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Diabetes und Angstzustände

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  • Diabetes und Angstzustände

    Hallo,

    mein Freund ist an Diabetes(seit 4 Jahren) erkrankt und leidet zusätzlich noch an Agoraphobie(seit 2Jahren). Einkaufen gehen, Kino,abends ausgehen oder ähnliches ist kaum möglich. Er will seine Angstzustände wieder in den Griff bekommen, nur möchte er keinen psy. Facharzt dazu aufsuchen, sondern das selbst Stück für Stück in die Hand nehmen. Problem an dieser Stelle ist, dass er bei einer Panikattacke stark beginnt zu zittern und er jedes Mal denkt, dass er unterzuckert ist. Dadurch setzt er sich vorher selbst jedes Mal unter Druck, weil er Angst hat, dass er im in der Öffentlichkeit eine Panikattacke bekommt, aber in dem Moment nicht weiß, ob er unterzuckert ist.

    Ich hoffe, dass ist nicht all zu wirr geschrieben, aber für mich als Außenstehende schwer zu beschreiben.

    Vielleicht geht es hier jmd ähnlich,möchte sich mit mir als Angehörige austauschen oder hat gute Ratschläge (außer er soll zum Arzt) für mich/uns.

    Liebe Grüße
    Sanny


  • Re: Diabetes und Angstzustände


    hallo ,
    würde dir gerne helfen, aber habe sowas nicht.
    aber , und das kannst du selbst mit ihm gemeinsam kontrollieren ob überhaupt die gefahr eine uz besteht, oder nur die angst davor.
    dafür haben wir insuliner das bz-gerät.
    sollte also wirklich ständig eine uz drohen , dann stimmt mit der therapie etwas nicht. was , kann man von hier nicht sagen,
    fehlendes know how - falsche insuline - etc.
    sollte bei den befürchtungen nichts unter 60/70mg/dl rauskommen sind es keine, dann ist der grund seine panik
    gegen die anderen sachen helfen gute schulung und ein guter diabetologe.
    mfg. klaus

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    • Re: Diabetes und Angstzustände


      Moin Sanny,

      da hast Du dir ja einiges vorgenommen.

      Wie Klaus schon geschrieben hat, kann man lernen, seinen Blutzucker so ausgeglichen und gesund zu steuern, dass man nicht schwer und nur selten leicht unterzuckert. Dazu braucht man nur zu lernen, wie es sich anfühlt, wenn der Blutzucker langsam in den Bereich der Unterzuckerung sinkt. Das kann man sich über einen erstaunlich weiten Bereich wie eine schiefe Ebene vorstellen, wo sich mit sinkendem Blutzucker die Anzeichen mehren und verstärken. Da ist nirgendwo eine Stufe, mit der Blutzucker und Bewusstsein plötzlich ins Nichts fallen. Wenn man dann rechtzeitig die passende Menge Brot, Obst oder zur Not auch mal ein Täfelchen Traubenzucker isst, hört das Sinken auf, und der Blutzucker steigt wieder in den völlig normalen Bereich.

      Aber dieses Lernen geht natürlich dann nicht, wenn man panische Angst vor Unterzuckerungen hat und die IMMER AUTOMATISCH mit sofortigem völligem Kontrollverlust gleich setzt (wäre etwa so, wie wenn jemand sicher zu gehen lernen wollte, der panische Angst vor dem Hinfallen hätte).
      Wer sich erst einmal mental in eine solche Angst hinein programmiert hat, schafft es nach meiner bisherigen Anschauung und Info zu diesem Krankheitsbereich nicht ohne fachlich qualifizierte Hilfe, da auch nur ansatzweise wieder heraus zu kommen. Und ohne solch professionelle Hilfe habe ich bisher nur von Fällen erfahren, in denen sich Angst und Panikzustände immer mehr gehäuft und verstärkt haben.

      Daumendrück, Jürgen

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      • Re: Diabetes und Angstzustände


        Hallo ihr Beiden

        und lieben Dank für eure Antworten.

