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Pathologische Nierenschwelle?

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  • Pathologische Nierenschwelle?

    Ich hätte eine ziemlich spezielle Frage, insbesondere an Hr. Dr. Keuthagen. Aber vielleicht haben auch die anderen hier eine Idee dazu.

    Habe jetzt eigentlich immer recht gute BZ Werte.
    Jetzt hatte ich aber wieder mal einen kompletten Ausreißer nach oben.
    Vor dem Abendessen 80 Libre, dann gab es Nudeln mit Gemüse (meistens gibt es hierbei zz einen Anstieg auf ca. 180, max. 200)
    dieses Mal stieg er innerhalb 3/4 Stunde an, auf 200 (zufällig gescannt) hier war ich auf Toilette ganz normal (auch den Tag normal getrunken und am Klo, keine Auffälligkeiten).

    Der Blutzucker stieg weiter auf 272 blutig gemessen. Höchster Libre Wert war bei 258. Ca. halbe Stunde nach dem ersten Klo-Gang begann der heftige Harndrang. Urin-Stix zeigte den Farbwert zwischen den Feldern 500 und 1000. Eher Richtung 1000!!
    Der Blutzucker blieb mehr als zwei Stunden über 200. Habe dann nach einer Weile nochmal bei Libre Wert 170 einen Urin-Stix gemessen. Dieses Mal genau den Farbton bei 500... Ich hatte auch sehr starke Symptome.

    Die ganze Nacht starken Durst, habe aber absichtlich die Nacht nichts mehr getrunken. Am Morgen, leider ohne Urin-Stix, am Klo, die Urinmenge war beachtlich, die ganze Nacht war ich bei ca. 150!..
    Der Durst hielt dann den gesamten Tag an, bis es langsam wieder besser wurde.

    Das war ja jetzt nicht das erste Mal, dass ich deutlich höhere Harnzuckerwerte messe, als Blutzuckerwerte. Und ich habe immer dabei extreme Symptome, die eher für die Harnzuckerwerte sprechen...

    Ist das echt noch normal? Oder stimmt da irgendetwas mit der Nierenschwelle bei mir nicht?? Bei normalen Blutzuckerwerten um die 100 ist der Harnzuckertest negativ.

    Diabetesberaterin meinte, die Harnzuckerwerte wären nicht so genau. Aber ich weiß ja nicht. Wenn es jetzt mehrfach so aufgefallen ist und soweit ich es mitbekommen habe, sind bei ca. 2-Stündigen 200er Werten bei kaum jemanden die Symptome so stark ausgeprägt wie bei mir..

    Vielleicht hat irgendjemand hier eine Antwort und ihm fällt was dazu ein??


  • Re: Pathologische Nierenschwelle?

    Hallo July,

    Es wäre durchaus denkbar, dass deine Nierenschwelle aus irgend enem Grund herabgesetzt ist. Bekannt ist so etwas von MODY Typ 3 und Typ 1, bei denen es eine genetische Ursache hat. Ich halte es nicht für wahrscheinlich, dass du MODY hast, aber es sind bestimmt noch andere Ursachen dafür denkbar.

    Es klingt so, als würde dir eine herabgesetzte Nierenschwelle große Angst einjagen. Aus meiner Sicht muss es das nicht. Neben den oben genannten MODY-Typen, bei denen die Nierenschwelle natürlich herabgesetzt ist, gibt es auch noch die Anwendung von SGLT-2 und -1-Hemmern bei Typ1-Diabetes mit einer recht guten Wirkung auf die Glättung der BZ-Spitzen. Gestritten wird um deren Anwendung nur wegen der selten auftretenden, aber recht unschönen Nebenwirkungen. Die sind aber bei dir nicht zu erwarten, weil du ja die meiste Zeit deinen BZ gut im Griff hast. Du kannst dich also zurücklehnen und eine herabgesetzte Nierenschwelle einfach nur als zusätzliche Sicherheit für einen guten BZ-Verlauf betrachten.

    Ich vermute bei mir (auf Grund von Symptomen und vom Verlauf bei mir und meinem Vater) einen MODY Typ 3 und kenne durchaus die Unannehmlichkeiten, die mit einer niedrigen Nierenschwelle verbunden sind. Vor meiner Diagnose ist es mir häufig wie dir ergangen, nur dass ich nicht wußte, woran es liegt und was man dagegen tun kann. Ein praktischer Tipp wäre, in solchen Situationen nicht weniger zu trinken. Das hilft nichts und verschlimmert die Sache nur. Wenn du oft auf die Toilette musst, dann solltest du die verlorene Flüssigkeit lieber wieder ersetzen, um nicht den Nieren noch zusätzlichen Stress zu machen.

    Beste Grüße, Rainer

    Kommentar


    • Re: Pathologische Nierenschwelle?

