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Psychische Belastung für Angehörige

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  • Psychische Belastung für Angehörige

    Ich schildere einfach mal die Situation:
    Ich merke, dass mein Freund Unterzucker hat und spreche ihn darauf an. Da ich ihn und die typischen Reaktionen kenne (verzögertes Sprechen, verzögerte Reaktion usw.) bin ich mir sicher, dass er tatsächlich Unterzucker hat. Ich bitte ihn also Traubenzucker zu essen. Er lehnt das ab (typische Reaktion). Ich stecke ihm also den Traubenzucker in den Mund. Als er dann nach einigen Minuten wieder auf normalem Level ist, wirft er mir vor, dass ich ihn bevormunde, dass ja gar nichts gewesen wäre usw.. Wenn ich ihn frage wie ich denn hätte richtig reagieren sollen, dann kommt keine Antwort,
    Was mache ich falsch? Ich möchte ihm ja nur helfen und habe Angst, dass er hilflose oder ohnmächtig wird. Ich fühle mich hilflos und weiss nicht weiter.
    Manchmal bin ich auch sauer, weil ich denke, er muss doch selbst rechtzeitig merken, wenn er Unterzucker hat bzw. der Pegel sinkt.


  • Re: Psychische Belastung für Angehörige


    hallo elfriede,
    ja es ist leider so wenn der bz zu tief liegt wird man knatschig, und streitsüchtig (jedenfalls viele)
    wir(meine frau und ich) haben uns vor langer zeit geeinigt daß alles was in einer hypo gesagt wurde "nicht gesagt wurde"
    sowas klappt nicht während der hypo oder kurz danach, sondern nur in stillen minuten.(das darüber reden)
    zusätzlich : ich mag keinen traubenzucker, ich will wissen ob ich eine hypo habe, also stellt meine frau mir maximal ne cola hin und legt das bz-gerät, dazu -- ohne worte .und geht weg, fertig.
    zu euch ev sollte dein fraund mal wieder eine kompetente schulung mitmachen, denn ganz trocken : wenns wirklich ne hypo also weit unter 50 ist , ist in diesem moment zuviel insulin vorhanden= mehr gespritzt als nötig. oder oder
    weshalb muß er selbst rausfinden, wie kann man lernen.
    übrigens bis der tz wirklich wirkt, vergehen mind 20 minuten meist mehr,
    und zu deiner beruhigung ,es gibt ja die notfallspritze von novo nordisk wenn du es dir zutraust für den äußersten notfall bei ohnmacht, (hat allerdings ne starke insulinresistenz zur folge, für ca 1-2 tage)
    mfg. klaus

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    • Re: Psychische Belastung für Angehörige


      nachtrag von meiner frau : ne hypo wirkt für außenstehende weit erschreckender als für den der sie hat.
      mfg. klaus

      Kommentar


      • Re: Psychische Belastung für Angehörige


        Moin Elfriede,

        kann Klaus nur uneingeschränkt zustimmen: wenn infolge Unterzucker (nur dann!) nach außen so deutliche Auffälligkeiten wahrnehmbar werden, wie Du sie beschreibst, haben wir Betroffenen die Grenze unterschritten, über der wir noch bewusst wahrnehmen und logisch denken und entscheiden können. Wir können dann noch unverständlich (mit unserer bekannten Persönlichkeit oft völlig unvereinbar) reden und handeln und bestenfalls Routinen abarbeiten, wie Klaus sie beschreibt. Allerdings müssen wir sie vorher mit klarem Kopf besprochen und eingeübt haben.
        Ansonsten müssen wir mit mehr oder weniger sanftem Nachdruck und ohne Rücksicht auf unser Verhalten (wir können da durchaus auch handgreiflich werden) zu unserem Zucker gezwungen werden. Und dessen erste messbare Wirkung 20-30 Minuten aussitzen kann verdammt lang werden.

        Klar können wir Betroffenen unseren Umgang mit unserem Insulin so gut lernen, dass Unterzuckerungen nur seltener vorkommen und dass wir sie schon dann bemerken und mit nem kleinen KH-Input abwenden, wenn wir noch voll handlungsfähig sind. Aber nur in dem Maße, in dem wir selbst akzeptieren, dass wir in so eine Situation kommen können, und in dem wir akzeptieren, dass das Vermeiden unser eigenes Ding ist, und das nicht auf unseren Arzt abwälzen. Klar sollte der dabei helfen und z.B. einen Hypo-Wahnehmungskurs empfehlen können.

        Bisdann, Jürgen

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