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LADA wie lange bis zum Insulin?

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  • LADA wie lange bis zum Insulin?

    Liebe Forumsschreiber,

    ich habe seit 02/11 einen diagnostizierten Diabetes Typ 2 der mit oralen Antidiabetika (850 mg Metformin/50 mg Sitagliptin) gut behandelbar war. Seit ca. einem Monat (also nach knapp einem Jahr Diagnose) reicht das nicht mehr und ich nehme nun abends 1000 mg Metformin. Trotzdem schaffe ich es nicht meine Nüchternwerte unter 100 zu bekommen.
    Mein Arzt meinte der nächste Schritt wäre dann die Umstellung auf ein Bedtime Insulin.

    Ich bin 24 Jahre alt, habe einen BMI von 19, mache mindestens 2mal wöchentlich Sport und habe auch keine sonstigen Erkrankungen. Deshalb erschreckt mich das schnelle Versagen meiner Bauchspeicheldrüse sehr (andere Typ 2er mit viel schlechteren Eckdaten kriegen das doch viele Jahre mit geringerer Medikamentendosierung hin).

    Deshalb denke ich langsam, dass ich ein LADA-Typ sein könnte.
    Es wurde bei der Diagnose zwar ein "Antikörpertest" durchgeführt um abzuklären ob ich Typ 1 oder 2 bin. ICh weiß aber nicht auf welche Antikörper.
    Mein Arzt ist passenderweise gerade im Osterurlaub sonst würde ich natürlich ihn befragen.

    Meine Frage geht also an andere LADA-Diabetiker, die es vielleicht hier im Forum gibt: Wie war euer Krankheitsverlauf? Wie lang haben bei euch die oralen Diabetika gereicht bis zum "endgültigen Untergang" der Inselzellen? Wie schnell folgte dann die Umstellung auf Insulin?

    Aber auch die Erfahrungen "echter" Typ 2er würde mich interessieren. Gibt es da jemandem, bei dem es auch so schnell "abwärts" ging mit den Werten, trotz guter Ernährungs und Sporttherapie. Also dass die Medikamentendosis schon nach einem Jahr erhöht werden musste und dann auch gleich die Umstellung auf Insulintherapie erfolgte?


  • Re: LADA wie lange bis zum Insulin?


    Moin Mia,

    wenn ein bis dahin unbekannter und unbehandelter Typ1 mit ner Ketoazidose ins kranke Haus kommt, sind bei ihm noch etwa 20% der Menge an Beta-Zellen aktiv, die bei einem gesunden Menschen gleichen Geschlechts und Alters mit gleichem BMI und ggf. gleicher Insulinresistenz Dienst tun. Die sind dann zunächst einmal kurzzeitig erschöpft, und wenn der übermäßige Ausgabe-Druck per Insulin aus dem Pen von ihnen genommen wird, reicht ihre Kapazität dann noch mehr oder weniger lange für ein normales Leben mit reduzierten KH-Portionen (z.B. LOGI) völlig ohne Pen. Wie lange, richtet sich nach der Geschwindigkeit, mit der das eigene Immunsystem die restlichen Betas abfrisst und wenigstens auch ein bisschen nach der BZ-Führung. Denn während mehr als 140mg/dl öfter am Tag gesunde Betas wohl zum Vermehren anregen, nibbeln diabetisch geschädigte damit offenbar vermehrt ab.

    Metformin bremst die häufig auch bei Typ1 diabetisch erhöhte Glukose-Ausgabe der Leber, und damit steigt der BZ dann weniger an. Es ist kein Mittel, höher als gesunden BZ aktiv zu senken. Dafür taugt nur Insulin aus dem Pen.

    Wenn ein Typ2 die Diagnose-Grenzwerte überschreitet und mit HBA1c um 7 zum Diabetiker ernannt wird, sind bei ihm noch etwa 50% der Menge an Beta-Zellen aktiv, die bei einem gesunden Menschen gleichen Geschlechts und Alters mit gleichem BMI und ggf. gleicher Insulinresistenz Dienst tun. Wenn die Diagnose später bei HBA1c um 10 erfolgt, sind auch da schon um die 80% der Betas hin. Im Gegensatz zum Typ1 wissen wir nur, dass der Beta-Zell-Verlust Beim Typ2, für den es bislang nicht mal einen Verdächtigen gibt, dann meisten schon mehrere Jahre gelaufen ist und wahrscheinlich noch mehrere weitere Jahre läuft.

    Weil der Verlust so schön langsam erfolgt und weil die meisten Betroffenen sich fürchterlich gegen das Spritzen ansehen und weil der Insuliner die kranken Kassen teurer kommt als der Tabletter, werden Typ2 möglichst lange auf Tabletten gehalten. Zuerst auf Metformin, dann auf Tabs, die die restlichen Betas praktisch beständig überfordern und zur Mehrausgabe von Insulin stimulieren. Und bei normaler Behandlung mit HBA1c um 7 im Schnitt etwa 6-8 Jahre nach der Diagnosereife.