        Seinen BZ hat er sehr gut im Griff, es kommt extrem selten bei ihm zu Unterzuckerungen.

        Wenn wir einkaufen gehen handhaben wir das so, dass wir vor dem Aussteigen im Auto noch seinen BZ messen und somit auf der sicheren Seite sind, dass sein Wert i.O. ist. Messgerät haben wir auch immer und überall dabei. Nur bekommt er Angst unterwegs und beginnt zu Zittern denkt er sofort an eine Unterzuckerung.

        LG Sanny

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        • Re: Diabetes und Angstzustände


          da ich das nicht kenne, wie schon gesagt, möchte ich rein interessehalber, mal wissen welche bz werte so angestrebt werden, und welche vor dem einkaufen als ok betrachtet werden.
          denn solch eine messerei geht ja ins geld bei reduzierten verschreibungsmengen.
          wenn ich einkaufen gehe nehme ich kein bz-gerät mit das kann schon mal von 9-14h dauern, oder auch länger.
          was ich dabei habe ist ne scheibe knäcke das sind 0,6be, die schaden nicht wen man sie mal bei so einem gefühl reinhaut und sich geirrt hat dann muß man eben beim mittag mehr sea haben.
          mfg. klaus

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          • Re: Diabetes und Angstzustände


            Eine Angststörung (wie in diesem Fall eindrucksvoll geschildert) ist eine (ärztlich) behandlungsbedürftige Erkrankung. Würden Sie Ihrem Freund auch helfen, wenn er eine andere Erkrankung (z.B. ein Zahn ziehen) selbst durchführen möchte?

            Kommentar


            • Re: Diabetes und Angstzustände


              Bitte mal bei den Firmen Medtronic oder Abbot nachfragen nach einem "Sensor".
              Der mißt alle 2 Minuten, auch nachts - über 4-7 Tage ununterbrochen, und gibt Auskunft über alle Kurzzeitintervalle, die eine Hypo vorbereiten oder ausklingen lassen - wenn da nichts ist - verglichen mit dem eigenen Tagesprotokoll: Essen / Aktivitäten / BE / Insulin, dann ist unbedingt von einer psychischen Störung auszugehen.

              Kommentar



              • Re: Diabetes und Angstzustände


                Guten Abend Dr. Keuthage,

                ich bin mir durchaus bewusst, dass Angstzustände in fachärztliche Hände gehören. Ich litt selbst daran und führe dank Therapie ein normales Leben. Nur leider kann ich meinen Freund nicht ko schlagen und ihn zum psychiatrischen Facharzt schleifen.

                Der Grund warum ich hier um Hilfe/Rat suche ist der, dass hier vielleicht jemand ist dem es (ähnlich) geht wie meinen Freund um mehr darüber zu erfahren, vielleicht auch wie die Behandlung in dem Fall ausschaut und ob Zusammenhänge zwischen der Diabetes und den Angstzuständen bestehen könnten oder ob die Angstzustände (zusätzliche) Auslöser haben könnten und sich nur durch die Diabetes verstärken.

                Ich weiß, eine Ferndiagnose kann kein Arzt der Welt stellen. Nur hab ich hier einen extremen Sturkopf zuhause, der nicht zum Arzt möchte.

                Liebe Grüße
                Sanny

                Kommentar


                • Re: Diabetes und Angstzustände


                  Moin Sanny,

                  ich bin froh, dass Du dich aus eigenem durchgestandenem Erleben mit Agoraphobie auskennst. Denn damit kannst Du sehr viel besser als wir abschätzen, was realistisch machbar und erreichbar ist und was nicht. Und ich bin froh, dass Ihr offenbar schon länger so vertraut mit einander aus kommt, dass Dein Sturkopf seinen Umgang mit seinem Blutzucker mit Dir teilen mag. Denn viel häufiger als von so offenem Umgang erfahre ich von Partnerschaften, in denen die Diabetiker sich mit ihrem Diabetes praktisch einschließen und es als persönlichen Angriff betrachten, wenn ihr nichtdiabetischer Partner bei Messergebnissen und den Konsequenzen daraus z.B. auch für die Medikation mit wissen und am Ende gar mit reden will.

