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Trinknahrung

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  • Trinknahrung

    Bitte weiß jemand Bescheid über Trinknahrung? Mein Vater ißt nichts mehr, ich möchte auch keine Sonde setzen. Vielleicht gibt es eine Trinknahrung, die effizient ist. Weiß jemand was. Bitte schreibt!
    Danke

    liebe Grüße
    Hildegard


  • Re: Trinknahrung


    Liegt eine krankheitsbedingte Ursache zugrunde? Wenn ja, sollte man die Ursache behandeln.

    Die Frage, welche Trinknahrung effizient ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Effizient ist eine Trinknahrung dann, wenn es gelingt, damit den Energie- und Nährstoffbedarf des Patienten zu decken. Wenn Ihr Vater nur wenig isst und damit weder der Energiebedarf noch Bedarf an Eiweiß gedeckt wird, wäre ein hochkalorisches, Eiweißreiches Produkt sinnvoll. Für Diabetiker und Patienten mit einer gestörten Fettverdauung gibt es spezielle Produkte, ebenso für Patienten mit Schluckstörungen. Trotz des breit gefächerten Angebots an Trinknahrungen mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen (Schoko, Vanille, Karamell, verschiedene Fruchtarten) ist die Akzeptanz im Allgemeinen relativ gering.
    Alternativen sind bilanzierte Diäten in Pulverform, die man unter flüssige oder breiige Speisen rühren kann. Sie haben den Vorteil, dass sie relativ geschmacksneutral sind. Ein Frucht- bzw. Multivitaminsaft (sofern verträglich) oder ein Dessert (z.B. Quarkspeise, Pudding), welche man mit Maltodextrin (ein kohlenhydrathaltiges, geschmacksneutrales Pulver) oder einer bilanzierten Diät in Pulverform anreichert, wäre auch in Hinblick auf den Geschmack eine Alternative zu Trinknahrungen.

    Ältere Menschen sind häufig für Suppen zu begeistern. Den Energiegehalt von Cremesuppen kann man durch Verfeinerung mit Sahne, Creme fraiche oder Maltodextrin erhöhen. Wenn nicht nur die Deckung des Energiebedarfs problematisch ist, sondern auch die Deckung des Nährstoffbedarfs, wäre es sinnvoller, die Suppe nicht (nur mit) Maltodextrin, sondern einer bilanzierten Diät in Pulverform anzureichern, die neben Energie auch alle lebensnotwendigen Nährstoffe (Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe) liefert.

    Eine Übersicht über Trinknahrungen bzw. bilanzierte Diäten finden Sie im Internet z.B. bei Fresenius-Kabi, Novartis, Nestle, Pfrimmer Nutricia und Abott.

    Kommentar


    • Re: Trinknahrung


      Danke, liebe Frau Ellinger für Ihr schnelle Antwort. Nein, es liegt keine krankheitsbedingte Ursache vor. Mein Vater ist 95 jetzt und seit kürzerer Zeit ißt er nichts mehr. Er war vor 2 Wochen im Krankenhaus, weil er eben nichts mehr gegessen hat. Dort verabreichte man ihm eine oder mehrere Infusionen. Er hat sich erholt und wieder etwas gegessen. zuhause dann, nach 5 Tagen war es wieder das Gleiche, er ißt nun gar nichts mehr. Wenn er was in den Mund nimmt, dann kaut er, kann es aber nicht hinunterschlucken. allerdings beim Trinken schluckt er. Wir geben ihm Suppen wie Tomatensuppe, Kartoffelsuppe und er trinkt nur Limonade und vielleicht ein bischen Wasser. Mein Vater war zeitlebens schwierig im Essen, immer sehr heikel, nichts schmeckt ihm, in letzter Zeit überhaupt nichts mehr. Er nimmt auch keinen Pudding mehr oder Griesbrei oder Haferschleim. Es ist so, daß nicht nur der Energiebedarf, sondern auch der Nährstoffbedarf gedeckt ist und es sehr problematisch ist. Er will keine feste Nahrung, auf keinen Fall zu sich nehmen. Wir wissen nicht mehr was wir tun sollen oder können. Der Arzt meint, daß eine Sondensetzung nicht sinnvoll ist. Wie wäre es wenn ich frage, ob er eine Infusion verabreicht? Der Arzt kommt morgen, aber ich glaube, er ist nicht begeistert, ihm eine Infusion zuhause zu geben. Dazu denke ich, müßte mein Vater wieder ins Krankenhaus, das möchte ich auch nicht. Ich schaue mal die Übersicht an. Ich frage Sie noch, ob ich vom Arzt verlangen kann,d aß mein Vater zuhause eine Infusion bekommt?

