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Fremdhilfe bei Unterzuckerungen allgemein

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  • Fremdhilfe bei Unterzuckerungen allgemein

    Hallo liebe Mitschreiber,

    es ist mir nun schon häufiger passiert, dass ich in einer Situation war, aus der ich fast nicht ohne fremde Hilfe herausgekommen wäre, wo die Menschen um mich herum aber völlig ignorant und absolut nicht hilfreich waren.
    Ich möchte mit diesem Beitrag eigentlich nur fragen wie es anderen ergeht, was erlebt ihr wenn ihr zitternd auf der Straße steht und den Traubenzucker kaum noch auspacken könnt, oder auf der Straße um Hilfe bittet?
    Selbst eine Neurologin oder Pschiaterin schickte mich bei einer Unterzuckerung ins Wartezimmer, der Schluss, zu dem ich dann komme ist folgender: Die Leute wissen nicht wie das ist und was bei einer Unterzuckerung geschen kann. Selbst meine Mutter kann es sich nicht vorstellen, ich fragte sie einmal ob sie vorbeikommen könnte weil ich in einer Unterzuckerung bin und kurz vor dem "Einschlafen" stehe, sie antwortete nur, dass ich dann vorbeikommen soll. Ich werde einen Deibel tun und mich in einem solchen Zustand ins Auto oder in den Bus setzen!
    Wie reagieren eure Bekannten, Verwandten, Freunde und eure Umwelt auf so eine Situation?

    Ich kann nur Gotte bitten, dass ich niemals in eine Situation komme, in der ich es nicht doch noch gerade so alleine heraus schaffe. Vielleicht sollten die Medien über solche Themen mehr informieren, ich jedenfalls halte das schon für unterlassene Hilfeleistung und für diesen Zustand kann ich nichts. Wenn vor mir jemand umkippt, oder in einem Zustand ist, der mir seltsam vorkommt frage ich zunächst erstmal nach ob es demjenigen gut ginge, selbst wenn es betrunkene Fahradfahrer sind, die auf der Straße fahren und umkippen. Es sind Menschenleben!!!

    Also, ich hoffe auf eure Antworten und wünsche einen schönen Sonntag, Grüße, Atomi


  • RE: Fremdhilfe bei Unterzuckerungen allgemein


    Hallo Atomi,
    also zunächst habe ich keinerlei Probleme damit, weil man bei einer Unterzuckerung nicht sofort von jetzt auf nachher zittert und nichts mehr mit den eigenen Händen fertig bringt. Ich habs ein paar mal schon erlebt und wenn ich einen Kohlenhydratmangel merke habe ich BZ-Werte von ca. 50. In dieser Situation bin ich noch immer in der Lage gewesen, mir selbst zu helfen. Es muss ja nicht immer Traubenzucker sein; ein Apfel hilft genauso oder auch Gummibärchen oder irgendwas.
    Problematisch ist eigentlich nur, wenn ich wo bin, wo ich keine Kohlehydrate zu mir nehmen kann - beispielsweise allein im Auto und nichts dabei. Aber genau das ist doch die Situation, die wir vorausplanen müssen durch entsprechendes Essen, Kohlenhydrate bevorraten oder eben auch durch Nicht-Spritzen.

    Zum Anderen habe ich allen Personen in meinem Umfeld (Arbeitskollegen, Familie Freunde...) gesagt, was passieren kann und was diese dann machen sollten. Ich habe fremde Hilfe bisher noch nie benötigt und hatte bisher noch keinen Menschen erlebt, der mir seine Unterstützung verweigerte.

    Was ich nicht ganz verstehe, Atomi, du konntest deine Mutter anrufen und um Hilfe bitten aber warst nicht mehr in der Lage etwas zu essen oder hattest du gar nichts essbares, auf das du zurückgreifen konntest?!?

    LG

    Robert

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    • RE: Fremdhilfe bei Unterzuckerungen allgemein


      Hallo Robert,

      es waren zwei Dinge:
      Das mit meiner Mutter, ich konnte essen und hatte was da, wollte mich aber nicht mit BEs vollstopfen um dann mit 400 mg/dl wieder aufzuwachen, war mir aber auch nicht sicher wie weit der noch sinkt und wie stabil der BZ ist. Dabei war ich allerdings schon sowas von komatös müde.. Sie rief mich in dem Moment an wo ich die Augen fast schon geschlossen hatte und die Unterzuckerung losging.

