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Warum steigt der Wert an?

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  • Warum steigt der Wert an?

    Hallo und guten Morgen,

    ich hatte ja bereits darüber berichtet, dass ich schwanger bin und in der 29. SSW der oGTT wiederholt wurde, wobei herauskam, dass mein Nüchternwert zu hoch ist (lag beim Test bei 95).

    Nun hatte ich gestern zunächst meinen Termin bei der Diabetes-Ernährungsberaterin, da der Diabetologe der Praxis im Urlaub ist. Bei ihm habe ich erst nächste Woche einen Termin.

    Nun hab ich also die Ernährungsberatung bekommen und soll meinen Blutzucker messen, und zwar einmal direkt morgens nach dem Aufstehen und dann wieder vor/nach dem Frühstück (was bei mir immer erst zwischen 10 und 11:30 Uhr stattfindet) und vor/nach dem Abendessen, da ich generell nur zwei Hauptmahlzeiten zu mir nehme.

    Nun habe ich heute morgen nach dem Aufstehen um 09:00 Uhr den Wert gemessen, der bei 73 lag. Ich hab dann wie immer meine Schilddrüsentabletten mit nem halben Glas Mineralwasser genommen und bin duschen gegangen.

    Um etwa 10:10 Uhr wollte ich frühstücken und hab erneut gemessen und da lag der Wert bei 105.

    Das verstehe ich nicht so ganz. Warum steigt der Wert an, wenn ich doch gar nichts gegessen habe?

    Ist das normal?

    Sorry für die lange Ausführung....

    Gruß
    Trixiebelle


  • Re: Warum steigt der Wert an?


    Moin Trixibelle,

    die Glukose, die unser Blut transportiert, verbrauchen die Zellen unseres Organismus als Treibstoff. Und damit die nicht Hunger leiden, wenn wir mal ne Nacht oder nen halben Tag nichts essen, ist deren Versorgung völlig unabhängig von unserem Essen. Dafür sorgen Leber und Nieren, die mengenmäßig je nach Bedarf etwa 20-120g und mehr pro Stunde an Glukose liefern können. Gesund ohne dass der BZ sich dabei messbar bewegt, weil immer exakt genau passend zur jeweiligen Glukosemenge Insulin ausgegeben wird. Wenn Dein BZ ansteigt, ist das immer ein Zeichen dafür, dass für den gesund niedrigen gerade nicht ausreichend Insulin ausgegeben wird/zur Verfügung steht.

    Weil mit dem Aufstehen eine Vielzahl von Prozessen anlaufen, die den Insulinbedarf erhöhen, steigt dann halt der BZ, wenn für den Bedarf nicht passend geliefert wird.

    Bisdann, Jürgen

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    • Re: Warum steigt der Wert an?


      Hallo Jürgen,

      vielen Dank für die Erklärung. Das leuchtet mir ein...

      Ich mess ja jetzt den dritten Tag meine Werte und erstaunlicher Weise sind meine Abendwerte vor und nach dem Essen immer ok, der direkt vorm Frühstück bisher nie.

      Ebenso erstaunt es mich, dass ich wenn ich Vollkornbrot frühstücke (die Ernährungsberaterin sagte, wenn schon Brot, am besten Vollkorn), der Wert eine Stunde nach dem Essen zu hoch ist, wenn ich aber Roggentoast frühstücke (keine geringere Menge, gleicher Belag) ist der Wert in Ordnung.

      Wie soll ich denn da herausfinden, was meinem Blutzuckerspiegel gut tut und was nicht? Ausprobieren?

      Ich werd mal sehen, was der Diabetologe am Montag dazu sagt.

      Viele Grüße
      Trixie

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      • Re: Warum steigt der Wert an?


        Moin Trixibelle,

        im Zusammenhang mit Ernährungsberatungen sogar bei manchem Diabetologen vergessen wir am besten unser Messgerät. D.h. ich habe sogar schon einen Diabetologen erlebt, der mir völlig erbost über meinen laienhaften Widerspruch erklärt hat, dass das eben mein laienhaftes Missverständnis sei: Mit gesunden KHs könne mein Blutzucker gar nicht ungesund zu hoch sein, wie man bei der Höhe z.B. nach völlig ungesunden Fritten sagen würde, sondern einfach nur gesund hoch.

