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Hilfe- mein BZ schwankt katastrophal

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  • Hilfe- mein BZ schwankt katastrophal

    Hallo Leidensgenossen,

    Ich (66 Jahre alt, 62kg bei 170cm) werde seit ca. 15 Jahren wegen Diabetes Typ2 behandelt. 12 Jahre mit Glibbenclamid (HBA1c-Wert immer zwischen 6,9 und 7,1) behandelt.. Die Dosis ist von ursprünglich 3,5 mg auf 7 mg erhöht worden. Dann hat mir vor einem Jahr ein Diabetologe empfohlen täglich zusätzlich 2/2 Metformin (je 500 mg) einzunehmen. Ich sollte aber meine BZ-Werte öfter kontrollieren. Die üblichen Untersuchungen (Augenhintergrund, heiß-kalt und die Gefühlssensibilität der Füße) waren immer ok.

    Die Kontrolle der BZ Werte die ich sporadisch durchführte zeigten 2 Std nach dem Essen immer sehr hohe Werte (um die 300) an. Der HBA1c-Wert ging sogar auf 6,4 zurück. Für meinen Arzt war das ok. Also habe ich nicht mehr gemessen (die hohen Werte haben mir sowieso immer den Blutdruck hochgetrieben).

    Ein anderer Diabetologe bei dem ich z.Z. in Behandlung bin hat versucht mich mit Insulin einzustellen: Ich habe 1 Woche Berlinsulin normal, in den Dosen 8, 10, 10 gespritzt. Der Erfolg war, dass alle Werte höher als vorher waren. Der erste Versuch meinen BZ vor dem Mittagessen mit einer höheren Dosis abzufangen war dass der 2 Stundenwert nach dem Essen auch an die 300 war aber ich dann in den Unterzucker kam. Vor lauter Panik habe ich nach einer Woche Insulin, wieder meine Tabletten genommen.

    Ich habe alle BZ-Werte die ich in der Woche gemessen habe gemittelt = 165 mg/dl welche wiederum einen HBA1c-Wert von höher 8 entsprechen würden. Diese Ergebnisse habe ich dann meinem Diabetologen vorgetragen und auch er war ratlos.
    Er empfahl mir die Metformin-Dosis zu erhöhen. In 2 Wochen werde ich dann weiter sehen.

    Für mich wäre eine kombinierte Therapie mit Glibbenclamid und schnellwirkendem Insulin, zum Abbau der BZ-Spitzen nach dem Essen sinnvoll.

    Wer hat mit diesem Problem Erfahrung? Mir sind alle zweckdienlichen Hinweise, Tipps und Anregungen wichtig.

    Gruß sterni57


  • Re: Hilfe- mein BZ schwankt katastrophal


    Moin Sterni,

    die Schwankungen, von denen Du schreibst, sind für die meisten Diabetiker normal. Sie messen sie einfach nicht. Und wenn sie sie messen und da so einen Mordswert finden und zum Dok tragen, erzählt der ihnen in wenigstens 8 von 10 Fällen, dass sie sich damit nur verrückt machen und deswegen gar nicht messen sollen. 15 Jahre auf Tabletten sind erstaunlich viele, und dafür ist Dein HBA1c-Wert erstaunlich gut.
    Bei höher als gesundem Blutzucker fehlt passend Insulin. Auch beim Typ2 wird davon zu wenig ausgegeben, wenn sein Blutzucker endlich so weit ansteigt, dass er die Diagnose-Definition zum Diabetes übersteigt. Dann werden meistens Tabletten gegeben, die den Rest an Insulinproduktion zur Mehrausgabe bewegen. Auch Glimepirid kann nur verstärken, was an eigener Insulinproduktion noch vorhanden ist.

    Für das eigene Insulin, das fehlt, Insulin spritzen, ist logisch. Völlig unlogisch ist, dass sich das Fehlen nach einem Schema richten sollte, so wie Du eine Woche lang gespritzt hast. Das waren Anfangsmengen zum Testen. Sie wären normal schrittweise erhöht worden, bis sie wenigstens etwa die beabsichtigte Wirkung gezeigt hätten. Und bei dem Schema hättest Du spätestens dann selbst gezielt testen müssen, welche Menge wann am Tag zu welcher Menge von welchem Essen passt. Und welche Mengen Du wann am Tag auch ohne essen brauchst. Denn gut die Hälfte allen Zuckers, der in uns in 24 Stunden so verteilt wird, wenn wir normal essen, wird von Leber und Nieren geliefert.