      Mein BZ sinkt gerne mal sehr schnell und unbemerkt, bei der Neurologin, nach dem Termin, lag er nach ca. 10 BEs (15 min nach dem Gegenessen) noch immer nur bei 36 mg/dl und sank weiter. Was dahiner steckt weiß ich mal wieder nicht, schätze der BE-Faktor hatte sich mindestens halbiert und Morgen-, Mittags-Bolus haben sich überlappt. Ich verwende ein tierisches Normalinsulin in der Pumpe, das wirkt bei mir aufgrund von Insulinautoantikörpern manchmal total unberechenbar und verzögert :-(
      Wenn ich Werte um die 50 mg/dl immer merken würde wäre mir geholfen, das ist aber wegen häufiger Hypos nicht der Fall und da kann es auch mal vorkommen, dass ich das erst bei Werten < 30 mg/dl merke, dann ist es aber auch fast schon zu spät zum Handeln.

      Nach diesen Erlebnissen habe ich Bedenken, dass man mir Hilfestellung leistet wenn ich doch mal auf der Straße umkippen sollte und werde meinen BZ bewusst höher einstellen, d.h. hohe pp-Werte um die 300 mg/dl in Kauf nehmen um keine Hypo zu bekommen!
      Keine schönen Aussichten aber was soll ich machen, anderes Insulin funktioniert bei mir ja leider nicht.

      Auf Arbeit habe ich keine Angst, möchte das aber vermeiden, auch zuhause wenn ich alleine bin kann ich noch immer den Nachbarn zu Hilfe rufen, wenn möglich, oder die Katzen nerven mich, dass ich aufwache, bzw. der Hund schlägt Alarm. Auf meine Tiere ist mehr Verlass als auf meine Mitmenschen, traurige Erkenntnis..

      Danke für die Antwort :-)

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      • RE: Fremdhilfe bei Unterzuckerungen allgemein


        Hallo Atomi!
        Meinen Mann haben sie schon mal auf Arbeit einer Alkoholkontrolle unterziehen wollen, weil er so lallerig und zittrig war, die Augen glasig waren. Finde dich mal damit ab: wer nicht selbst betroffen ist, der interessiert sich nicht dafür. Oder interessierst du dich intensiv für Migeräne, außer du hast zufällig auch diese schrecklichen Schmerzen zu allen möglichen und unmöglichen Situationen? Eher nicht, ist ja nicht dein Leiden. Meine Prognose: in 15-20 Jahren haben 50% Diabetes. Dann wird das schon in der Schule gelehrt. Es geht ja schon los mit den dicken Moppelchen im Kindergarten- die zukünftigen Diabetiker. Es ist traurig, das mitanzusehen. Die Mutti fett, das Kind sieht aus wie ihr Miniabbild und der Hund vor dem Kindergarten hat auch öfter an der Cäsar-Dose genascht, wie es gut für ihn gewesen wäre.
        Unsere Kinder wissen jedenfalls, was Diabetes ist, soweit sie das verstehen können und sie kennen auch die Speichertaste mit dem Notruf, wenn bestimmte Dinge geschehen, die für sie unheimlich sind. Gerade dieses wegschlafen ist so furchtbar, wenn dann möglicherweise auch noch Aussetzer in der Atmung sind, anzusehen, wenn man zufällig dazukommt. Sei froh, dass du deine Tiere hast. deren Instinkt hat dir sicher so manches Mal wieder ins Leben geholfen. Das haben sie, glaub ich, im vergangenen Jahr auch mal im Diab.-Ratgeber als Thema gehabt. Faszinierend! Wünsche dir jedenfalls viel Toleranz in deiner Umwelt und immer Hilfe, wenn sie nötig ist! LG Jeli

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        • RE: Fremdhilfe bei Unterzuckerungen allgemein


          Hallo Jeli,

          wie Recht Du damit hast, leider..