        Zur Sache: Vor allem Vollkornerzeugnisse haben den verkäuferischen Hang zur gesunden Farbe, die meistens irgendwie mit einer Form von Zucker erzeugt wird und die nur dann auffällt, wenn frau auf der Packung das Kleingedruckte studiert oder beim Frischbrot halt Messwerte nach dem Essen vergleicht. Deswegen schreib ich mir beim Protokollieren auch nie auf, wie viele BEs, sondern wie viel von konkret was.

        Weil der BZ morgens häufig deutlich höher als über Tag ist, frühstücken einige von uns und viele, die sonst noch ohne Medis auskommen, eher KH-arm und verteilen ihre KHs sehr viel BZ-verträglicher über den weiteren Tag :-)

        Bisdann, Jürgen

        Kommentar



        • Re: Warum steigt der Wert an?


          ergänzung,
          der bz-pegel steigt essensbedingt grundsätzlich nie durch behauptungen sog. ernährungsberater, sondern nur durch das was wir essen, und das bei vielen völlig unterschiedlich beim gleichen input. daher gilt nur das was "du" feststellst und nicht was behauptet wird.
          nur zur info --> die angaben auf den verpackungen sind zuverlässiger als allg angenommen wird.
          zb "volles korn" vollk. brot = x x g kh/100g, davon x g "zucker"/100g,
          diese x g sind maltose ein disaccarid aus glucose-glucose,
          sonst sähe das brot nicht eßbar aus (statt appetitlich braun, unappetitlich grau)
          da eine scheibe davon ca 50g ist, nimmst du dabei direkt erst mal soviel glucose zu dir wie 0,5x , also einfach. mal nachlesen, dann weißt du woher der bz-sprung kommt.
          und zur beruhigung - früher wurde normalerweise "kein" vollkornbrot gegessen, seit mehr als 3000 jahren, sondern nur in hungerzeiten (ansonsten wurde dieser anteil verfüttert),
          mfg. klaus

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          • Re: Warum steigt der Wert an?


            Hallo Zusammen,

            vielen Dank für eure Ausführungen!

            Also muss ich anscheinend tatsächlich ein wenig ausprobieren, wie ich zu einem normalen Nüchternwert komme.

            Erstaunlicherweise ist der Wert eine Stunde nach dem Essen bisher immer unter 140 gewesen, aber meine Nüchternwerte teilweise schon nach dem Aufstehen, auf jeden Fall aber immer direkt vorm Frühstück über 90, obwohl ich bis dahin ja auch noch nichts gegessen, bzw. ausser Wasser getrunken habe. Allerdings nehme ich morgens Medikamente (L-Thyroxin und ein Nahrungsergänzungspräparat für die Schwangerschaft). Kann das u.U. den BZ beeinflussen?

            Ich ess ja über Nacht nichts und schlafe derzeit auch meist 9-10 Stunden, wie kann da ein erhöhter Wert direkt nach dem Aufstehen zustande kommen bzw. wie kann ich den beeinflussen?

            Noch kurz zum Vollkornbrot: Ich hatte es beim Bäcker gekauft und es war tatsächlich kein Weizenmehl enthalten, aber natürlich habe ich nicht gefragt, wie viel Zucker enthalten ist. Daher ist es sicherlich möglich, dass da mehr Zucker drinnen ist, als in meinem Roggentoast.

            Von BEs hat mir bisher übrigens noch niemand etwas erzählt. Auch nicht, wie viel ich davon zu mir nehmen sollte oder eben nicht. Daher schreib ich auch einfach auf, was ich tatsächlich gegessen habe.

            Viele Grüße
            Trixie

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            • Re: Warum steigt der Wert an?