      Deine Leber muss in Deinem Beispiel zuerstmal ne groooße Menge mehr Glukose raus gelassen haben, als Du das normal nach ähnlichem Essen gewöhnt bist. Und Deine Nieren müssen sehr viel mehr Glukose ausgeschieden haben, als bei entsprechendem BZ normal erwartet wird. Sagt mir, dass die Regelungen beider Organkomplexe in einer Weise gestört/defekt sind, die ich so in nem Diabetes-Zusammenhang nicht kenne. Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang mit Deiner Vorerkrankung. Wäre in meinen Augen ne Herausforderung für Endo mit Schwerpunkt Hepatologie und Nephrologie bzw. ein entsprechendes Fachteam.

      Nächtliche Toilettengänge sind lästig. Aber Glukose, die aus dem Primärharn nicht wieder in den Kreislauf zurück gefiltert wird, nimmt pro Gramm ihre 5 Gramm Wasser mit in die Blase, ganz egal, ob Du die passend getrunken hast oder woher sonst im Organismus die genommen werden.

      Kommentar


      • Re: Pathologische Nierenschwelle?

        Danke schonmal für eure Antworten. Werde jetzt beim nächsten Mal mehr trinken. Wollte halt immer warten, bis der Harnzucker weg ist, damit ich sicher weiß, dass er wirklich wieder weg ist und ich wieder was essen kann. Vorher mag ich halt dann auch nichts essen, wenn der Körper sowieso gerade zu viel Zucker hatte.


        Rainer.
        Naja, Mody habe ich ja selbst eine Zeit lang bei mir vermutet. Weil halt bestimmte Kriterien (u25, normalgewichtig, keine Antikörper, keine Insulinresistenz, pos. Familienanamnese) schon dafür sprechen würden. Jedoch da ich ja so schnell insulinpflichtig geworden bin, spricht das ja total dagegen. Und mittlerweile habe ich fast schon Angst, doch noch als MODY diagnostiziert zu werden, sollte es denn überhaupt je einer gewesen sein, dass man mir dann mein Insulin wieder wegnehmen könnte, weil ja angeblich MODY selten Insulin braucht und oft nur mit Diät behandelt werden kann. Was bei mir definitiv nicht funktioniert. Genauso wenig wie ich irgendwelche OADs nehmen würde.
        Deshalb habe ich jetzt den Verdacht komplett fallen gelassen und gehe einfach mal davon aus, dass ich schon den pankreopriven Diabetes habe, der diagnostiziert worden ist.
        Wie sieht denn dein Verlauf aus, weswegen du Mody bei dir vermutest?

        hjt_Jürgen

        Ich habe öfters mal, dass ich über 200 schieße. Das ist aber überhaupt nicht vorhersehbar, ich kann ein Essen 10x genau gleiche Menge essen, alles gut, bleibe unter 200, oft sogar unter 180. Und dann habe ich wieder mal so Ausreißer nach oben. Anscheinend ist es abhängig, wie viel meine BSD genau in diesem Moment selbst steuern kann und wie gut mein Darm die Nahrung aufnimmt.. Ich schau schon, dass ich mittlerweile definitiv nicht mehr in der Basallücke esse, weil da waren dann 200er Werte vorprogrammiert.
        Warum sollte jetzt bei den Werten die Leber Probleme machen??

        Ach so, falls es interessant in dem Zusammenhang wäre (?), GFR und auch die anderen Blutwerte (Leber, Nieren...), sowie der gestixte Urin beim letzten Quartalscheck waren komplett in Ordnung.

        Kommentar



        • Re: Pathologische Nierenschwelle?

          Ich hätte eine ziemlich spezielle Frage, insbesondere an Hr. Dr. Keuthagen. Aber vielleicht haben auch die anderen hier eine Idee dazu.

          Habe jetzt eigentlich immer recht gute BZ Werte.
          Jetzt hatte ich aber wieder mal einen kompletten Ausreißer nach oben.
          Vor dem Abendessen 80 Libre, dann gab es Nudeln mit Gemüse (meistens gibt es hierbei zz einen Anstieg auf ca. 180, max. 200)
          dieses Mal stieg er innerhalb 3/4 Stunde an, auf 200 (zufällig gescannt) hier war ich auf Toilette ganz normal (auch den Tag normal getrunken und am Klo, keine Auffälligkeiten).

          Der Blutzucker stieg weiter auf 272 blutig gemessen. Höchster Libre Wert war bei 258. Ca. halbe Stunde nach dem ersten Klo-Gang begann der heftige Harndrang. Urin-Stix zeigte den Farbwert zwischen den Feldern 500 und 1000. Eher Richtung 1000!!
          Der Blutzucker blieb mehr als zwei Stunden über 200. Habe dann nach einer Weile nochmal bei Libre Wert 170 einen Urin-Stix gemessen. Dieses Mal genau den Farbton bei 500... Ich hatte auch sehr starke Symptome.

