an Eiweiß sinnvoll ?

              Kommentar



              • Re: Fasten bzw Heilfasten


                Hallo Frau Dr. Ellinger,

                das ist ein sehr interessantes Thema, aber sicher nur für Leistungssportler wirklich interessant. Beim Heilfasten geht es weniger darum, im Hungerstoffwechsel eine vollständige Energiegewinnung aus den Ketonkörpern zu gewährleisten. Viel wichtiger ist doch, dass die Versorgung des Gehirns mit Ketonkörpern zuverlässig sichergestellt wird.

                Dass die Ketonkörper nicht vollständig verwertet werden, das ist bekannt. Der nicht verwertete Teil wird einfach ausgeschieden und kann mit Ketosticks im Urin gemessen werden. Es wird häufig beobachtet, dass die Ketosticks nach längerer ketogener Ernährung nichts mehr anzeigen. Daraus kann man schließen, dass die Ketonkörper irgendwann tatsächlich vollständig zur Energiegewinnung genutzt werden. Dazu ist eine gewisse Gewöhnung und wahrscheinlich, wie Sie es beschrieben haben, auch eine geringe Menge an KH notwendig.

                Bekannst ist, dass die körperliche Leistungsfähigkeit beim Heilfasten nachlässt. Über die Leistungsfähigkeit des Gehirn braucht man sich aber - wenn man es mit der Länge des Fastens nicht übertreibt - keine Sorgen zu machen.

                Beste Grüße, Rainer

                Kommentar


                • Re: Fasten bzw Heilfasten


                  Was du vorhast, ist nicht nur unnuetz, sondern unverantwortlich. Es besteht bei dir kein Anlass, deinen Koerper einer derartigen Tortur zu unterziehen, mit erheblichen gesundheitlichen Risiken, die dir ja offenbar bekannt sind. Von "Resetten" kann im Zusammenang mit Nulldiaet gar keine Rede sein, so etwas braucht man nicht, der Koerper resettet sich laufend ganz automatisch von selbst.

                  Kommentar


                  • Re: Fasten bzw Heilfasten


                    Eine vollständige Kenntnis der komplexen biochemischen Zusammenhänge ist wichtig, um zu verstehen, warum ein kompletter Verzicht auf Kohlenhydrate nicht möglich ist. Eine kohlenhydratfreie Ernährung zu empfehlen ist unverantwortlich.

                    Wer heilfastet, sollte über entsprechende Fachkenntnisse verfügen oder dies unter Anleitung eines Fachmanns tun, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
                    Wunderwirkungen sind durch das Heilfasten nicht zu erwarten.

                    Kommentar



                    • Re: Fasten bzw Heilfasten


                      Hallo,
                      wenn ich das jetzt mal zusammenfasse kommt für mich folgendes raus:
                      Vor dem Fasten ca 2 Wochen Kohlehdratarme Ernährung mit gesteigerter sportlicher Betätigung. Um den Körper / Gehirn auf die beim Fasten notwendige Energiegewinnung aus Fettgewebe optimal vorzubereiten.
                      Während des Fastens sowohl Eiweißzufuhr von ca 50 - 60 Gramm
                      wie auch Kohlehyydratzufuhr, da eine gewisse Menge Kohlehydrate bei der Verwertung der Fette helfen. Empfohlene Menge liegt bei ca 180 g.
                      Dies entspricht etwa zusammen etwa 1000 kcal.
                      Ich glaube, damit kann man ziemlich lange durchhalten.

                      Die Tortur die ich meinem Körper damit aussetze ist in der Evolution eingeplant und erträglich. Die Tortur ist eher geistiger Art.
                      "hungern" wenn die Familie normal weiter lebt und mit fragen "warum, wieso, weshalb" permanent den Abbruch provoziert.
                      Ebenso ist die Einleitungsphase schwierig wie auch die Phase des Umstellens auf den normalen Stoffwechsel. Die muß langsam über min 1 Woche oder gar länger erfolgen um nicht jo-jo Effekte zu provozieren.
                      Bei der genannten Kalorienzufuhr bin ich mir nicht sicher, ob wirklich schon das Notprogramm der Zellen aufgerufen wird. Aber sonst scheint mir alles schlüssig zu sein.
                      viele Grüße

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                      • Re: Fasten bzw Heilfasten


                        Hallo,
                        ich empfehle dir das Fasten zu lassen. Wenn du denkst, dass du deinenm Körper was gutes tun mußt, dann leg lieber mal einen Schalttag pro Woche ein, welcher nur aus Obst, Gemüse, Reis und viel trinken besteht. Das Fasten ist für die Körper keine Wohltat, es bringt ihm dazu Stoffwechselwege einzugehen, die nur in Notsituation benötigt werden, sprich damit du nicht stirbst. Es entstehen dabei Stoffwechselendprodukte, welche dem Körper sogar schaden können. Z.B. Ketone, bei zu viel Ketoazitose bis zum Koma. Dein Körper ist auf Nährstoffe angwiesen, die solltest du ihm nicht verwehren.
                        Grüße

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                        • Re: Fasten bzw Heilfasten


                          Hallo,
                          Aus den Beiträgen der Vorredner und dem Artikel der weiter oben verlinkt ist, geht hervor, daß der Abbau der Ketonkörper zur Energiegewinnung genutzt wird. Damit dies vollständig geschieht, ist eine gewisse Kohlehydratzufuhr nötig. Ausserdem sollte Eiweiß weiterhin zugeführt werden.
                          Dieses Notprogramm der Zellen will ich ja bewußt einmal aufrufen. Darin sehe ich das geringste Problem.

                          Viele Grüße und danke für die Antwort

                          Kommentar


                          • Re: Fasten bzw Heilfasten


                            [quote Nadin Hahn]Es entstehen dabei Stoffwechselendprodukte, welche dem Körper sogar schaden können. Z.B. Ketone, bei zu viel Ketoazitose bis zum Koma.[/quote]

                            Ketone sind normale Stoffwechselprodukte, die dem Körper in normal auftretender Konzentration nicht schaden.

                            Zu viele Ketone, die zur Ketoazidose bis hin zum Koma führen, können nur bei länger anhaltenden absolutem Insulinmangel auftreten und das ist in der Praxis nur bei unentdeckten Typ1-Diabetikern möglich. Die Ketoazidose würde dann aber auch auftreten, wenn der unentdeckte Diabetiker nicht fastet, deshalb liegt diese Warnungen vor Ketonen ziemlich daneben.

                            Kommentar


                            • Re: Fasten bzw Heilfasten


                              Ist ein Fasten, bzw. Heilfasten auch bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung mit exokriner BS-Insuffiziens angebracht?

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