    Testen kannst Du immer noch, was an Insulin zu Dir passt. Du hast ja noch welches, oder? Dazu nimmst Du erst einmal 3 Vormittage ohne Insulin, isst so, wie Du das normal tust, und misst Deinen BZ vor dem Essen und nach dem Essen in Stundenschritten.
    Und dann machst Du die nächsten 3 Tage alles genauso und spritzt nur morgens 1 Stunde vor dem Frühstück die 8 Einheiten von Deinem Spritzschema und misst dann genauso wie an den Tagen ohne Insulin und schaust, was sich da vielleicht verändert hat.

    Natürlich kannst Du auch losziehen und nach einem Arzt suchen, der Dir schnelles Analog-Insulin verschreibt. Aber wie's im Moment aussieht, wärst Du damit nur wie der Bauer, der die Badehose wechselt, weil er eben mit der ersten nicht Schwimmen konnte. Du musst so was wie Zucker-Schwimmen lernen, und das geht zum größten Teil sogar völlig ohne Medis, nur mit Testgerät und Streifen und lesbarem Aufschreiben, was Du wann gegessen und gemacht und gemessen hast.

    Bisdann, Jürgen

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    • Re: Hilfe- mein BZ schwankt katastrophal


      Hallo Jürgen,

      vielen Dank für deine Hinweise. Sie klingen unbedingt logisch. Ich bin ein fauler Kerl und von den letzten 3 Wochen total gestresst, weil ich mich in dieser Zeit fast ausschließlich (wieder) um meine Gesundheit gekümmert habe und zu nichts anderem kam (Zusätzlich ist mein Blutdruck aus dem Ruder gelaufen um den ich mich auch kümmern muß). Die Insulinspritzerei ist ein Aufwand den ich für fast unerträglich halte und das ein totales Ärgernis für mich darstellt = Ess- und Spritzzeiten einhalten, BZ – Werte ermitteln und protokollieren usw.

      So wie ich die Sachlage beurteile, kann mir ein Arzt sowieso nur bedingt helfen. Ich habe in dem „Metformin-Jahr“ ca. 5 kg abgenommen (von ca. 67 kg auf 62), Um nicht weiter abzunehmen habe ich mir angewöhnt, etwas kalorienreicher zu essen ohne der sog gesunden
      Ernährung abtrünnig zu werden. Aber die Insulintherapie hat mich mit nur EINEM Körnerbrötchen von BZ 119 um 9h auf BZ 315 um 11h trotz 7 Einheiten Insulin vor dem Genuss des Brötchens, hochgeschraubt!!

      Ende September setze ich mich bis Ende März 2011 in wärmere Gefilde ab, nach meiner Rückkehr werde ich die Therapie völlig neu beginnen. Bis dahin habe ich – so hoffe ich mehr Erkenntnisse.

      Nochmals vielen Dank

      sterni57

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      • Re: Hilfe- mein BZ schwankt katastrophal


        Problem ist, dass so nette Kleinigkeiten wie Blutdruck und Blutfette häufig vom höher als gesunden Blutzucker-Verlauf aus ihren gesunden Grenzen gedrängt werden. Wer sie also dann statt des BZ-Verlaufes behandelt, verhält sich wie der Mensch, der einen Seite Wasser auf das Feuer kippt, während er auf der anderen eifrig den Blasebalg tritt :-(

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        • Re: Hilfe- mein BZ schwankt katastrophal


          Hallo,

          es tut mir leid, ber Deine letzten Hinweise hane ich nicht verstanden. Meintest du ich soollte erst den BZ einstellen und erst dann den Bluthochdruck in Angriff nehmen?

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          • Re: Hilfe- mein BZ schwankt katastrophal


            Mensch Jürgen, du wirst immer poetischer - aber deine Bilder gefallen mir.()))

            Nein Sterni, Jürgen meint, dass der Bluthochdruck mit ziemlicher Sicherheit von dem hohen BZ veranlasst wird. Wenn du deinen BZ gesund führst, dann wird der Blutdruck nicht weiter aus dem Ruder laufen und vielleicht sogar ein bisschen besser werden. Wenn du dich um deinen BZ kümmerst, dann tust du gleichzeitig was für deinen Blutdruck und auch was für deine Blutfette.