                  Angstzustände oder die Neigung dazu können natürlich durch den Diabetes verstärkt werden. Denn wenn man Angst vor Unterzuckerungen hat, hat man natürlich Angst vor dem Zusammenhang, in dem man sie selbst produziert, also vor dem Medikamentösen Absenken des Blutzuckers, das zum Unterzucker führen kann. Und man hat selbstverständlich Angst vor den vielen fiesen Folgen, die dadurch entstehen können, dass man seinen Blutzucker aus beständiger Angst vor dem Unterzucker nicht ausreichend gesund steuern und absenken lernt.
                  Dabei ist für Dich wichtig zu wissen, dass weder Insulin noch ein anderes Medikament zur Behandlung von Diabetes (was nimmt Dein Freund?) in dem Ruf oder auch nur Geruch steht, von seinen Wirkungen oder Nebenwirkungen her direkt Angstzustände zu fördern oder gar auszulösen.

                  Daumendrück, Jürgen

                  Kommentar


                  • Re: Diabetes und Angstzustände


                    [quote Sannymaus]Hallo,

                    mein Freund ist an Diabetes(seit 4 Jahren) erkrankt und leidet zusätzlich noch an Agoraphobie(seit 2Jahren). Einkaufen gehen, Kino,abends ausgehen oder ähnliches ist kaum möglich. Er will seine Angstzustände wieder in den Griff bekommen, nur möchte er keinen psy. Facharzt dazu aufsuchen, sondern das selbst Stück für Stück in die Hand nehmen. Problem an dieser Stelle ist, dass er bei einer Panikattacke stark beginnt zu zittern und er jedes Mal denkt, dass er unterzuckert ist. Dadurch setzt er sich vorher selbst jedes Mal unter Druck, weil er Angst hat, dass er im in der Öffentlichkeit eine Panikattacke bekommt, aber in dem Moment nicht weiß, ob er unterzuckert ist.

                    Ich hoffe, dass ist nicht all zu wirr geschrieben, aber für mich als Außenstehende schwer zu beschreiben.

                    Vielleicht geht es hier jmd ähnlich,möchte sich mit mir als Angehörige austauschen oder hat gute Ratschläge (außer er soll zum Arzt) für mich/uns.

                    Liebe Grüße
                    Sanny[/quote]

                    Hallo Sanny

                    Ich bin seit 1990 Angstler und seit 2007 Diabetiker, kenne also beide Probleme. Insofern kann ich deinem Freund nur raten, zu einem Psychotherapeuten zu gehen und mit dem die Probleme zu besprechen. Sein Verhalten wird sonst eure Beziehung auf´s äußerste Belasten, denn es wird ja nicht´s besser wenn es unbehandelt bleibt, im Gegenteil, Angstanfälle sind ein Hinweis der Psyche mal etwas auf SICH zu achten.
                    Er muß lernen sich einen "Sicherheitsring" zu bauen, der gefährliche Unterzuckerung nahezu völlig ausschließt. Hierzu gehören bei Insulineinnahme überall wo er sich aufhält Traubenzucker oder Apfelsaft zu deponieren, wenn ihr oder er unterwegs ist so etwas mit sich zu führen. Ist er nicht Insulinpflichtig kann hierauf ggfl. verzichtet werden da keine echte Gefahr droht, wurde mir jedenfalls hier im Forum eindrücklich erklärt, (oder hat sich meine Angst jetzt aus falschen Antworten heraus etwas reduziert;-).