              Moin Trixi,

              auch wenn es auf den ersten Blick nicht so einfach verständlich ist, funktioniert unsere Glukose-Versorgung völlig unabhängig davon, zu welchen Zeiten am Tag wir uns davon neu in der Form von Brot und allem mit Mehl, Kartoffeln und Reis einverleiben. Wenn mehr Glukose gebraucht wird, geben Leber und Nieren einfach mehr aus.
              Wenn neue Glukose gegessen, also von außen, eben exogen zugeführt wird, wird diese interne, endogene Glukose-Versorgung für die Zeit zurück gefahren, die die Neuaufnahme braucht, also etwa für jeweils die 2 Stunden nach dem essen. Und manche von uns können das für ihren BZ vor dem Frühstück nutzen.

              Denn die endogene Zuckerausgabe können wir nicht direkt beeinflussen. Wenn die ansteigt, steigt sie eben an. Und wenn das Insulin dafür nicht ausreichend ausgegeben wird, steigt der BZ eben auch an, so wie bei vielen von uns wie bei Dir vor dem Frühstück.
              Wir sind nur für exogen zuständig, also dafür, wie viel Zucker wir wann Essen. Wenn nun die neu gegessene exogene Glukose die Ausgabe der endogenen stoppen kann, auch die der zuvielen, dann macht Sinn, direkt nach dem Aufstehen einen kleinen Happen Zucker wie etwa ein Bonbon oder eine halbe Scheibe Brot zu essen. Bei einigen von uns funzt das tatsächlich und unterbricht den weiteren Anstieg des Nüchtern-BZ :-)

              Natürlich ist der BZ dann nicht mehr wirklich nüchtern. Aber in diesem Morgensnüchtern liegt nicht wirklich irgend ein besonderer Zauber. Der Wert ist halt die eierlegende Wollmilchsau der Medizin. Er ist der Wert, aus dem sie zumindest die gefühlt weitaus meisten Aussagen zu den meisten Krankheiten ableitet, auch wenn die manchmal gar nicht so stimmen. Denn tatsächlich ist nicht entscheidend, welche von 24 Stunden am Tag Dein BZ unter 90 bleibt, sondern dass er das die meisten von 24 tut :-)

              Bisdann, Jürgen

              Bei Deinen Nahrungsergänzungsmittel schau mal auf die Kohlenhydrate und rechne dazu, wenn Du's z.B. mit Milch nimmst.
              Und dann überlegst Du vielleicht mal, wie die Eltern Deiner Eltern und Deiner Schwiegereltern das wohl in Kriegszeiten mit den Nahrungsergänzungsmitteln angestellt haben könnten?

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              • Re: Warum steigt der Wert an?


                richtig wie jürgen schrieb für normale menschen die sich normal ernähren sind nahrungsergäzungsmittel im geringsten fall sinnlos, im schwersten fall schädlich. meist sindsie noch teuer-rausgeschmissenes geld.
                wenn du sowas brauchst, hat das dein arzt festgestellt, dann bezahlt es die kasse.
                zu demhäufigen irrtum mit demvollkorn.
                vollkorn hat definitiv weder etwas mit körnern noch mit der (grassamen) getreidesorte zu tun.
                es gibt weizenvollkorm / roggenvollkorn/ gemischtes vollkorn.
                "und" dies in verschiedenen mahlgraden. reines roggenmehl läßt sich sehr schwer zu brot verbacken, das wird so von den wenigsten nur gekauft.
                wenn auf brötchen, oder brot , "ganze" körner kleben, ist dies verzierung(veräppelung) und hat mit dem brot und seiner zusammensetzung nichts zu tun.
                wer beim verzehrr von vollkornbrot magen darm beschwerden hat, sollte mal versuchen ob der verzicht darauf besserung bringt.
                dann braucht man weiter nichts zu tun.
                denn allem anschein nach tritt diese unverträglichkeit öfter auf als gedacht, und hat mit zölliakie absolut nichts zu tun. sondern ist eine reaktion auf phytin. das ist der abwehrstöff den die pflanze gegen fraßfeinde bildet (evolution) da sie nicht weglaufen kann.
                mfg. klaus

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