            Beste Grüße, Rainer

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            • Re: Hilfe- mein BZ schwankt katastrophal


              Moin Rainer,

              danke für die Blumen :-)

              Aber vielleicht muss ich das doch ein bisschen ausführlicher schreiben. Denn die meisten Betroffenen kriegen gar nicht mit, dass Blutdruck und Blutfette mit gesundem BZ praktisch ganz von selbst gesünder verlaufen können, weil sie ja nie dazu angeleitet werden, sich einen gesunden BZ zu machen. Und die meisten Ärzte kriegen das auch nicht mit, weil sie ihre Kundschaft ja nicht zum gesunden BZ anleiten. Dann kann die sich auch meistens keinen gesunden BZ machen, und dann können die Ärzte an denen ja auch nicht beobachten, wie sich mit dem BZ auch häufig eben Blutdruck und Blutfette erstaunlich weitgehend normalisieren.

              Natürlich ist für alle Betroffenen erstmal wichtig, dass Blutdruck und Blutfette möglichst normal spielen. Wer sich dann zusätzlich einen immer gesünderen BZ-Verlauf macht, kann dann immer noch auf die Blutdruck- und Blutfett-Medis verzichten, wenn die überflüssig werden. Und wer sich nicht an die einzige Arbeit macht, die er nur selbst wirklich leisten kann, nämlich seinen BZ systematisch und in kleinen Schritten über Wochen und Monate immer gesünder zu steuern, der schluckt die Megaseller der Branche samt Nebenwirkungen halt in millionenfacher Gesellschaft munter weiter ;-)

              Bisdann, Jürgen

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              • Re: Hilfe- mein BZ schwankt katastrophal


                Hallo Jürgen, Hallo Rainer und alle die meinen Beitrag gelesen haben,

                Ich gestehe, ich habe das Forum schleifen lassen. Aber... ich habe jetzt auch noch zum Rauchen aufgehört, von 30 Stk auf null - seit 2 Wochen.
                Meinen Blutdruck habe ich mittlerweile im Griff. Sicherlich mit Tabletten, aber ein anderes Fabrikat, ohne Erhöhung der Dosis. Meine übrigen Werte incl. Blutfette sind und waren schon immer total i.O. obwohl ich mich NICHT gesund ernähre.

                Meine BZ-Werte sind mittlerweile zumindest soweit eingestellt, daß ich die Grenzwerte von 120 mg/dl morgens und 160 mg/dl 2 Std nach dem essen nur mehr in Ausnahmefällen überschritten werden.
                Dabei nehme ich im Moment morgens 5 mg Glibenclamid (kein Frühstück), mittags 10 E Basalinsulin und 500 mg Metformin nach dem Mittagessen, das Selbe zum Abendessen.

                Problematisch wird es halt dann, wenn ich außerhalb meinen beiden Hauptmahlzeiten mittags und abends was esse.

                Diese Thematik muß ich noch mit meinen Ärzten abklären. Mit 5 Mahlzeiten am Tag komme ich nicht klar. Morgens kann ich gg 10 Uhr 2 weiche oder gebratene Eier Essen, das ist aber schon das höchste der Gefühle. Durch das Nichtrauchen ist mein Appetit schon gestiegen aber auch nicht so, daß ich von meinen 2 Mahlzeiten wesentlich abweiche. ...und weiche ich ab,sind meine BZ-Werte wieder im Eimer!!

                Falls ich wieder Eure Hilfe brauche werde ich ein neues Thema aufmachen.
                Auf jeden Fall DANKE und Grüße von sterni

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                • Re: Hilfe- mein BZ schwankt katastrophal


                  Hallo Sterni,
                  nach langem hin und her hatte ich die Schnauze gestrichen voll von all dem Tablettenkram. Für meine Figur waren sie außerdem auch nicht förderlich ... Nun bekomme ich Humalog und als Basis Lantus - und wa soll ich sagen, selbst die Pfunde verschwinden angsam! Ich fühle mich auch so besser, denn die Medis sind ja auch nicht ganz ohne NWs.
                  Schon vor Jahren haben mir klaus und jürgen in einem anderen Forum dazu geraten. Leider hatte ich damals nicht die dazu passenden Ärzte! Heute kann/darf ich meine BZ selbst regulieren und mir auch ab und an eine Schlemmerei gönnen.

                  LG
                  LaSa

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