          Ich wünsche Dir auch, dass in solchen Situationen immer jemand mit Fürsorge da ist :-)

          Alles Liebe, Atomi

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          • RE: Fremdhilfe bei Unterzuckerungen allgemein


            Also eine solche situation hatte ich erst einmal. Ich war auf der arbeit und wollte wie immer kurz vor mittag zum bäcker gehen um mir ein belegtes brötchen zu kaufen. da das aber eine strecke von 3 minuten ist, habe ich auch keinen traubenzucker eingepackt... "ich bin ja gleich wieder hier. es dauert ja nicht lange" - fataler fehler, denn unterwegs unterzuckerte ich. ich konnte mich mal eben noch schnell zum bäcker schleifen und ihn bitten mir etwas zucker o.ä. zu geben.
            klar schaute der auch erstmal sparsam, aber als ich sagte ich sei diabetiker und gerade am unterzuckert, hat er fix ein eine tüte rohrzucker rausgeholt und mir ein glas wasser hingestellt. fragte sogar noch, ob er mir schnell ein marmeladenbrötchen machen sollte. das fand ich sehr aufmerksam und hilfsbereit. man hatte auch gedult mit mir, da ich die ganze "kasse" blockierte, totz ellenlanger schlange hinter mir.
            nundenn, das war ein sehr positives erlebnis und ich hoffe auch in zukunft, sollte mir sowas nochmal passieren (jetzt bin ich allerdings schlauer und hab _immer_ was dabei), dass ich wieder auf solch hilfsbereite menschen stosse.

            aber im allgemeinen finde ich auch, dass man die menschen besser aufklären sollte. natuerlich ist es so, dass wenn man nicht selbst betroffen ist, man nicht sonderlich interessiert ist, aber die menschen die die hilfe in dem moment dringend brauchen, wären mehr als nur dankbar, wenn andere schneller reagieren würden auf die anzeichen einer unterzuckerung.

            aber es wird sich wohl so schnell nichts ändern an der sache und ich kann nur jedem diabetiker empfehlen: egal wie kurz die strecken sind, die man "mal eben" gehen will oder was auch immer... habt immer etwas dabei und vorallem reagiert rechtzeitig auf die zeichen eures körpers.
            ich weiss, alles leichter gesagt als getan, ich weiss selbst wie das ist, wenn man eine unterzuckerung nicht sofort merkt, weil die symptome fehlen...

            naja, auf jedenfall wünsche ich allen "leidensgenossen" weiterhin alles gute

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            • RE: Fremdhilfe bei Unterzuckerungen allgemein


              Hallo!

              Also ich kann mich Atomi nur anschießen. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. In den meisten Fällen kann ich mir zwar selbst helfen, aber wenn ich unter Stress stehe und dadurch die Unterzuckerung nicht schnell genug merke und auf der Strasse jemanden ansprechen muss der mir den Traubenzucker aufmacht, sind die Reaktionen teilweise wirklich nicht freundlich. Manchmal sind die Leute auch supernett und fragen ob sie sonst noch irgendwie helfen können und ob sie bei einem bleiben sollen bis es wieder besser ist.
              Ein Erlebnis allerdings hat mich schon etwas geprägt.
              Es war vor zwei Jahren. Da war ich alleine in Österreich im Urlaub und mit dem Auto unterwegs.
              Ich bin normalerweise so ein Typ der lieber einmal zuviel kontrolliert, gerade beim Autofahren und so, aber an diesem Tag war irgendwie alles anders.
              Ich habe meine Unterzuckerung nicht bemerkt und bin nach im Auto bewusstlos geworden. Ich konnte wohl noch vorher irgendwie an die Seite fahren, denn passiert ist nichts.
              Irgendwann kam ich dann wieder zu mir und der Notarzt stand neben mir.
              Ein Urlauber hatte den Arzt angerufen.
              Er hatte mir später erzählt das er von seinem Hotel aus gesehen hätte das ich an die Seite gefahren bin.
              Als er nach einer halben Stunde wieder schaute stand ich immer noch da und er kam nachschauen und da lag mein Kopf auf dem Lenkrad.
              Er meinte er wusste nicht was er tun sollte ich wäre nicht mehr ansprechbar gewesen und hätte fast mitten auf der Strasse gestanden.
              Was mich gewundert hat ist allerdings das nicht mal ein Autofahrer auf die Idee kommt anzuhalten und mal nachzuschauen. Die Menschen denken heutzutage nur noch an sich selbst.
              Ich war diesem Mann sehr dankbar und ich habe auch heute noch Kontakt zu ihm.

              Christina

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