          Die ganze Nacht starken Durst, habe aber absichtlich die Nacht nichts mehr getrunken. Am Morgen, leider ohne Urin-Stix, am Klo, die Urinmenge war beachtlich, die ganze Nacht war ich bei ca. 150!..
          Der Durst hielt dann den gesamten Tag an, bis es langsam wieder besser wurde.

          Das war ja jetzt nicht das erste Mal, dass ich deutlich höhere Harnzuckerwerte messe, als Blutzuckerwerte. Und ich habe immer dabei extreme Symptome, die eher für die Harnzuckerwerte sprechen...

          Ist das echt noch normal? Oder stimmt da irgendetwas mit der Nierenschwelle bei mir nicht?? Bei normalen Blutzuckerwerten um die 100 ist der Harnzuckertest negativ.

          Diabetesberaterin meinte, die Harnzuckerwerte wären nicht so genau. Aber ich weiß ja nicht. Wenn es jetzt mehrfach so aufgefallen ist und soweit ich es mitbekommen habe, sind bei ca. 2-Stündigen 200er Werten bei kaum jemanden die Symptome so stark ausgeprägt wie bei mir..

          Vielleicht hat irgendjemand hier eine Antwort und ihm fällt was dazu ein??
          Die Frage ist tatsächlich speziell und auch nicht leicht zu beantworten. In den letzten Jahren sind Urinzuckerkontrollen selten geworden. Es fehlt (mir) an Erfahrung. Ich gehe davon aus, dass es ich um einen typischen Verlauf handelt.

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          • Re: Pathologische Nierenschwelle?

            Ich gehe eher von nem atypischen Verlauf aus. Bei BZ unter 200 würde ich typisch kaum noch Glukose im Urin erwarten.

            An Mögllichkeiten zur Interpretation gibt es da mehrere, ohne dass da ein Organ defekt sein müsste. Wenn die Leber mehr Glukose ausgibt, als normal, dann muss sie nicht defekt sein, sondern dann kann irgendwo in der Regelung aus welchen Gründen auch immer die Aufforderung zu größerer Glukose-Ausgabe kommen. Und Ńieren, die auch noch bei 170mg/dl größere Mengen Glukose nicht aus dem Primärharn zurückfiltern, sondern mit dem dran hängenden Wasser in die Blase entsorgen, sind ja nicht defekt, sondern lediglich entsprechend gesteuert, im Behandlungsfall mit extra dazu eingenommenen Medis, die ja mit ihrem Absenken der Schwelle keinen Nierendefekt machen.

            Die grundlegende Herausforderung besteht eigentlich darin, dass wir sehr wenig über die tatsächlich umgesetzten Glukosemengen wissen. Wir wissen, wie viele Gramm für den Betrieb unseres Organismus in 24 Stunden in etwa erforderlich sind, aber wir haben nur ungefähre Vorstellungen, wie die zustandekommen.
            So gibt es immer noch viele Fachärzte, die die Glukoneogenese, die eigene Glukose Produktion aus Eiweiß, als Notoption beim Fasten deklarieren, während andere ihren Alltagsbeitrag bei etwa 25% vom Gesamtumsatz bei normaler DGE-mäßiger Ernährung sehen.

            Interessant fand ich das Erstaunen der Fachwelt, als Forxiga neu war, der NIerenschwellensenker, dass erste studienmäßige Bewertungen einen eklatanten Widerspruch zwischen ausgeschiedener Glukosemenge und parallel gemessenem BZ auswiesen, der sich nur dadurch erklären ließ, dass die diabetische Fehlsteuerung der Leber diese wohl dazu antreiben muss, wenigstens einen Teil der ausgepinkelten zuvielen Glukose eigentlich völlig unnötig mit der verstärkten Glukoseausgabe zu ersetzen.

            Und es gibt noch einige weitere interessante Erklärmöglichkeiten. Aber viel interessanter für Dich ist ja wohl, wie Du solche Abläufe wie den eingangs skizzierten für Dich erkennen und möglichst erträglich gestalten kannst. Und da sehe ich nach wie vor den Schlüssel auch in Deinem Fall im möglichst umfassenden Logging: Es gibt garantiert Momente in den z.B. etwa 5 Stunden Vorlauf zu Verläufen wie dem oben beklagten, in denen sie sich sehr ähnlich sind und gleichzeitig deutlich von normalen Verläufen unterscheiden, auch wenn Du bisher meinst, dass da keine Unterschiede sein können.

            Meistens hat mein Logging zur Auflösung ähnlicher (sehr entfernt ähnlicher) Herhausforderungen immer erbracht, dass der Unterschied in einem Bereich zuhause war, den ich bis dahin nicht als BZ-relevant berücksichtigt hatte. Daumendrück

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