      Ich freue mich noch auf eine Antwort von Ihnen. Vielen Dank

      Liebe Grüße
      Hildegard Bergbauer

      Kommentar


      • Re: Trinknahrung


        Mir ist nicht ganz klar: Hat er Schluckprobleme und kann daher nichts essen? Oder will er nichts Essen? Oder beides?
        Schluckprobleme kann man manchmal durch eine logopädische Behandlung in den Griff bekommen. Auch die Konsistenz der Speisen muss man entsprechend anpassen. Dickflüssige Speisen sind häufig am besten zu schlucken. Diese könnte man mit einer bilanzierten Diät in Pulverform anreichern, ebenso Getränke, die er akzeptiert.
        Wenn er das Essen verweigert, weil ihm der Lebensmut fehlt – das ist keine Seltenheit bei Hochbetagten – ist es natürlich schwierig. Dies ist ein psychisches Problem. Eine Infusion ist keine dauerhafte Lösung des Problems.

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        • Re: Trinknahrung


          Er hat beides, ich denke, er will nicht mehr, und er hat Schluckprobleme. Als er vor 3 Wochen ins Krankenhaus kam wegen allgemeiner Schwäche, wurde alles untersucht, nichts wurde gefunden, auch ein Logopäde kam, ich war selbst dabei, er hat ihm das Essen eingegeben, da hatte er keine Schluckprobleme. Nachdem er wieder zuhause war, wurde er wieder schwächer, weil er auch so wenig getrunken hat. Ich habe hier im Internet gelesen, daß bei Austrocknung Schluckprobleme auftreten, das wird er wohl jetzt haben. Seine 'Getränke, die er nimmt, das sind ausschließlich die furchtbare Zitronenlimonade (viel Zucker,), vielleicht ein bischen Buttermilch, Nährbier und etwas richtiges Bier.Vielleicht noch etwas kalte Milch, das wars dann schon. In der Früh braucht er seinen Kaffee mit einem Haufen Zucker, das ihm noch zusätzlich Flüssigkeit entzieht. Ich kaufe morgen Malzkaffee! Überhaupt, glaube ich, ist mein Vater total übersäuert. er riecht auch so sauer wenn ich ihm ein Busserl geb. Ich habe das dem Doktor schon gesagt, der meinte, eine Übersäuerung kennt er nicht. Ich habe dann im Internet nachgeschaut und glesen, daß die Schulmediziner die Übersäuerung nicht anerkennen. Was soll man da dann noch reden, mit so einem Arzt . Und ich habe den Arzt schon einmal gewechselt aus ähnlichem Grunde. meine Eltern wohnen im tiefsten Bayerischem Wald, sodaß die Auswahl dort nicht sehr groß ist. Mein Vater hat ein Leben lang viel Zucker gegessen ist aber nicht zuckerkrank. überhaupt war er nie krank, nur ein paar Unfälle hatte er, bei einem bekam er ein neues Oberschenkelgelenk, das jetzt total ausgemergelt ist und ihm recht weh tut. Vor einigen Jahren bekam er einen Herzschrittmacher, wegen Herzinsuffienz. Das macht mir sehr Angst, denn ich stell mir vor, daß das Herz ewig schlägt und alle anderen Organe erst versagen werden. Durch seinen Oberschenkelhalsbruch konnte er die letzten Jahre nicht mehr gehen und hat sehr darunter gelitten. mein Vater war ein äußerst vitaler Mensch. Er war Flieger und Handwerker(Othopädiemechaniker). er hat ein Leben lang sehr viel gearbeitet, körperlich. Die letzte Zeit ist er nur noch am Kachelofen gesessen und hat uns das leben sehr schwer gemacht. Fast ein Tyrann ist er geworden, ich kann es auch verstehen, denn früher war er sehr selbstständig. Mitte Oktober fing es an, daß er überhaupt nicht mehr gehen und stehen konnte und wir ihn aus dem Bett in den Rollstuhl heben mußten. Ab da ging es dann schnell noch mehr bergab. Seit November steht er überhaupt nicht mehr auf. Am 9. Nov. habe ich mit ihm noch ein Kreuzworträtsel gelöst, er wußte mehr als ich! Jetzt spricht er kaum noch.