    Spritzaufschub und lasche BZ-Führung allerdings um einen Wahnsinns-Preis, nämlich die deutlich erhöhte Rate an Herzkreislauf-Ereignissen. Denn Typ2-geschädigte Betas geben immer mehr Insulin als intaktes Proinsulin aus, das zwar nur 10% an BZ-Senkwirkung hat und die eigene Ausgabe damit praktisch schon alleine stimuliert, aber dafür als super förderlich für Adipositas und Arteriosklerose gilt.

    Langer Schreibe kurzer Sinn: Wenn der BZ über gesund http://www.phlaunt.com/diabetes/16422495.php ansteigt, fehlt Insulin, und dann ist es an uns Betroffenen, nach Möglichkeit rechtzeitig vorher die passende Menge zu spritzen. Wenn Dein Dok Dir also jetzt schon Insulin anbietet, solltest Du aus meiner Sicht die Gelegenheit nutzen

    Bisdann, Jürgen

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    • Re: LADA wie lange bis zum Insulin?


      Danke für deine schnelle und informative Antwort.

      Ich hatte bei Diagnose einen HBA1 c von 11,5 und einen Nüchternwert von über 400..

      Ich bin mittlerweile eigentlich auch eher für gleich spritzen als ständig zu hohe Werte und kasteien beim Essen (bin im Moment bei 13-14 BE pro Tag) und schlechtes Gewissen wenns dann trotzdem wieder zu hoch ist.
      Hoffentlich geht Ostern schnell rum und ich kann das besprechen...

      Mich hat nur die schnelle Erschöpfung so irritiert. Hatte nach Lektüre vieler Fachbücher usw. den Eindruck, dass man als Typ 2er Jahrzehnte mit Diät und oralen Antidiabetika gut durch kommt...und dann irgendwann "verschlechtert" sichs vielleicht.

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      • Re: LADA wie lange bis zum Insulin?


        da mindestens 30% der t1 gar keinen ak nachweis haben, sondern nach den "tatsachen" als t1 eingestuft werden,
        ladas ohne insulin(fremd) ak haben die bei insulin(fremd) wieder nciht nachweisbar sind, usw usw , gibt es bei dm fast nichts was es nicht gibt. "außer" einer sogar vom ddz festgestellten sache je früher 1 er, und auch ladas sind 1er, mit insulin beginnen desto länger hält sich ein kleiner teil restproduktion, der in manchen fällen(da stotternd) negativ, aber in den allermeisten fällen sich sehr positiv nämlich ausgleichend auswirkt.
        wenn du also auf insulin gehst, dann bitte gleich richtig mit ict und
        schulung auf ict. dann kannst du alle sonstigen pillen weglassen und leben.(aufleben)
        mfg. klaus

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        • Re: LADA wie lange bis zum Insulin?


          Danke auch für deine Rückmeldung..

          Ich hab auch insgesamt das Gefühl mit Insulintherapie eher eine natürliche Körperfunktion zu simulieren als mit den blöden Tabletten...von den Nebenwirkungen mal ganz zu sprechen...

          Gerade auch in Hinblick auf eine mögliche Schwangerschaft muss ich mich sowieso früher oder später mit dem Spritzen auseinandersetzen.

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          • Re: LADA wie lange bis zum Insulin?


            nur ein tip,
            pumpen werden zz recht restriktiv genehmigt(kosten)
            ss ist ein guter grund eine pumpe zu beantragen.
            da in den anträgen mind 3 monate ict mit gründlicher tagebuchaufzeichnung gefordert wird , ist das ein grund so schnell wie mögl. damit zu beginnen. ( so du keine extreme pflasterallergie hast), ist eine pumpe ict hoch drei.(bei lebensqualität)
            als tagebuch ist das ict von novo nordisk recht nützlich (wird auf anfrage für ein jahr zugesand.(6 st.)- s. im netz oder tel.
            mfg. klaus

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            • Re: LADA wie lange bis zum Insulin?


              ich bin privat versichert...das problem sollte sich daher nicht stellen...

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              • Re: LADA wie lange bis zum Insulin?


                Leider(?) sind auch die Privaten nicht mehr das was sie waren. Auch sie sparen, denn eine Versicherung muss sich rechnen, egal in welchem Bereich. Ich kenne Probleme nicht nur aus dem Bereich Diabetes sondern auch aus dem Bereich Rheuma wo es immer wieder Probleme gibt(z.B. Biologicals).
                Mein Kind ist Ärztin und selbst sie erkennt keinen Vorteil mehr, die eine private Versicherung hatte. Einzig bei Terminvergaben sind sie besser dran. Im Bereich der Therapien haben sich die GeK und die PKV so ziemlich angeglichen.
                Zudem kommt dann der Umstand, dass man schnell in eine finazielle Engphase kommen kann. Beamten sind nicht so bedroht, aber Selbsständige können hier schnell auf "dem Zahnfleisch laufen".
                Von daher vorsicht mit der leicht erhabenen Vorstellung, dass bei einer PKV gilt...das problem sollte sich daher nicht stellen...

                LG
                LaSa

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