                    Die größere Gefahr ist die der Überzuckerung, die sich eher durch starke Müdigkeit und Erschöpfung äußert und bei Nichtbehandlung die üblen Langzeitschäden verursacht. Ich halte sporadische Blutzuckerkontrollen auch bei fehlender Insulinpflicht für unerläßlich schon um einen Streßzucker zu vermeiden, der wiederum Angst und Panikgedanken schüren kann.
                    Ich laufe deswegen seit Monaten mal wieder durch die Hölle und habe mich inzw. von meinem kläglichen Regelsatz (364 Euro) auf eigene Kosten mit Teststreifen eingedeckt.
                    Tatsächlich habe ich auch durch falsche Diagnose inzw. Gefäßschäden erlitten und werde wohl Strafanzeige gegen meine Krankenkasse erstatten, ob ich damit durch komme "steht auf einem anderen Blatt", die Arschkarte haben ja die Ärzte die die (falschen) Sparmaßnahmen der Kassen dem Patienten gegenüber vertreten müssen.
                    Aber um beim Thema zu bleiben, ohne Behandlung der Angstattacken mit einer Verhaltenstherapie in der er lernt die Angstsymptome und die einer Unterzuckerung realistisch einzuschätzen sehe ich da wenig Chancen aus dem Dilemma raus zu kommen.
                    Sag ihm er soll sich einen Tritt geben, anders geht´s nicht.

                    Alles Gute

                    Ciao
                    Wolfgang

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                    • Re: Diabetes und Angstzustände


                      gefährliche unterzuckerung gibt es meiner meinung nach nur in sehr wenigen fällen, die meisten diabetiker bekommen eine unterzuckergefühl- schwitzen und zitterigkeit-, ich mach dann einen bz-test bei werten um 50 gibt wenn es optimal läuft ein schönes großes stück obst, leider kann ich mich wegen den heißhunger dannach oft nicht beherschen und "fresse" dann auch noch ein nudellabrot, dann leg ich mich aufs sofa und warte ne halbe stunde, bz wieder oben

                      mit der angststörung kann ich auch nur zum arztbesuch raten, hatte nach der letzten operation depessionen und habe gottseidank nur leichte pflanzliche mittel gebraucht, aber es macht einen schon angst, wenn man als sonst sehr belastbarer mensch plötzlich wegen jeder kleinigkeit, innerlich zitternd und weinerlich reagiert.

                      liebe grüße moni

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                      • Re: Diabetes und Angstzustände


                        Hallo

                        Sanny schreibt das erstes eine Panikattacke kommt, dann ERST Zittern und dann eine FRAGE aufkommt: Binn ich unterzuckert.

                        Somit ist es in erste Linie kein Diab Problem aber Psychisch.

                        Um die Panikattacke im Griff zu bekommen, sollte deine Freund sich im klaren sein wann die Atacken auftreten (Buch führen).

                        Schaue bitte auf folgende Url
                        http://www.panik-attacken.de/index.p...fe-mainmenu-34

                        Viel Erfolg

                        Hajo Janse

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                        • Grundfrage: Sie oder ER?


                          Liebe Sanny,

                          für mich stellt sich zu ALLERERST die Frage:

                          Warum schreibst DU hier und nicht ER?

                          Ich versteh deine Sorge und dein Bedürfnis zu helfen.

                          ABER: Du solltest drauf achten, dass du nicht zu einer "Co-Abhängigen" wirst, dass nicht seine Diagnosen Deine werden.
                          Da sein und unterstützen? Ja.

                          Aktiv werden: MUSS er.

                          Eine Therapie beginnt IMMER zuerst im Kopf. Was will er ohne einen Arzt schaffen?

                          Ich weiß nicht, wie es mit seiner Bildung und seinem Ehrgeiz aussieht.

                          Wenn er nicht zu einem Arzt gehen will, WARUM eigentlich nicht? Dann soll er sich mit dem Thema vertraut machen, Bücher lesen, im Net recherchieren, Leute suchen, die das vor ihm geschafft haben, was er vor hat. Abe NICHT sich mit Leuten infiltrieren, die ihn NOCH mehr runterziehen könnten..

                          Das Internet ist nicht nur Fluch, sondern auch Segen, man kann Ärzte per mail kontaktieren, es gibt Foren, in denen Ärzte begleitend da sind. Siehe dieses Forum.

                          ABER ER muss aktiv werden. Du bist seine Partnerin, NICHT seine Muddi...

                          Nicht beleidigt sein wegen der direkten Ansprache. Es ist meine persönliche Meinung dazu.

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