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          • Re: Trinknahrung


            Im hohen Alter läßt das Durstempfinden und die Konzentrationsfähigkeit der Nieren nach. Außerdem nimmt der Gesamtkörperwassergehalt ab. Daher steigt im Alter das Exsikkose-Risiko (d.h. das Risiko auszutrocknen). Daher ist es wichtig, bei älteren Menschen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Man sollte sie immer wieder zum Trinken animieren und hierbei die individuellen Vorlieben soweit wie möglich berücksichtigen.

            Der ernährungsphysiologische Wert einer gezuckerten Zitronenlimonade ist natürlich gering, da sie Energie liefert, aber keine Mikronährstoffe. Das ist aber bei Hochbetagten, die ein Problem haben, den Flüssigkeitsbedarf zu decken, nicht entscheidend. Wenn Ihr Vater gerne Zitronenlimo trinkt, sollte man sie nicht verbieten. Die Zitronenlimo liefert reichlich Energie, und die kann er ja auch brauchen! Auch gegen Kaffee und Bier (in Maßen) ist nichts einzuwenden. Kaffee ist entgegen früheren Diskussionen übrigens kein Flüssigkeitsräuber und trägt daher zur Flüssigkeitszufuhr bei (s. Link).
            http://www.dge.de/modules.php?name=N...rticle&sid=463

            Zur Übersäuerung: der pH-Wert im Blut wird durch verschiedene Mechanismen in einem engen Bereich relativ konstant gehalten, daher ist eine Übersäuerung des Blutes nicht möglich, es sei denn, man hat eine Niereninsuffizienz im fortgeschrittenen Stadium. Sie meinen vermutlich nicht die Übersäuerung des Blutes, sondern den sauren Geruch, der häufig bei Erkrankungen des Magens auftritt, häufig auch Folge einer unzureichenden Mundhygiene ist.

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            • Re: Trinknahrung


              Vieen Dank, liebe Frau Dr. Ellinger über die Aufklärung und die Antwort auf meine mail.
              Heute war der Arzt hier bei meinem Vater. Er hat gemeint, daß sich der Zustand meines Vaters erheblich verschlechtert hätte und er nicht mehr lange zu leben hätte, vielleicht 4 Wochen. Der Arzt hat meinen Vater die Zunge rausstrecken lassen und ihm dann gesagt, er sollte doch mehr trinken,, da er sonst austrocknen wrde. Als ich dem Arzt sagte, daß ich möchte, daß er eine Infusion setzen sollte, hat der Arzt abgelehnt.Er würde dies, genau wie die Sonde, nicht
              für gut heißen.
              Am Nachmittag bin ich dann in die Apotheke und hab das der Apothekerin erzählt, Diese war schockiert und hat gesagt, daß dies unterlassene Hilfeleistung wäre. Ich sollte sofort den Arzt wechseln oder meinen Vater ins Krankenhaus bringen lassen. Dies möchte ich nicht, da er sonst an alles mögliche angeschlossen wird, er würde das selbst nicht wollen, das hat er schon früher geäußert. Wir hatten dann die Idee, daß morgen früh die Schwester, die kommt und meinen Vater wäscht, die Infusion mit Kochsalzlösung setzen wird. Ist das richtig? Sollte ich das machen ? Schon, oder? Die Apothekerin sagte, daß sie sicher ist, daß es meinem Vater danach gleich viel besser geht und er dann bestimmt von selber trinkt und vielleicht auch ißt und daß er dann auch nicht so verwirrt ist. Was meinen Sie bitte?
              Ich warte dankbar auf Ihre Antwort.

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              • Re: Trinknahrung


                Eine parenterale Ernährung ist eine verordnungsfähige Maßnahme und lt. AMWF-Leitlinie nur unter bestimmten Indikationen angezeigt, wenn
                - der Patient nicht in der Lage ist, sich ausreichend oral oder enteral zu ernähren,
                - keine anderen Gründe gegen eine Entlassung des Patienten aus dem Krankenhaus sprechen,
                - die ärztliche Einschätzung einen mindestens vierwöchigen Zeitraum für die Heim-PE erwarten lässt,
                - der Patient die Maßnahme wünscht bzw. einverstanden ist, und
                - anzunehmen ist, dass durch die Maßnahme der Krankheitszustand oder die Lebensqualität gebessert bzw. erhalten werden

                Diese Indikationen scheinen offenbar nicht vorzuliegen, sonst hätte der Arzt anders entschieden. Wenn Sie sich unsicher sind, sollten beim Arzt nochmal nachfragen.
                Ausführliche Infos hierzu unter http://www.awmf.org/
                Eine Antwort bgzl. ethischer und rechtlicher Fragen gibt Ihnen die Publikation von DGEM/DGG:
                http://www.dgem.de/enteral2.htm

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